Nein, eben nicht. Ich argumentiere nicht mit dem Speicherbedarf, sondern mit den Zugriffzeiten auf den Speicher. Was ist wohl effizienter: auf ein paar Bytes zuzugreifen, die durchgehend in den Registern gehalten werden können (falls überhaupt nötig, man kann die Pipeline auch so konstruieren, dass man komplett ohne Register auskommt), oder ständig Lookups in einem 128KB großen Adressraum zu machen?
Dieses Argument würde bei einem LTC-ASIC ja wegfallen, weil es eben keine einfache Logik hat. Ich kenne den scrypt-Algorithmus nicht im Detail, aber er soll relativ komplex sein. Das ist die Adressierung eines Speicherbereichs nicht.
Nicht zuletzt sollte man bedenken, dass scrypt extra dafür entwickelt wurde, die Entschlüsselung mit spezieller Hardware zu erschweren. Zitat Wikipedia: "The algorithm was specifically designed to make it costly to perform large scale custom hardware attacks by requiring large amounts of memory"
Hier gibts ein paar mathematische Grundlagen zu dem Thema, falls es jemanden interessiert:
http://www.bsdcan.org/2009/schedule/attachments/86_scrypt_slides.pdf
EDIT: Noch ein Nachtrag zum eigentlichen Thema
Sehe ich genau so. LTC hat gegenüber BTC zwar einen kleinen Unterschied (ob Vor- oder Nachteil, ist noch nicht abzusehen), das ist aber zu wenig. LTCs könnten m.E. nur dann relevant werden, wenn BTC kompromittiert wird. (Beispiel: Butterflylabs schafft es durch Unterstützung von ein paar hilfsbereiten Außerirdischen, alle vorbestellten ASICs zu produzieren, entschließt sich aber, die Geräte selber zu verwenden, um die BTC-Blockchain zu manipulieren). In diesem Fall wären LTCs relevant. Wenn man Cryptowährungen als Geldanlage verwendet, könnte man zur Risikostreuung auch ein paar LTCs kaufen, ansonsten hat das kaum Sinn, weil auch die Akzeptanz noch nicht gegeben ist.