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Topic: Worin besteht das Konzept all der Altcoins eigentlich? - page 2. (Read 1209 times)

legendary
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till 25.07
Grüße SiMoon23,

von den fast 1000 Coins werden es nicht viele überleben. Deren Ideen, Konzepte und Ansätze sind ebenso mannigfaltig, wie die Industrie selbst. Es gibt Projekte, welche konkret einzelne Ziele/Produkte/Nischen bedienen wollen, ebenso wie Projekte (Ethereum, NXT/ADOR, BYTEBALL, IOTA, WAVES uvm.) die eine grundlegende Infrastruktur bieten und Weiterentwicklungen bisheriger Techniken sind. Ich habe mich nur mit wenigen oberflächlich beschäftigt, IOTA z.B. will die Infrastruktur für machine2machine payment ermöglichen, dabei wurde gleich noch versucht bestehende Technik zu verbessern, Tangle statt blockchain, besser skalierbar, keine Transaktionskosten, quanten computer sicher und, und und. Es gibt aber auch aufgrund des Hypes viele, viele negative Beispiele, hier werden Coins/Tokens erschaffen, welche eigentlich gar keine Blockchain als Technik haben, hier wird einfach nur Geld gesammelt, teilweise wird ebenso schlicht weg betrogen, die Leute werfen ihr Geld blind in irgendwelche Projekte, das böse Erwachen wird kommen...

Die Cryptowährungen suchen ihren Weg in die reale Welt, manche sind da schon weiter, andere auf dem Holzweg. Cryptowährungen finden auch immer mehr Akzeptanz, sowohl in der Industrie, als auch bei Regierungen und der Finanzwelt.
http://www.coindesk.com/bitcoin-venture-capital/

Auch Unternehmen wie Daimler beginnen mit der Blockchain zu spielen (über Sinn und Unsinn kann man streiten:-))
https://www.btc-echo.de/daimler-platziert-schuldschein-ueber-die-blockchain/

z.B. Japan, Indien, Venezuela uvm.
https://en.wikipedia.org/wiki/Legality_of_bitcoin_by_country_or_territory

Banken versuchen z.B. Ripple zu adaptieren und die Vorteile der Cryptos zu nutzen.
https://finance.yahoo.com/news/75-banks-now-ripples-blockchain-network-162939601.html

Im Moment prallen zwei Welten aufeinander, die herkömmliche von der Finanzwelt, Industrie und den Regierung zentral gesteuerte und die dezentrale. Es wird noch viele Machtkämpfe geben, auch innerhalb der dezentralen Community selbst (BTC fork Debatte), aber letztlich glaube ich, und auch viele andere hier, dass ein Wechsel unabdingbar ist, bzw. kommen wird. Alle sprechen immer von der Cryptoblase, mit der Aktien-Immobilienblase sieht's kein Deut besser aus. Über Jahre haben die Zentralbanken Geld gedruckt und in den Markt geschossen, auch hier ist das bittere Ende absehbar. Schuldenschnitt in Griechenland, Italien und andere sind eigentlich auch schon pleite usw. Und dann werden die Cryptos noch mehr Aufwind bekommen, wie z.B. derzeit in Venezuela

in diesem Sinne...
hero member
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Jeder hasst diese überflutung der Altcoins
ich habs aufgegeben mich darüber aufzuregen
Andreas M. Antonopoulos hatt eine ähnlich frage damals vom senat gestellt bekommen
er verglich diesen altcoin markt mit einem versuchslabor wovon der bitcoin aus denn fehlern anderer lernen könnte und sich die vorteile der anderen coins zur stärke machen kann.
nichts anderes ist das .
Und 1 zwei handvoll innovationen hat es ja auch hervorgebracht  Grin



https://www.youtube.com/watch?v=xUNGFZDO8mM

und gezockt wird auch alles wie eos seit gestern fast verdreifacht obwohl die ico über ein jahr gehen soll schleierhaft  Shocked Grin
newbie
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Hallo zusammen

Zuerst muss ich wohl etwas ausholen, dass überhaupt klar wird worauf ich nun hinaus will.

Dazu gehen wir nun mal ein paar tausend Jahre in die Vergangenheit, als der Mensch anfing sesshaft zu werden. Denn zu diesem Zeitpunkt änderte sich die Kultur ziemlich radikal. Waren es zuvor noch kleinere Gruppen, welche als Einheiten agierten, fingen die Menschen sich an in ihrer Produktion zu spezialisieren. Es gab nun bald Bauern, Hirten, Schmiede usw., die Gesamthaft einen grösseren Ertrag schufen, als wenn jeder alles selber produziert hätte. Doch das Problem war nun, dass der Schmied vielleicht nicht das Getreide des Bauern benötigte, der Bauer aber umgekehrt einen neuen Pflug benötigte. Dafür wäre der Hirte froh wenn der Bauer neues Stroh für sein Vieh im Winter geben könnte, der Schmied braucht ein Fell usw. Mit zunehmender Komplexität wird es dabei unmöglich, dass so ein Handel zustande kommen kann, da nicht alle Marktteilnehmer zur gleichen Zeit entsprechende Bedürfnisse hatten. Dadurch wurde sich dann geeinigt, dass man sich auf ein zentrales Zahlungsmittel einigte.

Zahlungsmittel konnte dabei alles sein. Edelmetalle sind zwar am bekanntesten, aber es gab auch Systeme mit Kerbstock, irgendwelche Steine im Wasser, Knochen etc. pp. Wichtig war jedoch, dass man sich einen Konsens darüber geschaffen hat, was nun diese Währung ist. Denn im Gegensatz zu Waren hatte die Währung meist keinen praktischen Nutzen und diente zur Wertmessung und Aufbewahrung. Innerhalb eines Währungsraumes konnte man so unterschiedliche Güter miteinander vergleichen und Relation stellen.

Ich hoffe eigentlich stark, dass dies für alle hier schon bekannt ist, da dies nun eben der ursprüngliche Sinn und Zweck einer Währung ist.

Wenn ich nun jedoch die Altcoins anschaue, von denen auf CryptoCompare etwa 950 gelistet sind, dann zweifel ich ernsthaft, dass hier der Sinn und Zweck einer Währung verstanden wurde. Da gibt es "Putin-Coin", "Piggy-Coin, "Lenin-Coin"... Im Normalfall steht dann da im Kern nicht viel mehr, als das der Coin errechnet werden kann und vielleicht ist noch das Design der Webseite dem Namen des Coins angepasst. Und danach soll nun plötzlich mit dem Coin gehandelt werden können. Nur wieso jemand gerade mit dem Coin handeln soll, steht da irgendwie praktisch nie.

Es mag dabei Märkte geben, in welcher ein eigenes Zahlungsmittel Sinn ergeben könnte. Nehmen wir da z.b. Marihuana, welches in den USA zwar teilweise legal ist, jedoch Probleme hat auf einer Bank gelagert zu werden. Mir fällt zwar nicht ein, wieso eine Bank nicht auch Händler und Börsen, die solche Coins handeln, gleich behandeln soll wie einen Grasverkäufer und somit die Coins gerade wegen ihrer Spezialisierung in die Isiolation zu drängen, aber seis drum. Wenn es also schon einen Coin für Marihuana gibt, wieso konzentrieren sich dann nicht alle auf einen Coin, damit wenigstens dieser eine Chance hat? Dann wäre für den Händler auch klar was Sache ist. Doch stattdessen kämpfen  da ein gutes halbes Dutzend Coins darum sich als Währung für Gras zu etablieren und schreiben dann noch irgendwas von Wert Aufbewahrung.

Dabei ist deren Marktkapitalisierung zusammengenommen nur ein Bruchteil von dem, was in einem einzelnen Bundesstaat teilweise mit Marihuana umgesetzt wird. Wie soll da also irgend ein Wert erhalten werden? Was hat ein Coffeeshop davon, wenn er z.b. "PotCoin" akzeptiert? Den muss er ja dann so oder so wieder in BTC und dann Dollar umwandeln, damit er z.b. Löhne bezahlen kann womit die Angestellten dann reale Güter kaufen.

Es ist nun überhaupt nicht so, dass ich etwas gegen Cryptocoins hätte, im Gegenteil. In Cryptos steckt nicht nur das Potential eine unabhängige Währung zu schaffen, je nach Anwendungsfall können sie dabei sogar die Vertriebsstrukturen ganzer Märkte beeinflussen und Rechteverwerter überflüssig werden lassen. Oder sie bieten anonyme Zahlungswege oder oder... gibt da sicher noch einiges, was ich noch gar nicht gesehen habe.

Nur wenn ich dann nur schon hier im Forum schaue, dann scheint davon irgendwie effektiv nichts durchzudringen. Bei den "Hot Coins" hab ich bisher noch bei keiner Empfehlung gelesen, wieso nun gerade der Coin etwas besonderes sein soll. Entweder steht da gar nichts, das Market Cap. wird dann vielleicht noch angegeben und ja das er z.b. eben für "Lenin" ist, oder für "Putin" oder für die "Umwelt" ... wobei sich die Namen eigentlich beliebig austauschen lassen. Wie kann man da ernsthaft an den Erfolg glauben und langfristig anlegen?

Ums mal aus meiner Sicht deutlich zu sagen - damit macht man bestenfalls nur alles kaputt. Durch diese Verzettelung untereinander werden die Coins nicht stärker, sondern behindern höchstens das Wachstum. Wie soll sich in dem Chaos denn auch mal wirklich ein globales Zahlungsmittel herausbilden? Und wer bitte ist ernsthaft so naiv und denkt die Coins würden sich langfristig halten? Sind denn alle so blind und sehen nicht, dass auch hier ein Zeitfenster ist und bei diesem Affenzirkus die etablierte Industrie mit einem Klacks aufräumen kann und ihren eigenen Standard durchdrücken wird. Die haben doch kein Interesse an an dieser Kindergarten-Börse, sondern werden direkt die Händler für sich gewinnen und damit einen Markt schaffen, bei dem auch reale Güter gehandelt werden. Nur dann ist es natürlich zu spät und aus der Idee einer freien Währung wird dann eine Währung, welche völlig unter der Kontrolle von Privatfirmen ist. Dagegen wird euch das verhasste Fiat dann wie ein Traum von Freiheit und Privatsphäre in Erinnerung bleiben. Auch Steuern werden die Firmen dann natürlich noch besser einsparen können und wer wird dann wohl die Lücke füllen dürfen?

Sind wirklich alle so blind? Es wäre ja nun wirklich nicht das erste Mal in der Geschichte, dass die Industrie eine erfolgreiche Idee aufgreift und übernimmt. Worauf hoffen denn alle? Dass sie selber auf dem nächsten BTC sitzen und aus ihren 20 Cent in 5 Jahren plötzlich 20'000 Euro werden?

Vielleicht kann mir das ja mal jemand erklären, denn dazu hab ich noch nirgendwo etwas Vernünftiges gelesen.
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