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Topic: Bitcoin nicht fungibel! - Was tun? - page 2. (Read 378 times)

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November 10, 2022, 10:12:33 AM
#8
Vielleicht kann man sich das vorstellen, wie wenn Land xy, sagen wir Quatar, weil es vielleicht ein aktuelles Beispiel ist, "schwule" Bitcoins ablehnt aber in anderen Ländern eben solche "schwule" Bitcoins etwas völlig normales sind. Straußen würden nun hergehen und "schwule" Bitcoins günstiger in Quatar aufkaufen und diese in Ländern, in denen es keine Vorbehalte gegen "schwule" Bitcoins gibt zum Normalpreis verkaufen.

Ich finde du hast ein gutes Beispiel genannt.
Der finanzielle Anreiz ist ein große Komponente. Die Mafia schmuggelt "schwule" Bitcoin aus Qatar nach Europa und bereichert sich an der Arbitrage-Möglichkeit. Ein Qatari könnte dann illegal 1.05 schwule Bitcoin gegen 1.00 halal-Bitcoin eintauschen und hätte nur 5% Wertverlust statt 100%. Die Mafia taucht dann in Europa 1.05 schwule Bitcoin gegen 1.04 normale Bitcoin.

Ich vermute diese Möglichkeit gibt es heute bereits. Du könntest vermutlich Bitcoin aus einem Hack für unter 100% des Marktpreises erhalten. Würdest du das machen?

Wenn der Staat sagt: "Diese Adresse ist illegal, wird mit 30 Jahren Gefängnis und 20 Mio. Geldstrafe geahndet.", dann werde ich persönlich die Finger davon lassen.
https://home.treasury.gov/news/press-releases/sm556
https://complyadvantage.com/insights/what-are-sanctions/consequences-ofac-sanctions-violations/
Manche würden auswandern, aber dafür bin ich zu arm. Mein Job ist ja hier.

Außerhalb von Qatar wird 1 schwuler BTC genauso teuer sein wie ein normaler Bitcoin, weil Qatar ein kleines Land ist. Aber stell dir mal die Russen nutzen ihr Gas, um Bitcoin zu minen. Die USA und EUR sagen der Russen-Bitcoin sind illegal. Dann können die Russen ihre Bitcoin nur noch in bestimmte Länder verkaufen. Wenn die Russen viel verkaufen und die Länder, die das kaufen arm sind bekommst du einen niedrigeren Preis für Russen-Bitcoin auch außerhalb der Länder wo das verboten ist.

Die schlimmste Variante ist über die Miner zu gehen. Die Staaten sagen über die FATF, böse Transaktionen zu minen ist Geldwäsche. Alle großen Miner (80% halten sich daran).  Die bösen Transaktionen sind in nur 20% der Blöcke. Nun vermietet die FATF auf bösen Blöchen aufzubauen. Die regulierten Miner produzieren die längste Blockchain. Die freien Blöche verweisen, weil hier keiner darauf aufbaut. Die freien Miner gehen pleite (= ❷ harte internationale Regulatorik). https://juraj.bednar.io/en/blog-en/2020/11/18/bitcoin-censorship-will-most-likely-come-pt-2/



Danke @virginorange, dass du deine Gedanken hier mal transparent und nachvollziehbar dargestellt hast.

Danke zurück an deine qualitativ hochwertige Antwort. Die Unterscheidung nach (1) Bitcoin-feindlichen Staat und (2) Bitcoin-neutraler oder freundlicher Staat ist denke ich sehr hilfreich.

Ich glaube wir leben aktuell eher unter (2) Bitcoin-neutraler Staat. Aber ich denke es gibt ein Risiko, dass Staaten von (2) nach (1) kippen können. Besonders wenn man über längere Zeiträume denkt. Freiheitliche Staaten können auch weniger freiheitlich werden, besonder unter Stress (Krieg, Mangel, Inflation, Wirtschaftskrisen). Und wir brauchen ja gerade in einer Krise Bitcoin. Deswegen denke ich 20%-40% des Portfolios gemäß "Weichei angelegt zu haben" ist eine gute Versicherung.

ich finde es ... nicht die schlechteste Idee, auf solche Bitcoiner-freundliche Regelungen aktiv hinzuwirken, also Lobbyismus zu betreiben. Das dürfen glücklicherweise nicht nur die Eliten.

Lobbyismus für das Gute sollte man unterstützen.



Daraus folgend stellt sich nur die Frage wie Börsen und Banken in der Praxis damit umgehen. Zwischen dem was legal gefordert wird und was dann von den jeweiligen Institutionen praktisch umgesetzt wird.

Ich habe für meine KYC und meiner P2P Bitcoin unterschiedliche Wallets also habe ich keine persönlichen Erfahrungen, wie streng grundsätzlich krypto-freundliche Unternehmen sind.

Aber nachdem was ich gelesen habe scheinen mir die Unternehmen eher streng zu sein:

https://sethforprivacy.com/posts/fungibility-graveyard/
https://blockfi.com/prohibited-uses

Blockfi z.B. schreibt, dass die P2P-gekaufte Bitcoin und gemixte Bitcoin zurückschicken und deinen Account sperren.

Die vermehrte Verwendung und Akzeptanz als Zahlungsmittel.

Das ist sehr wichtig.
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November 10, 2022, 09:40:31 AM
#7
Bei der Methode Schaf meinst du die Anfälligkeit gegenüber Hacks und Enteignung wenn man die Coins auf der regulierten Börse liegen lässt?!
Wenn ich diese guten/regulierten Coins gleich nach dem Kauf auf eine meiner eigenen Wallets auszahle wird es ja eher schwierig mir diese wieder weg zu nehmen.

Vermögen auf Börse = Insolvenzrisiko.
Beispiel: FTX ist wohl pleite. Auszahlungen erfolgen nicht mehr. Bei einem Insolvenzverfahren bekommen Kunden ihr Geld nur später und nur teilweise zurück.

Daten auf Börse = Risiko Veröffentlichung
Daten-Hacks kommen vor:
Beispiel 1: Beim Ledger-Hack wurden Namen und Adressen gestohlen.
Beispiel 2: Beim der Insolvenz von Celsius wurden in den Gerichtsdokumenten Name und Bestände veröffentlicht.
Es gibt noch viele andere Beispiele

Name & Adresse veröffentlicht = Risiko Opfer Kriminalität
https://github.com/jlopp/physical-bitcoin-attacks

Ich wohne in einem Haus mit meiner Familie. Wir werden auch sobald nicht umziehen.
Für mich wäre es ungünstig, wenn mein Name, meine Adresse und mein Vermögensstand irgendwo im Internet rumfliegen.
5$ Wrenchattack ist einfach.
https://cryptosec.info/wp-content/uploads/2019/07/wrenchattack-300x183.png
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November 10, 2022, 08:03:24 AM
#6
Insofern wäre im Fall 2 die Frage des "gutgläubigen Erwerbs" rechtlich vom Staat zu klären. Also: Wieviel muss der Bürger auf sich nehmen, um den Kauf gestohlener oder gehackter Coins zu verhindern? Vielleicht könnte der Staat, oder die EU, ein Open-Source-Tool finanzieren, um Hacks schnell nachzuverfolgen. Man ginge dann auf eine Website und würde die Coins kurz checken, und hätte damit den Erwerb von "Hehlerware" (stimmt natürlich nicht ganz, da Bitcoin keine "Sachen" sind) verhindert.

Das ist meiner Meinung nach tatsächlich die relevanteste Frage. Ab dem Moment wo Bitcoin legal gekauft oder als Zahlungsmittel erhalten werden, sollte die Historie keine Rolle mehr spielen. Wenn man Coins kauft die direkt nachweislich mit einem Diebstahl in Zusammenhang stehen ist das natürlich was anders (zB. wenn man an Coins gelangt die dann zu 100% aus einem zeitnahen, bekannten Darknet Markt oder Exchange Hack stammen) aber nur das vorher irgendwann mal ein CoinJoin stattgefunden hat sollte als Verdachtsmoment noch lange nicht ausreichen.

Daraus folgend stellt sich nur die Frage wie Börsen und Banken in der Praxis damit umgehen. Zwischen dem was legal gefordert wird und was dann von den jeweiligen Institutionen praktisch umgesetzt wird gibt es viel Spielraum. Abgesehen von kategorisch kryptofeindlichen Institutionen scheint es allerdings meist auszureichen einen legalen Erwerb nachzuweisen, in welcher Form auch immer. Was auch prinzipiell Sinn macht, da "saubere" Coins genauso aus illegalem Erwerb stammen können (zB. Drogenhandel) wie "schmutzige" Coins legal erworben werden können. Kurzum, der Gesetzesgeber interessiert sich in erster Linie dafür wie du die Coins erworben hast und nicht der Verkäufer vor dem Verkäufer vor dem Verkäufer.

Insofern sehe ich neben CoinJoins noch einen weiteren Weg die zukünftige Fungibilität Bitcoins zu gewährleisten: Die vermehrte Verwendung und Akzeptanz als Zahlungsmittel.
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November 09, 2022, 10:47:35 PM
#5
Danke @virginorange, dass du deine Gedanken hier mal transparent und nachvollziehbar dargestellt hast.

Ich denke, man muss bei den Problemen für die Fungibilität zwei Fälle unterscheiden:

1) Bitcoin-feindlicher Staat: Ein Staat, der vielleicht nicht Bitcoin direkt verbieten will oder kann, aber dem einer der Grundaspekte des Bitcoin-Systems (Dezentralität, Globalität, Pseudonymität, Unabhängigkeit von Fiat-Money-Währungen, Nicht-Zensierbarkeit) ein Dorn im Auge ist. Im Iran ist z.B. "Globalität" das Problem und daher ist dort meines Wissens nach der einzige Fall, bei dem tatsächlich bereits die Fungibilität rechtlich eingeschränkt ist (man will nur im Iran geschürfte Bitcoins erlauben). Das Thema Pseudonymität wird/wurde ja bereits in mehreren Staaten und auch der EU diskutiert, allerdings hat diese Stand heute dies zumindest in der EU, USA und anderen mir bekannten Staaten keine rechtliche Relevanz (die AML-Richtlinien, Kryptowertetransferverordnung usw. beziehen sich ja nur auf bestimmte wirtschaftliche Akteure, nicht das Bitcoin-System an sich, und sind den Bestimmungen für andere Finanzunternehmen nachempfunden).

2) Bitcoin-neutraler oder freundlicher Staat: Der Staat hat keine Probleme mit den Grundaspekten des Bitcoin-Systems. Er möchte jedoch seine Bürger vor Diebstählen, Hacks, Ransomware usw. schützen. Ihm ist es daher daran gelegen, dass es keine Anreize dafür gibt, gestohlene Bitcoins zu kaufen und weiterzuverkaufen.

Im Fall 1. - d.h. ich lebe in einem Bitcoin-feindlichen Staat oder habe Angst, dass dieser in Zukunft Bitcoin-feindlich agiert - würde ich den Gedankengängen des OP folgen und wahrscheinlich auch zur Methode Weichei tendieren. Da würde ich also tatsächlich ein sehr großes Augenmerk auf die Historie legen und Angst davor haben, dass CoinJoin/Monero verboten wird.

Im Fall 2. sollte CoinJoin kein Problem darstellen, solange man nicht direkt bewusst einem Bitcoin-Dieb Coins abkauft und diese dann zu verschleiern versucht. In dem Fall wäre die "Held"-Methode keine schlechte Wahl.

Die Frage, die man sich daher stellt, ist: Haben wir (sagen wir mal: in der EU) Fall 1 oder Fall 2? Einige "staatskritische" Personen würden natürlich generell Fall 1 vermuten, da sie den Staat als tendenziell bürgerfeindlich und elitenfreundlich ansehen (oder noch schlimmer, Verschwörungstheorien anhängen). Die MiCa, die BaFin-Statements zu Bitcoin und andere Dokumente dagegen deuten für mich eher auf eine "neutrale" Position, also Fall 2, hin (das sieht bei einigen Parteien und Politikern natürlich anders aus, weshalb ich niemand vorwerfen würde, für sich Fall 1 zu vermuten).

Insofern wäre im Fall 2 die Frage des "gutgläubigen Erwerbs" rechtlich vom Staat zu klären. Also: Wieviel muss der Bürger auf sich nehmen, um den Kauf gestohlener oder gehackter Coins zu verhindern? Vielleicht könnte der Staat, oder die EU, ein Open-Source-Tool finanzieren, um Hacks schnell nachzuverfolgen. Man ginge dann auf eine Website und würde die Coins kurz checken, und hätte damit den Erwerb von "Hehlerware" (stimmt natürlich nicht ganz, da Bitcoin keine "Sachen" sind) verhindert.

Noch mal wie ich im anderen Thread angemerkt hatte: ich finde es, solange wir in einem Staat und nicht in einer Anarchie leben, nicht die schlechteste Idee, auf solche Bitcoiner-freundliche Regelungen aktiv hinzuwirken, also Lobbyismus zu betreiben. Das dürfen glücklicherweise nicht nur die Eliten.
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November 09, 2022, 10:05:49 PM
#4
❶ Methode Strauß:
▶ Ich glaube 1 BTC = 1 BTC, auch wenn andere BTC je nach Herkunft unterschiedlich behandeln.
▶ Weil ich alle Bitcoin für gleichwertig halte, kaufe ich einfach die günstigsten Bitcoin P2P.
▶ Wenn ich dadurch fast nur Bitcoin mit sogenannter schlechter Historie erhalte, dann ist mir das egal.
⚠ Vermögensverlust bei Verschärfung der Regulierung
Wenn man sich anschaut, was unter Betrachtung der relevantesten Faktoren am plausibelsten erscheint, wäre es vermutlich Variante Strauß oder zumindest wären davon viele Eigenschaften erfüllt und auch (langfristig) zielführend. Nicht, weil es ideologisch begründet ist, sondern weil es in solch einem System finanzielle Anreize für die "Straußen" gibt, massiv Arbitrage zu betreiben. Finanzielle Anreize sollte man nicht unterschätzen und es sind auch finanzielle Anreize, warum das Bitcoin-Schürfen aufrechterhalten wird.

Die erste Sache ist, dass man nicht weiß, welches Land welche Bitcoins wie behandeln würde. Die einen Bitcoins wären hier erwünscht, die anderen Bitcoins wären hier unerwünscht. In manchen Ländern mehr, in manchen garnicht und in anderen sehr. Dann ist auch die Durchsetzung bei einer P2P-Währung in ein und demselben Land nicht flächendeckend möglich, wenn die Bevölkerung das nicht akzeptiert. Selbst in China, welches eines der größten Bitcoinkritiker ist, kann die Regierung das nicht unterbinden. Es wird dort sogar noch signifikant Bitcoin geschürft.

Zurück zur Arbitrage durch "Straußen":
Vielleicht kann man sich das vorstellen, wie wenn Land xy, sagen wir Quatar, weil es vielleicht ein aktuelles Beispiel ist, "schwule" Bitcoins ablehnt aber in anderen Ländern eben solche "schwule" Bitcoins etwas völlig normales sind. Straußen würden nun hergehen und "schwule" Bitcoins günstiger in Quatar aufkaufen und diese in Ländern, in denen es keine Vorbehalte gegen "schwule" Bitcoins gibt zum Normalpreis verkaufen.
Natürlich, das ist vereinfacht und es gibt da viele Parameter, je nach Land, je nach technischer Expertise der Transaktionsteilnehmer, je nach Menge (wobei kleinere Mengen hier besser sind). Wichtig ist auch der zeitliche Parameter. Siehe Iran, ein Land, welches bisher nicht sehr kryptofreundlich unterwegs war, zumindest nicht für die normale Bevölkerung. Vielleicht ändert sich das demnächst. Vieleicht bleibt es aber auch so, wie es ist. Das weiß man nicht. Eine Unbekannte eben. Und wer dann eben noch Bitcoin für einen Aufpreis verkauft hat, wird sich (in dem Moment) ärgern.

Ein weiterer Faktor: Bitcoin schimmelt nicht: da Straußen annehmen, dass 1 Bitcoin immer 1 Bitcoin ist, werden sie auch kein Problem damit haben, auf größeren Beständen zu sitzen. Ganz im Gegenteil: dadurch dass Bitcoin in seiner Umlaufmenge begrenzt ist, würden die Straußen davon profitieren, auf einer großen Menge Bitcoin zu sitzen. Man braucht nichtmal ein Lagerhaus und kann dabei zusehen, wie Bitcoin gegenüber Gold, Aktien, Fiatwährungen aufgrund seiner Begrenztheit langfristig im Wert steigen würde = zeitliche Komponente.

Ich denke, hier im größeren Maßstab zu denken, ist die zielführendste Maßnahme.
Was wirklich wichtig ist: die Kryptowährung muss 100% dezentral sein. Denn nur dass kann gewährleistet sein, dass kein Teilnehmer im Netzwerk einen Vorteil hat.
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November 09, 2022, 05:52:55 PM
#3

❷ Methode Schaf:
▶ Ich kaufe nur auf einer zentralen regulierten Börse mit KYC.
▶ Diese Börse akzeptiert gar keine "schlechten" Bitcoin.
▶ Ich kaufe automatisch nur regulierte Bitcoin
⚠ Anfällig ggü. Hacks
⚠ Leichte Verfolgung / Enteignung

Interessantes Themam was du ja bereits schon im anderen Thread angedeutet hattest mit den unterschiedlichen Historien der Coins.
Nur erst mal zum Verständnis...

Bei der Methode Schaf meinst du die Anfälligkeit gegenüber Hacks und Enteignung wenn man die Coins auf der regulierten Börse liegen lässt?!
Wenn ich diese guten/regulierten Coins gleich nach dem Kauf auf eine meiner eigenen Wallets auszahle wird es ja eher schwierig mir diese wieder weg zu nehmen.
 
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November 09, 2022, 09:44:55 AM
#2
Was ist die beste Methode?

Bei der Wahl der besten Methode müssen wir unterscheiden:
ⓐ beste Methode für mich persönlich
ⓑ beste Methode, wenn sich alle daran halten würden

Individuelles Ziel: Keine finanziellen Verluste

Gesellschaftliches Ziel: Schwache dürfen Geld sparen und Geld ausgeben auch wenn sie beim Starken in Ungnade fallen
Wenn der Mächtige kontrolliert, ob der Schwache sparen oder einkaufen darf, dann fördert das Tyrannei und Misshandlung von Schwachen durch Starke.
Eine fungible Kryptowährung (optimum: Netzwerkeffekte wie der USD, Privacy wie Monero) schützt den Schwachen vor Ausgrenzung.
Wenn der Staat bestimmt, welche Bitcoin gut und welche böse sind. Dann kann der Starke sein Unterdrückungssystem nach Bitcoin ausweiten.  

Mögliche Risiko-Szenarien:

❶ harte nationale Regulatorik:
  ● Bitcoin mit schlechter Historie illegal
  ● Monero illegal
  ● Definition von schlechter Historie (freundlicher Staat: gestohlene Bitcoin, Darkent-Market; feindlicher Staat: Coinjoin, gekauft ohne KYC, Demonstrant als Eigentümer)
  ➢ Wertverlust Bitcoin mit schlechter Historie & Monero
  ➢ Kein Zugriff aus Ersparnisse, außer ich wandere aus
Aber:
  ☞ Wertverlust wird begrenzt durch Schmuggler:
      Schmuggler kaufen Bitcoin, die national als böse definiert werden, mit Discount und verkaufen diese im Ausland ohne Discount
        Wenn Qatar böse Bitcoin definiert hat das kaum Auswirkungen (kaufe in Qatar, verkaufe im Rest der Welt)
        Wenn die USA und die EU böse Bitcoin definieren würden, dann hätte dies große Auswirkungen (kaufe in USA & EU, verkaufe im Rest der Welt)

❷ harte internationale Regulatorik
  ● Bitcoin mit schlechter Historie dürfen nicht mehr gemined werden
  ● Monero illegal und wird vom Staat technisch attackiert
  ➢ Totaler Wertverlust von Bitcoin mit schlechter Historie und von Monero
Aber:
  ☞ Mehrheit der Miner schwer zu koordinieren
  ☞ Zensur muss dauerhaft stattfinden
  ☞ Zensierende Miner verlieren Transaktionsgebühren

❸ Szenario Verfolgung:
Staat beschließt dich zu enteignen / verfolgen und du musst fliehen, um dein Leben zu bewahren.
- Alle Leute mit der ethnischen Gruppe X kommen ins Vernichtungslager.
- Willkommen in der Kanontenfutter-Kompanie. Morgen geht es ohne Training an die Front.
- Menschen werden gezwungen, ein Medizinprodukt zu das of schwere gesundheitliche Komplikationen auslöst konsumieren. Wer es nicht konsumiert, darf weder Arbeiten noch Einkaufen noch das Land verlassen. Wird vom Banksystem ausgeschlossen und über Geldstrafen in die Privatinsolvenz getrieben.

❹ Aktueller Stand:
  ● EU-Regulierung steht derzeit Coinjoin neutral gegenüber
  ● USA: Miner sind nicht money-transmitter und von Geldwäsche derzeit ausgenommen
  ● Deutschland: Gutgläubiger Erwarb von gestohlenen Bitcoin nicht möglich

Fungibilität und Coinjoin:
Coin joined Bitcoin sind fungibel untereinander, werden aber benachteiligt ggü. Bitcion ohne Coinjoin, solange nicht fast alle Marktteilnehmer Coinjoins nutzen. Es gibt meiner Meinung nach ein erhebliches Risiko (>50%, eher sogar 90%), dass sich Coinjoins nicht als Marktstandard durchsetzen, weil wenige Bitcoin Marktteilnehmer sich für dieses Thema interessieren.

Kollektive Lösungsansätze:
ⓐ Änderungen im Protokoll: Zensur transparenter machen: Hat ein Miner die Transaktion nur nicht gesehen oder zensiert er?
ⓐ Erhöhung der Netzwerkeffekte: Mehr "normale" Leute (der Bäcker um die Ecke) zu Annahme von Bitcoin zu bewegen, damit eine Zensur unterbleibt, weil sie die breite Masse treffen würde.
ⓒ Änderung der Wallet Software: Coinjoins als Default, damit unerfahrende Bitcoiner automatisch Coinjoins machen.

Die beiden interessanten Strategien für den einzelnen Bitcoiner sind:
❹ Methode Weichei (gute Historie kaufen)
❸ Methode Held (Coinjoin)

Der beste Egoist handelt nach der Methode Weichei:
  ● Ich unterwerfe mich aktueller und zukünftig erwarteter Regulierung.
  ● Ich kaufe Bitcoin Peer-to-peer, die zuvor aus regulierten Börsen stammen oder frisch gemined wurden.
  ● Dadurch leiste ich aber keinen Beitrag eine schlechte Zukunft (Diskriminierung schlechter Historien) zu verhindern und werde ich Teil eines "bösen" Systems Bitcoin je nach Historie zu diskriminieren.
  ➢ Falls die Coinjoiner gewinnen sollten, Coinjoine ich einfach mit. Und fall die Coinjoiner verlieren sollten, sind deren Bitcoin jetzt "böse" aber meine Bitcoin weiterhin "gut".

Die beste Welt wäre, alle machen Coinjoin:
  ● zentrale Börsen machen Coinjoin
  ● Microstrategy macht Coinjoin
  ● Number go up Bitcoiner machen Coinjoin
  ➢ Bitcoin lassen sich nicht mehr anhand der Historie unterscheiden.
  ➢ Bitcoin wird wieder fungibel.
  ⚠ Das Problem ist, wenn nur wenige Coinjoins machen, dann werden Coinjoin-Bitcoin als böse definiert.
  ⚠ Ein Bitcoiner, der alle erworbenen Bitcoins Coinjoined, bekommt später wahrscheinlich Probleme seine Bitcoin zu nutzen, wenn sich Coinjoins nicht als Marktstandard etablieren.
  ⚠ Er riskiert sein eigenes Vermögen für eine gute Zukunft, die vielleicht gar nicht eintritt.
  ? Wie viele Coinjoins benötigen wir, damit Coinjoin gewonnen hat?
    ● Sieg: Wenn zufällig jede 10. Transaktion in Coinjoin ist, dann gibt es durchschnittlich alle 10 Transaktionen einen Coinjoin und die Zensur bleibt aus, da sie zu viele Marktteilnehmer treffen würde. Besonders, da man über Samurai Wallet Hopps hinzufügen kann, wäre hier eine trennscharfe Diskriminierung unmöglich.
    ● Niederlage: 90% aller Transaktionen (Börsen, regulierte Unternehmen, Noobs) machen nie Coinjoin. 10% aller Transkationen machen jede Transaktion als Coinjoin.
    ➢ Ich denke wenn die stärker regulierter Hälfte der Bitcoin 5% oder mehr Coinjoin-Transaktionen aufweist, hat Coinjoin gewonnen. Dafür benötigen wir mehr Coinjoin-Transaktionen und eine niedrige Trennung zwischen regulierter und unregulierter Bitcoin-Welt.

Fazit für mich:
Ich mache zukünftig ausschließlich non KYC. Ich werde einen Teil meiner Bitcoin nach der Methode Held und einen Teil nach der Methode Weichei kaufen / aufbewahren.
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November 09, 2022, 09:11:41 AM
#1
Ich würde gerne mal die klugen Gehirne hier im Forum anzapfen.
Es geht mir hier nicht um FUD zu verbreiten sondern eine nüchterne Analyse (eher Ingenieur als Vertriebsmitarbeiter / Marketing-guy / Anwalt).

Was ist fungibel?
Ⓐ Fungibel "egal welches man hat"
z.B. 10€ Schein = 10€ Schien oder 10g Gold = 10g Gold
Ⓑ Nicht fungibel "nicht egal welches man hat"
z.B. Immobilie, Kunst oder Gebrauchtwagen

Bitcoin meiner Einschätzung nach nicht fungibel!
▶ Bitcoin kann man anhand der Historie unterscheiden.
▶ Das ermöglicht es für Staaten einzelne Bitcoin unterschiedlich zu behandeln.
▶ Indirekt kann der Staat auch andere Marktteilnehmer dazu zwingen BTC unterschiedlich zu behandeln.
▶ Staaten sanktionieren bestimmte Adressen und drohen mit Gefängnis.
▶ Börsen und Banken aber auch manche Geschäfte verbieten Bicoin-Deposits aus bestimmter Quelle.

  ▶ Wenn du das trotzdem machst, dann bekommst du Ärger:
    ● Börse kündigt dein Konto
    ● Börse zeiht dein BTC-Guthaben ein
    ● Börse schickt BTC wieder zurück


Was tun?

❶ Methode Strauß:
▶ Ich glaube 1 BTC = 1 BTC, auch wenn andere BTC je nach Herkunft unterschiedlich behandeln.
▶ Weil ich alle Bitcoin für gleichwertig halte, kaufe ich einfach die günstigsten Bitcoin P2P.
▶ Wenn ich dadurch fast nur Bitcoin mit sogenannter schlechter Historie erhalte, dann ist mir das egal.
⚠ Vermögensverlust bei Verschärfung der Regulierung

❷ Methode Schaf:
▶ Ich kaufe nur auf einer zentralen regulierten Börse mit KYC.
▶ Diese Börse akzeptiert gar keine "schlechten" Bitcoin.
▶ Ich kaufe automatisch nur regulierte Bitcoin
⚠ Bitcoin fremdverwahrt = Risiko Insolvenz
⚠ Bitcoin selbstverwahrt = Risiko Datenleck
⚠ Leichte Verfolgung / Enteignung

❸ Methode Held:
▶ Bitcoin soll den Schwachen vor Tyrannei des Starken schützen. Keiner soll ausgeschlossen werden.
▶ Ich verwende Coinjoins, damit man die Historie meiner Bitcoin nicht mehr zuordnen kann.
▶ Hoffentlich führen zukünftig alle / fast alle Marktteilnehmer Coinjoins durch. Dann ist Bitcoin wieder fungibel und Bitcoin mit schlechter Historie können nicht mehr ausgeschlossen werden.
⚠ Vermögensverlust bei Verschärfung der Regulierung, wenn Coinjoins nicht Marktstandard werden (90% Wahscheinlichkeit).

❹ Methode Weichei:
▶ Ich kaufe keine Bitcoin, die sanktioniert sind.
▶ Ich kaufe auch keine Bitcoin, die sich aktuell legal erwerben lassen aber zukünftig sanktioniert werden könnten.
▶ Ich kaufe Bitcoin, die der Staat zukünftig als "sauber" ansehen wird. Ich unterwerfe mich vollständig den Wünschen der Mächtigen und leiste vorauseilenden Gehorsam.
⚠ ich zahle Aufpreis für meine Bitcoin

❺ Methode weiße Fahne:
▶ Bitcoin ist nicht fungibel, Monero aber schon.
▶ Coinjoins und coin controll sind fehleranfällig. Monero ist einfach.
▶ Ich nutze daher einfach Monero.
⚠ Vermögensverlust bei Verschärfung der Regulierung
⚠ Monero eignet sich schlechter zur langfristigen Wertaufbewahrung als Bitcoin

Was ist die beste Methode?
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