Hallo,
weil meine sporadischen Postings zu diesem Thema in verschiedenen Threads ein wenig fehl am Platze sind, gibts nun dazu dieses Thema.
Nicht Alle halten etwas von Trading, insbesonderes von der technischen Analyse.
Ich will auch niemanden dazu überreden.
Ich verkaufe nichts und schreibe hier nur für die Interessierten.
Die Hater dürfen mir deshalb trotzdem weiterhin negativen Trust geben, weil ich angeblich Opfer in "get rich fast schemes" locke.
Da mir andauernd Kaffesatzleserei vorgeworfen wird, will ich mit einem Demoaccount über die nächsten Jahre zeigen, daß es tatsächlich funktioniert, nicht nur rückwirkend.
ProblematikWill man möglichst viel Profit beim Handeln erreichen, sollte man möglichst tief kaufen und möglichst hoch verkaufen, also möglichst nahe an den Extrema.
Leider weis man zum Zeitpunkt des Peaks/Bottoms nicht, ob er es tatsächlich ist, man kann es nur vermuten.
Deshalb ist die Suche nach Beidem ein reines Glücksspiel.
Fällt der Kurs in Richtung Wertlosigkeit, macht es keinen Sinn die Coins bis nahe Null zu behalten(Downhodln).
Es fällt dem Laien schwer, einen nach festen Regeln reproduzierbaren Punkt zu erkennen, an dem man am besten kauft oder verkauft.
Was ist Trendtraden?Kursbewegungen verlaufen stets in Trends.
Gibt es keine eindeutige Trendrichtung, handelt es sich um Seitwärtsbewegungen mit eher kleineren oder kurzfristigen Ausschlägen.
In so einer Phase zu handeln, ist nicht profitabel.
Ist kein deutlicher kraftvoller Trendwechsel erkennbar, kann man das Traden aussetzen und abwarten, bis der Trend sich wieder deutlich beginnt zu zeigen.
Man kauft nur genau am Trendwendepunkt hoch und verkauft nur am Trendwendepunkt runter. Den kompletten Einsatz.
An keinem anderen Tag.
Natürlich kann man das Trendtraden mit anderen Trademethoden kombinieren und so nur sehr nahe des Datums handeln.
Wie erkennt man den Trend?Man sucht sich einen Indikator, der rückwirkend auf einen langen Zeitraum diese Wendepunkte zuverlässig anzeigte.
Dann berechnet man, um wieviel besser/schlechter die echten Käufe/Verkäufe an diesen Tagen gelaufen wären, und vergleicht sie mit reinem Hodln.
Solch ein Indikator kann nicht den Boden oder den Peak anzeigen, man wird diese Punkte nie reproduzierbar treffen, das wären reine Glücksgriffe.
Man kann nur möglichst nahe an die Extrema herankommen.
Man muss Trends früh erkennen um daranzu profitieren, aber nicht zu früh, sonst rauscht man zu oft in Fakeausbrüche.
Ist man zu weit vom Extrema entfernt, macht man keinen Gewinn.
Ist man zu nahe dran, ist der Trendwechsel mit einer geringeren Wahrscheinlichkeit nachhaltig.
Es ist also immer ein Kompromiss.
Ein Indikator, der Trends gut anzeigt, ist der Moving Average.
Er berechnet den Durchschnittswert eines Vergangenen Zeitraums, verwendet also nicht spekulative zukünftige Kursereignisse, sondern vergangene, ist also rein datenbasiert.
Jede Assetklasse und jedes Asset und auch jeder Zeitraum hat verschiedene typische Kursausschläge.
Deshalb kann ein Indikator nicht für alle Assets gelten.
Einer der Besten Indikatoren mit Trendwechselanzeige ist der CTO Larsson Indikator, da er die Kreuzungspunkte zweier abgewandelter SMAs verwendet und dadurch tagesgenaue Ein- und Ausstiegspunkte anzeigt.
Man kann aber selber auch zB einen Moving Average mit einem RSI kombinieren und so Trendwechselbedingungen definieren.
Wichtig ist nur: Rekursiv zuerst prüfen, ob man tatsächlich über einen langen Zeitraum Gewinn gemacht hätte gegenüber dem reinen Hodln.
Läge das Ergebnis unter dem reinen Hodlergebnis, hätte man nur am allgemeinen Kursanstieg von BTC profitiert.
Natürlich kann ein Indikator niemals sagen, wann es in der Zukunft Trendwenden geben wird, er kann es nur zeigen wenn sie in der Gegenwart und in der Vergangenheit passieren/passierten.
Was ist bei plötzlichen Trendwenden, bei Fakeausbrüchen?Die kommen vor. Man hält sich eben auch im Verlustfall an die Vorgabe und realisiert dann den Verlust genau am angezeigten Verkaufstag.
Weil man natürlich Verluste begrenzen will, sollten deshalb die Rahmenbedingungen vorher rückwirkend für den Indikator so gewählt werden, daß Fakeausbrüche selten passieren.
Kann man bei steigendem Trend verlieren?Ja.
Bei Bitcoin ist nach meiner Erfahrung der optimale Zeitraum der Tageskerzenchart.
Der bildet auf dem Bildschirm etwa einen Zeitraum von ca. 2-5 Jahren ab.
Da ein Trendwendepunkt nicht genau am Bottom stattfindet, sondern zwangsläufig erst danach, ist der Kurs bereits über der Trendlinie, wenn der Tag des Kaufens erreicht ist.
Ein Trend wird erzeugt, indem die Kurse über der Trendlinie liegen und so die verzögerte Trendlinie "hoch ziehen".
Analog dazu läufts beim Peak und dem Verkauf.
Ein Trendwechselpunkt aufwärts, wie der am 14.1.2023 lag bei etwa 17.5k USD. Der Kurs an diesem Tag lag bei etwa 20.9k.
Der vorhergehende tiefste Bottom des Bitcoinkurses lag bei 15.5k
Wie man sieht, trifft man beim Trendtraden also nicht den Bottom, ja nicht mal den Trendwendepunkt, sondern einen höheren Kurs.
Ein Trend bei Bitcoin geht nie länger als 2 Jahre. Mein durchschnittlicher Trendzeitraum liegt im Bereich von einem guten halben Jahr.
Nun verliert man beim Kauf ja etwas, weil man über dem Bottom, vor allem aber über der Trendlinie kauft, und beim Verkauf verliert man, weil man unter/nach dem Peak, unter dem Trendwendepunkt verkauft.
Also muss ein Aufwärtstrend lange genug laufen um nicht nur diese Verluste auszugleichen, sondern zu Gewinnen zu führen.
Bei Altcoins?Bei hochvolatilen Altcoins funktioniert mein Verfahren weniger, da die (Tages)Kursausbrüche radikaler sind, so daß man häufig so weit oberhalb/unterhalb der Punkte handelt, daß man in der Summe fast stets Verluste machen würde. Vielleicht konnte ich bisher nur keinen passenderen Indikator für so hochvolatiles finden?
Deshalb ist es unverzichtbar VORHER zu überprüfen, ob der Indikator bzw die Bedingungen für das jeweilige Asset im jeweiligen Zeitrahmen profitabel gewesen wären.
Nach meiner Erfahrung gibt es aber einige Altcoins, bei denen Trend profitabel auswertbar sind, so zB bei Ethereum, wenn man längere Moving Average Zeieten nimmt, also langfristigere Trades anlegt.
Manche Alts laufen auch sehr unspektakulär, da geht es besser als bei sehr kleinen Alts.
Viele Alts werden aus dem Nichts heraus extrem gehyped und mit typischen Tagesgewinnen/Verlusten von 10%.
Da habe ich noch nichts gefunden, mit dem ich diese schnellen Trends gut erwischen könnte.
Auch tue ich mich bisher schwer beim S&P Aktienindex.
Bei ganz frühen Invests in einen neuen fundamental guten Altcoin, kann deshalb ein echtes Hodlverhalten viel besser sein als ein Traderverhalten.
So war das ja auch bei den ganz frühen Investoren beim BTC.
Wie häufig passieren Trendwechsel?Bei jedem Kauf/Verkauf verliert man neben den Handelsgebühren auch den Abstand zum Trendwendepunkt.
Deshalb ist allzu häufiger Trendwechsel bei nur knappen Trendlängen nicht gut für die Bilanz.
Also muss man den Rahmen für seinen Trend Indikator so wählen, daß er nur die großflächigen Trends zeigt, und die lokaleren "schluckt".
Bei mir kommen Trendwechsel typischerweise 1-2 Mal im Jahr vor.
Ist Trendtraden erfolgreich bzw wie ists im Vergleich mit Hodln?Rückwirkend hätte man seine Zahl an BTC mit dieser Methode alleine innerhalb der letzten 4 Jahre 4-7 fach erhöhen können.
Trendtraden hat ua einen entscheidenden Vorteil:
Man muss nicht an den langfristigen Erfolg eines Assets glauben.
Fällt der Wert nachhaltig, gibt es einen Trendwechsel und damit den Verkauf.
Man hodelt also nicht herunter.
Hat man bereits runtergehodelt muss der Kurs mindestens das alte ATH wieder erreichen, damit man nicht jahrelang wartet und dann doch nur das alte Topergebnis zu erziehlen.
Beim Trendtrading kann man auch Gewinne erzielen, wenn der Kurs nur noch eine Reihe von abnehmenden Hochs erreicht und nie wieder das alte ATH.
Im Falle eines totalen Scheiterns eines Assets in die Bedeutungslosigkeit oder dauerhaftes Kurs Siechtum, hat man kurz nach dem Peak verkauft und sieht sich das von der Seitenlinie an.
Geht der Kurs wieder hoch, hat man das Kapital aus dem Verkauf und kann um ein Vielfaches mehr Coins wieder zurück kaufen.
Natürlich kann man beim Fallen des Trends nicht nur Verkaufen sondern auch Shorten und damit profitieren.
Dadurch wäre der Vorteil des Trendtradens noch gewaltig ausbaubar gegenüber dem Hodln.
Da das Futures traden (gehebelt) mit höheren Gebühren und Risiken behaftet ist, will ich es im Demokonto gar nicht verwenden.
Der wirklich finanziell spürbarste Unterschied zum Hodln ist, wenn die große Welle wieder runtergeht, verkauft der Trendtrader zwar nach dem Peak, aber weit oben. Der Hodler reitet bis zum bitteren Ende die Welle runter.
Der Hodler kann Totalverlust machen, der Trader nicht.
Der Hodler muss fundamental darauf setzen, daß BTC auf Dauer immer erfolgreicher wird.
Der Trendtrader benötigt diese Hoffnung nicht und hat während der Hodlinvestitionszeit immer wieder lange Phasen des Zugriffs auf Fiatwert, während der Hodler in den Verlustphasen auf seiner Tasche mit Bitcoins sitzt, die halt hoffentlich irgendwann wieder mehr wert sein werden.
Nachteil?Traden hat in Deutschland steuerliche Nachteile genenüber langem Hodln.
Traden bedeutet immer, zumindest zeitweise seine Coins auf Exchanges zu lagern.
Not your keys, not your Coins.
Seitdem es aber dezentrale Exchanges gibt kann man das Risiko so etwas verkleinern.
Auch benötigt man Fiat bzw Stablecoins zumindest zeitnah, Stablecoins bringen aber eigene Risiken mit sich.
Ich habe Coins. Der Kurs fällt/steigt. Soll ich heute verkaufen?Diese Frage kann Dir Trendtrading nicht beantworten.
Es gibt nur für den jeweiligen Trendwechselzeitpunkt die Kauf oder Verkaufsempfehlung.
Liegt man zeitlich dazwischen, kann es damit keine Antwort geben, ob es sinnvoll ist.
Es ist eben nicht wirklich vorhersagbar wie lange der momentane Trend anhalten wird und wie weit er gehen wird.
Oder gar auf welchen Punkt er von heute aus gehen wird.
Das wäre die Glaskugel und Kaffesatzleserei.
Das kann man zwar mit TA auch machen, beim Trendtrading geht es aber nicht um so etwas.
Prophezeihungen und Wahrsagerei gibts hier keine.
Wie ḱamst Du auf Trendtrading?Mit dem Thema habe ich mich schon lange suchend beschäftigt.
Insbesonderes die von CTO Larsson entwickelte Methode hat mich stark beeinflusst.
Dessen kommerzieller Indikator samt Schulung/Education ist kostenpflichtig und nicht gerade billig.
Ich bin weder Kunde noch habe ich irgendwelche Verbindungen zu CTO.
Alleine das öffenlich gratis zugängliche gemachte Material u.a. auf YT ist bereits extrem lehrreich.
Die Problematik und die Philosophie des Trendtradens selber ist aber viel älter.
Genau genommen handeln auch erfolgreiche Hodler mit Trends, nur eben sehr viel langfristigeren.
Viele behaupten, die eigene auf TA basierende Tradingmethode sei besonders erfolgreichStimmt, das behaupten viele. Um zu zeigen, welche Ergebnisse erreichbar sind, werde ich also ein simuliertes Trading beginnen.
Man kann dann gerne vergleichen, wie denn die Bilanz gegenüber dem Hodln oder seiner eigenen Einkaufsstrategie gelaufen wäre.
Der erste Tradingtag war der 14.Januar und ich beginne mit dem Kauf von 1 BTC.
Nein, dieser erste Trade ist nicht rückwirkend verschönert.
Bei den kommenden Trendwechseln werde ich sie beim Eintreffen tagesgenau bekannt geben.
Im Kursprognosethraed habe am 14. Januar den vermutlich kommenden Trendwechsel (für die kommende Nacht) angekündigt und er erfolgte auch genau da.
(
https://bitcointalksearch.org/topic/m.61594052)
In dieser Nacht wurde BTC gehandelt zwischen 21060 und 20580. Ich verwende konservative 20900.
Ist also keine rückwärtige Bilanzverschönerung...
Man könnte auch erst bei dem kommenden Trendwechseltag beginnen, der liegt aber vermutlich viele Monate in der Zukunft.
So lange will ich nicht warten.
Tradinggebühren lasse ich wegen Vereinfachung weg.
Bei im Schnitt 1-2 Handelsvorgängen im Jahr und etwa 0.2% Fee ist das aber auch wenig bedeutend.
Im Demotrading verwende ich nur meine Trendwechselpunkte und keine Kombination mit anderen TA-Methoden.
DemotradingStartkapital 13.Januar 2023 : 20900 USDT , 0 Bitcoin
Datum | BTCkonto | Dollarkonto | BTCmenge | Kauf/Verkauf | Kurs |
13.1.2023 | 0 BTC | 20900 | 0 | - | - |
14.1.2023 | 1 BTC | 0 | 1 | Kauf | 20900 |
WarnungDie Trades erfolgen nach meinem eigenen Gutdünken und sollen nicht als Tradingsignale für den Leser verstanden werden.
Jedes Traden, also jeder Handelsvorgang bringt zwangsläufig ein Verlustrisiko!
Es gibt keine Garantie auf zukünftige Gewinne.
Niemand kann garantieren, daß BTC sich in Zukunft ähnlich verhält wie in der Vergangenheit.
Do your own research.
Entwickle einen eigenen Indikator bzw Trendwechselbedingungen und überprüfe die Funktion zuerst rückwirkend auf eine langen Zeitraum für das entspechende Asset und den gewünschen Zeitrahmen.