Ich finde du hast ein gutes Beispiel genannt.
Der finanzielle Anreiz ist ein große Komponente. Die Mafia schmuggelt "schwule" Bitcoin aus Qatar nach Europa und bereichert sich an der Arbitrage-Möglichkeit. Ein Qatari könnte dann illegal 1.05 schwule Bitcoin gegen 1.00 halal-Bitcoin eintauschen und hätte nur 5% Wertverlust statt 100%. Die Mafia taucht dann in Europa 1.05 schwule Bitcoin gegen 1.04 normale Bitcoin.
Ich vermute diese Möglichkeit gibt es heute bereits. Du könntest vermutlich Bitcoin aus einem Hack für unter 100% des Marktpreises erhalten. Würdest du das machen?
Wenn der Staat sagt: "Diese Adresse ist illegal, wird mit 30 Jahren Gefängnis und 20 Mio. Geldstrafe geahndet.", dann werde ich persönlich die Finger davon lassen.
https://home.treasury.gov/news/press-releases/sm556
https://complyadvantage.com/insights/what-are-sanctions/consequences-ofac-sanctions-violations/
Manche würden auswandern, aber dafür bin ich zu arm. Mein Job ist ja hier.
Außerhalb von Qatar wird 1 schwuler BTC genauso teuer sein wie ein normaler Bitcoin, weil Qatar ein kleines Land ist. Aber stell dir mal die Russen nutzen ihr Gas, um Bitcoin zu minen. Die USA und EUR sagen der Russen-Bitcoin sind illegal. Dann können die Russen ihre Bitcoin nur noch in bestimmte Länder verkaufen. Wenn die Russen viel verkaufen und die Länder, die das kaufen arm sind bekommst du einen niedrigeren Preis für Russen-Bitcoin auch außerhalb der Länder wo das verboten ist.
Die schlimmste Variante ist über die Miner zu gehen. Die Staaten sagen über die FATF, böse Transaktionen zu minen ist Geldwäsche. Alle großen Miner (80% halten sich daran). Die bösen Transaktionen sind in nur 20% der Blöcke. Nun vermietet die FATF auf bösen Blöchen aufzubauen. Die regulierten Miner produzieren die längste Blockchain. Die freien Blöche verweisen, weil hier keiner darauf aufbaut. Die freien Miner gehen pleite (= ❷ harte internationale Regulatorik). https://juraj.bednar.io/en/blog-en/2020/11/18/bitcoin-censorship-will-most-likely-come-pt-2/
Danke zurück an deine qualitativ hochwertige Antwort. Die Unterscheidung nach (1) Bitcoin-feindlichen Staat und (2) Bitcoin-neutraler oder freundlicher Staat ist denke ich sehr hilfreich.
Ich glaube wir leben aktuell eher unter (2) Bitcoin-neutraler Staat. Aber ich denke es gibt ein Risiko, dass Staaten von (2) nach (1) kippen können. Besonders wenn man über längere Zeiträume denkt. Freiheitliche Staaten können auch weniger freiheitlich werden, besonder unter Stress (Krieg, Mangel, Inflation, Wirtschaftskrisen). Und wir brauchen ja gerade in einer Krise Bitcoin. Deswegen denke ich 20%-40% des Portfolios gemäß "Weichei angelegt zu haben" ist eine gute Versicherung.
Lobbyismus für das Gute sollte man unterstützen.
Ich habe für meine KYC und meiner P2P Bitcoin unterschiedliche Wallets also habe ich keine persönlichen Erfahrungen, wie streng grundsätzlich krypto-freundliche Unternehmen sind.
Aber nachdem was ich gelesen habe scheinen mir die Unternehmen eher streng zu sein:
https://sethforprivacy.com/posts/fungibility-graveyard/
https://blockfi.com/prohibited-uses
Blockfi z.B. schreibt, dass die P2P-gekaufte Bitcoin und gemixte Bitcoin zurückschicken und deinen Account sperren.
Das ist sehr wichtig.