Das ist der Trugschluss: man macht der NSA nichts schwer, weil sie die Daten dort abgreifen, wo sie entstehen. Nicht dort wo sie weiterverarbeitet werden. Einen Internetbackbone anzuzapfen heist direkt die Daten die dein Rechner sendet zu speichern. Egal zu wem und wohin. Und Verschlüsselungen ala HTTPS werden doch sowieso auf dem Webserver sofort entschlüsselt(zum verarbeiten), das ist vorneweg drauf ausgelegt nicht übermässig rechenintensiv zu sein.
Also es hilft nicht mal ansatzweise, irgendwem irgendwas schwer zu machen. Der einzige der es schwer hat ist man selbst, weil man deutlich mehr Aufwand treibt, auf Komfort verzichtet und sich in FALSCHE Sicherheit wiegt.
Zu wissen, das man abhört wird, ändert das verhalten. unschön, aber momentan unvermeidbar. Zu meinen, man hat die Sicherheit wieder hergestellt, sorgt dafür das man sein Verhalten lässt wie es ist und damit dem Staat in die Hände spielt.
http://www.stern.de/panorama/besuch-vom-staatsschutz-nach-facebook-eintrag-wie-ein-griesheimer-ins-visier-der-nsa-geriet-2038324.htmlEin paar Freunde die nichts böses wollten, nichts verbotenes tun, einfach nur mal zeigen, das sie es nicht in ordnung finden. Und das kommt dabei raus. Es scheint als müssten wir in Zukunft wenn die Polizei vor der Türe steht, erstmal einen Anwalt anrufen, bevor man überhaupt Hallo sagt. Und eigentlich war ich immer der meinung, die Polizei wäre dazu da, mich zu schützen. Dafür zahle ich doch Steuern und nicht dafür das ich schon terrorverdächtig bin, wenn ich mal meinen Unmut kund tue.
Die Kommunikation zu Facebook ist 100% HTTPS, also Verschlüsselt. Prism-break.org verkauft Schlangenöl...zumindest wenn man den Begriff nicht zu eng fasst. Nutzloses zeugs, das einem nicht hilft. Es spielt absolut keine Rolle welchen Browser ich benutze, welches Mailprogramm und welches Chatprogramm. Solange ich will das jemand anderes es lesen kann, können es auch die Spione. Mich würde es nichtmal wundern wenn prism-break.org vom Staat käme um zu verhindern, das vieleicht doch noch erfolgreiche Massnahmen entwickelt werden, die zu knacken nicht ohne weiteres möglich sind.
Edit: hatte deinen Einwurf bzgl asymetrischer Verschlüsselung übersehen.
Sicher ist eine Verschlüsselung die symetrisch mit einem sehr fetten Schlüssel gemacht wird. 128Bit dürften momentan noch nicht knackbar sein. Jedenfalls nicht in einer Zeit in für die die Informationen relevant sind. 256Bit ist unknackbar, da die Lebensdauer der Sonne nicht ausreicht, selbst wenn man quantenphysik dazu kalkuliert.
Asymetrische Verschlüsselung und dazu gehört alles was du so aufgezählt hast(öffentlicher Schlüssel und privater Schlüssel) dürften bei 4096 den breakpoint erreicht haben an dem unsere gesamte Existenz nicht ausreicht es zu knacken. Also wären wohl 1024 irgendwann noch knackbar und 2048 theoretisch knackbar. Aber es gibt eine gewaltige Schwachstelle: Der Schlüsseltausch. Dieser DARF nur über einen Weg erfolgen, den die NSA nicht kontrolliert. Damit bleiben nicht viele Wege über. Alles was Handy und Computer heist fällt schonmal raus.
Fall1: man ist noch nicht aufgefallen und wird folglich nur pauschal überwacht
Briefinhalt könnte man noch als halbwegs sicher betrachten, steganografische Briefe sind dann wohl noch 100% sicher. Hat man den key einmal ausgetauscht, darf man der Kommunikation vertrauen.
Fall2: man ist schon im Visier, weil man aufgefallen ist
jetzt dürfte es kompliziert werden. Im Worstcase killt man den Rechner, bzw das Betriebssystem und erzwingt eine Neuinstallation. Spätestens beim ersten Update kann man nun Spionagesoftware unterjubeln und jede Kommunikation abhören. Dann ist auch keine symetrische Verschlüsselung mehr sicher, erst recht keine Asymetrische. Und welche deiner Kumpel alles überwacht werden müssen hat man ja schon anhand der Kontaktdaten, die sich einfach nicht verschlüsseln lassen. Du kannst nicht verschlüsselt meine Adresse auf den Brief schreiben und erwarten das er trotzdem richtig ankommt. Hauptstrasse 3 muss Hauptstrasse 3 bleiben. Und so funktioniert auch das Internet. Man weis, wer mit wem kommuniziert und weis damit wem man überwachen muss. Wo die Paranoia zu hoch ist, wird der dicke Hammer benutzt. jeder Form der elektronischen Kommunikation ist ab jetzt als komprimittiert anzusehen.
Warum? Weil die nicht wissen, ob wir harmlos oder gefährlich sind. Also MÜSSEN sie uns überwachen, um das rauszufinden. Und je stärker wir uns abschotten, desdo mehr der Verdacht wir hätten was zu verbergen.
Während ich das schreibe, fällt mir ein Aspekt ein den ich bisher übersehen hatte
Wenn alle oder zumindest ein sehr hoher Prozentsatz anfangen alle Kommunikation zu verschlüsseln, wird es als Merkmal nutzlos. Man weis ja, das nicht 2 Milliarden Menschen potentielle Terroristen sind. Andererseits, wenn die so weiter machen, könnte es doch dazu kommen, das wir 2 Milliarden potentielle Terroristen auf der Welt haben werden. Unter dem Aspekt dieses Merkmal zum Normalen zu machen, lohnt es sich wohl, einiges an Aufwand zu treiben. Wirkung zeitg es aber erst, wenn wirklich viele mitmachen.
Persönlich würde ich aber eher zu neuen Methoden greifen bzw entwickeln. Alles was es so im Mainstream gibt, weis die NSA auch und wird schon lange Strategien entwickelt haben, das zu untergraben. Der Ansatz der ihnen das Leben schwer macht muss aus neuen Ideen kommen. Wiederrum ein grund vorhandene Systeme NICHT zu nutzen.
Ums mal aus der Versenkung zu holen und meine damalige Aussage mit den jetzt bekannt gewordenen Fakten zu untermauern
Auch wenn vor 1 Jahr viele mich noch als Miesepeter hingestellt haben. Ich hoffe das sich doch die einen oder anderen etwas tiefer mit der Materie beschäftigt haben und sich nicht auf Scheinsicherheit einlassen. Dieser Schritt war logisch und klar erkennbar, wenn man sich in die Lage der NSA versetzt. Ich hatte schon mehrfach geschrieben, NSA sind keine böse Buben in Form der Panzerknacker, die aus innerer Überzeugung böse sind. Es sind Menschen die meinen, das richtige zu tun. Das sie durch falsche Idiologie zu diesem Schluss kommen, merken sie letztendlich nicht. Den falsch und richtig ist immer vom Standpunkt abhängig. Was wir als falsch empfinden empfindet der Täter noch lange nicht genauso.