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Topic: Wie viel Bitcoin soll ich kaufen? Update: Kelly-Kriterium und Lindy-Effekt (Read 400 times)

sr. member
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TL;DR: bei einer realistischen Haltedauer von 900 Tagen beträgt die Kelly-optimale Bitcoinallokation 80%


Den Ansatz weitergedacht fände ich Allokation K = f(Haltedauer) und Haltedauer = f(Preis) als Ansatz jedenfalls spannend.


Das ist eine gute Idee. Um eine Haltedauer = f(Bitcoinpreis vs. Trendpreis) abzuschätzen, sehe ich mir an, wie lange der Bitcoinpreis braucht, bis er wieder zum Trend zurückkehrt.



Ich habe hier den Bitcoinpries vs. Trend in blau aufgetragen und in orange angezeigt, wie viele Tage wir brauchten, damit der Preis wieder den Trend kreuzt. Wir können sehen, dass der Bitcoinpreis den Trend bisher nie länger als 868 Tage verlassen hat.

Anstatt im Zeitverlauf lässt sich diese Grafik auch als Punktgrafik mit Bewertung auf der X-Achse und Tagen bis zum Trend auf der y-Achse darstellen:




Jeder Kreis ist eine Kombination aus (i) Bewertung und (ii) Tage bis zur Rückkehr zum Trend. Ein Punkt x=1,5, y=600 bedeutet, der Bitcoinpreis lag an einem Tag bei Trendpreis*e^1.5. Hier hat es 600 Tage gedauert, bis Bitcion wieder auf den Trend zurückgefallen ist.

Die orange Kurve zeigt uns an, wie lange wir durchschnittlich warten mussten, bis Bitcoin wieder zum Trend zurückkehrte. Wenn Bitcoin etwas weiter von Trend entfernt war (<-0.5 oder >+0.5) hat Bitcoin durchschnittlich 300 Tage benötigt, wieder zum Trend zurückzufinden. Wenn der Bitcoinpreis nahe am Trend war, hat die Rückkehr zum Trend durchschnittlich deutlich kürzer (100-200) Tage gedauert. Evtl. würdest du erwarten, dass die orange Kurve den Punkt 0/0 schneidet. Wenn wir knapp neben dem Trend liegen, dauert es durchschnittlich ja keine 100 Tage mehr, zum Trend zurückzukehren. Hier handelt es sich jedoch um eine Durchschnittsrechnung mit +/- 100 Datenpunkten. Man kann diesen Durchschnitt natürlich auch mit weniger Datenpunkten rechnen (+ / - 10 Datenpunkte in der roten Kurve) damit schneiden wir den Punkt 0/0, haben hier aber eine weniger glatte Kurve:



Kommen wir zurück zu unser Hauptgrafik:



Wenn wir unter Trend liegen, wie lange ist unser Anlagehorizont gem. Kelly?

Das kommt darauf an, wie vorsichtig wir sind:
❶ Da wir bisher maximal 868 Tage unter Trend verbracht haben, wäre mein Kelly-Horizont von 5 Jahren (=1825 Tagen) schon recht konservativ. Und selbst diese konservative Rechnung führt zu einer Bitcoinallokation von aktuell 65,6% des Lebensvermögens.
❷ Man könnte auch weniger Risikopuffer, wie z.B. 900 Tage fordern, damit würden wir auf 81,7% Allokation kommen.
❸ Man könnte auch argumentieren, dass wir aktuell nahe am Trend liegen und nur 90% sicher sein möchten, dass wir innerhalb der Zeit wieder zum Trend zurückkehren. Zusätzlich sind wir ja aktuell in der Nähe des Trends. Gemäß hellroter Kurve können wir damit rechnen, mit 90% Wahrscheinlichkeit innerhalb von 300-400 Tagen wieder zum Trend zurück zu kehren. Dies wäre aktuell eine Kelly-Allokation von 91,5% - 93,6%. Diese Berechnung ist zu riesikofreudig, weil wir innerhalb des Zeithorizontes nicht nur das Risiko eines Scheiterns von Bitcoin haben, sondern zusätzlich noch das unberücksichtigte Risiko, dass wir mit einer Wahrscheinlichkeit von 10% länger brauchen, um wieder zu Trend zurück zu kehren.
➤ Ich denke rein rechnerisch lässt sich eine Kelly-Allokation von 80% (anstatt 66%) rechtfertigen. Gefühlt wären 80% Bitcoinallokation schon eher zu viel. Ohne eine Bestätigung dieses Ergebnisses im Rahmen einer Optimierung meiner hedonistischen Nutzenfunktion würde ich den Wert von 80% nicht übernehmen. Und selbst, wenn alle Rechnungen sagen 80% ist besser als 66%, wäre ich evtl. trotzdem eher vorsichtig.

In der Praxis verfehle ich selbst die niedrigere 66% Bitcoinallokation und muss mir nicht akut Gedanken über eine Aufweichung dieser Bedingung auf 80% machen. Dennoch sollte ich die Bedingungen vorab festzurren, sonst werkelt man immer ad-hock an seinem Plan herum, was zu emotionalen Entscheidungen führen würde.

Für eine niedrigere Allokation würde auch eine beschränkte Möglichkeit sprechen, Bitcoin in Fiat umzuwandeln. Wer plötzlich zu großen Reichtum, der lockt evtl. die falschen Menschen an. Wenn wir unsere Bitcoinverkäufe über einen langen Zeitraum strecken müssen, dann müssen wir früher mit den Verkäufen anfangen und haben eine längere durchnittliche Haltefrist.



Hindernisse einer höheren Bitcoinallokation

Ob jetzt das Optimum 66% oder 80% beträgt, wenigstens müsste ich mich bemühen, Richtung 66% Bitcoinallokation zu gehen.

Liquiditätsgrenze: Mein Vermögen ist teilweise illiquide (zukünftige Gehälter, unser Haus) und wird teilweise für die Liquiditätskasse benötigt. Liquidität ist aktuell keine bindende Bedingung, weil ich Gold/Aktien verkaufen könnte bzw. Kredite aufnehmen könnte. Die hohe erwartete Rendite von Bitocoin, kann die Kreditzinsen erwirtschaften.
-> Liqudität lässt sich bereit stellen

Drawdown-Grenze: Für Aktien/Gold erwarte ich einen Drawdown von 35% (historisch beobachtetes Maximum lag bei 30%). Für jeden 0,65€ Liquiditätsbedarf benötige ich 1€ in 50% Gold und 50% Aktien. Ich decke niedrig verzinste Kredite in meiner Liquiditätskasse mit höher verzinsten Aktien / Gold ab und erwirtschafte die Differenz, was sich erstmal gut anhöhrt. Allderings reduziert mein Aktien/Gold-Portfolio meine maximale Bitcoinallokation. Ich könnte nämlich 0,65€ Kredit zurückzahlen und für 0,35€ zusätzlich Bitcoin kaufen. Ich verliere dadurch eine Rendite von 6,5% auf mein Aktien/Gold-Portfolio und gewinne dadurch ca. 41%*0,35 = 14% für meine Bitcoin. Alle Aktien, die sich steuerneutral verkaufen lassen, sollte ich daher verkaufen. Da meine passiven latenten Steuern (durch unrealisierte Gewinne in den Aktien) einen kostenlosen Kredit vom Finanzamt darstellen, lohnt sich ein Verkauf von Aktien und ein Kauf von Bitcoin weniger. Ab einer Aktienrendite von 12-14% p.a. wären Aktien genauso attraktiv, wie Bitcoin mit einer Rendite von 41% p.a.
-> ein Teil meiner Aktien und ein Teil vom Gold ließen sich verkaufen

Zyklus-Grenze: Einen Teil der 66% habe ich für Zyklus trading reserviert, wenn der Bitcoinpreis zwischen Trend*e^-0,3 und e^-0.5 liegt. Entweder weiche ich mein Zyklus-Budget auf oder erhöhe die 66%-Grenze (erfordert eine hedonsitische Optimierung).
-> Da der Bitcoinpreis aktuell auf Trend liegt, kann ich jetzt schon bis zum Limit kaufen und muss nicht unbedingt warten. Im Erwartungswert ist es besser jetzt zu kaufen. Mit dem Zyklustrading kann ich dann bei der nächsten möglichen Überbewertung von Bitcoin anfangen.



Zusammenhang zwischen Zyklus-Trading und Kelly-Allokation


Bisher hast du als Cut-Off Preis für den Verkauf ja meist Trend +750 Tage angenommen. Wenn deine Allokation bei Trend + 750 Tagen auf 0% fällt, steckt dann da nicht eine implizit angenommene Kelly-Haltedauer von ~2 Jahren drin?


Die 750 Tage waren optimiert bezüglich der Outperformance zu buy and hold.

Tatsächlich sind wir in der Vergangenheit schon bei einer Überbewertung von Trend+500 Tagen und mehr immer vor den 500 Tagen wieder auf Trend zurückgefallen. Ab Trend + 300 Tagen lag die Wahrscheinlichkeit innerhalb dieser 300 Tage wieder auf Trend zurückzufallen bei ca. 90%.



Der Grund für den Cut-off-Punkt von 750 Tagen ist, dass man eine Blase noch profitabel etwas weiter reiten kann auch wenn sie ultimativ platzt.



Diversifikation


Was ich mich zusätzlich gefragt habe ist ob es bei der Portfoliodiversifikation Erfahrungswerte bzw. "Goldene Regeln" gibt, was die maximale Gewichtung einer Assetklasse angeht. Auch wenn ich ein BTC-Gewichtung von 80% rechnerisch durchaus nachvollziehen kann erscheint mir das intuitiv viel zu hoch für ein "diversifiziertes" Portfolio.


Ⓐ In der Volkswirtschaftslehre rechnet man mit Nutzenfunktionen. Auf dieser Basis habe ich ein optimales Gewicht von 2/3 berechnet.
Ⓑ Es gibt Volatilitätsgewichtungen, da hätte Bitcoin aufgrund seiner Volatilität ein recht kleines Gewicht in der Größenordnung von 10%. Dank der guten steuerlichen Behandlung von Bitcoin in Deutschland und hohen Gewinnerwartung habe ich bis 2-3 Monaten noch mit modifizierten Volatilitätsgewichten gerechnet (Zielgewicht ca. 40%).
Ⓒ Dann gibt es noch naive Ansätze z.B. 50% Aktien, 50% Bonds, die aufgrund sinkender Zinsen und negativer Korrelation zwischen 1980-2020 gut funktioniert haben, aber jetzt nicht mehr so gut funktionieren.
Ⓓ Das effiziente Marktportfolio berechnet anhand historischer Renditen und Korrelationen würde fast nur aus Bitcoin bestehen. Ggf. sogar über 100% Bitcoin und ein short auf ein paar Aktien.



senetimentale Brabbelei

Ich hatte ja irgendwo schonmal geschrieben, dass mein ansatz grob je 30% Aktien, Immobilien (abzüglich Kredit) und BTC und die restlichen 10% in cash waren. Inzwischen dürfte ich aufgrund der Kursgewinne so bei 40% BTC liegen und dort durch zukünftig anfangende Verkäufe vermutlich auch grob bleiben. Das wäre quasi eine progressive Auslegung der 5-10-40 Regel....  Cheesy

Mir wurde als Kind mal gesagt, ich neige zu extremen. Ich denke mir: "Entweder ist es richtig, dann mache ich das so gut ich kann, oder er ist falsch, dann mache ich es nicht". Das führt schon dazu, dass ich nicht den Mittelweg wähle, zumindest bei den Dingen, die mir wichtig sind. Zudem bin ich vom Beruf auch ein bisschen geprägt, wo wir verpflichtet sind, zum besten Preis abzuschließen, während das privat lockerer ist.

Das Geld-Spiel ist eines der weniger wichtigen Spiele im Leben. Aber wenn ich das schon spiele, dann spiele ich schon optimal. Im Familien-Spiel, im Gesundheits-Spiel, im Bildungstitel-Spiel und im Job-Spiel läuft's eigentlich ganz gut. Deswegen habe ich vor ein paar Jahren mit dem Geld-Spiel angefangen, was ja auch ein interessantes Spiel ist. Wo ich wenig Interesse und auch Erfolg habe, ist das Staus-Spiel, da kann ich mich einfach nicht zu motivieren. Aber an Status habe ich erst ein paar Jahre bevor meine Kinder heiraten Bedarf und das ist noch ein paar Jahre hin. Wenn das Geld-Spiel gelöst ist, dann kann ich ja noch ein bisschen die Gesundheit optimieren.

Eine reine Optimierung auf Familienebene würde vermutlich weniger Allokation in Bitcoin rechtfertigen. Aber sich schiele noch ein bisschen auf die Möglichkeit ein bisschen Überschüsse für andere Menschen aus meinem Umfeld zu produzieren. Wohnraum für Familien ist in unserer Region etwas knapp. Mit mehr finanziellen Mitteln könnte man der ein oder anderen Familie helfen. Durch meine höhere Bitcoinallokation spiele ich nicht unbedingt mit unserem eigenen Haus aber mit den Häusern meiner Kinder. Wenn Bitcoin doch scheitert habe ich die Ersparnisse verloren und meine Kinder müssen sich ihr Haus überwiegend selbst verdienen. Wenn die Wette aufgeht, bekommt jedes Kind ein Haus und noch ein paar fremde Familien.

Am Ende liegt die optimale Allokation an der eigenen Nutzenfunktion. Hier muss ich nochmal mit dem weiter entwickelten Lindy-Kriterium nachrechnen.
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Kelly-Allokation wäre 0, bei einem Preis von Trend + X und einem Zeithorizont von weniger als X Tagen.

Bisher hast du als Cut-Off Preis für den Verkauf ja meist Trend +750 Tage angenommen. Wenn deine Allokation bei Trend + 750 Tagen auf 0% fällt, steckt dann da nicht eine implizit angenommene Kelly-Haltedauer von ~2 Jahren drin?



Den Ansatz weitergedacht fände ich Allokation K = f(Haltedauer) und Haltedauer = f(Preis) als Ansatz jedenfalls spannend.

Beispielsweise könnte man ausgehend vom 4 Jahreszyklus und einem Preis in der Form Trend +X Tage als Haltedauer 1500 - X Tage annehmen. Im Bullen steigt der Preis, damit sinkt das kurzfristige Scheiterungsrisiko und die Ziel-Allokation steigt aufgrund ebenfalls sinkender Haltedauer an. Da die tatsächliche Allokation aufgrund des Preises aber noch stärker steigt, realisiert man schon Gewinnmitnahmen. In der Euphorie geht X immer stärker gegen 1500 und die Ziel-Allokation damit gegen 0.

Im Bären dagegen wird X negativ und man erhält Haltedauern >4 Jahre. Die Zielallokation sinkt (was das erhöhte Scheiterungsrisiko wiederspiegelt), aufgrund des noch stärkeren Preisverfalls der eigenen Bestände ist man aber trotzdem im Kaufmodus. (hier wäre ggf. noch zu prüfen ob die Zielallokation durch das zunehmende Scheiterungsrisiko tatsächlich stärker fällt als sie durch den günstigeren Preis / höhere erwartete Gewinne steigt).

Auf den ersten Blick wäre das in meinen Augen eine plausibel nachvollziehbare DCA-Strategie, welche die jeweiligen Gegebenheiten auf der Preis- und Zeitachse auf charmante Art berücksichtigt.  



Was ich mich zusätzlich gefragt habe ist ob es bei der Portfoliodiversifikation Erfahrungswerte bzw. "Goldene Regeln" gibt, was die maximale Gewichtung einer Assetklasse angeht. Auch wenn ich ein BTC-Gewichtung von 80% rechnerisch durchaus nachvollziehen kann erscheint mir das intuitiv viel zu hoch für ein "diversifiziertes" Portfolio.

Ich hatte ja irgendwo schonmal geschrieben, dass mein ansatz grob je 30% Aktien, Immobilien (abzüglich Kredit) und BTC und die restlichen 10% in cash waren. Inzwischen dürfte ich aufgrund der Kursgewinne so bei 40% BTC liegen und dort durch zukünftig anfangende Verkäufe vermutlich auch grob bleiben. Das wäre quasi eine progressive Auslegung der 5-10-40 Regel....  Cheesy
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Deiner Rechnung und den Argumenten kann ich folgen und dennoch ist es nicht ganz schlüssig für mich.

Sofern der Preis > Trend ist habe ich ja defacto jederzeit die Möglichkeit zum Trendpreis zu verkaufen (z.B. per SL = Trend). Hier dürfte das Hemmnis eher sein dass Verkaufspreis > Einkaufspreis sein muss (heißt ja Gewinnwahrscheinlichkeit). Wenn der aktuelle Kurs also bei Trend +X Tagen liegt würde ich daraus schließen, dass jeder Zeitraum < X Tage ungültig ist.

Kelly-Allokation wäre 0, bei einem Preis von Trend + X und einem Zeithorizont von weniger als X Tagen.

Andersrum würde das Argument der fehlenden Möglichkeit des Rebalancings für große Zeiträume eigentlich auch alle Zeiträume >4 Jahre ausschließen, weil man historisch betrachtet immer vorher schon die Möglichkeit eines rebalncings mit Verlaufpreis > Einkaufspreis && Verkaufspreis>Trend gegeben war.

Ich war mit meinen 4-6 Jahren schon recht konservativ. Mich würde es nicht überraschen, wenn wir bei einen Backtest auf 2-4 Jahre kommen würden. Mit einem kürzeren Zeithorizont wäre unsere optimale Bitcoinallokation über 2/3. In meiner hedonistischen Schätzung war ich tendenziell auch über 2/3 aber unter 85%.

Das Fazit für mich wäre, dass die optimale Bitcoinallokation schon sehr hoch ist.

"Vernünftige" Leute würden eher 1% - 5% Bitcoin Allokation empfehlen, wenn überhaupt. Ich fahre deutlich mehr (wenn auch nicht 2/3). Wenn ich abweiche von den meisten anderen Menschen, dann ist man mit einer Wahrscheinlichkeit von 0,1% schlauer als die meisten aber mit einer Wahrscheinlichkeit von 99.9% einfach verrückt geworden. Meine Rechnungen hier dienen auch der Selbstprüfung.

Meine Rechnungen hier haben noch einen psychologischen Zweck zur Selbstdisziplinierung. Im Bären ist die Gefahr, dass ich lieber mal abwarte. Dann rede ich mir schön, 2/3 Allokation is viel zu viel, eigentlich wäre weniger Allokation vernünftig, 50% wären ja auch noch eher viel. Im Boom komme ich dann irgendwann auf 70% Allokation, möchte aber nicht verkaufen. Hier sage ich mir dann ggf. läuft doch, die Blase kann ich noch weiter reiten, 85% Allokation lassen sich doch auch rechtfertigen. 2/3 sind 2/3. Wenn das Excel sagt kaufen, dann wird exekutiert.

Wenn man dann als Einstieg noch die Randbedingung Einkaufspreis = Trend * e^-0.5 setzt dürfte der valide Bereich der beschriebenen Logik eher bei 2-3 Jahren liegen?!

Bei e^-0.5 haben wir allein schon eine höhere Allokation wegen der höheren erwarteten Rendite (Trend Performance + zyklische Performance). Wir kommen wahrscheinlich innerhalb von 2-3 Jahren zum Trend, da gebe ich dir recht. Aber die Wahrscheinlichkeit, dass Bitcoin scheitert ist vermutlich auch eher überdurchschnittlich vs. einem Kauf zum Trendpreis.

optimale Bitcoinallokation gem. Kelly per 31.05.2024
Zeithorizont = 1 Jahr: 81%
Zeithorizont = 2 Jahre: 77%
Zeithorizont = 3 Jahre: 73%
Zeithorizont = 4 Jahre: 70%
Zeithorizont = 5 Jahre: 66%

Rein logisch könnten wir auch einen Zeithorizont von 2-3 Jahren wählen und eine optimale Bitcoinallokation von 75%.

optimale Bitcoinallokation gem. Kelly per 31.12.2022
Zeithorizont = 1 Jahr: 90,4%
Zeithorizont = 2 Jahre: 83,5%
Zeithorizont = 3 Jahre: 77,7%
Zeithorizont = 4 Jahre: 72,5%
Zeithorizont = 5 Jahre: 67,7%

Im Bären können wir bis 80% unseres Vermögens auf Bitcoin setzten.

Welchen Teil seines Lebensvermögens (oder auch aktuellen Vermögens) sollte man deiner Meinung nach in Bitcoin stecken? Die Frage zielt mehr auf eine Diversifikationsgrenze ab, denn für die Haltung von Liquidität würde ich Bitcoin nicht benutzten.
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Deiner Rechnung und den Argumenten kann ich folgen und dennoch ist es nicht ganz schlüssig für mich.

Sofern der Preis > Trend ist habe ich ja defacto jederzeit die Möglichkeit zum Trendpreis zu verkaufen (z.B. per SL = Trend). Hier dürfte das Hemmnis eher sein dass Verkaufspreis > Einkaufspreis sein muss (heißt ja Gewinnwahrscheinlichkeit). Wenn der aktuelle Kurs also bei Trend +X Tagen liegt würde ich daraus schließen, dass jeder Zeitraum < X Tage ungültig ist.

Andersrum würde das Argument der fehlenden Möglichkeit des Rebalancings für große Zeiträume eigentlich auch alle Zeiträume >4 Jahre ausschließen, weil man historisch betrachtet immer vorher schon die Möglichkeit eines rebalncings mit Verlaufpreis > Einkaufspreis && Verkaufspreis>Trend gegeben war.

Wenn man dann als Einstieg noch die Randbedingung Einkaufspreis = Trend * e^-0.5 setzt dürfte der valide Bereich der beschriebenen Logik eher bei 2-3 Jahren liegen?!
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Wenn ich das richtig verstehe, dann steckt dein Bitcoin Zyklus-Modell mit dem Trend und den Schwankungen da als Annahme mit drin. Für kurze Anlagezeiträume wird die Renditeerwartung im Bullen also negativ, wenn der Kurs schon entsprechend hoch über dem Trend steht. Folglich sinkt die prozentuale Allokation im Bullen, soweit so plausibel.

....

Ich nehme mir mal exemplarisch den 03.07.2021 heraus, BTC_Alter=12.5 Jahre, Close_Preis=29.200€, Trend_Preis=18.900€, also rund e^0,43 über Trend.
Nun als Anlagezeitraum 1 Jahr: Gewinnwahrscheinlichkeit = ~92%

Bis dahin stimmen unsere Rechnungen überein.

03.07.2021
Close_Preis = 29.274€
BTC_Alter=12.504
Trend_Preis=19025€
e^0.431 über Trend
Gewinnwahrscheinlichkeit = 92,3%

Gewinnmultiple = 18.900 / 29.200 = ~0,65, Allokation sollte also grob bei K = 0,92 - (0,08 / 0,65) = 80% liegen, nicht bei ~55% wie in der Grafik.

Trend_Preis in einem Jahr = 29.815€
Gewinnmultiple = 29.815 / 29.274 - 1 = 0.018
Die Allokation ist 0, wie auch in der Grafik abgebildet (in der Grafik kann man dies nicht so gut erkennen, weil die Allokation ab dem 15.07.2021 bei 30% liegt und am 20.07. sogar bei 50%)

Der Gewinn am Ende des Zeithorizontes von einem Jahr ist nicht der Trend per heute sondern der höhere Trend von in einem Jahr.

Im weiteren hatte ich die Formel korrekt berechnet aber falsch im Text ausgewiesen. Der Gewinn im Kelly Artikel auf Wikipedia is netto nach Kapitaleinsatz gerechnet.



Problematischer ist aus meiner Sicht aber noch die Betrachtung für extreme Zeiträume, da steckt meiner Meinung nach ein logischer Fehler drin. Für extrem lange Zeiträume (Gewinnmultiple >> 1) oder extrem kurze Zeiträume (Gewinnwahrscheinlichkeit = Überlebenswahrscheinlich = ~100%) geht die Allokation K näherungsweise gegen die Gewinnwahrscheinlichkeit.
Als Annahme für die Gewinnwahrscheinlichkeit hast du ja die für längere Zeiträume abnehmende Überlebenswahrscheinlichkeit dargestellt, was einem kumuliertem Scheiterungsrisiko entspricht. Letztlich wird aber damit das komplette Scheiterungsrisiko in das erste Jahr projeziert, was zu deutlich geringeren Allokationen führt.
Würde man dagegen den langen Anlagehorizont in 1-Jahres-Intervalle unterteilen (z.B. bei jährlichem Rebalancing), dann würde man bei der vergleichsweise hohen Überlebenswahrscheinlichkeit für kurze Zeiträume starten und mit jedem Jahr ohne Scheitern würde sich der Faktor laut Lindy-Regel noch leicht erhöhen. Im Mittel hätte man also (trotz des höheren Einfluss der zyklischen Schwankungen) deutlich höhere Allokationen. Für extrem kurze Zeiträume (tägliches Rebalancing) würde die Überlebenswahrscheinlichkeit und damit die Allokation auf nahe 100% steigen.
Insgesamt scheint mir die Allokation sehr stark (zu stark) abhängig zu sein von deinem Modell der Lindy-Regel, was zu a.h.S. inkonsistenten Ergebnissen führt.

Die Kelly-Wette unterstellt eine Verkaufsmöglichkeit zum Bitcoinpreis = Trend. Kurzfristig auf Sicht von Tagen und Monaten besteht diese Möglichkeit nicht. Mittel- bis langfristig ist dies allerdings eine realistische Annahme, sofern das Modell hält. Ein zu langer Zeithorizont unterstellt fehlende Rebalancing-Möglichkeiten zwischendurch. Die Modelle mit einem mittleren Zeithorizont sind die "echten" Modelle. Kurzfristige Modelle haben unrealistisch optimistische Annahmen. Langfristige Modelle haben unrealistisch pessimistische Annahmen.

Auf kurze Sicht dominiert nicht das Risiko des Scheiterns, sondern eher Zyklus oder Volatilität. Auf Sicht von mehreren Jahren ist es realistisch anzunehmen, dass der Bitcoinpreis wieder beim Trend ankommt, sofern das Modell nicht scheitert. Bei einem tägliches Rebalancing wäre es falsch Kelly mit Trendpreis und Scheiter-Wahrscheinlichkeit zu bestücken sondern eher mit einer impliziten Volatiät. Auf Sicht von 0.5 bis 2 Jahren müsste man eher Trend+500 Tage und Trend*e^-0.5 als mögliche Preise annehmen.

Zwischen 4 Jahren (hohe Allokation) und 15 Jahren (niedrige Allokation) kommt Kelly zu unterschiedlichen Ergebnissen. Während der 15 Jahre wird der Preis jedoch häufiger bei >= Trend liegen und ermöglicht Risiko vom Tisch zu nehmen.

Als Zeithorizont halte ich daher 4-6 Jahre für angemessen.

Ich plane zwar einen Großteil meiner Bitcoin über >10 Jahre zu halten, aber sofern der Bitcoinpreis seinen Trend fortsetzt, werde ich in ein paar Jahren Risiko vom Tisch nehmen und rebalancieren. Ohne diese Möglichkeit würde ich tatsächlich weniger Bitcoin allokieren auch unter meiner hedonistischen Optimierung.

Ich finde die mittleren Modelle korrekt, die kurzen und langen Modelle falsch. Wenn aber Bitcoin täglich Verkaufsmöglichkeiten zum Trend offerieren würde, dann würde ich tatsächlich noch mehr Geld in Bitcoin allokieren. Wenn ich tatsächlich Bitcoin für 20 Jahre nicht mehr verkaufen könnte, dann würde ich tatsächlich weniger Geld in Bitcoin stecken.
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Ich hab eben mal versucht das ganze nachzuvollziehen, aber ich glaube das Modell ist nicht ganz fehlerfrei.
Wenn ich das richtig verstehe, dann steckt dein Bitcoin Zyklus-Modell mit dem Trend und den Schwankungen da als Annahme mit drin. Für kurze Anlagezeiträume wird die Renditeerwartung im Bullen also negativ, wenn der Kurs schon entsprechend hoch über dem Trend steht. Folglich sinkt die prozentuale Allokation im Bullen, soweit so plausibel.

Anhand der Formeln lassen sich die Werte für mich aber dennoch nicht nachvollziehen.
Ich nehme mir mal exemplarisch den 03.07.2021 heraus, BTC_Alter=12.5 Jahre, Close_Preis=29.200€, Trend_Preis=18.900€, also rund e^0,43 über Trend.
Nun als Anlagezeitraum 1 Jahr:
Gewinnwahrscheinlichkeit = ~92%, Gewinnmultiple = 18.900 / 29.200 = ~0,65, Allokation sollte also grob bei K = 0,92 - (0,08 / 0,65) = 80% liegen, nicht bei ~55% wie in der Grafik.
Das Gleiche bei den beiden Peaks davor und danach. Überschlagsweise komme ich mit einem Gewinnmultiple von ~1/3 auf Werte um die 70% auf jeden Fall aber weit über 0%.
Ich denke da ist irgendwo ein Rechenfehler, entweder bei dir oder mir.



Problematischer ist aus meiner Sicht aber noch die Betrachtung für extreme Zeiträume, da steckt meiner Meinung nach ein logischer Fehler drin. Für extrem lange Zeiträume (Gewinnmultiple >> 1) oder extrem kurze Zeiträume (Gewinnwahrscheinlichkeit = Überlebenswahrscheinlich = ~100%) geht die Allokation K näherungsweise gegen die Gewinnwahrscheinlichkeit.
Als Annahme für die Gewinnwahrscheinlichkeit hast du ja die für längere Zeiträume abnehmende Überlebenswahrscheinlichkeit dargestellt, was einem kumuliertem Scheiterungsrisiko entspricht. Letztlich wird aber damit das komplette Scheiterungsrisiko in das erste Jahr projeziert, was zu deutlich geringeren Allokationen führt.
Würde man dagegen den langen Anlagehorizont in 1-Jahres-Intervalle unterteilen (z.B. bei jährlichem Rebalancing), dann würde man bei der vergleichsweise hohen Überlebenswahrscheinlichkeit für kurze Zeiträume starten und mit jedem Jahr ohne Scheitern würde sich der Faktor laut Lindy-Regel noch leicht erhöhen. Im Mittel hätte man also (trotz des höheren Einfluss der zyklischen Schwankungen) deutlich höhere Allokationen. Für extrem kurze Zeiträume (tägliches Rebalancing) würde die Überlebenswahrscheinlichkeit und damit die Allokation auf nahe 100% steigen.
Insgesamt scheint mir die Allokation sehr stark (zu stark) abhängig zu sein von deinem Modell der Lindy-Regel, was zu a.h.S. inkonsistenten Ergebnissen führt. Oder aber ich verstehe einfach irgendwas falsch.  Roll Eyes
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Wie viel Bitcoin sollen wir kaufen?

In diesem Beitrag berechne ich die optimale Diversifikation zwischen Bitcoin und dem Restvermögen mit Hilfe des Kelly-Kriteriums und des Lindy-Effekts.

Maximierung der Bitcoin-Investitionen unter Berücksichtigung von Liquidität und Diversifikation
❶ Bitcoin hat die beste Rendite aller Anlageklassen, deshalb wollen wir viel Bitcoin kaufen.
❷ Bitcoin hat aber auch ein höheres Risiko für einen temporären Drawdown. Wir möchten daher nicht gezwungen sein, Bitcoin in einem Bärenmarkt zu verkaufen, um Liquidität zu schaffen. Wir halten daher ausreichend Liquidität in Form von EUR Sichtguthaben / Sondertilgungen / Gold und Aktien, um erwartete Liquiditätsabflüsse und bis zu einem gewissen Grad auch unerwartete Liquiditätsabflüsse abzudecken.
❸ Ein Totalverlust ist bei Bitcoin wahrscheinlicher als bei Gold / Aktienindizes / Immobilien ohne Kredithebel. Deshalb investiere ich nur maximal X% meines Lebenseinkommens in Bitcoin und kaufe für den Rest Gold und Aktien.
➤ Qualitatives Urteil: Wir kaufen viel Bitcoin, investieren aber nicht alles in Bitcoin.
 
Meine optimale Diversifikation (2/3 Bitcoin, 1/3 Rest) habe ich bereits mit einer hedonischen Schätzung Bitcoinallokation berechnet. Dabei habe ich den abnehmenden Grenznutzen von Geld mit einer hohen erwarteten Rendite und einer jährlich abnehmenden Wahrscheinlichkeit eines Totalverlustes kombiniert. Mit Hilfe des Kelly-Kriteriums, des Lindy-Effekts und der Bitcoin-Trendkurve möchte ich eine alternative Berechnungsmethode verwenden, um meine hedonische Schätzung zu bestätigen.

Mit Hilfe des Kelly-Kriteriums bestimmen wir die optimale Wettgröße.

Code:
K = Gewinnwahrscheinlichkeit - (1-Gewinnwahrscheinlichkeit) / Gewinnmultiple
Gewinnmultiple = BTC_Trend_in_X_Jahren / BTC_EUR_jetzt - 1
Gewinnwahrscheinlichkeit = e^(- X_Jahre_Zeithorizont / BTC_Alter_in_Jahren)

Wir kaufen heute Bitcoin zum aktuellen EUR-Preis [BTC_EUR_jetz], Warten X Jahre [X_Jahre_Zeithorizont] ab und verkaufen Bitcoin zum zukünftigen EUR-Preis. Wenn wir Glück haben [Gewinnwahrscheinlichkeit], setzt sich der Bitcoinpreis seinen aktuellen Trend fort. Wenn wir Pech haben [1-Gewinnwahrscheinlichkeit] scheitert Bitcoin und wir bekommen 0 EUR.

Wie hoch ist nun konkret die Gewinnwahrscheinlichkeit?
Dazu bedienen wir uns der Lindy-Regel. Dinge, die es schon lange gibt, wird es wahrscheinlich auch in Zukunft geben. Das Schachspiel, das Buch Bibel und den Vermögenswert Gold wird es wahrscheinlich noch länger geben als das Spiel Tamagotchi, das Buch eines Gewinners von Deutschland sucht den Superstar oder die Aktie Nikola. Auch die Zukunft von Bitcoin war 2010 ungewisser als 2024.

Am 03.01.2010 wurde Bitcoin ein Jahr alt. Die Lindy-Regel würde zu diesem Zeitpunkt eine Restlebenserwartung von einem weiteren Jahr schätzen. Am 03.01.2019 ist Bitcoin zehn Jahre alt. Die Lindy-Regel würde eine Restlebenserwartung von weiteren 10 Jahren schätzen.

Ich finde Schöne an der Lindy-Regel ist, dass die Restlebenserwartung proportional vom Alter abhängt. Für eine sinnvollere Modellierung wandle ich die Lindy-Regel in eine sukzessiv abnehmende Überlebenswahrscheinlichkeit mit einer mittleren Restlebenserwartung von X Jahren um.







Als Anlagehorizont für das Lindy bzw. Kelly-Kriterium wähle ich mindestens 1 Zyklus (= 4 Jahre)

Bei einem kurzen Anlagehorizont dominiert nicht das Risiko, dass BTC scheitern könnte, sondern der Zyklus um den Trend, was nicht unserer Anlagestrategie bzw. unserer Parametrisierung des Kelly-Kriterum entsprechen würde. Als Folge des fehlenden zyklischen Risikos würde das Kelly-Kriterium zu hohe Allokationen anzeigen.



Bei einem mittelfristigen Anlagehorizont von 4-6 Jahren liegt die optimale Allokation derzeit bei 60% - 70%. Dies bestätigt meine hedonistische Berechnung einer optimalen Bitcoin Allokation von 66% des Lebensvermögens. Da wir mit verschiedenen Berechnungsmethoden zum gleichen Ergebnis kommen, können wir "sicherer" sein, dass unser Ergebnis von 66% optimal ist. (Vergleichbar mit Immobiliengutachtern, die den Immobilienwert nach Ertragswert, Sachwert und Vergleichswert berechnen, um robustere Ergebnisse zu erhalten).




Bei einem Anlagehorizont von 10 bis 15 Jahren ergeben sich deutlich niedrigere optimale Bitcoin-Allokationen. Der lange Zeithorizont für das Halten von Bitcoins ist zwar auf den ersten Blick richtig, aber die Rechnung geht davon aus, dass wir in den nächsten 15 Jahren nicht einmal einen Teil unserer Bitcoins verkaufen. Diese Annahme ist falsch. Wir können zwischenzeitlich umschichten. Wenn unsere Bitcoin-Allokation aufgrund von Wertsteigerungen auf über 66% steigt, können wir nach und nach Bitcoins verkaufen.






Fazit: Solange die Rendite von Bitcoin relativ zu anderen Vermögensgegenständen noch so hoch bleibt, sollten wir gem. Kelly ca. 2/3 in Bitcoin investieren. Wenn Bitcoin ggü. Trend teuer ist, dann investieren wir natürlich weniger in Bitcoin und kaufen erst wieder zurück, wenn Bitcoin nicht mehr teuer ist. Im wesentlichen wurden meine Ergebnisse zur hedonistischen Allokation und zum Zyklus-Timing bestätigt.
sr. member
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Wenn ich deinen letzten Post hier Lese, dann Frage ich mich, Ist das Kiffen schon Legal, und ich habe es nicht mitbekommen?
Ich Empfehle mal den Rücksturz in die Realität.

Beziehst du das auf den Inhalt oder die Ausdrucksweise?

Konstruktive Kritik finde ich nützlicher.

Dank der sehr guten Rückmeldung von Turbartuluk habe ich z.B. meine ganze Vermögensplanung umgestellt und anstatt an der Volatilität, stärker an der Liquiditätsplanung ausgerichtet.

Im Umgang mit meinen Mitmenschen liegt meine Kompetenz schätzungsweise eine Standardabweichung unter Mittelwert. Hier kommt es bei mir tatsächlich gelegentlich zu Kommunikationsproblemen insbesondere, wenn ich unter dem Schutz eines Pseudonyms frei rede, wie ich denke. D.h. online produziere ich schätzungsweise wöchentlich ein Kommunikationsproblem. Im Berufsleben produziere ich ca. alle 3-5 Jahre ein Kommunikationsproblem.



begrenzter Nutzen von Geld:
Beim Investieren oder Traden möchten wir unser Geld erhalten oder sogar vermehren. Geld ist aber kein Selbstzweck. Wir möchten essen, wohnen, nicht getötet werden, gemocht werden und coole Dinge machen (siehe Bedürfnishierarchie von Malsow).

Gesellschaftlich ist Geld nur ein Werkzeug, um die Doppelkoinzidenz der Wünsche mit Fremden zu lösen. Bitcoin löst dieses Problem besser als Fiat, wegen der Zensurresitenz und der niedrigen Inflation.

Innerhalb eines stabilen sozialen Umfelds sollten wir die Rolle von Geld nicht überschätzen. Hier interagieren wir ja nicht mit fremden Menschen, sondern mit Freunden / Familie.

Statt mit einem Lambo vom Club one night stands von Gold-diggern zu sammeln ...
... könnte man auch seinen Bitcoinreichtum nutzen, um nicht mehr als Angestellter arbeiten zu müssen. Die dann gewonne Zeit verwendet man entweder Menschen in Sachen Bitcoin weiter zu helfen oder du baust mit deiner Zeit und deinem Geld eine gemeinnütige Organisation auf (oder arbeitest in einer gemeinnützigen Organisation mit), die Menschen vor Ort hilft.

Fazit:
Alle drei Hebel (Geld, Zeit und Ruf) ermöglichen mir Dinge auf freiwilliger Basis umzusetzen.
Alle drei Dinge (Geld, Zeit und Ruf) lassen sich in einander umtauschen.
Also müssen wir diese drei Dinge zusammen betrachten.

Der Vollständigkeit halber: Es gibt zwei weitere Hebel (Lüge und Angst), um Leute zu beherrschen und damit Dinge umzuseten. Aber das ist ein Spiel, was ich weder spielen möchte, noch die Fähigkeit hätte diese Spiel zu spielen.
hero member
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Wenn ich deinen letzten Post hier Lese, dann Frage ich mich, Ist das Kiffen schon Legal, und ich habe es nicht mitbekommen?
Ich Empfehle mal den Rücksturz in die Realität.

Beziehst du das auf den Inhalt oder die Ausdrucksweise?

Dass er eine Ihm sehr eigene Ausdrucksweise besitzt um Dinge zu beschreiben dürfte jetzt keine Neuigkeit sein. Ich finde das eher erfrischend und unterhaltsam, aber Geschmäcker sind ja durchaus verschieden.



Inhaltlich ist das doch aber alles nachvollziehbar, oder etwa nicht?

Dass das "Humankapital" in die Finanzplanung gehört weiß auch die DIN 77230 "Basis-Finanzanalyse für Privathaushalte" (ja dafür gibt es eine DIN-Norm). Schaut man dort in die Themenübersicht dann stehen ganz am Anfang die Absicherung gegen Risiken durch Krankheit, Arbeitskraftverlust, Pflegebedürftigkeit und Tod. Noch vor dem Aufbau einer Liquiditätsreserve oder gar dem Vermögensaufbau.

Das Thema kalte Progression ist auch kein Neues und dass Beziehungen nur dem schaden der keine hat ist ein No-Brainer.

Ich bin mit meiner Sichtweise also relativ nahe bei Virginorange, sehe aber auch dass viele Diskussionen mit ihm fast nur bilateral geführt werden (worin ich das risiko einer sich selbst verstärkenden Informationsblase sehe).
 
Wenn du inhaltlich also irgendwo anderer Meinung bist, dann bitte ich dich ausdrücklich diese Meinung auszuformulieren und den Diskurs damit zu bereichern. Wink
legendary
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-> morgen, ist heute, schon gestern <-
Wenn ich deinen letzten Post hier Lese, dann Frage ich mich, Ist das Kiffen schon Legal, und ich habe es nicht mitbekommen?
Ich Empfehle mal den Rücksturz in die Realität.
sr. member
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Weil es thematisch in die Richtung geht und ich eben drüber gestolpert bin, möchte ich hier kurz mal das Safe Asset Floor Rebalancing verlinken. Eventuell kannst du dir da ja ein paar Inspirationen für deine eigene Strategie holen oder es ist zumindest nett zu kennen. Wink

Danke für den Artikel.

Gemeinsamkeiten
Der Autor teilt das Vermögen in (i) ein sicheres Portfolio und (ii) ein Renditeportfolio ein. Er berücksichtigt auch zukünftiges Einkommen, welches er Humankapital nennt.

Unterscheide
Meine IST-Ersparnisse sind die Überschüsse der Vergangenheit. Meine erwarteten Ersparnisse sind die Überschüsse der Zukunft. Ich rechnet deswegen mit Gehalt minus Essen minus Wohnen. Der Autor hingegen rechnet mit dem Nettohaushaltseinkommen ohne Kosten.

In der Ausgestaltung des sicheren Portfolios teile ich die Meinung des Autors nicht "können wir erwarten ... nach Abzug von Kosten und Steuern auf lange Sicht die Inflation hereinverdient (aber nicht viel mehr) und dies bei nahezu null Volatilität".

Die erwartete Rendite von Tagesgeld oder sehr kurzfristigen Anleihen ist schon seit Jahrzehnten deutlich unter 0. Bei einer Inflation von 10% müssten wir ca. 13.6% auf kurzfristige Bundesanleihen bekommen. Selbst bei einer Inflation von 3% müssten wir vor Steuern noch 4,1% auf unsere Bundesanleihen verdienen, um die Inflation zu kompensieren. Und dabei ist noch nicht einmal berücksichtigt, dass wir die höhere Essen/Wohnen-Inflation erwirtschaften müssen anstatt der durchschnittlichen Inflation.

Ein Tagesgeldkonto hat eine EUR-Volatilität von 0 (korrekt, aber irrelevant), aber eine Essen/Wohnen-Volatilität von deutlich mehr als 0 (die eigentlich relevante Größe). Wir müssen die Volatilität der Ersparnisse im Vergleich mit den Preisniveau berechnen und minimieren.  

Wir reduzieren die Volatilität eines Portfolios aus Tagesgeld und kurzfristigen Anleihen durch die Beimischung von Gold und auch etwas durch die Beimischung von Aktien. Nach Bauchgefühl läge das Minimum Volatilitätsportfolio bei 20% Cash, 50% Gold, 25% Value-Aktien, 2% Growth Aktien, 3% Bitcoin.



Die soziale Kompetente im sicheren Portfolio

Allgemeine Lebensrisiken werden primär nicht durch ein "sicheres Portfolio" sondern durch dein soziales Umfeld abgedeckt. Ein soziales Umfeld reduziert die laufenden EUR-Kosten und Bietet Unterstützt in der Not. Überspitzt gilt: "Geld bracht nur der, der keine Freunde hat.". Eine große Quelle an EUR-Bedarf ist soziale Isolation. Wer isoliert ist, muss alle Hilfe total ineffizient am regulierten und besteuerten Markt einkaufen.

Beispiele für kostenlose Dienste:
❶ Baby sittig
❷ Saunabesuch
❸ Musikunterricht
❹ Arbeitsleistung bei Renovierung der eigenen Immobilie
❺ Programm / Bewertung für die Hochzeit

Beispiele für Vergünstigungen:
❶ Miete bei Verwandten / Freunden

Beispiele für Geschenke zur Kompensation des Kaufpreises:
❶ Junges Paar heiratet und kauft eine gebrauchte Küche für ihre Wohnung. Ein Freund handelt die Küche herunter. Ein anderer Freund bezahlt die Küche.
❷ Autounfall & Auto kaputt, Freunde / Familie legen zusammen und finanzieren neues Auto

Kritiker können sagen, durchschnittlich muss man so viel geben, wie man bekommt. So viel für andere arbeiten, wie andere für dich arbeiten. So viel anderen schenken, wie man selbst geschenkt bekommt. Dennoch gibt es hier erhebliche zusätzliche Vorteile sozialer Kooperation:

❶ Steuerfreiheit: Du hilfst deinem Freund auf seiner Baustelle. Dein Freund hilft dir auf deiner Baustelle. 100% eurer Leistung kommt euch zu Gute. Läuft diese Tätigkeit über den Markt, schlagen Mehrwertsteuer, Einkommenssteuer, Sozialabgeben zu Buche. Wir haben Transaktionskosten bei der Erstellung der Rechnung und müssen die Frau im Büro mit bezahlen. Wir zahlen den Chef des Unternehmens mit. Wir zahlen den faulen alten Arbeiter mit, der nicht mehr gekündigt werden kann. Der Handwerker schlägt sich bei der Rechnung nochmal 30 Minuten oben drauf, und sitzt im Auto und hört Musik. Zur Kundeaquise bezahlt das Handwerksunternehmen eine Webseite und für die Steuer einen Steuerberater. Ein Anwalt verklagt das Unternehmen wegen fehlerhafter Impressumsangeben. All diese Leute zahlst du auch noch mit. Du arbeitest 1 Stunde für dich und 19 Stunden für Parasiten über Parasiten.

❷ Risikominderung: Leute, denen es gut geht, können Leute unterstützen, denen es schlecht geht. Das kostet dem Starken weniger, als es dem Schwachen nützt. Mit einem starken sozialen Netz müssen alle insgesamt weniger Vorsichtskasse halten.

❸ Effizientes Peacooking: Lebewesen verschwenden Ressourcen, um anzugeben. Anstelle mit einem teuren Auto anzugeben, kannst du deiner Gemeinschaft helfen. Hilfe verbessert deinen Ruf mehr, als ein Lambo und hilft auch deiner Gruppe mehr. Ein Gewinn für beide Seiten.

Wenn du anderen hilfst, "sparst du", wenn andere dir helfen "entsparst du". Aber wovon ist die Rendite dieser sozialen Ersparnis abhängig?

Wer ausschließlich mit kinderlosen Omas und Opas befreundet ist, der hat ein ein paar Jahren keine Freunde mehr. Wenn du mit einer großen, kinderreichen Familien befreundet bist, dann wird dein soziales Netzt im Zeitverlauf automatisch größer und stärker. Soziale Beziehungen unterliegen einer gewissen Entropie, besonders in instabilen Umweltbedingungen. Die Freundschaften aus der Uni gehen verloren, wenn man jetzt 400KM weit weg wohnt. Wenn man sich nicht stark örtlich oder charakterlich verändert, dann bleiben Beziehungen eher stabil.

Soziale Beziehungen sind neben Bitcoin das einzige mit positiver realer nach Steuer Rendite. Voraussetzungen hierfür sind örtliche und charakterliche Stabilität sowie wachsende und kompetente Familien. Der Fokus auf Familien ist natürlich meiner eigenen Lebenssituation geschuldet, weil wir selbst ja eine junge Familie sind.

Das soll jetzt kein Plädoyer sein, sich seine Freunde nur strategisch auszusuchen. Man ist befreundet mit Leuten, die einem ähnlich sind und die man mag. Aber in meinem Umfeld würde ich tendenziell eher großzügig und hilfsbereit sein, als egoistisch. Und man sollte den Nutzen von Geld nicht überschätzen. Und das nicht nur um das Gemeinwohl zu fördern, sondern auch das Wohl meiner eigenen Familie. Anderen zu helfen sollte man mental nicht als Aufwand sondern als Investition buchen. Zumindest hast du so einem guten Menschen geholfen. Und evtl. hilft er dir später mal zurück.  
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Weil es thematisch in die Richtung geht und ich eben drüber gestolpert bin, möchte ich hier kurz mal das Safe Asset Floor Rebalancing verlinken. Eventuell kannst du dir da ja ein paar Inspirationen für deine eigene Strategie holen oder es ist zumindest nett zu kennen. Wink
sr. member
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Investitionsthese:
☺ Bitcoin ist im Erwartungswert die profitabelste Assetklasse und deswegen Kern unseres privaten Anlageportfolios.

⚠ Bitcoin kann vorübergehend einen erheblichen Drawdown haben und mittelfristig ist ein Totalausfall möglich.
ⓐ Ungünstig wäre, wenn wir einen Monat mit negativem Cashflow durch Bitcoin Verkäufe finanzieren müssten, wenn Bitcoin gerade 90% unter dem Allzeithoch steht. Deswegen brauchen wir ein Liquiditätsportfolio. Das Liquiditätsportfolio deckt alle erwarteten zukünftigen negativen Cashflows ab plus einen Gehaltsausfall von zwei Jahren.
ⓑ Ungünstig wäre auch, wenn ein Totalausfall von Bitcoin unseren Lebensstandard deutlich senkt. Deswegen investieren wir nur einen Teil unseres Lebensvermögens in Bitcoin (z.B. 50% oder 66%). Der Rest fließt ins Diversifikationsportfolio. Wenn das Diversifikationsportfolio ausreichend voll ist und sie die Gelegenheit bietet bezahle ich mit dem Diversifikationsportfolio eine Immobilie.



Investitionsentscheidung:
Prio 1: Liqui-Portfolio füllen
Prio 2: Wenn Liqui-Portfolio voll ist, dann Rendite-Portfolio füllen.
Prio 3: Wenn Rendite-Portfolio auch voll ist, dann Diversifikations-Portfolio füllen
Prio 4: Wenn Diversifikations-Portfolio ausreichend voll ist und Bedarf / Gelegenheit besteht, Immobilie kaufen.


Prio 1: Liqui-Portfolio füllen

Wie viel Liquidität brauchen wir?
Wie verteilt sich das Liqui-Portfolio auf (i) Kasse, (ii) Gold und (iii) Aktien?

Liqui-Bedarf 1: Ich arbeite sehr stark mit Krediten. Diese Kredite haben unterschiedliche Fälligkeiten, unterschiedliche Rangigkeit, Sondertilgungsoptionen, etc. Für einen Teil der Kredite plane ich eine Refinanzierung. Ein Teil wird getilgt. Ein Teil der Kredite muss vorzeitig abgelöst werden, um meine Bilanz für die Refinanzierung zu verschönern und das Grundbuch aufzuräumen. Als Folge rechne ich mit Monaten, in denen ich erhebliche negative Cashflows haben werde.

Gold erwirtschaftet M2-Inflation+0%. Aktien erwirtschaften etwas unter M2-Inflation+0%. Kasse erwirtschaftet M2-Inflation-5%, hat dafür aber kein Marktpreisrisiko.

Das relevante Risikomaß ist der Drawdown in EUR zum Hochpunkt. Wenn Aktien einen Drawdown von 50% haben, brauchen wir für eine Kredittilgung von 100€ ein 200€ Aktien im Liqui-Portfolio. Im schlimmsten Fall verlieren wir 50% des Aktienwerts und haben dann nur noch 100€ statt 200€ in Aktien.



Durch Mischung von Aktien und Gold lassen sich Portfolien mit einen Drawdown von ca. 25% bis 55% erstellen. Ich nehme einen Sicherheitsabschlag von 5 Prozentpunkten vor und erwarte daher Drawdowns von maximal 30% bis 60% je nach Aktienanteil.

Ich berücksichtige das aktuelle Drawdownniveau: Mit 89% Aktienanteil würde ich einen Drawdown von 51% erwarten. Wenn wir aktuell am Allzeithoch sind, wären also noch 51% Drawdown übrig. Wenn wir schon 30% Drawdown erlitten haben, dann würde ich weitere 30% Drawdown erwarten. 100€ nach 30% Drawdown werden 70€ und nach weiteren 30% Drawdown 49€.

Aktuell habe ich leider 78% Aktien und nur 22% Gold in meinem Liquiditätsportfolio. Damit ist mein Drawdown viel zu hoch, ich benötige ein zu großes Liqui-Portfolio und kann dadurch nur zu wenig in Bitcoin investieren. Ich sollte eher zwischen 37% und 48% Aktienquote anstreben.

Wie werden positive Cashflows investiert?
Wenn wir in den nächsten 24 Monaten signifikante Auszahlungen erwarten, fließen die positiven Cashfows in die Sondertilung oder in die Kasse. Ansonsten fließen die positiven Cashfows ...
❶ 100% in Gold (bei Aktienquote von über 48%)
❷ 100% in Aktien (bei Aktienquote von unter 37%)
❸ 60% in Gold und 40% in Aktien (bei Aktienquote zwischen 37% und 48%)

Wie werden negative Cashflows deinvestiert?
❶ Erst wird die Kasse vollständig abgebaut.
❷ Der restliche Geldbedarf wird Anteilig aus Aktien und Gold gedeckt unter Annahme des maximalen Drawdowns. D.h. ein Bedarf von 100€ führt zu einem Abbau des Liquiditätsportfolios von deutlich über 100€ (z.B. 160€).

Eine Cashflowplanung erfolgt bis 2030 alle Kredite getilgt oder gerollt sind. Bis 2030 wird das Liquiditätsminium berechnet. Diese Rechnung unterstellt eine nominale Rendite des Liquiditätsportfolios von 0%. Diese Rechnung unterstellt auch, dass alle Deinvestitionen aus dem Liquiditätsportfolios zum maximalen Drawdown erfolgen. Die Annahmen sind also schon recht streng. Diese Rechnung unterstellt aber auch, dass Gehalt und Kindergeld weiter fließen und keine Nennenswerten Reparaturen anstehen.



Liqui-Bedarf 2: Ich würde gerne 24 Monate auf mein Gehalt verzichten können. Ein Verdienstausfallpuffer sozusagen.

Rund die Hälfte dieser Zeit wird durch das Langzeitkonto meines Arbeitgebers abgedeckt. Ein weiterer Teil wird durch das illiquide Gold (mit Drawdown) abgedeckt. Der verbleibende Teil muss durch das Liqui-Portfolio abgedeckt werden (mit Drawdown).

Nachdem wird den Liqui-Bedarf 1 (planbare Belastung) und Liqui-Bedarf 2 (überraschende Belastung) zum maximalen Drawdown aus unserem Liqui-Portfolio herausgezogen haben, bleibt hoffentlich noch etwas übrig. Der Überschuss bedeutet, dass wir mit unserem bestehenden Liqui-Portfolio plus unseren erwarteten Cashflow-Überschüssen alle planbaren und ausreichend überraschende Belastungen abdecken können. Dieser Rest kann also ins Rendite oder ins Diversifikationsportfolio.



Prio 2: Wenn Liqui-Portfolio voll ist, dann Rendite-Portfolio füllen.
Das Rendite-Portfolio besteht aus Bitcoin und hat zwei Limite.

Limit 1: Wir können nur so viel ins Rendite-Portfolio investieren, wie wir Überschüsse im Liqui-Portfolio haben.
Limit 2: Wir können nur so viel ins Rendite-Portfolio investieren, bis es voll ist. Voll bedeutet 2/3 von meinem aktuellen Nettovermögen plus 2/3 von meinem noch erwarteten Nettovermögen. Adjustiert um Bewertungsänderungen im meinem Bitcoinvermögen und meinem nicht-Bitcoinvermögen.

Kurzfristig ist Limit 1 bindend. Wenn Bitcoin weiterhin viel stärker an Wert zulegt, als meine anderen Vermögensgegenstände, dann hören meine Käufe eines Tages auf.


Prio 3: Wenn Rendite-Portfolio auch voll ist, dann Diversifikations-Portfolio füllen

Eines Tages hat Bitcoin ggf. so viel an Wert gewonnen, dass wir unsere Gehaltsüberschüsse nicht mehr in Bitcoin investieren dürfen (Limit 2 im Rendite-Portfolio), dann kaufen wir wieder Aktien und Gold. Zusätzlich verkaufen wir ggf. auch noch sukzessive Bitcoin, damit wir die Assetklassen rebalancieren (= Bitcoin soll nicht deutlich über 66% vom Nettovermögen landen) und damit wir antizyklisch kaufen können (= bei hohen Bitcoinpreisen verkaufen, bei niedrigen Preisen kaufen).

Falls Bitcoin auf zunehmend an Wert verliert und schließlich auf 0 sinkt, dann verliere ich maximal 2/3 meines Lebensvermögens.


Prio 4: Wenn Diversifikations-Portfolio ausreichend voll ist und Bedarf / Gelegenheit besteht Immobilie kaufen.
Wenn sich die Gelegenheit bieten sollte, dann kaufe ich noch maximal eine Immobilie pro Kind. Irgendwann kaufen wir uns vielleicht ein schöneres Haus. Oder meine Kinder heiraten und wollen perspektivisch ein Haus haben. Oder eines der Kinder möchte ein Unternehmen gründen. Rente und Urlaub wären natürlich auch schön. Das ist aber noch Zukunftsmusik in weiter Ferne.



Disclaimer: Hier handelt es sich um die persönliche Anlagestrategie einer Comic-Figur im Internet und stellt keine qualifizierte Finanzberatung dar. Für eine persönliche Finanzberatung wenden Sie sich bitte an den sachkundigen staatlich berechtigten Finanzberater (m/w/d) ihrer Bank oder Sparkasse.

Die Quelle aller Wahrheit und alles Wissens ist sozialer Rang.
sr. member
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Nur der Vollständigkeit halber sei hier auch der Notgroschen in Höhe von 3-6 Monatsausgaben in FIAT erwähnt.
... das liquideste aller Assets sein...

Fiat = stabiler Nominalwert
Fiat ist auch wichtig. Nicht so sehr wegen der Liquidität, die ja bei Aktien oder Gold auch gut ist, sondern aufgrund der Preisstabilität gemessen in EUR. Wer 20.000€ Kredit fällig hat, muss hierfür 27.000€ Gold/Aktien vorhalten aber nur 20.000 EUR Fiat.

Alternativen zur Fiat-Kasse
Auszahlung überraschend und in geringer Höhe kommt aus meinem Gehalt.

Auszahlung überraschend und in mittlerer Höhe kommt i.d.R. aus Gold/Aktien. Im Crash kommt die Liquidität aus Kreditlinien i.H.v. 35.000€. Wieso sollte man Fiat-Cash teuer vorhalten, wenn man Kreditlinien hat? Cash kostet mir Tagesgeldzins*0,74 minus M2-Wachstum (Inflationsbereinigt ca. -6%). Kreditlinien kosten mir 10% (Inflationsbereinigt ca. +4%). Überraschende Ausgaben in Verbindung mit einem Crash erfolgt mit einer sehr geringen Wahrscheinlichkeit (unter 2%). Im Erwartungswert kosten Kreditlinien 10% * 2% = 0.2%. Cash kostet 98%*6% = knapp 6% und ist damit viel teurer als Kreditlinien.

Auszahlung planbar und in hoher Höhe (Kreditrückzahlung von niedrig verzinsten Darlehn) erfolgt 12 Monate vor Tilgung durch Sondertilgung, davor durch ein Ansparen von Gold und Aktien. Aufgrund des Drawdowns muss man hier übersparen - z.B. 27.000€ Gold/Aktien für 20.000€ Kreditrückzahlung anstatt einfach 20.000€ Fiat zu halten während man für 7.000€ mehr Bitcoin kauft. Wenn man aber sowieso eine Zielallokation von über 27.000€ für Gold/Aktien hat, dann ist dies unproblematisch.

Persönlich würde ich das "Liquiditätsportfolio" aus dem Bauchgefühl nach wie folgt angehen:
- Fiat 3-6 Monatsausgaben
- Gold 6-18 Monatsausgaben
- Aktien 12-60 Monatsausgaben

Ich habe mal Gold und Aktien zusammen gefasst in einem einigen Minimum Drawdown Portfolio .



Lesebeispiel: Wenn ich 25% S&P-Aktien kaufe und 75% Gold und 6 Monate warte. Dann war der schlimmste Drawdown nach Steuern innerhalb von 6 Monaten 24.4% vom Hochpunkt. Der schlimmste Tag für eine Investition war der 10.09.1981

Ich habe Daten ab 1970 genommen, umgerechnet in EUR bzw. DEM, nach deutschen Steuern aber ohne Dividenden. Wir minimieren den Drawdown, weil unsere Ausgabe nominal in EUR erfolgt (z.B. Kreditrückzahlung). Ich habe für einen Zeithorizont von 6 Monaten, 1 Jahr, 2 Jahren und 3 Jahren für verschieden Mischungen aus S&P-Index und Gold den jeweils maximalen Wertverlust vom Hochpunkt seit 1970 berechnet.

Unser Minimum Drawdown Portfolio besteht aus ca. 2/3 Gold und 1/3 Aktien. Wir müssen mit einem Drawdown von 25% rechnen. D.h. unser Drawdown Portfolio muss ca. 33% größer sein, als unsere erwartete Auszahlungsverpflichtung. Aktien haben zwar mehr Volatilität als Gold, dennoch verringern wir den Drawdown von Gold durch eine Beimischung von Aktien.

Ich persönlich habe zwar mehr Aktien als Gold, aber nach meinen Rechnungen halte ich dies nicht mehr für optimal. Die höhere Vorsteuerrendite von Aktien wird über die Substanzbesteuerung (Inflation in Verbindung mit Kapitalertragssteuer) mindestens aufgefressen und häufig überkomepensiert. Mehr als 1/3 Aktien bei rechnet sich anscheinend nicht.

Ich werde diese Rechnung nochmal mit Einzelaktien und einem längeren Zeithorizont durchführen.



Mein Fazit: S&P-Aktien und Gold haben nach Steuern die gleiche Rendite (ca. M2+0%). Deswegen minimieren wir den Drawdown. Dieser ist mit 1/3 Aktien und 2/3 Gold mit 25% minimal. Für 30.000 EUR erwartete Auszahlung müssen wir 40.000 EUR Aktien/Gold ansparen.

Disclamer: Die Rechnung gilt für Einkommensüberschüsse & stabiler Job & Steuersitz Deutschland. Wenn deine Ausgaben höher sind als deine Einnahmen, solltest du eher mehr Aktien mit stabilen Dividenden nutzen und dich weniger auf Kreditlinien verlassen. Nur dein Finanzberater (m/w/d) kann ich beraten.
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Nur der Vollständigkeit halber sei hier auch der Notgroschen in Höhe von 3-6 Monatsausgaben in FIAT erwähnt.
Auch wenn FIAT sicherlich bei der Rentabilitätsbetrachtung in Kaufkraft nicht ideal abschneidet, dürfte es trotzdem immer noch das liquideste aller Assets sein und gehört für mich daher zwingend in ein Liquiditätsportfolio mit rein.

Persönlich würde ich das "Liquiditätsportfolio" aus dem Bauchgefühl nach wie folgt angehen:
- Fiat 3-6 Monatsausgaben
- Gold 6-18 Monatsausgaben
- Aktien 12-60 Monatsausgaben

Nach unten hin werden die Übergänge zum "Renditeportfolio" aber fließend....
sr. member
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Was habe ich bisher gelernt?

Erst Bitcoin kaufen ...
Bitcoin hat die beste Rendite, deswegen sollte ich so viel Bitcoin kaufen, wie ich kann.

Grenzen vom Bitcoinkauf:
1.) Wir haben in den nächsten Jahren einen absehbaren Liquiditätsbedarf, den wir nicht aus zukünftigen Überschüssen des Gehalts decken können. Zur Abdeckung des Liquiditäsbedarfs und Vermeidung einer Insolvenz benötigen wir ein Portfolio mit geringer Volatilität. Hierfür eignet sich Bitcoin nicht.
2.) Ich möchte nicht mehr als 50% von meiner Lebenssparleistung X in Bitcoin stecken, um Einzelrisiken zu begrenzen. Bei aktuelles Nettovermögen ist 0.7X. Meine erwarteten Ersparnisse bis zur Rente sind 0.3X. Die Grenze liegt daher bei 0.5/0.7 = 70% meines Nettovermögens.
3.) Bestehende Immobilien werden aufgrund der Illiquidität, Steuereffekten, Konsumzwecken und laufender Finanzierungen nicht verkauft.

... Rest ins Gold/Aktien-Portfolio
Nicht benötigte liquide Mittel, die ich aufgrund obiger Regeln nicht in Bitcoin stecken kann, kommen ins Liquiditätsportfolio.

Das Liqudititäsportfolio hat die Aufgabe das Geldmengenwachstum mit moderatem Drawdown zu kompensieren. Es besteht primär aus Gold und sekundär aus Aktien mit geringer Volatilität.

Die nächste Frage lautet: Wie viel Aktien kann ich meinem Gold beimischen, um den Drawdown auf 12 Monate zu minimieren?
hero member
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... versehentlich überschrieben ...

Wie bekomme ich die alte Version des Beitrags zurück?

Wenn du vor dem abschicken immer nochmal auf "preview" klickst, dann wird der Beitrag als Entwurf noch 7 Tage gespeichert. Dann einfach mal beim beitrag schreiben auf "draft" klicken und bei den Entwürfen schauen ob du fündig wirst...
tyz
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Sehr guter Beitrag und interessante Gedankengänge die du ausführst! Beim ersten lesen hatte ich dir nur drei Merits gegeben, beim zweiten Lesen habe ich dann nochmal 5 nachgelegt Cheesy

Mich würde interessieren, was so dein Background ist: Beschäftigst du dich beruflich mit der Thematik oder lediglich hobbymäßig?
sr. member
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Mal ein Ansatz wie man die Berechnung des Diversifikationseffektes vielleicht ein wenig anders angehen könnte:

Stellvertretend für Aktien nimmt man den MSCI World oder den Arero (falls man Rohstoffe gleich mit drin haben will). Außerdem Gold und BTC.
Nun sucht man die Monatsschlusskurse der letzten sagen wir 5 Jahre und berechnet für die 3 Assets A (Aktien), B (Bitcoin) und C (Gold) jeweils Rendite und Volatilität.
Die 3 Assets kann man nun beliebig zu 100% zusammen mischen und erhält dadurch etliche Varianten für die man ebenfalls Rendite und Volatilität berechnet.

Nun wird aussortiert. Man sucht alle Varianten bis 3% Rendite und behält davon die eine mit der geringsten Volatilität. Dann alle Varianten bis 4%, 5%, usw. Rendite. Übrig bleibt eine Rendite-Volatilitäts-Kurve mit der jeweils besten Varainte (bestes Mischungsverhältnis A, B und C) für das jeweils ausgewählte Risiko.

Sofern man das will kann man die einzelnen Assets ja auch noch mit einem persönlichen Faktor (Bonus/Malus für Steuern, Verbot/Enteignung) versehen.

Bei Immobilien würde ich da eher mit der Eigenkapitalrendite nach Steuern arbeiten, da ist der Kredithebel und ggf. Steuerrückerstattung dann schon mit drin. Dadurch ließe sich das relativ "ähnlich" zu den anderen Assets betrachten. Hängt auch bissl davon ab ob man mit der Immobilie auf die Wertsteigerung spekuliert (A-Lage) oder eher auf Mietrendite geht (C-Lage).  


Grundsätzlich ist dies eine gute Idee. Ich habe früher hierfür schon mal mit diesem Tool herumgespielt. https://www.portfoliovisualizer.com/
Die Ergebnisse dieser Vorgehensweise ist aber recht sensitiv bezüglich des Startzeitpunkts.

Die Zeitreihen für Aktien und Gold kann man seit 2000 unverändert übernehmen. Die Bitcoinzeitreihe ist problematisch, weil im Zeitverlauf die Rendite und die Volatilität sinkt. Auch die Korrelationen sind im Zeitverlauf nicht stabil. Zusätzlich ist die Bitcoinzeitreihe auch noch recht kurz. Zumindest muss ich die Bitcoinzeitreihe anpassen, um die alten Datenpunkte in die aktuelle durchschnittliche Volatilität und erwartete Rendite zu zwingen.

Aus den vor-Steuer-Zeitreihen kann ich könnte ich dann nach-Steuer und nach-Leverage Zeitreihen bauen. Auf dieser Basis könnte ich dann optimieren.
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Mal ein Ansatz wie man die Berechnung des Diversifikationseffektes vielleicht ein wenig anders angehen könnte:

Stellvertretend für Aktien nimmt man den MSCI World oder den Arero (falls man Rohstoffe gleich mit drin haben will). Außerdem Gold und BTC.
Nun sucht man die Monatsschlusskurse der letzten sagen wir 5 Jahre und berechnet für die 3 Assets A (Aktien), B (Bitcoin) und C (Gold) jeweils Rendite und Volatilität.
Die 3 Assets kann man nun beliebig zu 100% zusammen mischen und erhält dadurch etliche Varianten für die man ebenfalls Rendite und Volatilität berechnet.

Nun wird aussortiert. Man sucht alle Varianten bis 3% Rendite und behält davon die eine mit der geringsten Volatilität. Dann alle Varianten bis 4%, 5%, usw. Rendite. Übrig bleibt eine Rendite-Volatilitäts-Kurve mit der jeweils besten Varainte (bestes Mischungsverhältnis A, B und C) für das jeweils ausgewählte Risiko.

Sofern man das will kann man die einzelnen Assets ja auch noch mit einem persönlichen Faktor (Bonus/Malus für Steuern, Verbot/Enteignung) versehen.

Bei Immobilien würde ich da eher mit der Eigenkapitalrendite nach Steuern arbeiten, da ist der Kredithebel und ggf. Steuerrückerstattung dann schon mit drin. Dadurch ließe sich das relativ "ähnlich" zu den anderen Assets betrachten. Hängt auch bissl davon ab ob man mit der Immobilie auf die Wertsteigerung spekuliert (A-Lage) oder eher auf Mietrendite geht (C-Lage).  

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