Grundsätzlich finde ich den Fall sehr bedenklich, aber (soweit ich ihn verstehe) weniger schlimm als den Fall Tornado Cash.
Das Problem war ja nicht so sehr die Wallet selbst, sondern ein zentralisierter, gebührenpflichtiger (also auf Profit ausgerichteter) CoinJoin-Dienst ("Whirlpool"); zwar kein traditioneller Mixer aber doch ein zentralisiertes Element im Privatsphäre-Mechanismus. Nun könnte man nur deshalb schwer auf so hohe Strafmaße kommen. Aber den zwei Betreibern wird nicht vorgeworfen, einfach für den Dienst geworben zu haben, sondern direkt in ihrer Kommunikation Kriminelle (oder Sanktionierte) angesprochen zu haben. Beispielsweise richteten sie sich in einem Social-Media-Post an russische Oligarchen, in einem anderen an eine "black/grey circular economy", für die der Dienst gedacht sei. Also wurde eben nicht nur die Privatsphäre herausgestellt, sondern damit geworben, Gesetze umgehen zu können.
Eine recht gute Analyse dazu habe ich in
diesem Coindesk-Artikel gelesen. Grundsätzlich bringst du dich als Entwickler in Gefahr, von den US-Behörden verfolgt zu werden, wenn du ein gewinnorientiertes Geschäft betreibst, das den Charakter eines "Money Transmitters" hat, entweder von US-Bürgern betrieben wird oder sich an US-Bürger richtet und nicht den FinCEN-Bestimmungen (Bank Secrecy Act, also KYC usw.) entspricht. Das war alles wegen "Whirlpool" der Fall.
Dennoch könnte es gut sein, dass sie den Fall gewinnen, zumindest im Hinblick auf einige Vorwürfe wie die Beihilfe zur Geldwäsche, da die Beweislage dafür außer der erwähnten Posts recht dünn ist.
PS: Theymos hat sich
hier schon seit 2 Tagen geäußert. Samourai wäre sowieso gebannt gewesen, da es mit Whirlpool ein zentralisiertes Element enthält, und so nicht die von Theymos als Abgrenzung definierten Charakter eines "CoinJoin-supporting non-custodial wallets," erfüllt.