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Topic: Bitcoin & die Steuer - FAQ (Read 1235173 times)

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January 17, 2025, 10:17:00 AM
~

Danke für die Info! Ehrlich gesagt hatte ich gehofft, dass es noch dauert, aber dass es irgendwann kommt war mir schon klar. Denn wenn wir ehrlich sind ist die aktuelle Situation ein sehr nettes Schlupfloch und die Schließung von selbigen gesamtgesellschaftlich wohl auch richtig.

Beispiel:
Unternehmer U hat sich mit seiner Firma F auf Softwarelösungen und digitale Produkte spezialisiert. Das Geschäft läuft gut und die Firma hat einen sehr hohen jährlichen Gewinn. Natürlich ist U Bitcoiner und investiert privat und in der Firma in diverse Kryptowährungen. Nachdem er sich mit der Besteuerung von Kryptowährungen in Deutschland befasst hat erkennt er eine Lücke. Er beauftragt einen Dritten mit der Erstellung eines Memecoins und kauft privat den gesamten Bestand. Nach >1y wird für den coin Werbung gemacht, da es ein klassischer shitcoin ist nutzt U das Kapital von F um mit mehreren Investments I den Preis nach sukzessive nach oben zu treiben. Nach Abschluss der Werbekampagne dumped U seinen privaten Bestand und alle Anleger inkl. der Firma F erleidern einen Totalverlust. Da Totalverluste bei shitcoins einkalkuliert sind hinterfragt das niemand. Bei F wird der Gewinn erfolgreich um I reduziert, während U einen Gewinn >I steuerfrei realisiert hat, U hat damit erfolgreich die Besteuerung des Kapitals beim Übergang vom Gesellschaftsvermögen in das Privatvermögen umgangen.  

Was ich mich in der Angelegenheit dann schon eher frage ist wie man das ganze bitte durchsetzen will? Wie will man denn bitte feststellen wer wieviele BTC oder uz Gold hat? Eine Besteuerung die nur die Ehrlichen trifft aber keine Möglichkeit hat die unehrlichen zu bestrafen führt dazu dass nach und nach alle unehrlich werden. Von daher würde ich sagen die Absichtserklärung ist richtig, mehr als heiße Luft wird da aber vermutlich nicht rum kommen.... Roll Eyes
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January 17, 2025, 02:39:06 AM
Die von mir sehr geschätzte Joana Cotar (kennt der eine oder andere sicher von ihren legendären Reden im Bundestag) hat Anfang Jänner eine Mail-Antwort der deutschen Grünen auf die Frage eines Bitcoiners geteilt:


Quelle

Mich betrifft das jetzt als Österreicher zwar nicht direkt, mir war aber nicht bewusst, dass die Grünen das im Parteiprogramm für 2021 hatten. Wie sieht das jetzt für die kommende Wahl aus? Gibt es weitere Parteien mit ähnlichen Überzeugungen hinsichtlich der Besteuerungspflicht von Cryptos? Ich verfolge leider die deutschen Medien zu wenig, eine kurze Google-Suche hätte mich hier jetzt aber auch nicht weitergebracht.

In Österreich ist ja die Steuerfreiheit bereits 2021 gefallen, diese werden nun seit März 2021 mit der KeSt (27,5% auf die Gewinne) besteuert, aber nur, wenn man in FIAT tauscht. Hier kann man nur hoffen, dass sich irgendwann der Wind wieder dreht und man die Coins einfach so lange halten muss, bis das auch tatsächlich passiert Wink
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January 16, 2025, 02:19:09 PM
Folgende (fiktive) Situation:

ich habe 1 BTC den ich im offline wallet sein mehreren Jahren hodl (somit steuerfrei). Auf Kraken hab ich XRP und verkaufe diese heute für 0.5 BTC.
BTC steigt und 2 Monate später verkaufe ich die 0.5 BTC auf Kraken gegen EURO mit ordentlich zusätzlichem Gewinn.

Frage: Rein theoretisch nach FIFO Prinzip hab ich doch jetzt 0.5 BTC von meinem Altbestand verkauft in EURO und somit ist das ganze steuerfrei oder nicht?

Oder gibt es irgendeine Besonderheit/Regelung (Kontentrennung?) die jetzt quasi das ganze so auslegt dass der ganze Vorgang steuerpflichtig ist, weil ich ja die 0.5 BTC verkauft habe die ich erst 2 Monate vorher gekauft habe und somit unter 1Jahr gehalten habe?

Du hast es schon angesprochen, es gilt Kontentrennung, d.h. wenn der 1BTC auf der cold wallet liegt sind die BTC Verkäufe auf der hot wallet steuerpflichtig...

Transferierst du zunächst deinen alten 1 BTC sodass alle 1,5 BTC auf der selben wallet liegen greift FiFo... meines Wissens ist dafür der Anschaffungszeitpunkt relevant und nicht der transaktionszeitpunkt, d.h. in diesem Fall sollten die Verkäufe dann eigentlich wirklich steuerfrei sein...

wahlweise kannst du auch die 0,5 BTC aus dem XRP Verkauf an die cold wallet schicken, dann gilt dort auch fifo und wenn du später zum Verkauf BTC an die Börse schickst werden zuerst die alten BTC versendet die sowohl von der Anschaffung als auch vom transaktionszeitpunkt auf die cold wallet älter sind....
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January 16, 2025, 01:50:17 PM
Folgende (fiktive) Situation:

ich habe 1 BTC den ich im offline wallet sein mehreren Jahren hodl (somit steuerfrei). Auf Kraken hab ich XRP und verkaufe diese heute für 0.5 BTC.
BTC steigt und 2 Monate später verkaufe ich die 0.5 BTC auf Kraken gegen EURO mit ordentlich zusätzlichem Gewinn.

Frage: Rein theoretisch nach FIFO Prinzip hab ich doch jetzt 0.5 BTC von meinem Altbestand verkauft in EURO und somit ist das ganze steuerfrei oder nicht?

Oder gibt es irgendeine Besonderheit/Regelung (Kontentrennung?) die jetzt quasi das ganze so auslegt dass der ganze Vorgang steuerpflichtig ist, weil ich ja die 0.5 BTC verkauft habe die ich erst 2 Monate vorher gekauft habe und somit unter 1Jahr gehalten habe?
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January 13, 2025, 04:22:35 PM
Rein von der Logik: warum sollte es anders sein, die Buchgewinne ändern sich ja permanent. Die Buchgewinne zum Zeitpunkt des Jahreswechsels hingen ja dann auch noch von der Börse ab, also das würde es ja unnötig kompliziert machen....

Hinsichtlich Kapitalerträgen hab ich noch folgendes gefunden:
Quote
Einkommensteuergesetz (EStG) § 20
 
(2) 1Zu den Einkünften aus Kapitalvermögen gehören auch

3.
der Gewinn
a)
bei Termingeschäften, durch die der Steuerpflichtige einen Differenzausgleich oder einen durch den Wert einer veränderlichen Bezugsgröße bestimmten Geldbetrag oder Vorteil erlangt;

Die Formulierung zielt ja schon auf den Differenzausgleich den man erlangt, also den ausgezahlten Gewinn nach Schließen der Position....
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January 13, 2025, 09:35:13 AM
Hi kennt sich zufällig jemand etwas mit Hebel Trading und der Steuer aus?

Future/Margin Trading wird ja anders als Spot Trading nicht mit dem individuellen Einkommensteuersatz, sondern mit der Kapitalertragssteuer i.H.v. 25% besteuert.

Aber wann genau greift diese Steuer zum ersten mal?

Mal als Beispiel:
Ich investiere in 1 BTC bei 100k€ mit einem einfachen Hebel (also kaufe BTC nicht als Spot, sondern als Kontrakt, aber 1zu1).

Der BTC steigt auf 110k€ (+10%). Ich passe jetzt nachträglich den Hebel an auf z.B. 100er Hebel und nehme 99k€ aus der offenen Position raus und lasse nur noch 1k€ in der Position von meinem Geld stehen.

Gilt das schon als steuerrelevanter Vorgang?
Ich habe zu diesem Zeitpunkt (bei +10%) ja lediglich den Hebel angepasst, aber die offene Position ist unverändert bei 1 BTC.

Im Internet habe ich dazu folgendes gefunden:
"Solange die Position offen ist, muss diese auch nicht versteuert werden. Erst ab dem Zeitpunkt, in dem Investoren tatsächlich Einnahmen zugeflossen sind, findet die Besteuerung statt (sog. Zufluss-/Abflussprinzip)."
D.h. ein steuerlich relevanter Vorgang findet erst statt, wenn ich die Position schließe und damit Gewinn mache, oder? Die vorher durchgeführten Hebelanpassungen dagegen sind steuerlich irrelevant?
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January 03, 2025, 10:50:35 AM
ich danke euch beiden! Ich sage dann meinem Freund, dass er nichts angeben soll Smiley
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January 02, 2025, 10:17:16 AM
Hallo zusammen, ich hoffe mir kann jemand kurz helfen, da ich seit vielen Jahren nicht mehr in DE ansässig bin und daher im dt. Steuerrecht nicht up to date bin.
Ein Freund von mir hat vor einigen Jahren in BTC investiert und einen Teil im Dezember verkauft. Alle Verkäufe sind weit über 1 Jahr gehalten worden und somit steuerfrei.
Da ich nun nicht die ganzen Posts hier durchgehen möchte... Muss der Verkauf (auch wenn steuerfrei) in der Steuererklärung angegeben werden? Und wenn ja, wo trägt man das ein?
Danke euch vorab!

Es gibt dafür kein Feld im Formular wo man steuerfreie Gewinne angeben kann.
Das FA kommt auf einen selbstständig zu wenn sie Nachweise haben wollen zwecks der Haltefrist von über 12 Monaten.
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January 02, 2025, 07:48:38 AM
Hallo zusammen, ich hoffe mir kann jemand kurz helfen, da ich seit vielen Jahren nicht mehr in DE ansässig bin und daher im dt. Steuerrecht nicht up to date bin.
Ein Freund von mir hat vor einigen Jahren in BTC investiert und einen Teil im Dezember verkauft. Alle Verkäufe sind weit über 1 Jahr gehalten worden und somit steuerfrei.
Da ich nun nicht die ganzen Posts hier durchgehen möchte... Muss der Verkauf (auch wenn steuerfrei) in der Steuererklärung angegeben werden? Und wenn ja, wo trägt man das ein?
Danke euch vorab!

Wenn nichts zu versteuern ist muss a.h.S. auch nichts angegeben werden. Ich wüsste auch nicht, dass es in der Anlage SO (Sonstige Einkünfte) ein Feld für nicht zu versteuernde Gewinne aus Veräußerungsgeschäften gibt.

Bei mir im Blockpit Report steht der Betrag der steuerfreien Einküfte zwar immer mit drin, der Wert wird aber für die Anlagen zur Steuererklärung nicht übernommen und "verschwindet" im Prozess.

Ich meine mich auch zu erinnern, dass hier das mal jemand angegeben hatte (im falschen Feld eingetragen), das FA das dann versteuern wollte und dann Heckmeck mit Widerspruch und Erklärungsmails usw. war um das wieder zurück zu drehen.

Fazit: Ich würde es raus lassen.

 
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January 02, 2025, 07:34:03 AM
Hallo zusammen, ich hoffe mir kann jemand kurz helfen, da ich seit vielen Jahren nicht mehr in DE ansässig bin und daher im dt. Steuerrecht nicht up to date bin.
Ein Freund von mir hat vor einigen Jahren in BTC investiert und einen Teil im Dezember verkauft. Alle Verkäufe sind weit über 1 Jahr gehalten worden und somit steuerfrei.
Da ich nun nicht die ganzen Posts hier durchgehen möchte... Muss der Verkauf (auch wenn steuerfrei) in der Steuererklärung angegeben werden? Und wenn ja, wo trägt man das ein?
Danke euch vorab!
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December 03, 2024, 05:00:21 PM
Ok heisst also ich würde in deinem Beispiel bei einem Gewinn von sagen wir mal 40k am Ende dann insgesamt 50k (40k Gewinn + 10k Collateral) auf dem Konto haben. Ich bekomme also keine Bitcoins sondern FIAT. Egal ob ich jetzt EUR/BTC oder USDT/BTC oder irgendein anderes BTC Pair trade?

40k Gewinn in diesem Beispiel sind unrealistisch.

Du hast 10.000€ auf dem Konto.
Bei einem Kurs von 100.000€/BTC eröffnest du eine 5x margin Position über 0,1BTC.
Du hast immernoch 10.000€ auf dem Konto und eine offene Position von -10€ (Slippage).
Innerhalb der nächsten 15-20 Tage zahlst du 1% rollover fees, die automatisch abgezogen werden, du hast also nur noch 9.900€ auf dem Konto.
Gleichzeitig steigt BTC auf 120.000€, sodass deine Position bei +2.000€ steht. Du schließt die Position und dir werden +2.000€ oder wahlweise 0.01666666 BTC gutgeschrieben.
Diese Gewinne sind als Kapitalerträge zu versteuern, wobei du die 100€ rollover fees in Abzug bringen kannst, du zahlst also 26,375% x 1.900€ = 501,13€ Steuern.
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December 03, 2024, 09:28:11 AM
1. Wenn es nur um den Steuersatz geht macht das durchaus Sinn. Das margin call Risiko kannst du mit genug collateral umgehen. Also wenn du jetzt 10k€ aufm Konto hast könntest du mit 5x hebel ca. 0,5 BTC kaufen. Kaufst du aber nur 0,1 BTC bist du "fiktiv" beim 1x Hebel und umgehst das margin call Risiko.

Danke. Wenn ich aber "fiktiv" beim 1x Hebel bleibe wird das ganze steuerlich wie Spot behandelt und ich hab meinen persönlichen Steuersatz zu erwarten oder? Unabhängig davon ob ich jetzt auf den Reiter "Margin Trading" geklickt habe.

Nein. Der Hebel ist irrelevant, entscheidend ist ob es zu einer Übertragung von coins kommt.
Wenn du 10k€ auf dem Konto liegen hast und eine Position von 0,1 BTC mit 5x Hebel öffnest hast du immernoch 10k€ auf der wallet. Nach schließen der Position werden Gewinne/Verluste mit der Balance verrechnet (contract for difference).
Das ist margin und läuft unter Kapitalerträge.

Ok heisst also ich würde in deinem Beispiel bei einem Gewinn von sagen wir mal 40k am Ende dann insgesamt 50k (40k Gewinn + 10k Collateral) auf dem Konto haben. Ich bekomme also keine Bitcoins sondern FIAT. Egal ob ich jetzt EUR/BTC oder USDT/BTC oder irgendein anderes BTC Pair trade?
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December 03, 2024, 08:17:27 AM
1. Wenn es nur um den Steuersatz geht macht das durchaus Sinn. Das margin call Risiko kannst du mit genug collateral umgehen. Also wenn du jetzt 10k€ aufm Konto hast könntest du mit 5x hebel ca. 0,5 BTC kaufen. Kaufst du aber nur 0,1 BTC bist du "fiktiv" beim 1x Hebel und umgehst das margin call Risiko.

Danke. Wenn ich aber "fiktiv" beim 1x Hebel bleibe wird das ganze steuerlich wie Spot behandelt und ich hab meinen persönlichen Steuersatz zu erwarten oder? Unabhängig davon ob ich jetzt auf den Reiter "Margin Trading" geklickt habe.

Nein. Der Hebel ist irrelevant, entscheidend ist ob es zu einer Übertragung von coins kommt.
Wenn du 10k€ auf dem Konto liegen hast und eine Position von 0,1 BTC mit 5x Hebel öffnest hast du immernoch 10k€ auf der wallet. Nach schließen der Position werden Gewinne/Verluste mit der Balance verrechnet (contract for difference).
Das ist margin und läuft unter Kapitalerträge.
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December 03, 2024, 02:33:35 AM
1. Wenn es nur um den Steuersatz geht macht das durchaus Sinn. Das margin call Risiko kannst du mit genug collateral umgehen. Also wenn du jetzt 10k€ aufm Konto hast könntest du mit 5x hebel ca. 0,5 BTC kaufen. Kaufst du aber nur 0,1 BTC bist du "fiktiv" beim 1x Hebel und umgehst das margin call Risiko.

Danke. Wenn ich aber "fiktiv" beim 1x Hebel bleibe wird das ganze steuerlich wie Spot behandelt und ich hab meinen persönlichen Steuersatz zu erwarten oder? Unabhängig davon ob ich jetzt auf den Reiter "Margin Trading" geklickt habe.
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December 02, 2024, 05:44:37 PM
1. Wenn es nur um den Steuersatz geht macht das durchaus Sinn. Das margin call Risiko kannst du mit genug collateral umgehen. Also wenn du jetzt 10k€ aufm Konto hast könntest du mit 5x hebel ca. 0,5 BTC kaufen. Kaufst du aber nur 0,1 BTC bist du "fiktiv" beim 1x Hebel und umgehst das margin call Risiko.

2. Verluste musst du steuerlich nicht angeben, das ist dein Bier. Die Größenordnung würde ich aber nicht unterschätzen, da kommt schnell einiges zusammen.

3. Im Grundsatz ja. Es gibt noch sog. leveraged tokens mit automatischer Regulierung des Hebels und tatsächlicher Lieferung eines Coins statt Abrechnung der Differenz. Die gelten dann wieder als pers. Veräußerungsgeschäft, dürften aber für dich irrelevant sein.
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December 02, 2024, 09:11:48 AM
Wenn ich jetzt einen Altcoin kaufe und anstatt Spot wähle ich mit Hebel, mach aber nur 1x Hebel also wäre ja quasi wie Spot und dann unter einem Jahr verkaufe. Würde ich dann 25% Abgeltungssteuer bezahlen auf die Gewinne statt meinem persönlichen Steuersatz (ca 40%) der bei Spot Trading anfallen würde?

Jain.
1x Hebel = Spot = Lieferung des Coins in deine Wallet (bzw. die der Börse)
Ab 2x Hebel = Margin = Collateral (z.B. Euro) in der Börse und den coin als offene Position.

Bei 85k Euro auf der Börse und Margin Kauf von 1 BTC (z.B. Hebel 5x) bleiben die 85k auf dem Konto und du hast eine Handelsposition wo am Ende also beim schließen nur der Differenzbetrag verrechnet wird (CFD = Contract for Difference).

Bei CFDs hast du eine Rollover Fee für das offen halten der position, bei kraken sind das bei altcoins 0,02% alle 4h bzw. 43,8% pro Jahr. Die werden kontinuierlich aus deiner collateral abgezogen. Etwaige Gewinne werden wie Kapitalerträge besteuert, da gibt es also auch keine Steuerfreiheit >1 Jahr.
Außerdem gibt hierzulande (deutsches Steuerrecht) die beschränkte verlustverrechnung bis 20k Euro. Heißt bei 30k Gewinn und 50k Verlust hättest du immernoch 10k Gewinn zu ändern versteuern.
Außerdem bedeuten die rollover fees jede Menge Transaktionen, was steuertracking Tools teurer macht...

Also ja, man kann die unterschiedliche Behandlung Spot vs. Margin zur steueroptimierung nutzen, aber trivial und anfängerfreundlich ist das alles nicht... Wink

Sorry dass ich das Thema nochmal aufgreife. Da wir gerade am Anfang der Altseason sind überlege ich jetzt jeden weiteren Altcoin-Kauf quasi mit mind. 2x Hebel zu traden (Margin Trades) um hauptsächlcih eben die 25% Steuer zu haben anstatt dem persönlicher Steuersatz. Da es eben sehr wahrscheinlich ist dass ich die Position nur ein paar wochen, vllt 2-3 Monate max halten werde. Klar, die Risiken vom Margin Trading sind bekannt.

1.Frage: Macht das Sinn oder übersehe ich was?
2. Frage: Wenn das zuviel Headache ist mit den Rollover Fees kann ich mich denn auch dazu entscheiden die NICHT als Kosten anzugeben in der Steuer später falls sie nicht so hoch ausfallen und ich mir einfach dadurch viel Bürokratie spare? Der spätere Aufwand bei der Steuer ist tatsächlich das was mich bisher noch ein wenig zurückhält.
3. Sobald ich bei Bybit oder Binance auf margin trading gehe heisst es quasi dass ich mit den 25% Abgeltungssteuer rechnen kann für diesen Trade? Oder gibt es dabei noch etwas zu beachten und evtl Fälle wo ich vllt trotz Margin Trading den normalen persönlichen Steuersatz zahlen muss?
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November 27, 2024, 05:18:25 AM
nochmal zum Staking:

Wenn ich jetzt wöchentlich 0,1 ETH als Staking reward bekomme (fiktives Beispiel) aber durch die Preis Schwankungen es jedes mal mit einem anderen EUR Wert beziffert wird.

Wenn ich jetzt einige Anteile davon unter einem Jahr halte und verkaufe, diese in der Zwischenzeit im Wert gestiegen sind, muss ich dann für jeden Staking Reward quasi einzeln ausrechnen wieviel Profit ich hatte oder kann ich einen "Durschnitts-Anschaffungswert" nehmen für die Kalkulation?

Für jede Transaktion einzeln. Wenn du wöchentlich 0,1 ETH staking rewards bekommst ist der Euro-Wert dieser Zuflüsse als Erträge aus staking zu versteuern. Das ist deine Anschaffung.

Lässt du die rewards dann liegen sind die Kursgewinne bis 1 Jahr  nach Zufluss steuerpflichtig, danach steuerfrei. Kursverluste analog.

Natürlich wird schlussendlich alles zusammengefasst (=Durchschnittswert) aber das FA will mit ziemlicher Sicherheit deine Berechnung bzw. das Steuertracking sehen und da sind die Transaktionen einzeln aufzuführen...

Danke Dir
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November 27, 2024, 04:04:07 AM
nochmal zum Staking:

Wenn ich jetzt wöchentlich 0,1 ETH als Staking reward bekomme (fiktives Beispiel) aber durch die Preis Schwankungen es jedes mal mit einem anderen EUR Wert beziffert wird.

Wenn ich jetzt einige Anteile davon unter einem Jahr halte und verkaufe, diese in der Zwischenzeit im Wert gestiegen sind, muss ich dann für jeden Staking Reward quasi einzeln ausrechnen wieviel Profit ich hatte oder kann ich einen "Durschnitts-Anschaffungswert" nehmen für die Kalkulation?

Für jede Transaktion einzeln. Wenn du wöchentlich 0,1 ETH staking rewards bekommst ist der Euro-Wert dieser Zuflüsse als Erträge aus staking zu versteuern. Das ist deine Anschaffung.

Lässt du die rewards dann liegen sind die Kursgewinne bis 1 Jahr  nach Zufluss steuerpflichtig, danach steuerfrei. Kursverluste analog.

Natürlich wird schlussendlich alles zusammengefasst (=Durchschnittswert) aber das FA will mit ziemlicher Sicherheit deine Berechnung bzw. das Steuertracking sehen und da sind die Transaktionen einzeln aufzuführen...
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November 27, 2024, 03:32:31 AM
nochmal zum Staking:

Wenn ich jetzt wöchentlich 0,1 ETH als Staking reward bekomme (fiktives Beispiel) aber durch die Preis Schwankungen es jedes mal mit einem anderen EUR Wert beziffert wird.

Wenn ich jetzt einige Anteile davon unter einem Jahr halte und verkaufe, diese in der Zwischenzeit im Wert gestiegen sind, muss ich dann für jeden Staking Reward quasi einzeln ausrechnen wieviel Profit ich hatte oder kann ich einen "Durschnitts-Anschaffungswert" nehmen für die Kalkulation?
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November 25, 2024, 02:13:04 PM
Die Verlustverrechnungsbeschränkung wurde zum Glück auch rückwirkend (für noch offene Fälle) gekippt vor paar Tagen: https://www.finanzen.net/nachricht/aktien/bundesrat-stimmt-jahressteuergesetz-und-freistellung-des-existenzminimums-zu-14042469

Na das sind doch mal gut Neuigkeiten. Bin ich ja wirklich froh, dass die das relativ zügig und dann auch noch rückwirkend korrigiert haben.
Dann kann ich ja ab nächstem Jahr meine Trading-Ambitionen wieder etwas hoch schrauben...  Cheesy
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