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Topic: PoW vs. PoS – was verhindert Akkumulation vieler Coins bei reichen Besitzern? - page 2. (Read 883 times)

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Meine Schlussfolgerung war schlicht, dass bei einem niedrigeren Anreiz (Incentive), also in Form von Blockbelohnungen und Transaktionsgebühren an die Staker beim PoS der Nachteil entsteht, dass viele Nutzer, die unentschlossen sind zu staken, das aufgrund der niedrigen Rendite nicht tun. Das bevorzugt dann wiederum die großen Staker, die tendenziell am ehesten staken werden und das sorgt dann nicht nur für eine Umverteilung zu diesen Akteuren, sondern auch zu weniger gestakten Coins und damit zu einer reduzierten Sicherheit.
Das Problem bei der ganzen Diskussion ist eigentlich auch, dass wir Äpfel und Birnen vergleichen. Alle PoS-only coins sind derzeit weit weniger wert als Bitcoin, keines von ihnen hat einen auch nur ansatzweise ähnlich "reifen" Markt. Zudem sind die großen PoS-Coins wie Tron und EOS mit DPoS-ähnlichen Mechanismen extrem zentralisiert, und Cardano ist ja (sofern ich das mitbekommen habe) noch im Probebetrieb, selbst wenn Staking im Testnet schon möglich ist.

Bei kleinen PoS-Coins stimmt es schon, dass Holder mit großen Coin-Anteilen tendenziell mehr staken und daher auch insgesamt mehr vom Kuchen abbekommen. Dieser Vorteil bleibt aber nur so lange bestehen, so lange man wirklich mit einer relativ geringen Investition große Staking-Anteile (ich würde da alles über 1% der Supply dazurechnen) erwerben kann, mit denen man regelmäßig Blöcke finden würde. Dafür muss der Coin aber ein Nischenphänomen darstellen und keine allgemein bekannte Geldanlagestrategie von "Reichen" darstellen. Denn dann würden die Kosten, um einen signifikanten Stake zu kaufen, sehr hoch gehen, und alle, die nicht superreich (oder Exchanges) sind müssten lange auf einen Block warten. Da würden wir dann wieder zur Diskussion mit den Kapital- und/oder Opportunitätskosten kommen.


Das würden dann die PoS-Coins sein, die am meisten an Staker umverteilen, sofern sie trotz dieses (aus meiner Sicht) Mankos eine gleich hohe Marktkapitalisierung erreichen würden, wie PoS-Coins, die "gerechter" sind.
Da bin ich mir nicht so sicher - m.E. wird sich das sehr ausgleichen, wenn man bedenkt, dass die stark inflationären Staking-Coins ja ein Problem mit der "Werterhaltung" haben. Es gab ja mal diese Welle von Staking-Coins mit extrem hohen Rewards (HyperStake usw.). Von denen hat es keiner geschafft, sich zu etablieren.

Ein Reicher wird (zumindest als langfristige Geldanlage) eher dort staken, wo es gute Aussichten für einen Werterhalt des Coins gibt, und das würden im Fall von PoS Coins mit moderaten Staking-Rewards sein.

Quote
Ob Leute für das Staken einen Kredit aufnehmen werden, dürfte eher der Sonderfall sein. Vermutlich werden die meisten Akteure, die großangelegtes Staking betreiben solche sein, die vielleicht maximal 1% ihres Gesamtportfolios für solch eine Position ausgeben.
Nun ja, es gab ja diesen bekannten Bitcoiner, der 2013 oder 2014 sein Haus für BTC verkauft hat (was ist mit dem eigentlich passiert?) und einige, die damals auch Kredite aufgenommen haben. Also so ganz selten ist das imho nicht. Dennoch stimmt m.E., dass der andere Fall (geringer Teil des Gesamtportfolios) häufiger ist. Aber damit wirklich große Stakes zu erwerben geht nur bei einem entsprechend kleinem Coin.

Mein Fazit ist jedenfalls, dass sich PoW und PoS am ehesten beim Thema Sicherheit unterscheiden, und dort PoW die Nase deutlich vorne hat, weil das Sicherheitsniveau besser berechenbar ist.
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Eine Erkenntnis meinerseits, die vielleicht anderen schon lange klar ist:

Ob PoW oder PoS, die Besitzverteilung bleibt im Idealfall immer gleich! Da nehmen sich die Systeme nichts (quick and dirty und langsam in R):

Code:
x_ <- c(); # Endverteilung von Partei X
y_ <- c(); # Endverteilung von Partei Y
# simuliere 100x
for (j in 1:100){
   x = 9.9*10^3; # Anzahl des Assets von X
   y = 0.1*10^3; # Anzahl des Assets von Y
   # 144 Blöcke am Tag ein Jahr lang:
   for (i in 1:365*144){
      # abhängig vom Gewinner geht der Reward an X oder Y
      if (runif(1) <= x/(x+y)){
         x <- x + 50;
      } else {
         y <- y + 50;
      }
   }
   # speichere Assetverteilung am Ende
   x_ <- c(x_, x);
   y_ <- c(y_, y);
}

# berechne Prozentsatz
p <- c();
for (i in 1:length(x_)){
   p <- c(p, x_[i]/(x_[i]+y_[i]));
}

# hat sich was getan?
median(p);

Was eigentlich auch logisch ist, denn wenn jemand 99% Gewinnwahrscheinlichkeit hat und alle anderen 1% und diese sich nicht verändert, dann bekommt Ersterer 99% und der Rest 1% des Rewards. Die Verteilung ändert sich dadurch im Mittel nicht.

Der Unterschied zwischen PoS und PoW reduziert sich also auf das allgemein bekannte Nothing-At-Stake-Problem in neuem erweiterten Gewand.

Während der PoW-Miner seine Coins veräussern muss, damit er weiter erfolgreich minen kann (hat 1miau ja schon erwähnt), macht es sich der PoS-Minter gemütlich und muss nur ab und zu seine Stakes updaten. Der PoS-Minter hat aber praktisch keine Risiken (nothing at stake) und kann alle Gewinne in die eigene Tasche stecken, der PoW-Miner kann hingegen schnell mal pleite gehen.

In ersterem Fall (PoW) wird Umsatz generiert, in Zweiterem (PoS) gar nichts. In ersterem Fall kann nur auf einer Chain wirtschaftlich gemint werden (eine physikalische notwendige Bedingung), in Zweiterem auf praktisch beliebig Vielen, alles leistungslos und ohne Risiko, wenn man nur früh genug eingestiegen ist.

Alle zusätzlichen Gimmicks, welche an PoS drangeklatsch werden, damit es sicherer und/oder fairer aussieht, sind imho Augenwischerei um eben von jenem oben genannten einfachen Punkt abzulenken.
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Im Übrigen ist folgender Satz nicht ganz richtig:

Auf den zweiten Blick trägt das aber im Vergleich von PoW zu PoS nicht direkt zur Umverteilung der Coins von arm zu reich, wenn man folgende Punkte mit bedenkt:
- Wie viele Coins insgesamt pro Jahr umverteilt / neu emittiert werden. Das sind einmal die, die neu auf den Markt kommen zzgl. Transaktionskosten. PoS Coins sind von Haus aus inflationärer, es wir viel umverteilt / viel Inflation.
Es gibt sehr schwach inflationäre PoS-Coins (Beispiel Peercoin: weniger als Bitcoin zur Zeit), und sogar solche, bei denen gar keine Rewards gezahlt werden und daher alles über den Transaktionsmarkt geregelt wird.
Ja, das war meine (fälschlicherweise nicht gekennzeichnete) subjektive Wahrnehmung, der ich leider (noch) keine fundierte Statistik zugrunde legen kann. Sollte ich eine finden, hole ich das gerne nach.  Tongue
Meine Schlussfolgerung war schlicht, dass bei einem niedrigeren Anreiz (Incentive), also in Form von Blockbelohnungen und Transaktionsgebühren an die Staker beim PoS der Nachteil entsteht, dass viele Nutzer, die unentschlossen sind zu staken, das aufgrund der niedrigen Rendite nicht tun. Das bevorzugt dann wiederum die großen Staker, die tendenziell am ehesten staken werden und das sorgt dann nicht nur für eine Umverteilung zu diesen Akteuren, sondern auch zu weniger gestakten Coins und damit zu einer reduzierten Sicherheit.
Der gleiche Effekt ist auch beim PoW in abgeschwächter Variante zu finden aber er wirkt sich meiner Meinung nicht so schädlich aus, da Umverteilung und Sicherheit im PoW bessere Rahmeneigenschaften aufweisen.




Quote from: 1miau
Beim PoW bleiben die meisten Coins nicht bei den Erzeugern (Minern), weil diese von einem Großteil der Gewinne ihre Kosten decken müssen. [...] Beim PoS hingegen hat der Erzeuger (Staker) außer den einmaligen Anschaffungskosten der PoS-Coins keinerlei Ausgaben [...]. Fast die kompletten generierten Coins bleiben also beim Staker, der dadurch immer reicher wir und immer mehr Coins akkumuliert.
Dazu muss man anmerken, dass große Staker Kapitalkosten und/oder Opportunitätskosten haben können. Ein Reicher, der in einen PoS-Coin investiert, macht nur dann wirklich Gewinne, wenn er damit mehr gewinnt als mit einer klassischen Geldanlage (sonst hat er Opportunitätskosten). Nimmt er einen Kredit auf, um einen großen Stake zu erwerben, hat er Kapitalkosten. Ich glaube Paul Sztorc hat dazu mal was geschrieben.

Nehmen wir an, dass es einen PoS-Coin gäbe, der genau die gleiche Marketcap hätte wie Bitcoin, könnte dies in einem perfekten Markt zu einem "Ausgleich" führen. Am Anfang würden vielleicht mehr Staker einsteigen (wegen der geringeren Eintrittsbarriere), aber irgendwann (also in einem "reifen" Markt) wäre die Konkurrenzsituation hoch genug, dass die Gewinnmarge eines durchschnittlichen Stakers ähnlich niedrig wäre wie die eines durchschnittlichen Miners. Und damit würde auch der Staker einen Teil seiner Rewards verkaufen müssen.
Ja, das ist ein gutes Argument. Ich hatte dazu bereits schonmal ebenfalls einen Absatz angefangen zu schreiben aber da es sehr komplex war und ggf. für weitere Unklarheiten gesorgt hätte, ließ ich es bleiben. Läuft ja final darauf hinaus, dass sich das große Geld dort investiert, wo es am lukrativsten ist. Und man Bitcoin durchaus "vorwerfen" kann, dass er viele seiner Vorteile dadurch verstärkt bekommt, weil er sich eben im Gegensatz zu den meisten Shitcoins schon sehr etabliert und bewiesen hat. Das könnte dann auch dazu führen, dass wenn PoS-Coins ähnliches fundamentales Ansehen genießen wie Bitcoin, es interessanter wird für Reiche, die noch keinen Stake besitzen, dort als Staker tätig zu werden. Das würden dann die PoS-Coins sein, die am meisten an Staker umverteilen, sofern sie trotz dieses (aus meiner Sicht) Mankos eine gleich hohe Marktkapitalisierung erreichen würden, wie PoS-Coins, die "gerechter" sind.

Ob Leute für das Staken einen Kredit aufnehmen werden, dürfte eher der Sonderfall sein. Vermutlich werden die meisten Akteure, die großangelegtes Staking betreiben solche sein, die vielleicht maximal 1% ihres Gesamtportfolios für solch eine Position ausgeben.


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Ich bin durchaus gespannt, was Ethereum 2.0 bringt aber erwarte auch von den Devs, dass sie das Problem adressieren und sich nicht hinter leeren Phrasen verstecken. Einfach zu sagen: ja alle Staker erhalten gleich viel % für's Staken wäre eine Bankrotterklärung. ^^
Hoffen wir, dass es nicht so kommt.  Smiley
Ist schon bekannt, welche Maßnahmen Ethereum hier setzen möchte? Ich verfolge das Projekt leider zu wenig, kenne daher nur die Ansätze von Cardano. Die Jungs pumpen da ordentlich Zeit und Geld in die Mitigation von Sybil Attacks, da wärs natürlich durchaus interessant zu sehen, wie das andere Projekte lösen wollen.
Habe Blogartikel und die Paper dazu im Cardano-Thread verlinkt wenns wer nachlesen möchte: https://bitcointalksearch.org/topic/m.54642677
Leider habe ich Ethereum auch nur am Rande verfolgt, daher kann ich dazu nichts sagen. Vielleicht kennt der Chef aus dem Garten Pavillion bereits mehr und kann was dazu sagen.
Cardano scheint in dem Bereich aktuell gut aufgestellt zu sein, bleibt jedenfalls spannend zu sehen, was die anderen für Antworten darauf finden.



In der Grafik wurde der Ausdruck gebracht "With PoS, the marginal advantage of the rich over the poor is zero". Präzise müsste das heißen: auf die

laufenden Produktionskosten betrachtet oder eben nur die reinen Skaleneffekte. Das wird so hingestellt als sei das der final letzte Schluss.
Was aber ein Trugschluss ist.
Gemeint sind hier die Eintrittsbarrieren um am Konsens teilnehmen zu können.
Die sind bei PoS Null. Ein Reicher hat keinen Vorteil gegenüber einem Armen.
Aber was sagst du den armen Coinbesitzern, dass sie sich davon (wortwörtlich) nichts kaufen können?
Mit ihren wenigen Coins werden sie keinen signifikaten Gewinn erstaken können, sodass viele von ihnen erst garnicht staken. Durch Umverteilung der Fees sammeln sich immer mehr Coins bei den Stakern. Auch wenn es proportional ist, heißt es größerer Stake, größere Belohnung.

Natürlich ist klar, dass ein ähnlicher Effekt auch beim PoW vorhanden ist, dort verteilen sich die generierten Coins aber besser bei allen direkten und indirekten Akteuren des Minings.  



Es bringt nichts, die Diskussion auf die Skaleneffekte zu begrenzen, weil bei PoS schlicht keine Kosten für den "Erzeuger" entstehen (ausgenommen vom

einmaligen Kauf und wie gesagt muss man dazu reich sein. Sonst würde man keinen großen Stake kaufen können).
Man bekommt die Coins aber nicht zu einem besseren Kurs vom Markt nur weil man reich ist.

Man sollte auch noch dazu sagen, dass man bei PoW oder PoC erst signifikant wirtschaftlich und technisch aktiv werden muss, um sich am Mining zu

beteiligen.
Wieder ein Nachteil - und trägt nicht zur Dezentralisierung bei.
Das ist kein Nachteil, sondern ein Vorteil von PoW. Hier genügt es für die Wale eben nicht wie bei PoS, einfach reich zu sein, um ihre Coins zu vermehren.

Diese "Eintrittsbarriere" bei PoW ist jetzt also ein Vorteil? Der war gut ...
Das ist mit ein Grund weshalb sich die Mining Power zentralisiert.
Wenn du hier schon so auf oberlehrerhaft tust, solltest du auch lesen, was ich geschrieben habe.
Es ist ein Vorteil des PoW gegenüber PoS, da beim PoS reiche Leute bloß einfach einen Haufen Coins kaufen brauchen und mit dem Akkumulieren beginnen können.

Mitnichten ist die aktuelle Entwicklung des Minings im Sinne der Dezentralität. Es ging bloß darum, dass die Eigenschften von PoW hier weniger "Vereinnahmung" reicher Akteure drohen als bei PoS, da beim PoW mehr erforderlich ist, als bloß reich zu sein. Darauf setzt auch Chia aber ich bin mir unsicher ob das klappt. In jedem Fall ist es aber konzeptionell dem PoS überlegen.

Etwas ähnliches scheint ja auch Avalanche zu verfolgen (wenn ich das soweit richtig verstanden habe).
=> Das lediglich eine simple Aktion in einem PoS dazu reicht, die Coins zu vermehren, ist vermutlich einer der Hauptgründe, warum reines PoS zu Missbrauch neigt.



Beim PoS kann jeder sich einen IT-Menschen holen, der richtet das innerhalb eines Arbeitstages ein, zack stakt er seine Coins und sie vermehren sich auf ewig.
Keine Eintrittsbarriere zu haben um am Konsens teilnehmen zu können, ist was Gutes.
Je mehr Knoten am Konsens teilnehmen, desto dezentraler ist das Ganze.
Ohne hier jetzt ein riesen Fass aufzumachen, ich denke ich weiß, was du meinst (jeder (so viele Nutzer wie möglich) sollten teilnehmen können).
Es gibt hier eine Eintrittsbarriere und das ist der Stake. Muss es auch, weil wenn es tatsächlich keine Eintrittsbarriere gäbe, könnte jeder das Netzwerk attackieren. Es gäbe ja keine Barriere.
Die proportionale Eintrittsbarriere beim PoS führt aber auch dazu, dass Teilnehmer mit niedrigem Stake eine vernachlässigbare, weil zu niedrige Belohnung davon haben.



Wo hab ich ignoriert, dass PoS andere Probleme schafft?
Ich verweise sogar extra auf 2 Probleme, nämlich die 'initiale Verteilung' und eine spätere 'Umverteilung'
Keine Skaleneffekte, keine Vorteile für Reiche.
Gemeint sind hier die Eintrittsbarrieren um am Konsens teilnehmen zu können.
Die sind bei PoS Null. Ein Reicher hat keinen Vorteil gegenüber einem Armen.
...

Es ist ein bekanntes Element des Shitcoin-Marketings, die guten Seiten eines Shitcoins hervorzuheben und die schlechten erst im Kleingedruckten zu erwähnen.
Manche Dinge hören sich zwar gut an, sind in der Realität aber final nichts wert.





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Ich möchte noch einen Parameter in die Diskussion werfen: die Art der Reward-Verteilung bei verschiedenen PoS-Ansätzen. Da gibt es graduelle Unterschiede, von "nur Reiche können sich so was leisten und damit am Konsens teilnehmen" bis zu einer fast egalitären Verteilung. Hat sowohl über "Rich get Richer" als auch über die Eintrittsbarrieren Einfluss auf den Grad, wie Ungleichheit gefördert wird.

Nehmen wir mal das Urgestein aller PoS-Coins: Peercoin. Dort gibt es einen Reward, der prozentual zum eingesetzten Stake berechnet wird (bei Peercoin 1% pro "gehodletem" Jahr, d.h. der Reward hängt am Coin-age). Im Prinzip gleicht sich damit das Staking zwischen "Reich" und "Arm" aus, jeder verdient die gleichen "Zinsen". Das entscheidende "gleichmachende" Element ist, dass wenn eine Anzahl Coins als Stake eingesetzt wurde, dieser dann eine Zeitlang (bei PPC ein Jahr) ruhen muss, um bei den vollen Reward zu erhalten. Der Reiche kann also seine volle Staking-Power - bezogen auf die Rewards, nicht auf die Chance, Blöcke zu finden - sozusagen nur einmal im Jahr einsetzen. Kleine Staker finden seltener Blocks, d.h. man bekommt seinen Reward dann vielleicht einmal alle Paar Monate, aber die Proportion bleibt gleich wie bei Reichen. Die Transaktionsgebühren gehen natürlich eher zu den "Reichen" und sind damit das einzige wirkliche "Rich get Richer"-Element.

Ist der Block-Reward fix, wie bei Bitcoin, und Coin-age spielt keine Rolle, dann werden Reiche natürlich stärker begünstigt. Proportional finden sie die gleiche Anzahl Blöcke im Vergleich zu kleinen Stakern wie bei Coin-age-basierenden Systemen, aber sie kassieren mehr Rewards, da sie immer den vollen Grad "Staking-Power" haben.

Noch "ungleichheits-fördernder" sind Coins, bei denen ein Sicherheits-Deposit zum Staken hinterlegt werden muss, das bei Fehlverhalten entzogen werden kann. Da kann man schon von einer hohen Eintrittsbarriere, ähnlich wie bei PoW-Coins sprechen. Am extremsten sind natürlich DPoS-Coins (die zum Teil ja "Mafia-Strukturen" begünstigen, ich denke viele kennen die Lisk-Geschichte).

Grundsätzlich sehe ich PoW insgesamt als "gerechter" an (und auch sicherer, zumindest im Vergleich zu reinem PoS). Das liegt weniger an der direkten Förderung von Ungleichheit über die Rewards, sondern daran, dass ein Kartell von reichen Usern bei PoS mehr Macht hätte und Angriffe zumindest androhen könnte, die kaum Ressourcen kosten würde. Wenn das Kartell groß genug ist, könnten sie damit einen Hardfork forcieren. Das heißt: Es ist zwar nicht gesagt, das PoS Akkumulation eher fördert als PoW, aber wenn diese stark genug ist, kann es zu gravierenden Problemen kommen.

Beim Thema "Rich get Richer" halte ich den Peercoin-PoS für etwas "gerechter" als den klassischen Bitcoin-style PoW, weil eben bei Bitcoin kleine Fische so gut wie gar nicht mehr beim Mining mithalten können (liegt hier ganz klar an den Eintrittsbarrieren), während kleine Staker eigentlich ihre Blöcke meistens irgendwann doch finden. Peercoin-artige "traditionelle" PoS-Coins haben aber dafür das Problem, dass sie schlechter gegen Nothing-at-Stake-Angriffe gewappnet sind als Coins mit "moderneren" Algorithmen mit Sicherheits-Deposits.

Im Übrigen ist folgender Satz nicht ganz richtig:

Auf den zweiten Blick trägt das aber im Vergleich von PoW zu PoS nicht direkt zur Umverteilung der Coins von arm zu reich, wenn man folgende Punkte mit bedenkt:
- Wie viele Coins insgesamt pro Jahr umverteilt / neu emittiert werden. Das sind einmal die, die neu auf den Markt kommen zzgl. Transaktionskosten. PoS Coins sind von Haus aus inflationärer, es wir viel umverteilt / viel Inflation.
Es gibt sehr schwach inflationäre PoS-Coins (Beispiel Peercoin: weniger als Bitcoin zur Zeit), und sogar solche, bei denen gar keine Rewards gezahlt werden und daher alles über den Transaktionsmarkt geregelt wird.

Quote from: 1miau
Beim PoW bleiben die meisten Coins nicht bei den Erzeugern (Minern), weil diese von einem Großteil der Gewinne ihre Kosten decken müssen. [...] Beim PoS hingegen hat der Erzeuger (Staker) außer den einmaligen Anschaffungskosten der PoS-Coins keinerlei Ausgaben [...]. Fast die kompletten generierten Coins bleiben also beim Staker, der dadurch immer reicher wir und immer mehr Coins akkumuliert.
Dazu muss man anmerken, dass große Staker Kapitalkosten und/oder Opportunitätskosten haben können. Ein Reicher, der in einen PoS-Coin investiert, macht nur dann wirklich Gewinne, wenn er damit mehr gewinnt als mit einer klassischen Geldanlage (sonst hat er Opportunitätskosten). Nimmt er einen Kredit auf, um einen großen Stake zu erwerben, hat er Kapitalkosten. Ich glaube Paul Sztorc hat dazu mal was geschrieben.

Nehmen wir an, dass es einen PoS-Coin gäbe, der genau die gleiche Marketcap hätte wie Bitcoin, könnte dies in einem perfekten Markt zu einem "Ausgleich" führen. Am Anfang würden vielleicht mehr Staker einsteigen (wegen der geringeren Eintrittsbarriere), aber irgendwann (also in einem "reifen" Markt) wäre die Konkurrenzsituation hoch genug, dass die Gewinnmarge eines durchschnittlichen Stakers ähnlich niedrig wäre wie die eines durchschnittlichen Miners. Und damit würde auch der Staker einen Teil seiner Rewards verkaufen müssen.
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In der Grafik wurde der Ausdruck gebracht "With PoS, the marginal advantage of the rich over the poor is zero". Präzise müsste das heißen: auf die

laufenden Produktionskosten betrachtet oder eben nur die reinen Skaleneffekte. Das wird so hingestellt als sei das der final letzte Schluss.
Was aber ein Trugschluss ist.
Gemeint sind hier die Eintrittsbarrieren um am Konsens teilnehmen zu können.
Die sind bei PoS Null. Ein Reicher hat keinen Vorteil gegenüber einem Armen.

Bei PoW sieht das anders aus, man benötigt billigen Strom, eine Halle, Mitarbeiter mit Know- How usw.
Hier gibt es ganz klar Vorteile gegenüber 'weniger Reichen'.

Genau darum gings mir hier die ganze Zeit. Wink

Diese "Eintrittsbarrieren" und "Rich get Richer" sind aber zwei unterschiedliche Themen bzw. Probleme.
"Rich get richer" existiert hingegen bei PoS, keine Frage.

Wenn man als Miner nicht alle paar Jahre seine Hardware austauscht, wird man nicht mehr rentabel minen können.
Bei PoS muss man hingegen nichts machen. Einmal einen großen Stake akkumuliert, wirst du auch in Zukunft einen großen Anteil besitzen.

Eintrittsbarrieren != Rich get richer

Es bringt nichts, die Diskussion auf die Skaleneffekte zu begrenzen, weil bei PoS schlicht keine Kosten für den "Erzeuger" entstehen (ausgenommen vom

einmaligen Kauf und wie gesagt muss man dazu reich sein. Sonst würde man keinen großen Stake kaufen können).
Man bekommt die Coins aber nicht zu einem besseren Kurs vom Markt nur weil man reich ist.

Man sollte auch noch dazu sagen, dass man bei PoW oder PoC erst signifikant wirtschaftlich und technisch aktiv werden muss, um sich am Mining zu

beteiligen.
Wieder ein Nachteil - und trägt nicht zur Dezentralisierung bei.
Das ist kein Nachteil, sondern ein Vorteil von PoW. Hier genügt es für die Wale eben nicht wie bei PoS, einfach reich zu sein, um ihre Coins zu vermehren.

Diese "Eintrittsbarriere" bei PoW ist jetzt also ein Vorteil? Der war gut ...
Das ist mit ein Grund weshalb sich die Mining Power zentralisiert.

Beim PoS kann jeder sich einen IT-Menschen holen, der richtet das innerhalb eines Arbeitstages ein, zack stakt er seine Coins und sie vermehren sich auf ewig.
Keine Eintrittsbarriere zu haben um am Konsens teilnehmen zu können, ist was Gutes.
Je mehr Knoten am Konsens teilnehmen, desto dezentraler ist das Ganze.

Unwahrscheinlioch, nein fast ausgeschlossen, dass immer die selben Akteure die profitabelsten Miner bleiben.
Keine Ahnung wie 'profitabel' die einzelnen Miner sind, aber die Akteure in den Top 5 haben sich seit 2017 nicht großartig verändert.
Antpool, F2Pool, ViaBTC sind damals und heute vorne dabei.

Das Thema begrenzt auf Skaleneffekte hast du und ignorierst, dass PoS an anderer Stelle neue Probleme schafft.
Wo hab ich ignoriert, dass PoS andere Probleme schafft?
Ich verweise sogar extra auf 2 Probleme, nämlich die 'initiale Verteilung' und eine spätere 'Umverteilung'

Deshalb ja auch mein Resümee

... es haben ganz einfach beide Konsens- Algos ihre Vor- und Nachteile, bei PoW überwiegen (meiner Ansicht nach) aber (noch) klar die Vorteile.
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Ich bin durchaus gespannt, was Ethereum 2.0 bringt aber erwarte auch von den Devs, dass sie das Problem adressieren und sich nicht hinter leeren Phrasen verstecken. Einfach zu sagen: ja alle Staker erhalten gleich viel % für's Staken wäre eine Bankrotterklärung. ^^
Hoffen wir, dass es nicht so kommt.  Smiley
Ist schon bekannt, welche Maßnahmen Ethereum hier setzen möchte? Ich verfolge das Projekt leider zu wenig, kenne daher nur die Ansätze von Cardano. Die Jungs pumpen da ordentlich Zeit und Geld in die Mitigation von Sybil Attacks, da wärs natürlich durchaus interessant zu sehen, wie das andere Projekte lösen wollen.
Habe Blogartikel und die Paper dazu im Cardano-Thread verlinkt wenns wer nachlesen möchte: https://bitcointalksearch.org/topic/m.54642677
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Ich finde die Grafik schon ziemlich undifferenziert und irreführend mit der Aussage, dass durch keine entstehenden Kosten beim PoS auch kein Vorteil für Reiche vorhanden wäre.
Beim Staking brauchen Reiche zwangsläufig Coins, sonst können sie nicht staken, beim Mining ist es die für die Tätigkeit nötige Infrastruktur.
Reiche wie Arme können Coins kaufen, die Coins kosten für beide gleich viel im freien Markt.
Ja und durch PoS können die Staker immer mehr Coins akkumulieren. Das Problem hierbei ist, dass diese nichts weiter machen müssen. Dadurch, dass nicht alle Nutzer im Netzwerk staken, erhalten die Staker immer mehr.
Und das demotiviert die potentiell kleinen Staker weiter, dass selbst wenn sie staken, keine signifikante Verbesserung ihrer Situation erreicht werden kann. Sie sind arm und bleiben arm, weil reines PoS nur diesen Weg vorgibt.

Man müsste das Problem lösen, dass Reiche weniger prozentuale Belohnung für ihr Stake bekommen als Staker mit wenigen Coins. Das würde dazu führen (bzw. müsste es so austariert werden), dass Reiche prozentual an Anteilen am Netzwerk trotz Staking verlieren, während kleine Staker durch die Aufnahme ihres Staking mehr prozentuale Anteile bekommen.

Damit hätte jeder Nutzer die Möglichkeit, als kleine Staker größer zu werden und genug Motivation dazu anstatt wenn es nur gleiche prozentuale Anteile gäbe.
Natürlich bliebe dann immer noch das Problem, dass nicht stakende Nutzer weiter verlieren würden.
Und solch eine Problemlösung würde dazu führen, dass Reiche ihre Coins aufteilen und so wie viele kleine Staker behandelt werden würden. => PoS Fail.

Ein angepasstes PoS bietet hier jedenfalls Stellschrauben, die PoW so nicht bietet. Es ist PoW auf diesem Bereich lokal überlegen auch wenn es durchaus zur Diskussion gestellt werden kann, ob überhaupt eine Lösung möglich ist.
Nur wenn die Leute des PoS sagen: "Nein, Kritik unbegründet, beim PoS kann jeder Coins kaufen und staken, Reiche haben keinen Vorteil" dann ist das nicht nur schade, weil es eine vertane Chance ist, sondern auch grob falsch, weil durch selektives Schönreden trotzdem eine Umverteilung von arm nach reich stattfindet. Niemals wird die Omma selbst Coins staken, höchstens bei einer Drittpartei, die dafür saftig Gebühren verlangt (= Umverteilung)



Das braucht man beim PoS zwar nur 1x und danach nie wieder, was zu anderen PoS-spezifischen Problemen führt, aber man braucht es halt 1x. Dazu muss man reich sein.
Hardware fürs Staking kann teils schon ein einfaches Handy sein oder n alter Computer + Internetanschluss. Ich will nicht wissen was n Asic kostet.
Siehe Kommentar zuvor.


Und ja, beim Mining werden nur die wenigsten Bitcoin-Besitzer minen aber genauso wird es etliche Leute geben, die PoS Coins niemals staken werden, maximal mit bezahlen, wenn die Adoption so weit ist.
Das ist ja eine Entscheidung der Leute und hat nichts mit POS vs POW zu tun. Oder vll doch, weil POW unwirtschaftlich ist, während es mit POS locker möglich ist und sie sich evtl nur dagegen entscheiden.
Doch.
Siehe erster Abschnitt warum kleine Staker im reinen PoS demotiviet sind. ^^
Heißt nicht, dass es beim PoW besser ist. ^^


Ein großer Teil der Coins wird also nicht mitstaken, was bereits dazu führt, dass diese Personen zwar gleich viel Coins behalten, aber real an Kaufkraft verlieren, da währenddessen neue Coins in Umlauf kommen. Die neu in Umlauf kommenden Coins erhalten die (eher reichen) Staker, die damit immer mehr Coins akkumulieren, wenn sie nichts ausgeben.
Verlierer ist dabei immer die Person, die nicht stakt.
Das mag so sein. Aber bei POS kann jeder locker mitstaken ohne großen Invest. Zudem besteht die Möglichkeit ein Teil des Fees für TX zu burnen (wie es ETH plant), sodass jeder daran verdient (auch wenn das nichts mit POS vs POW zu tun hat).
Es ist nur brotlos für Leute mit 200$ Stake für 4$ Belohnung im Jahr zu staken. Die werden das nicht machen, was fortlaufend dazu führt, dass Staker von Umverteilung profitieren.


Dazu kommt noch, das PoS-Coins generell deutlich inflationärer sind als Bitcoin. Dies verstärkt den bereits vorhandenen Effekt nochmals.
Das hat nichts mit POS vs POW zu tun. Und ist auch so falsch. Die ETH Inflation soll mit ETH 2.0 im Bereich oder sogar unter dem BItcoin sein (für eine gewisse Zeit aber nur, da man im gegensatz zu Bitcoin immer eine minimale Inflation erhalten will, als Anreiz für die Staker)
Vielleicht hast du recht und ich habe mich nur schlecht über die jeweiligen Shitcoins informiert. Bisher war das jedenfalls mein subjektiver Eindruck. Und es ist auch so, dass bei wenig ausgegebenen Belohnungen eine Attacke auf das Netzwerk wahrscheinlicher wird. Gerade deshalb steht ja auch immer wieder Kritik gegen den Bitcoin im Raum, dass die fortwährende Halbierung der Blockbelohnung schädlich sein könnte.

Ich verfolge Ethereum 2.0 nicht intensiv aber finde es sehr spannend. Vielleicht adressieren die Devs ja das in diesem Beitrag thematisierte Problem. Niedrige Inflation ist schonmal gut aber sie sollte auch nicht zu niedrig sein. Denn dies würde letztlich nur dazu führen, dass viele Leute nicht staken werden, weil es "eh nicht lohnt" also wären wir wieder beim demotiviert sein. Am ehesten würden die Wale staken, die dann zwar jährlich nicht so viel erhalten aber insgesamt würde das bloß dazu führen, dass überwiegend die Wale profitieren.
Sie müssen die Coins halt nur behalten und staken.
Und natürlich würde das das Netzwerk angreifbarer machen.

Nicht falsch verstehen, ich bin ein Freund von niedriger Inflation aber ob das zu PoS passt, da bin ich aus vor genannten Gründen unsicher.



Beim PoW bleiben die meisten Coins nicht bei den Erzeugern (Minern), weil diese von einem Großteil der Gewinne ihre Kosten decken müssen. Das sind vorrangig Strom aber auch Hardware und Personal. Sie akkumulieren also selbst nur kleinen einen Teil der geminten Coins, der Rest wandert direkt weiter auf den Markt.
Mag sein, dann geht das Geld des kleinen Mannes halt an irgendwelche Wasserkraftbetreiber oder Kohlestromproduzenten in China. DEr Rest geht in Technik, die alle paar Jahre erneuert werden muss und entsorgt wird.
Was für eine weitere Verteilung der Blockbelohnung sorgt. Sie sammelt sich nicht ausschließlich beim Miner / Staker.  Smiley



Ich mein allein was da an Müll produziert wird und Strom verbraucht wird nur damit ein paar Leute Hallen irgendwo stehen haben und das Netzwerk absichern. Mag POW noch so sehr das kryptographisch sinnvollste System sein, das ist einfach Irre und lässt sich nicht schön reden.
Das kann in der Tat als Problem des PoW betrachtet werden. PoS hat das nicht aber dadurch wieder andere Probleme geschaffen.  Wink
Prinzipiell lassen sich auch dagegen Lösungen finden aber leider kostet z.B. Recycling etwas, was viele daher vermeiden. Hier könnte z.B. der Gesetzgber einschreiten, indem er die Betreiber auch zum Recycling verpflichtet.
Aber das ist hier off-topic, gerne in einem neuen Beitrag.
Gerade aufgrund dieser Probleme des PoW ist PoS durchaus legitim, es müsste halt nur mal beweisen, dass es was taugt.  



Beim PoS hingegen hat der Erzeuger (Staker) außer den einmaligen Anschaffungskosten der PoS-Coins keinerlei Ausgaben (oder fast keine, vielleicht etwas Hardware und einen technischen Fritzen, der das aufsetzt und kontrolliert). Fast die kompletten generierten Coins bleiben also beim Staker, der dadurch immer reicher wir und immer mehr Coins akkumuliert.
Kein Staker hat mehr Kosten, ob Arm oder Reich. Die kompletten generierten Coins bleiben bei jedem der sich dafür entscheidet, sie zu behalten. Und alle bekommen prozentual das gleiche.
Alle, die staken.  Wink
Und die, die eh viel Geld haben, sind am wenigsten dazu genötigt, die Coins direkt wieder zu verkaufen.
Es ist und bleibt eine große Umverteilung, bei der die Reichen immer reicher werden.



Dazu kommt noch, das PoS-Coins generell deutlich inflationärer sind als Bitcoin. Dies verstärkt den bereits vorhandenen Effekt nochmals.  Tongue
Ich weis nicht, ob das was mit der Zitation nicht stimmt, aber das hatten wir oben bereits
Du hast es doppelt gequotet.



Ich bin durchaus gespannt, was Ethereum 2.0 bringt aber erwarte auch von den Devs, dass sie das Problem adressieren und sich nicht hinter leeren Phrasen verstecken. Einfach zu sagen: ja alle Staker erhalten gleich viel % für's Staken wäre eine Bankrotterklärung. ^^
Hoffen wir, dass es nicht so kommt.  Smiley
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Merit: 6947
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Das mag sein, aber was bringt einem ein Vorteil bei den reinen Skaleneffekten auf dem Papier, wenn das an anderer Stelle neue Probleme hervorruft? In der Grafik wurde der Ausdruck gebracht "With PoS, the marginal advantage of the rich over the poor is zero". Präzise müsste das heißen: auf die laufenden Produktionskosten betrachtet oder eben nur die reinen Skaleneffekte. Das wird so hingestellt als sei das der final letzte Schluss.
Was aber ein Trugschluss ist.
Nein, das ist kein Trugschluss.
Bei Proof of Stake kann ich mir mit dem 100-fachen Kapital die 100-fache Menge an Coins kaufen.
Keine Skaleneffekte, keine Vorteile für Reiche.
Hatte ich doch oben schon erklärt:
Das mag sein, aber was bringt einem ein Vorteil bei den reinen Skaleneffekten auf dem Papier, wenn das an anderer Stelle neue Probleme hervorruft? In der Grafik wurde der Ausdruck gebracht "With PoS, the marginal advantage of the rich over the poor is zero". Präzise müsste das heißen: auf die laufenden Produktionskosten betrachtet oder eben nur die reinen Skaleneffekte. Das wird so hingestellt als sei das der final letzte Schluss.
Was aber ein Trugschluss ist.
Reiche profitieren kurz über lang, selbst trotz Vorteilen des PoS bei Skaleneffekten.
Es bringt nichts, die Diskussion auf die Skaleneffekte zu begrenzen, weil bei PoS schlicht keine Kosten für den "Erzeuger" entstehen (ausgenommen vom einmaligen Kauf und wie gesagt muss man dazu reich sein. Sonst würde man keinen großen Stake kaufen können).
PoS hat (unbewusst) andere Eigenschaften als PoW, die lokal besser sind als PoW, dafür aber an anderer Stelle neue Probleme schaffen.



Ein weiterer Punkt, den man bei PoS beachten sollte, wäre die Bildung großer Pools, die für kleine Staker eine Gebühr verlangen werden, damit diese mitstaken können. Ich würde das nicht direkt als Skaleneffekte beschreiben aber zumindest als Begleiterscheinung, die wieder zu Ungleichheit führt. Bestimmt gibt es da noch mehr.
Gibt auch Mining Pools  Wink
Was heißt, dass bei PoW als auch bei PoS eine Umverteilung duch Pools stattfindet.
Da nützt PoS auch der Vorteil bei Skaleneffekten nichts.  Wink



Man sollte auch noch dazu sagen, dass man bei PoW oder PoC erst signifikant wirtschaftlich und technisch aktiv werden muss, um sich am Mining zu beteiligen.
Wieder ein Nachteil - und trägt nicht zur Dezentralisierung bei.
Das ist kein Nachteil, sondern ein Vorteil von PoW. Hier genügt es für die Wale eben nicht wie bei PoS, einfach reich zu sein, um ihre Coins zu vermehren.

Beim PoS kann jeder sich einen IT-Menschen holen, der richtet das innerhalb eines Arbeitstages ein, zack stakt er seine Coins und sie vermehren sich auf ewig.

Beim Mining ist das viel komplexer:
Minende Akteure kommen, mindende Akteure gehen. In der Geschichte des Minings ist jedenfalls bereits einiges passiert und die Leute, die gestern dominant waren müssen das nicht zwingend auch morgen sein. Die Wahrscheinlichkeit ist zwar höher aber das muss nicht zwingend so sein.
Solch potentielle Wechsel der Akteure, die Coins aus dem Mining bekommen, gibt es bei PoS nicht. Mann muss nur Coins besitzen. Sonst nichts.

Guter Text auch hier zur Geschichte des Minings: https://www.coindesk.com/rise-of-asics-bitcoin-mining-history

Letzter Absatz:
Es sind hier also nicht zwingend die (reichen) Besitzer die Coins, die allein mit ihrem Coin-Besitz Geld verdienen, wie bei PoS. Viele Bitcoin-Wale dürften selbst keine Miner sein. Fast alle PoS-Wale dürften aber Staker sein.
Man hat als Reicher aber keinen Vorteil, deshalb dreht sich das Thema ja auch gerade um Skaleneffekte.
Ist man im Besitz von 1% des Stakes, wird man im Schnitt bei 1% aller Blöcke als Validator ausgewählt, besitzt man 10% wird man im Schnitt bei 10% als Validator gewählt.
Früher wurden Nodes auch unter Berücksichtigung des 'Coin- Alters' gewählt.
Das Thema begrenzt auf Skaleneffekte hast du und ignorierst, dass PoS an anderer Stelle neue Probleme schafft. Das habe ich oben erläutert. Thema war bekanntlich Was verhindert die fortlaufende Akkumulation vieler Coins bei bereits reichen Besitzern mit vielen Coins dieser Sorte besser - PoW oder PoS?
Es geht nicht nur um die für die Generierung der Coins nötigen Mittel, sondern um die diversen Wechselwirkungen, die individuell anders sind zwischen PoW und PoS. Ein reines PoS ist ein gigantisches Umverteilungssystem*, bei dem die Umlaufversorgung, egal ob durch Blockbelohnungen neu in Umlauf kommend oder durch Gebühren von Transaktionen, mit der Zeit bei den stakenden Teilnehmern landet. Diese brauchen nichts zu tun, einfach nur zu staken und die Coins kommen zu ihnen. Verlierer sind alle, die nicht staken.

* sofern keine Maßnahmen dagegen ergriffen werden, wie z.B. Cardano es versucht.


Probleme wie z.B. eine 'faire' anfängliche Verteilung bzw. eine spätere Umverteilung - das sind wieder klassische PoS- Probleme.
Hier widersprichst du dir auch in den zwei Punkten, siehe 'es wird viel umverteilt' und 'alle Coins verbleiben bei ihnen'.
Wo siehst du da einen Wiederspruch?
Mit "es wird viel umverteilt" meinte ich den Bezug auf die gesamte Umlaufversorgung (spezifisch für PoS). Ja, auch in PoW wird durch Mining-Belohnungen umverteilt aber wie gesagt deutlich weniger.
Mit "alle Coins verbleiben bei ihnen (ihnen = eh schon reiche Staker)" (spezifisch für PoS) ist gerade eben gemeint, dass die Staker ihre Coins behalten und somit deutlich schneller akkumulieren können. Die Miner wenden einen Teil für Betriebskosten auf, dafür müssen sie geminte Coins verkaufen; sie besitzen sie danach nicht mehr. Die Hobbyminer, die den Strom gratis bekommen, zähle ich nicht dazu.
Es wird eben nicht viel umverteilt bei PoS bzw. PoS begünstigt das "hoarding" der Coins. Als Staker hab ich keine Kosten zu decken, deshalb keinen Grund Coins auszugeben. (hast du ja auch selbst geschrieben)

initiale Verteilung != Umverteilung
glaub die beiden Probleme vermischt du gerade - sind zwei unterschiedliche Probleme, die man aber beide bei PoS berücksichtigen muss.

Deshalb gibts ja auch Projekte wie Peercoin oder jetzt Ethereum, die zuerst mit PoW das Problem der initialen Verteilung umgehen und dann auf PoS wechseln.
Es wird viel umverteilt bei PoS und mit umverteilt meine ich Coins, die fluktuativ sind. Wäre das nicht der Fall, würde das dazu führen, dass ein Anreiz für das Staken fehlt. Das wäre fatal.
Und wie du sagst, begünstigt PoS das "hoarding" der Coins. Also genau das, was vermieden werden soll, damit sich hohe Mengen an Coins bei reichen Besitzern nicht akkumulieren.

Dass man als Staker keine Kosten hat, ist in der Tat ein Problem, da es zum "hoarding" beiträgt. Beim Mining werden wie schon weiter oben geschrieben diverse Kosten fällig, Teile der geminten Blockbelohnung landen letztendlich bei den Farmmitarbeitern, Elektrizitätserzeugern, Hardwareherstellern oder sonstigen Akteuren, die da mit beteiligt sind. Beim PoS würde sich das alles bei der stakenden Person sammeln. Ok, und vielleicht seinem einen IT-Menschen...
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Ich finde die Grafik schon ziemlich undifferenziert und irreführend mit der Aussage, dass durch keine entstehenden Kosten beim PoS auch kein Vorteil für Reiche vorhanden wäre.
Beim Staking brauchen Reiche zwangsläufig Coins, sonst können sie nicht staken, beim Mining ist es die für die Tätigkeit nötige Infrastruktur.
Reiche wie Arme können Coins kaufen, die Coins kosten für beide gleich viel im freien Markt.

Reiche können aufgrund von Economy of Scale eher eine große Bestellung an neuesten Miners vornehmen, sich eine Halle leisten, mit Stromanbietern spezieller Verträge abschließen.

Das braucht man beim PoS zwar nur 1x und danach nie wieder, was zu anderen PoS-spezifischen Problemen führt, aber man braucht es halt 1x. Dazu muss man reich sein.
Hardware fürs Staking kann teils schon ein einfaches Handy sein oder n alter Computer + Internetanschluss. Ich will nicht wissen was n Asic kostet.

Und ja, beim Mining werden nur die wenigsten Bitcoin-Besitzer minen aber genauso wird es etliche Leute geben, die PoS Coins niemals staken werden, maximal mit bezahlen, wenn die Adoption so weit ist.
Das ist ja eine Entscheidung der Leute und hat nichts mit POS vs POW zu tun. Oder vll doch, weil POW unwirtschaftlich ist, während es mit POS locker möglich ist und sie sich evtl nur dagegen entscheiden.

Ein großer Teil der Coins wird also nicht mitstaken, was bereits dazu führt, dass diese Personen zwar gleich viel Coins behalten, aber real an Kaufkraft verlieren, da währenddessen neue Coins in Umlauf kommen. Die neu in Umlauf kommenden Coins erhalten die (eher reichen) Staker, die damit immer mehr Coins akkumulieren, wenn sie nichts ausgeben.
Verlierer ist dabei immer die Person, die nicht stakt.
Das mag so sein. Aber bei POS kann jeder locker mitstaken ohne großen Invest. Zudem besteht die Möglichkeit ein Teil des Fees für TX zu burnen (wie es ETH plant), sodass jeder daran verdient (auch wenn das nichts mit POS vs POW zu tun hat).


Dazu kommt noch, das PoS-Coins generell deutlich inflationärer sind als Bitcoin. Dies verstärkt den bereits vorhandenen Effekt nochmals.
Das hat nichts mit POS vs POW zu tun. Und ist auch so falsch. Die ETH Inflation soll mit ETH 2.0 im Bereich oder sogar unter dem BItcoin sein (für eine gewisse Zeit aber nur, da man im gegensatz zu Bitcoin immer eine minimale Inflation erhalten will, als Anreiz für die Staker)

Beim PoW bleiben die meisten Coins nicht bei den Erzeugern (Minern), weil diese von einem Großteil der Gewinne ihre Kosten decken müssen. Das sind vorrangig Strom aber auch Hardware und Personal. Sie akkumulieren also selbst nur kleinen einen Teil der geminten Coins, der Rest wandert direkt weiter auf den Markt.
Mag sein, dann geht das Geld des kleinen Mannes halt an irgendwelche Wasserkraftbetreiber oder Kohlestromproduzenten in China. DEr Rest geht in Technik, die alle paar Jahre erneuert werden muss und entsorgt wird. Ich mein allein was da an Müll produziert wird und Strom verbraucht wird nur damit ein paar Leute Hallen irgendwo stehen haben und das Netzwerk absichern. Mag POW noch so sehr das kryptographisch sinnvollste System sein, das ist einfach Irre und lässt sich nicht schön reden.

Beim PoS hingegen hat der Erzeuger (Staker) außer den einmaligen Anschaffungskosten der PoS-Coins keinerlei Ausgaben (oder fast keine, vielleicht etwas Hardware und einen technischen Fritzen, der das aufsetzt und kontrolliert). Fast die kompletten generierten Coins bleiben also beim Staker, der dadurch immer reicher wir und immer mehr Coins akkumuliert.
Kein Staker hat mehr Kosten, ob Arm oder Reich. Die kompletten generierten Coins bleiben bei jedem der sich dafür entscheidet, sie zu behalten. Und alle bekommen prozentual das gleiche.

Dazu kommt noch, das PoS-Coins generell deutlich inflationärer sind als Bitcoin. Dies verstärkt den bereits vorhandenen Effekt nochmals.  Tongue
Ich weis nicht, ob das was mit der Zitation nicht stimmt, aber das hatten wir oben bereits
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Das mag sein, aber was bringt einem ein Vorteil bei den reinen Skaleneffekten auf dem Papier, wenn das an anderer Stelle neue Probleme hervorruft? In der Grafik wurde der Ausdruck gebracht "With PoS, the marginal advantage of the rich over the poor is zero". Präzise müsste das heißen: auf die laufenden Produktionskosten betrachtet oder eben nur die reinen Skaleneffekte. Das wird so hingestellt als sei das der final letzte Schluss.
Was aber ein Trugschluss ist.
Nein, das ist kein Trugschluss.
Bei Proof of Stake kann ich mir mit dem 100-fachen Kapital die 100-fache Menge an Coins kaufen.
Keine Skaleneffekte, keine Vorteile für Reiche.

Ein weiterer Punkt, den man bei PoS beachten sollte, wäre die Bildung großer Pools, die für kleine Staker eine Gebühr verlangen werden, damit diese mitstaken können. Ich würde das nicht direkt als Skaleneffekte beschreiben aber zumindest als Begleiterscheinung, die wieder zu Ungleichheit führt. Bestimmt gibt es da noch mehr.
Gibt auch Mining Pools  Wink

Man sollte auch noch dazu sagen, dass man bei PoW oder PoC erst signifikant wirtschaftlich und technisch aktiv werden muss, um sich am Mining zu beteiligen.
Wieder ein Nachteil - und trägt nicht zur Dezentralisierung bei.

Es sind hier also nicht zwingend die (reichen) Besitzer die Coins, die allein mit ihrem Coin-Besitz Geld verdienen, wie bei PoS. Viele Bitcoin-Wale dürften selbst keine Miner sein. Fast alle PoS-Wale dürften aber Staker sein.
Man hat als Reicher aber keinen Vorteil, deshalb dreht sich das Thema ja auch gerade um Skaleneffekte.
Ist man im Besitz von 1% des Stakes, wird man im Schnitt bei 1% aller Blöcke als Validator ausgewählt, besitzt man 10% wird man im Schnitt bei 10% als Validator gewählt.
Früher wurden Nodes auch unter Berücksichtigung des 'Coin- Alters' gewählt.

Probleme wie z.B. eine 'faire' anfängliche Verteilung bzw. eine spätere Umverteilung - das sind wieder klassische PoS- Probleme.
Hier widersprichst du dir auch in den zwei Punkten, siehe 'es wird viel umverteilt' und 'alle Coins verbleiben bei ihnen'.
Wo siehst du da einen Wiederspruch?
Mit "es wird viel umverteilt" meinte ich den Bezug auf die gesamte Umlaufversorgung (spezifisch für PoS). Ja, auch in PoW wird durch Mining-Belohnungen umverteilt aber wie gesagt deutlich weniger.
Mit "alle Coins verbleiben bei ihnen (ihnen = eh schon reiche Staker)" (spezifisch für PoS) ist gerade eben gemeint, dass die Staker ihre Coins behalten und somit deutlich schneller akkumulieren können. Die Miner wenden einen Teil für Betriebskosten auf, dafür müssen sie geminte Coins verkaufen; sie besitzen sie danach nicht mehr. Die Hobbyminer, die den Strom gratis bekommen, zähle ich nicht dazu.
Es wird eben nicht viel umverteilt bei PoS bzw. PoS begünstigt das "hoarding" der Coins. Als Staker hab ich keine Kosten zu decken, deshalb keinen Grund Coins auszugeben. (hast du ja auch selbst geschrieben)

initiale Verteilung != Umverteilung
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Hier gings auch nicht um die Umverteilung, sondern um Economies of scale, zu deutsch: Skaleneffekte.

Skaleneffekte beschreiben Kosteneinsparungen in Abhängigkeit von der Größe bzw. den Mitteln und die sind bei PoW ohne jeden Zweifel vorhanden.
Warum zum Beispiel zentralisiert sich die Mining Power in China? Weil große Miner sich einen Standort mit billigem Strom suchen.
Oder was geschieht wenn neue ASICS auf den Markt kommen? Größere Miner können sich mehr Stück zu einem womöglich günstigeren Preis kaufen.
Solche Skaleneffekte existieren bei PoS nicht, dafür halt wieder andere Probleme.
Das mag sein, aber was bringt einem ein Vorteil bei den reinen Skaleneffekten auf dem Papier, wenn das an anderer Stelle neue Probleme hervorruft? In der Grafik wurde der Ausdruck gebracht "With PoS, the marginal advantage of the rich over the poor is zero". Präzise müsste das heißen: auf die laufenden Produktionskosten betrachtet oder eben nur die reinen Skaleneffekte. Das wird so hingestellt als sei das der final letzte Schluss.
Was aber ein Trugschluss ist.

Ein weiterer Punkt, den man bei PoS beachten sollte, wäre die Bildung großer Pools, die für kleine Staker eine Gebühr verlangen werden, damit diese mitstaken können. Ich würde das nicht direkt als Skaleneffekte beschreiben aber zumindest als Begleiterscheinung, die wieder zu Ungleichheit führt. Bestimmt gibt es da noch mehr.

Nicht, das PoW nicht auch Probleme hätte aber ein Runterbrechen auf die reinen Skaleneffekte ist mir zu simpel.


Die Thematik ist insgesamt recht komplex und möglicherweise auch ein springender Punkt in einem weiteren interessanten Projekt: Chia
Chia basiert auf PoC, also Festplattenspeicherplatz (mit einer Time Komponente). Habe das länger nicht verfolgt, aber so war zumindest die Grundidee. Den Vorgang nennen sie "Coins Farmen"
Hier behaupten die Devs, es würden sich keine großen, kommerziellen Farmen bilden, weil die Belohnung zu niedrig wäre, um einen Anreiz darzustellen. Das bezweifle ich persönlich, weil es schlicht nicht die Masse an freiwilligen Hobbyfarmern auf ihren Privat-PCs nebenbei gibt, die das für große kommerzielle Industriebetriebe uninteressant machen würden. Die wären jedoch nötig, um das Ziel von Chia zu erreichen. Im Keybase gab es schon welche, die horten massiv Festplattenspeicher, einer meinte, er hatte 400 TB. Da wird sich auch kurz über lang durch Skaleneffekte eine Farming-Industrie herausbilden. Es sei denn, das Team hat noch eine Idee, wie man das verhindert.
Trotzdem dürfte es vom Grundprinzip dort wie bei PoW schwer sein, große Mengen Coins zu akkumulieren. Sofern wenig neue Coins auf den Markt kommen / durch Fees umverteilt werden.


Man sollte auch noch dazu sagen, dass man bei PoW oder PoC erst signifikant wirtschaftlich und technisch aktiv werden muss, um sich am Mining zu beteiligen.
Es sind hier also nicht zwingend die (reichen) Besitzer die Coins, die allein mit ihrem Coin-Besitz Geld verdienen, wie bei PoS. Viele Bitcoin-Wale dürften selbst keine Miner sein. Fast alle PoS-Wale dürften aber Staker sein.
Bei PoW gilt reich ≠ zwingend von der Umverteilung profitierend.
Einziger Nachteil: das egalisiert sich mit der Zeit, wenn die Miner immer die selben bleiben (z.B. Bitmain etc.)

Das zum Thema reine Skaleneffekte bzw. dass es daneben mehr zu beachten gibt.



Probleme wie z.B. eine 'faire' anfängliche Verteilung bzw. eine spätere Umverteilung - das sind wieder klassische PoS- Probleme.
Hier widersprichst du dir auch in den zwei Punkten, siehe 'es wird viel umverteilt' und 'alle Coins verbleiben bei ihnen'.
Wo siehst du da einen Wiederspruch?
Mit "es wird viel umverteilt" meinte ich den Bezug auf die gesamte Umlaufversorgung (spezifisch für PoS). Ja, auch in PoW wird durch Mining-Belohnungen umverteilt aber wie gesagt deutlich weniger.
Mit "alle Coins verbleiben bei ihnen (ihnen = eh schon reiche Staker)" (spezifisch für PoS) ist gerade eben gemeint, dass die Staker ihre Coins behalten und somit deutlich schneller akkumulieren können. Die Miner wenden einen Teil für Betriebskosten auf, dafür müssen sie geminte Coins verkaufen; sie besitzen sie danach nicht mehr. Die Hobbyminer, die den Strom gratis bekommen, zähle ich nicht dazu.
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Conclusio: "Economies of scale" (also, dass Reiche gegenüber nicht-Reichen einen Vorteil haben) gibt es bei PoS nicht (wirklich), da Reiche keinen Vorteil besitzen und anteilsmäßig genauso viel vom Reward-Kuchen abbekommen. Lässt natürlich außer Acht, dass es so trotzdem über längere Zeit hinweg zu einer Vermögenszentralisierung kommt.
PoW ist einfach viel mehr von Skaleneffekten betroffen als PoS und je größer man als Miner wird, desto mehr ist man letztlich davon betroffen.
Irgendwann sollte man die Miner lieber an einem Ort betreiben, wo man günstig Strom beziehen kann; erscheinen neue ASICs sollte man schnellstmöglich umrüsten, usw.

Bei PoS hingegen hast du mit der 10-fachen Menge an Coins, eine 10-fache Wahrscheinlichkeit als Validator ausgewählt zu werden.

Auf den ersten Blick ist es das vielleicht. Auf den zweiten Blick trägt das aber im Vergleich von PoW zu PoS nicht direkt zur Umverteilung der Coins von arm zu reich, wenn man folgende Punkte mit bedenkt:
- Wie viele Coins insgesamt pro Jahr umverteilt / neu emittiert werden. Das sind einmal die, die neu auf den Markt kommen zzgl. Transaktionskosten. PoS Coins sind von Haus aus inflationärer, es wir viel umverteilt / viel Inflation.
- Dass beim Mining nur ein Bruchteil der geminten Coins in der Hand der Miner bleiben, der Rest muss für die Produktionskosten aufgewendet werden. Das ist der Sinn von Proof of Work. Staker haben keinerlei Kosten, alle generierten Coins verbleiben bei ihnen.
Hier gings auch nicht um die Umverteilung, sondern um Economies of scale, zu deutsch: Skaleneffekte.

Skaleneffekte beschreiben Kosteneinsparungen in Abhängigkeit von der Größe bzw. den Mitteln und die sind bei PoW ohne jeden Zweifel vorhanden.
Warum zum Beispiel zentralisiert sich die Mining Power in China? Weil große Miner sich einen Standort mit billigem Strom suchen.
Oder was geschieht wenn neue ASICS auf den Markt kommen? Größere Miner können sich mehr Stück zu einem womöglich günstigeren Preis kaufen.
Solche Skaleneffekte existieren bei PoS nicht, dafür halt wieder andere Probleme.

Probleme wie z.B. eine 'faire' anfängliche Verteilung bzw. eine spätere Umverteilung - das sind wieder klassische PoS- Probleme.
Hier widersprichst du dir auch in den zwei Punkten, siehe 'es wird viel umverteilt' und 'alle Coins verbleiben bei ihnen'.

... es haben ganz einfach beide Konsens- Algos ihre Vor- und Nachteile, bei PoW überwiegen (meiner Ansicht nach) aber (noch) klar die Vorteile.
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Da die Diskussion sich mehr um PoW vs. PoS dreht und weniger mit den Coins an sich zu tun hat, ist es bestimmt keine schlechte Idee, das hierher zu verlagern.
Und die Kardinalfrage zu stellen: Was verhindert die fortlaufende Akkumulation vieler Coins bei bereits reichen Besitzern mit vielen Coins dieser Sorte besser - PoW oder PoS? (der Titel war zu lang für die Überschrift oben)

Bei PoW erhalten diejenigen Coins, die die Coins schlicht am kostendeckendsten generieren können.

Beim reinen PoS hingegen sammeln sich die Coins schlicht bei denjenigen, die den größten Stake aufweisen können.


=> Kaum jemand dürfte bezweifeln, dass dies ein generelles Problem, bei PoW als auch bei PoS ist.


Es wird aber generell immer mal wieder heiß diskutiert, ob PoS nun tatsächlich im großen Stil zu "rich getting richer" führt oder nicht. Hier eine recht interessante Erklärung auf stackexchange dazu:

Quote
(Link ist im Image hinterlegt, einfach draufklicken)

Conclusio: "Economies of scale" (also, dass Reiche gegenüber nicht-Reichen einen Vorteil haben) gibt es bei PoS nicht (wirklich), da Reiche keinen Vorteil besitzen und anteilsmäßig genauso viel vom Reward-Kuchen abbekommen. Lässt natürlich außer Acht, dass es so trotzdem über längere Zeit hinweg zu einer Vermögenszentralisierung kommt.
Oder doch? ^^

Ich finde die Grafik schon ziemlich undifferenziert und irreführend mit der Aussage, dass durch keine entstehenden Kosten beim PoS auch kein Vorteil für Reiche vorhanden wäre.
Beim Staking brauchen Reiche zwangsläufig Coins, sonst können sie nicht staken, beim Mining ist es die für die Tätigkeit nötige Infrastruktur.
Das braucht man beim PoS zwar nur 1x und danach nie wieder, was zu anderen PoS-spezifischen Problemen führt, aber man braucht es halt 1x. Dazu muss man reich sein.

Und ja, beim Mining werden nur die wenigsten Bitcoin-Besitzer minen aber genauso wird es etliche Leute geben, die PoS Coins niemals staken werden, maximal mit bezahlen, wenn die Adoption so weit ist. Ein großer Teil der Coins wird also nicht mitstaken, was bereits dazu führt, dass diese Personen zwar gleich viel Coins behalten, aber real an Kaufkraft verlieren, da währenddessen neue Coins in Umlauf kommen. Die neu in Umlauf kommenden Coins erhalten die (eher reichen) Staker, die damit immer mehr Coins akkumulieren, wenn sie nichts ausgeben.
Verlierer ist dabei immer die Person, die nicht stakt.
Dazu kommt noch, das PoS-Coins generell deutlich inflationärer sind als Bitcoin. Dies verstärkt den bereits vorhandenen Effekt nochmals.


Der vermutlich signifikanteste Unterschied zwischen PoW und PoS ist jedoch:  

Beim PoW bleiben die meisten Coins nicht bei den Erzeugern (Minern), weil diese von einem Großteil der Gewinne ihre Kosten decken müssen. Das sind vorrangig Strom aber auch Hardware und Personal. Sie akkumulieren also selbst nur kleinen einen Teil der geminten Coins, der Rest wandert direkt weiter auf den Markt.

Beim PoS hingegen hat der Erzeuger (Staker) außer den einmaligen Anschaffungskosten der PoS-Coins keinerlei Ausgaben (oder fast keine, vielleicht etwas Hardware und einen technischen Fritzen, der das aufsetzt und kontrolliert). Fast die kompletten generierten Coins bleiben also beim Staker, der dadurch immer reicher wir und immer mehr Coins akkumuliert.
Dazu kommt noch, das PoS-Coins generell deutlich inflationärer sind als Bitcoin. Dies verstärkt den bereits vorhandenen Effekt nochmals.  Tongue

Daher finde ich die obige Grafik absurd.  Roll Eyes


Ja, PoW ist keinesfalls optimal, da auch dort über einen deutlich längeren Zeitraum als bei PoS Coins bei finanzstarken Akteuren landen. Optimaler wäre ein PoS nur, wenn es diesen Effekt mehr verhindert als PoW und das ist, was Cardano zu adressieren versucht. Ob ihnen das gelingt, weiß ich nicht aber normales PoS ist und bleibt ein großer Umverteilungsmechanismus von arm zu reich.
Es geht aktuell deutlich "fairer" mit PoW als mit PoS. PoC ist auch spannend aber wir wollen hier kein Fass aufmachen.
Ich bin gespannt, ob es PoS gelingt, dieses Problem in signifikantem Maße zu adressieren.  Wink



Conclusio: "Economies of scale" (also, dass Reiche gegenüber nicht-Reichen einen Vorteil haben) gibt es bei PoS nicht (wirklich), da Reiche keinen Vorteil besitzen und anteilsmäßig genauso viel vom Reward-Kuchen abbekommen. Lässt natürlich außer Acht, dass es so trotzdem über längere Zeit hinweg zu einer Vermögenszentralisierung kommt.
PoW ist einfach viel mehr von Skaleneffekten betroffen als PoS und je größer man als Miner wird, desto mehr ist man letztlich davon betroffen.
Irgendwann sollte man die Miner lieber an einem Ort betreiben, wo man günstig Strom beziehen kann; erscheinen neue ASICs sollte man schnellstmöglich umrüsten, usw.

Bei PoS hingegen hast du mit der 10-fachen Menge an Coins, eine 10-fache Wahrscheinlichkeit als Validator ausgewählt zu werden.

Auf den ersten Blick ist es das vielleicht. Auf den zweiten Blick trägt das aber im Vergleich von PoW zu PoS nicht direkt zur Umverteilung der Coins von arm zu reich, wenn man folgende Punkte mit bedenkt:
- Wie viele Coins insgesamt pro Jahr umverteilt / neu emittiert werden. Das sind einmal die, die neu auf den Markt kommen zzgl. Transaktionskosten. PoS Coins sind von Haus aus inflationärer, es wir viel umverteilt / viel Inflation.
- Dass beim Mining nur ein Bruchteil der geminten Coins in der Hand der Miner bleiben, der Rest muss für die Produktionskosten aufgewendet werden. Das ist der Sinn von Proof of Work. Staker haben keinerlei Kosten, alle generierten Coins verbleiben bei ihnen.

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