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Topic: Long/Short Positionen auf Crypto-Paar in DEX - Steuer- und Handling (Read 45 times)

legendary
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Top Crypto Casino
Hallo und vielen Dank für die ausführliche Erklärung.
Hi Maik und willkommen im Forum!

Turba hat dir ja schon sehr ausführliche Antworten gegeben (sorry, bin wie immer out-of-merit Sad ), ich würde gerne aber noch Folgendes ergänzen:
Wir alle hier sind keine Steuerberater, belastbare Aussagen, die ggfs. auch einer Prüfung des Finanzamts standhalten würden, können wir dir hier also leider nicht geben.

Ich weiß jetzt natürlich nicht um welche Summen es bei dir geht (und geht mich auch absolut nix an), aber ab einem 4-Stelligen Steuerbereich würde ich persönlich einen Steuerberater hinzuziehen um allfällige Fragen detailliert zu klären. Gibt sehr viele Crypto-affine Steuerberater im deutschsprachigen Raum, viele davon bieten auch kostenlose Erstgespräche an. Auch sind die Steuersätze normalerweise recht moderat, bei "nennenswerten" Gewinnen also durchaus verschmerzbar (und hier in Österreich auch wieder von der Steuer absetzbar).

hero member
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Korrekt: Übertragung zwischen CEX, DEX und wallets sind keine Veräußerungsvorgänge.

Transfer der USDT auf eine wallet und dort für 12M liegen lassen sorgt also für Steuerfreiheit.

Ansonsten bei Steuerfragen auch gerne hier rein schauen:
https://bitcointalksearch.org/topic/bitcoin-die-steuer-faq-1976285
?
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Ich gehe mal davon aus du fragst für die Situation in Deutschland? Ich versuch mich kurz zu halten.

Zu 1. Ja deine Collateral bleibt USDT mit der dann Gewinne/Verluste direkt verrechnet werden, klassische CFDs (Contract for Difference).

Zu 2. Das kommt auf das Pair und die Einstellungen an. Wenn du nur ABCD/USDT handelst ist USDT vermutlich die Standardeinstellung. Du könntest gewinne aber auch in ABCD auszahlen lassen. Würdest du ABCD/BTC handeln würden die gewinne dagegen wohl nicht in USDT ausbezahlt werden.

Zu 3. Die Gewinne der CFDs in EUR werden mit Kapitalertragssteuer besteuert. Die 12-monatsregel greift hier nicht, weil CFDs ein anderer Steuertopf sind.
Die möglichen gewinne USDT in EUR wären nach 12 Monaten steuerfrei, allerdings hast du durch fees, gewinne und Verluste in Verbindung mit FiFo einige Fluktuation, sodass man die Frage trotzdem verneinen muss.

Zu 4. Wenn man absehbar nur vielleicht 20% der collaterals brauchen wird, wäre es möglicherweise sinnvoll 80% in BTC oder einen stable coin zu tauschen. Die rollover fees, Gewinne/Verluste wären dann durch usdt abgedeckt und würden durch rollieren während BTC oder der andere stable coin nach 1 Jahr steuerfrei und damit nicht zu berücksichtigen wäre.

Zu 5a. Ja, alles. Am besten tracken mit blockpit, cointracking etc.
Zu 5b. Steuern würden nur nicht anfallen wenn jeder einzelne Trade nach fees im Verlust geschlossen wird und auch USDT gegenüber EUR abwertet. Hast du einen Mix Aus Gewinn/Verlusttrades bleiben die Gewinntrades steuerpflichtig und du wärst schön blöd die verlusttrades und fees nicht anzugeben / zu verrechnen.
ACHTUNG: Die Verlustverrechnung pro Jahr ist auf 20.000€ beschränkt. 30k Gewinn + 50k Verlust = 10k zu versteuernder Gewinn + 30k Verlustfortschreibung.

Zu 6. Dem Finanzamt gegenüber nicht, da hast du ja schon alles offengelegt. Dasselbe könntest du aber auch nochmal beim auscashen für die Bank brauchen, falls diese einen Herkunftsnachweis von dir fordert.

Zu 7.Theoretisch könnte die CEX beim Rücktransfer der USDT von der DEX zur CEX auch einen Herkunftsnachweis fordern. In der Vergangenheit war das kein Thema, in der Zukunft mit zunehmender Regulierung vielleicht schon.

Zu 8. Direkt schauen wie man das tracken kann. Und falls es nicht automatisch geht, dann fleißig von Tag 1 an alles per excel etc. mitplotten. Je nach Handelsvolumen reichen manchmal schon wenige Wochen bis man es nicht mehr nachvollzogen bekommt.
Den Aufwand den man fürs Tracken, Steuererklärung, Nachweise, Verwaltung der DEX + ggf. Wallets hat abschätzen, in Kosten umrechnen und schauen was für Kursgewinne nötig sind um nach Aufwand bei +/- 0 Raus zu kommen. Dann noch die Erfolgswahrscheinlichkeit mit rein rechnen und schauen ob BTC vielleicht doch die bessere weil einfachere Alternative ist.

Viel Erfolg bei dem wofür du dich entscheidest und Willkommen im Forum! Wink


Hallo und vielen Dank für die ausführliche Erklärung.

Dadurch ist mir jetzt schon einige klarer geworden bis auf Punkt/Antwort zu 3.

Quote
Zu 3. Die Gewinne der CFDs in EUR werden mit Kapitalertragssteuer besteuert. Die 12-monatsregel greift hier nicht, weil CFDs ein anderer Steuertopf sind.
Die möglichen gewinne USDT in EUR wären nach 12 Monaten steuerfrei, allerdings hast du durch fees, gewinne und Verluste in Verbindung mit FiFo einige Fluktuation, sodass man die Frage trotzdem verneinen muss.

Das ich die Gewinne der CFDs in EUR versteuern muss und die 12-Monatsregel nicht greift ist klar.

Was ich jedoch (vergessen habe) zu beschreiben/fragen:

     Beispiel: DEX: 100 USDT (inkl. Gewinn von ABCD/USDT)      auf      DEX via   USDT-Wallet-Address             übertragen

     Wie verhält es sich steuerlich, wenn ich direkt die USDT auf der DEX halte, auf eine eigene USDT-Wallet übertrage oder auf die CEX direkt transferiere und dann dort für 12 Monate halte?

     Nach meinem Verständnis habe ich ja dann keine Umwandlung in EUR oder eine andere FIAT-Währung.
    
Danke und schönen Tag
Maik
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Ich gehe mal davon aus du fragst für die Situation in Deutschland? Ich versuch mich kurz zu halten.

Zu 1. Ja deine Collateral bleibt USDT mit der dann Gewinne/Verluste direkt verrechnet werden, klassische CFDs (Contract for Difference).

Zu 2. Das kommt auf das Pair und die Einstellungen an. Wenn du nur ABCD/USDT handelst ist USDT vermutlich die Standardeinstellung. Du könntest gewinne aber auch in ABCD auszahlen lassen. Würdest du ABCD/BTC handeln würden die gewinne dagegen wohl nicht in USDT ausbezahlt werden.

Zu 3. Die Gewinne der CFDs in EUR werden mit Kapitalertragssteuer besteuert. Die 12-monatsregel greift hier nicht, weil CFDs ein anderer Steuertopf sind.
Die möglichen gewinne USDT in EUR wären nach 12 Monaten steuerfrei, allerdings hast du durch fees, gewinne und Verluste in Verbindung mit FiFo einige Fluktuation, sodass man die Frage trotzdem verneinen muss.

Zu 4. Wenn man absehbar nur vielleicht 20% der collaterals brauchen wird, wäre es möglicherweise sinnvoll 80% in BTC oder einen stable coin zu tauschen. Die rollover fees, Gewinne/Verluste wären dann durch usdt abgedeckt und würden durch rollieren während BTC oder der andere stable coin nach 1 Jahr steuerfrei und damit nicht zu berücksichtigen wäre.

Zu 5a. Ja, alles. Am besten tracken mit blockpit, cointracking etc.
Zu 5b. Steuern würden nur nicht anfallen wenn jeder einzelne Trade nach fees im Verlust geschlossen wird und auch USDT gegenüber EUR abwertet. Hast du einen Mix Aus Gewinn/Verlusttrades bleiben die Gewinntrades steuerpflichtig und du wärst schön blöd die verlusttrades und fees nicht anzugeben / zu verrechnen.
ACHTUNG: Die Verlustverrechnung pro Jahr ist auf 20.000€ beschränkt. 30k Gewinn + 50k Verlust = 10k zu versteuernder Gewinn + 30k Verlustfortschreibung.

Zu 6. Dem Finanzamt gegenüber nicht, da hast du ja schon alles offengelegt. Dasselbe könntest du aber auch nochmal beim auscashen für die Bank brauchen, falls diese einen Herkunftsnachweis von dir fordert.

Zu 7.Theoretisch könnte die CEX beim Rücktransfer der USDT von der DEX zur CEX auch einen Herkunftsnachweis fordern. In der Vergangenheit war das kein Thema, in der Zukunft mit zunehmender Regulierung vielleicht schon.

Zu 8. Direkt schauen wie man das tracken kann. Und falls es nicht automatisch geht, dann fleißig von Tag 1 an alles per excel etc. mitplotten. Je nach Handelsvolumen reichen manchmal schon wenige Wochen bis man es nicht mehr nachvollzogen bekommt.
Den Aufwand den man fürs Tracken, Steuererklärung, Nachweise, Verwaltung der DEX + ggf. Wallets hat abschätzen, in Kosten umrechnen und schauen was für Kursgewinne nötig sind um nach Aufwand bei +/- 0 Raus zu kommen. Dann noch die Erfolgswahrscheinlichkeit mit rein rechnen und schauen ob BTC vielleicht doch die bessere weil einfachere Alternative ist.

Viel Erfolg bei dem wofür du dich entscheidest und Willkommen im Forum! Wink
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Schönen guten Tag zusammen,

ich habe jetzt viel im Forum gelesen, aber so wirklich konnte ich die Unklarheiten und offenen Fragen für mich nicht beantworten, daher dieser Beitrag.

Folgende Ausgangssituation:
Es wurde Geld auf eine CEX eingezahlt und in USDT getauscht. Diese wurden auf einen DEX-Account übertragen.
Mit diesen USDTs wurden dann vielfach Long/Short Positionen auf ein Crypto-Paar ABCD/USDT getätigt, welches nur auf einigen DEX verfügbar ist.
Sobald die Positionen geschlossen wurden, werden entsprechend Profit/Loss direkt auf dem DEX-Account gebucht.

Hierzu nun meine Fragen und Unklarheiten, mit der Hoffnung, dass ihr etwas Licht ins Dunkle zu bringen könnt.

Sind die Annahmen korrekt?
   1. Soweit ich das verstehe, besitzt man immer nur USDT und niemals ABCD, da man nur darauf setzt, dass der Kurs von ABCD steigt/fällt.
   2. Der Profit/Loss der auf den DEX-Account gebucht wird, ist somit auch immer in USDT.

 Fragen:
    3. Wie verhält es sich hier dann mit der Versteuerung (in Deutschland) des Gewinns/Verlusts von der DEX?
        a. Gilt hier auch: Nach einer Haltedauer von 12 Monaten, sind alle vorhandenen USDTs steuerfrei?
        b. Falls nicht, was welche Versteuerung würde dann hier greifen?
    4. Gibt es Empfehlungen, wie ihr mit den USDTs umgehen würdet?
        a. Lagerung?
        b. Umtauschen in?
    5. Was genau muss/sollte dem Finanzamt detailliert mitgeteilt werden?
        a. Komplette Informationen der Long/Short Positionen?
        b. Ist diese auch notwendig, wenn eigentlich keine Steuern anfallen würden?
    6. Besteht sonst in irgendeiner Form eine Nachweis oder Informationspflicht?
    7. Besteht die Gefahr, dass es Probleme (z. B. Finanzamt, andere Behörden) gibt, wenn die USDTs wieder zurück an die CEX übertragen werden?
    8. Weitere Empfehlungen & Tipps bezogen auf die Ausgangssituation?
 
 
 Danke und viele Grüße
 Maik
 
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