Sofern neben der Verwahrung der Kryptowerte auch auf eigene Rechnung mit Finanzinstrumenten gehandelt werden soll, würde sich [das Anfangskapital] auf mindestens 730.000 Euro erhöhen. Diese Konstellation könnte sich beispielsweise im Fall einer Kryptotauschplattform ergeben, die Kunden im Wege des erlaubnispflichtigen Eigenhandels
oder Finanzkommissionsgeschäfts den An- oder Verkauf von Kryptowährungen und darüber hinaus deren Verwahrung anbieten würde.
730.000 Euro
Ohne die Zahlen jetzt mal nachzuprüfen, muss ich schon sagen, dass ich das für deutlich zu niedrig halte.
Man muss sich klar machen, wen das eigentlich betrifft.
Eine Firma will möglicherweise von hunderttausenden oder gar Millionen von Kunden Zahlungen erhalten, die Coins für die verwahren, und wenn sie "gehackt" werden, sind die Coins ein für alle mal unwiederbringlich verloren.
Im Gegenzug soll ein Anfangskapital von läppischen 730k verhindern, dass irgendwelche windigen Betrüger das machen.
Ähm, klar.
Ich kann also 730K (plus bissl was für Angestellte, Zertifizierung etc.), sagen wir ne glatte Million auf den Tisch legen, und ein Jahr später, quasi TÜV-geprüft einen Exit-SCAM über ein paar hundert Millionen hinlegen.
Okay, realistisch werde ich als windiger Betrüger andere Wege gehen als den über die Zulassung eines Kryptoverwahrgeschäfts in der EU...
