Der Besitz von Kryptowährungen ist zwar nichts Außergewöhnliches mehr aber trotzdem noch nicht allzu weit verbreitet, sodass manche zwar schon davon gehört haben aber nicht viel damit anfangen können. Auf den ersten Blick klingt es daher nicht nachteilig, anderen vom eigenen Kryptowährungsbesitz zu erzählen, doch es gibt ein paar Punkte, die man dabei bedenken sollte.
Freunde und KryptowährungenAuch wenn es die Freunde sind, ist es nicht immer die beste Idee, diesen davon zu erzählen. Während manche damit nicht viel anfangen können, gibt es auch solche, die schnell neidisch werden, insbesondere, wenn sie denken, dass man dadurch reich geworden ist und ihnen etwas davon abgeben könnte obwohl man gar nicht viel hat (oder sogar Verlust gemacht hat). Somit kann Misstrauen entstehen und eine ehemals gute Beziehung nachhaltig beschädigt werden.
Oder es gibt auch die Sorte von Freunden, die zwar nichts Böses vorhaben aber trotzdem kein Geheimnis für sich behalten können und es anderen erzählen, die es wiederum weitererzählen. Dann ist es möglich, dass Leute mit krimineller Intention davon erfahren, die unter Umständen einen Raub planen könnten, um an die Kryptowährungen zu gelangen.
Schließlich ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass es unbefugte Personen erfahren, je mehr Leute insgesamt davon wissen.
Das Verknüpfen der anonymen Identität im Internet mit der eigenen, tatsächlichen Identität kann sehr gefährlich seinEs empfiehlt sich generell, im Internet keine Klarnamen zu verwenden, insbesondere wenn es um Kryptowährungen geht. Das gilt für Foren, öffentliche Social-Media Accounts, die man für Kryptowährungen nimmt als auch für alle Dienste, bei denen man eine Mailadresse oder ähnliches verwenden muss.
Umso wichtiger ist es, die tatsächliche Identität nicht damit zu verknüpfen. Da zur Registrierung diverser Accounts stets eine Mailadresse erforderlich ist, sollte man hierfür extra eine neu erstellte Mail ohne Klarnamen verwenden. Die schützt nicht nur vor Spam sondern auch vor Scammern, die eure Adresse herausfinden wollen. Für alle anderen Angaben zur Erstellung von Kryptowährungs-Accounts (Social-Media, Foren, Shitcoins etc.) sollte man daher ebenfalls erfundene Namen verwenden.
Scammer könnten durch Social Engineering selbst bei kleinsten Unachtsamkeiten Rückschlüsse auf die Person ziehen, ihren Aufenthaltsort in Erfahrung bringen und einen Raub planen.
Zudem sollte man sich davor hüten, die eigene Adresse öffentlich zu posten oder an fremde Nutzer zu schicken, wenn diese einem etwas senden möchten (nach dem Prinzip „sie haben etwas gewonnen“), denn solche Dinge könnten sich als Scam herausstellen, an die persönliche Adresse zu gelangen.
Und auch, wenn die Informationen wie Handynummer oder Mailadresse nicht öffentlich sind, so können diese bei Hacks entwendet werden und in die Hände der Hacker fallen. Ein bekanntes Beispiel ist dazu der Hack des Bitcointalks aus 2015. Selbst heute noch gibt es den Datensatz mit Namen des Accounts, der verwendeten Mail und des verwendeten Passworts zumindest teilweise im Internet zu finden.
Wenn man sich ein physisches Produkt anonym im Forum zukommen lassen möchte, ist das bekannte Angebot „Postlagernd“ der Deutsche Post sehr zu empfehlen. Das Produkt geht dazu mit einem Code an eine Postfiliale. Mehr dazu auf der Seite der Deutschen Post:
https://www.deutschepost.de/de/p/postlagernd.html
Durch KYC verursachter Datendiebstahl kann von kriminellen Einbrecherbanden ausgenutzt werdenWann immer es geht, ist es ratsam KYC zu vermeiden, sollte man keine bösen Überraschungen erleben möchten. Es ist nämlich sehr leicht möglich, dass die eigenen, persönlichen Daten abhandenkommen, sei es durch KYC-Hacks, durch KYCs, die von Betrügern selbst veranstaltet wurden oder durch den Verkauf der Daten durch die Firma höchstpersönlich aufgrund von Profitgier.
Mit Zugriff auf diese Daten ist es den Betrügern möglich, die persönliche Adresse herauszufinden und diese droht dann, an andere Kriminelle auf dem Schwarzmarkt verkauft zu werden. Solche Daten wären insbesondere für Einbrecherbanden wertvolle Informationen, da diese damit gezielt Leute mit (hohen) Kryptowährungsbeständen überfallen könnten.
Da das KYC-Thema sehr komplex ist und es hier den Rahmen sprengen würde, wird diese Thematik dort weitergeführt:
Warum KYC keine Lösung, sondern eine Gefahr ist.
Final sollte man KYC also stets vermeiden, wenn man keine böse Überraschung erleben will.
Ein allzu sorgloser Umgang mit den persönlichen Daten erhöht die Wahrscheinlichkeit, Opfer einer 5$-Wrench-Attacke zu werden. Es gibt diverse Attacken, mit denen man die eigenen Kryptowährungen verlieren kann: Scams, phishing- Seiten oder gehackte Wallets. Eine weitere vermeidbare Attacke ist die 5$-Wrench-Attacke:
https://xkcd.com/538/Vermieden werden kann sie, wenn die Angreifer die persönlichen Daten nicht kennen. Denn so kann man dieser Attacke effektiv aus dem Weg gehen.
Schließlich liegt es an einem selbst, wie umsichtig man mit den eigenen Daten umgeht und wem man von seinen Kryptobeständen erzählt. Als Grundregel ist es daher ratsam, im Zweifel lieber vorsichtig zu sein. Dies gilt auch für alle Aktionen im Internet, die eine mögliche Gefahr für die Privatsphäre darstellen.
Wenn die Informationen erst einmal verbreitet sind, kann man sie nicht wieder einfangen, einschließlich aller (gefährlichen) Konsequenzen.