Interessante Zusammenstellung.
Ordinals ist eine Methode, Satoshis (also den Minimaleinheiten von Bitcoin) eine individuelle "Identität" zu verleihen. Dazu wird grob gesagt vom Genesis Block ab jeder neu geminte Satoshi gezählt und ihm eine Seriennummer und auch ein "Name" zugeordnet.
Die Funktion erinnert auf den ersten Blick vielleicht etwas an Spielerei, scheint aber an sich eine ganz nette Sache zu sein.
Dass es irgendwann einmal "Sammler" dieser Satoshis gibt, könnte ich mir gut vorstellen. Aber es sind halt auch "nur Satoshis".
Wenn man sich dann jedoch die insgesamt existierende Menge von Satoshis anschaut und mit der Menge "rarer" Satoshis vergleicht, könnte der Wert eines einzelnen solchen Satoshis sehr hoch sein:
Zudem gibt es irgendwann nur noch die gleichen Satoshis, die sich in Umlauf befinden, wenn irgendwann einmal alle davon geschürft sind.
Ob diese Funktion "nützlich" ist, wäre die andere Frage aber die Idee dahinter ist interessant.
Zumindest sehe ich darin mehr Wert als bei hässlichen Affenbildern.
Die Funktion würde ich auch nicht direkt mit NFTs vergleichen, da "rare Satoshis" lediglich Satoshis sind, die besondere Raritätsmerkmale haben und bereits seit
Urzeiten vorhanden sind (selbst, wenn einige davon erst noch geschürft werden). Denn diesen "raren Satoshis" liegt die unveränderliche Blockchain zugrunde, nicht wie NFT's, bei denen einfach jemand hergeht und z.B. irgendwelche hässlichen Affenbilder kreiert.
So weit, so wenig kontrovers. Nun kann man jedoch mittels einer Zusatzfunktion jedem Satoshi auch Daten zuordnen. Also zum Beispiel Bilder/Kunstwerke, oder auch Texte. Dies nennt sich
Inscriptions.
...
Natürlich sollte das die Ausnahme sein, selbst bei 1 sat/(v)byte hätte die Transaktion 0.039 BTC, also etwas unter 1000 USD gekostet. Da muss der NFT schon sehr viel hermachen. (Edit: Bin mir nicht sicher ob das stimmt, wegen dem Segwit-Discount, aber über 100$ sind es mindestens.)
Der Käse hingegen kann gerne bei den Shitcoins bleiben.
Dann wären die Shitcoins wenigstens mal für etwas gut, wenn Bitcoin damit nicht belastet wird.
Vorteile davon sehe ich wenig bis garkeine, Nachteile hingegen einige. Wie CoinEraser bereits angesprochen hat, bietet es erheblichen Raum für Missbrauch. Dass Missbrauch auch bisher möglich war, jedoch nicht zum Problem wurde, lag eher daran, dass es möglichen Missbräuchern nicht bekannt war und das kann gerne so bleiben. Es wäre für Bitcoin sehr schade, wenn diese Funktion für Ungemach sorgen würde. Gerade, dass spezifische Satoshis für immer mit dieser "Inskription" verbunden sind, ist ziemlicher Käse, denn wer will es schon, dass unsere Satoshis mit Müll im Anhang geliefert werden und man diesen Müll zudem nicht einmal entfernen kann.
Weiterhin bietet diese Funktion auch ein Einfallstor dafür, die Bitcoin-Blockchain mit unnützem Kram vollzumüllen und damit normale Transaktionen zu verteuern, seien es unnötige NFT's, die die Blockchain verstopfen oder anderer Unrat. Bitcoin sollte sich darauf beschränken, als digitales, dezentrales und begrenztes Geld einwandfrei mit möglichst niedrigen Gebühren zu funktionieren.
zl;ng
Rare Satoshis = fein
Bitcoin-Inskription-NFT = Käse