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Topic: Wie trennt man private und gewerbliche Erträge von Kryptowährungen (Read 193 times)

qwk
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Shitcoin Minimalist
Ich weiß, dass es nicht rentable ist und direkt Investment wahrscheinlich 10x provitabler sind. Aber irgendwie interessiert mich die tech. Und allgemein Scheint das für mich ein schönes hobby werden zu können. Würde das auch 100 mal lieber als Hobby einfach so nebenbei laufen lassen und nach einem sch.. arbeitstag  einfach einen kurzen Blick aufs wallet werfen, da hätte ich ehrlich mehr sPass dran, als täglich 500 mal die Kurse checken. Aber habe einfach zu viel schiss ,dass am Ende des Tages mein Hobby Minen mir Probleme bei der Abrechnung macht weil das FA irgendwElche coins ohne Herkunft beim verkaufen sieht....
Es gibt eigentlich keinen Grund, Mining nicht als Hobby betreiben zu können.
Wenn du dir lediglich einen kleinen Miner zulegst und mit dem ein, zwei Jahre ein wenig rumprobierst, handelst du mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht gewerblich.
Solange auch absehbar ist, dass du damit unter Berücksichtigung normaler Anschaffungs- und Stromkosten keinen Gewinn machen kannst, besteht sicherlich keine Gefahr, dass du dabei in irgendeiner Weise mit dem Finanzamt in Konflikt gerätst.

Die Sorge, dass du später mit ein paar Millionen in "Coins ohne Herkunft" Schwierigkeiten bekommst, ist ebenfalls unbegründet, da die Herkunft zweifelsfrei belegt werden kann. Die "zufällige" Wertsteigerung deiner privat im Rahmen deines Hobbys erzeugten Coins ist nach allen mir bekannten vernünftigen Auslegungen des Steuerrechts steuerfrei bzw. nicht steuerbar.

Mit einer "vorsorglichen" Gewerbeanmeldung machst du dir einfach im Zweifelsfall mehr Probleme als mit einer klaren Fokussierung auf die deutliche Auslegung als Hobby.

Wenn deine Angst vor potentiellen Problemen mit dem Finanzamt so groß ist, dass du deshalb solche Krücken wie ein Kleingewerbe auf dich nehmen willst, muss mein Rat in jedem Fall lauten, zu einem spezialisierten Steuerberater zu gehen und das im Zweifelsfall lieber "richtig" aufzuziehen. Wie weiter oben schon erwähnt, bedeutet das getrennte Konten, getrennte Börsen-Accounts, getrennter Stromzähler (wenn möglich) etc. pp. Alles andere schafft dir mit dem FA wahrscheinlich eher mehr Probleme als ein eventuell "zu profitables" Hobby.

Nochmal die gängige Sichtweise zum Thema "Mining als Hobby":
Steuern auf Coins aus Mining
Soweit das direkte Mining (sog. Solo-Mining) noch im privaten Bereich durchgeführt wird, kommt eine Steuerbarkeit der geschürften Kryptowährung (sog. Blockreward) nicht in Betracht. Beim Mining entsteht die Kryptowährung direkt im Vermögen des Miners augrund dessen Interaktion mit der Blockchain. Sie wird also nicht von einem Dritten angeschafft, sondern selber hergestellt. Der bloße private Vermögenszuwachs ist kein steuerbarer Vorgang. Aber auch die spätere Veräußerung der Kryptowährung ist nicht steuerbar. Denn die Herstellung ist keine Anschaffung i.S.d. § 23 (1) Nr. 2 EStG. Die private Veräußerung selbst hergestellter Wirtschaftsgüter ist steuerlich unbeachtlich.
Neben der Blockreward erhält der erfolgreiche Miner die in dem Block gesammelten Transaktionsgebühren. Da diese Gebühren von den an der Transaktion beteiligten Personen für das Mining gewährt werden, unterfallen sie nach einem Teil der Literatur dem Anwendungsbereich des § 22 Nr. 3 EStG. (Richter/Augel, FR 2017, 937 (946); Pinkernell, Ubg 2016, 19 (23))
Aufgrund der Besonderheit, dass es sich beim Mining um eine Art Wettbewerb handelt und nur der Gewinner die Kryptowährung nebst Transaktionsgebühren erhält, ist die Steuerbarkeit insgesamt fraglich.

Dabei wird zwar immer wieder auf das Solo-Mining abgestellt, das halte ich persönlich allerdings für unerheblich, weil das IMHO auf einem Verständnisproblem des BMF beruht.
Wer auf Nummer 100% sicher gehen will, sollte Pool-Mining dennoch eher meiden.
jr. member
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Ich weiß, dass es nicht rentable ist und direkt Investment wahrscheinlich 10x provitabler sind. Aber irgendwie interessiert mich die tech. Und allgemein Scheint das für mich ein schönes hobby werden zu können. Würde das auch 100 mal lieber als Hobby einfach so nebenbei laufen lassen und nach einem sch.. arbeitstag  einfach einen kurzen Blick aufs wallet werfen, da hätte ich ehrlich mehr sPass dran, als täglich 500 mal die Kurse checken. Aber habe einfach zu viel schiss ,dass am Ende des Tages mein Hobby Minen mir Probleme bei der Abrechnung macht weil das FA irgendwElche coins ohne Herkunft beim verkaufen sieht....
qwk
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Shitcoin Minimalist
Ich habe Anfang 2017 angefangen mir Kryptowährungen zu kaufen. Das lasse ich alles schön über cointracking dokumentieren und verkaufe sowieso erst nach mehr als 1 Jahr. Damit das FA von mir alles schon vorgelegt bekommt und ich auf der sicheren Seite bin.
Soweit, so gut.

Jetzt will ich aber auch ein wenig mit Minen anfangen. Dazu habe ich vor ein Gewerbe mit Kleinunternehmerregelung [...]
Mein ernstgemeinter Rat: lass es!
Wie du selbst schon zu erkennen gibst ("Kleinunternehmerregelung", "reich werde ich nicht"), wird sich das für dich ohnehin nicht lohnen.
Aber du handelst dir eventuell eine Menge Probleme ein.
Mir ist u.a. ein Fall bekannt, in dem das Finanzamt einem (mehr oder weniger) Hobby-Miner mal eben die Gewerblichkeit seiner gesamten Geldanlagen in Bitcoin unterstellt hat. Weil er als Miner gewerblich handelt und das nicht sauber genug getrennt hat.
Der hat jetzt einen Riesen-Aufwand, das alles im Nachhinein so aufzubereiten, dass er sich gegen das FA "wehren" kann. Schafft er das nicht, erkennt das FA die Haltefrist seiner Coins nicht an.

Ist es dir das wirklich wert, nur weil du ein bisschen Mining betreiben willst?

Wie genau trenne ich verkaufe aus dem privaten und dem geschäftswallet?
Je deutlicher die Trennung, desto besser.
Zwei Accounts auf der Börse, zwei Bankkonten, unterschiedliche Email-Adressen, unterschiedliche Post-Adressen, wenn möglich.
Niemals Coins, die du privat gekauft hast, an das Unternehmen schicken.
Im Zweifelsfall Coins verkaufen, Euros an die Firma überweisen, damit wieder Coins kaufen, falls du welche brauchst.
Und umgekehrt.

Jede Vermischung von privaten Coins mit geschäftlichen Coins kann (und wird) dir schlimmstenfalls so ausgelegt, dass du "notwendiges Betriebsvermögen" bewegt hast etc.

Ich will hier nicht überdramatisierten. Natürlich ist es möglich, sauber zu trennen. Dann hat auch das FA keine Möglichkeit mehr, dir in deine private Vermögensverwaltung zu greifen. Aber überleg dir wirklich sehr genau, ob du das wirklich kannst und willst.

Also noch mal: lass es!
jr. member
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Ich habe mir alles vom dem links zuvor schon 2x durchgelesen. Aber ich bin nicht der Meinung, dass dort irgendeine meiner Frage beantwortet wird. Anscheinen ist in der Zwischenzeit rechtlich nicht eindeutiges dokumentiert worden.
jr. member
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In verlinktem Thread wird diese Problematik diskutiert. Dort sind auch einige weiterführende Links zu finden.
https://bitcointalksearch.org/topic/gewerbliches-mining-steuerinfo-zur-moglichen-haltefrist-2909248
jr. member
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Hallo zusammen
Ich habe Anfang 2017 angefangen mir Kryptowährungen zu kaufen. Das lasse ich alles schön über cointracking dokumentieren und verkaufe sowieso erst nach mehr als 1 Jahr. Damit das FA von mir alles schon vorgelegt bekommt und ich auf der sicheren Seite bin. Jetzt will ich aber auch ein wenig mit Minen anfangen. Dazu habe ich vor ein Gewerbe mit Kleinunternehmerregelung neben meinen normalen Beruf anzumelden und dann 8-10 GPUS laufen lassen. Ich weiß ich werde nicht reich damit aber ich habe mich dazu halt entschlossen. Und jetzt zu meiner Frage.
Wie genau trenne ich verkaufe aus dem privaten und dem geschäftswallet?
Muss ich dafür auf der exchange auf der ich verkaufe 2 verschiedene Acc haben?
Brauch ich auch einen 2. Acc bei cointracking  und kann ich eins über cointracking und eins über excel laufen lassen ( wobei Excel meiner Meinung viel zu viel spielraumbietet oder?)
Und die letzte  Frage wäre.. ist mit einer privatentname vom g wallet zum p wallet der Trennung auch genüber getan?
Vielen Dank im voraus für die hilfe.
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