Hintergrund meiner Frage ist, dass ich versuche rauszufinden, wie das Mining in Europa in Zukunft rentabel sein kann. Hier meine Überlegung:
Zwischen der Schweiz und China besteht ein Freihandelsabkommen, d.h., dass ich im schlimmsten Fall Vorlagegebühren und Verzollung bezahlen muss. Die Mehrwertsteuer - der aktuelle Satz liegt bei 8% - sollte also definitiv wegfallen.
Für den Strom bezahle ich im Moment noch 12 Rappen pro kW.
Für den Euro bezahle ich 1.20 Franken - die Nationalbank kauft seit Jahren Milliarden an Euro auf um zu verhindern, dass der Euro-Kurs ins Bodenlose sackt. Diese Aufkäufe werden im Moment heftig diskutiert. Wenn also diese Stützungskäufe eingestellt würden, fiele der Eurokurs wohl sehr schnell auf etwa 80 bis 90 Rappen.
Wenn ich nun die beiden Szenarien vergleiche, muss ich mir überlegen, wohin die Reise geht.
Bei 12 Rappen pro kW ist das Mining noch knapp rentabel, vor allem, weil ich keine Mehrwertsteuer für Miner aus China zahle. Bei Minern von Spondoolies sieht das schon wieder anders aus.
Aber ich kann die S4 problemlos mit geminten Bitcoins bezahlen und es bleibt noch ein wenig übrig, um den Strom zu zahlen. Gewinn: - wenig, aber nicht fulminant.
Sollte aber die Stützung des Euro-Kurses dahinfallen, dann würde es sich noch mehr lohnen: Ich könnte Miner für spottbillige Euros kaufen, hier steuerfrei aufstellen, und die Bitcoins gegen Schweizer Franken tauschen, um wieder spottbillige Euros zu kaufen....
Dann würde es sich allenfalls auch lohnen, hier in der Schweiz mit einer Bank eine Bitcoin-Börse aufzubauen. Aber das ist - angesichts der regulatorischen Unsicherheiten - gegenwärtig noch Zukunftsmusik...
Hört sich interessant an, aber ich glaube, Du hast da einen Denkfehler. Bei einem sinkenden Euro müssen sich auch die chinesischen Hersteller auf den Währungskurs einstellen, da diese mit CNY (chinesische Yuan) kalkulieren müssen. 2014 ist der Euro gegenüber dem CNY bereits über 8% gefallen, ich denke, dass er auch noch weiter fallen wird. Außerdem musst Du auch unbedingt die Stromkosten für die Kühlung der Miner mit einkalkulieren, der nächste Sommer kommt bestimmt!
Wenn der Euro sinkt, dann gegenüber dem Schweizer Franken. Deshalb interveniert die Schweizer Nationalbank ja wie verrückt seit Jahren (an Weihnachten waren sie mal ein paar Stunden unaufmerksam, und prompt...). Das heisst, dass aus Deutscher Sicht der Schweizer Franken steigen würde, aus Schweizer Sicht der Euro sinken. Euro-Yuan würden aber im Schwankungsbereich von heute bleiben.
Das mit der Hitze ist tatsächlich ein Problem. Aber ein kleines. Gegenwärtig reicht es, die Fenster zu öffnen. Hässlich, aber effizient. Im Sommer wird es zwar warm, aber nicht heiss dort oben. Das heisst: Die hässliche Lösung wäre, einfach für genügend Ventilation zu sorgen. Die schöne Lösung: Im selben Haus sind bereits Wärmetauscher für das Fernwärmenetz installiert. Es müsste also die Abwärme erfasst und abgeleitet werden, was sich nach einiger Zeit selber amortisieren würde, da die Wärme nicht gratis ins Netz gespiesen würde. Du hast jedoch recht: Das bedingt Vorinvestitionen, die bei der gegenwärtigen Situation des Minings eigentlich ein finanzieller Schuss ins Blaue sind.