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Topic: Bitcoin vs Staatswährung - page 2. (Read 2350 times)

legendary
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October 16, 2013, 11:30:46 AM
#10
Hier nochmal zur Erinnerung wie die Geschichte in Zypern gelaufen ist.

Ein normaler IT Unternehmer, kein russischer Milliardär. 850k Euro waren vorher auf dem Konto.

https://bitcointalksearch.org/topic/my-bank-accounts-got-robbed-by-european-commission-over-700k-is-lost-160292

Im ersten Post hat er am Ende Updates geschrieben wie seine Bank das Geld dann final gezogen hat - 'Bank told me it's "waived" -

... nichts für schwache Nerven.

Keine Gehälter konnten mehr gezahlt werden, alle Angestellten mussten entlassen werden.


legendary
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October 16, 2013, 11:08:01 AM
#9
Und wenn morgen einer kommt und denkt sich einen Stabilitätspakt aus, dann ist das halt so - ups Regeln geändert.

Die Minfee ist übrigens gerade 0.0001. Nebenbei gehen meine Transaktionen immer noch mit 0 Fee durch, wenn ich sie nicht dringend im nächsten Block benötige. Für Kleinstbeträge bin ich noch nicht mal gegen viele(!) Zahlungsdienstleister, die dann am Ende das Clearing über die Blockchain machen und Transaktionen ausserhalb der Chain abwickeln. Für Centbeträge ist das Risiko für den Nutzer dabei überschaubar.

Bei der Staatswährung habe ich die Möglichkeit nicht. Ich benötige zwingend eine Bank und dort muss ich meine Staatswährung zu deren Konditionen parken. Es ist unmöglich, dass jeder seine EUR unter dem Kopfkissen liegen hat. Selbst wenn nur 50% der Einlagen ausbezahlt werden müssten, würde das System sofort zusammenbrechen. Bei Bitcoin habe ich das Geld im Prinzip immer unter dem Kopfkissen liegen und jeder hat die Freiheit selbst in gegenseitigem Einvernehmen eine Transaktion durchzuführen. Das ist bei der Staatswährung unmöglich - das Vermögen wird vom Staat ausgegeben und durch die Regulierung gleichzeitig in Geiselhaft gehalten.
qwk
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Shitcoin Minimalist
October 16, 2013, 08:37:25 AM
#8
Welche Personengruppe kann denn z.B. die Mechanismen und Regeln des Euro ändern? Und welche Mechanismen und Regeln sind dabei konkret gemeint?
Formal ist die EZB alleine und unabhängig für die Mechanismen und Regeln des Euro zuständig.
Sie ist dabei zweckgebunden an die Preisstabilität und soll die Wirtschaftspolitik der EU unterstützen.

Faktisch ist die EZB dabei ein wenig eingeschränkt, da ihr Vermögen bei den einzelnen Nationalbanken liegt, die zum Teil noch staatlich sind.
Außerdem wird das Direktorium der EZB vom Europäischen Rat gewählt.


Vertrag über die Arbeitsweise der Europäischen Union, Artikel 282
(1) Die Europäische Zentralbank und die nationalen Zentralbanken bilden das Europäische System der Zentralbanken (ESZB). Die Europäische Zentralbank und die nationalen Zentralbanken der Mitgliedstaaten, deren Währung der Euro ist, bilden das Eurosystem und betreiben die Währungspolitik der Union.
(2) Das ESZB wird von den Beschlussorganen der Europäischen Zentralbank geleitet. Sein vorrangiges Ziel ist es, die Preisstabilität zu gewährleisten. Unbeschadet dieses Zieles unterstützt es die allgemeine Wirtschaftspolitik in der Union, um zur Verwirklichung ihrer Ziele beizutragen.
(3) Die Europäische Zentralbank besitzt Rechtspersönlichkeit. Sie allein ist befugt, die Ausgabe des Euro zu genehmigen. Sie ist in der Ausübung ihrer Befugnisse und der Verwaltung ihrer Mittel unabhängig. Die Organe, Einrichtungen und sonstigen Stellen der Union sowie die Regierungen der Mitgliedstaaten achten diese Unabhängigkeit.
(4) Die Europäische Zentralbank erlässt die für die Erfüllung ihrer Aufgaben erforderlichen Maßnahmen nach den Artikeln 127 bis 133 und Artikel 138 und nach Maßgabe der Satzung des ESZB und der EZB. Nach diesen Artikeln behalten die Mitgliedstaaten, deren Währung nicht der Euro ist, sowie deren Zentralbanken ihre Zuständigkeiten im Währungsbereich.
(5) Die Europäische Zentralbank wird in den Bereichen, auf die sich ihre Befugnisse erstrecken, zu allen Entwürfen für Rechtsakte der Union sowie zu allen Entwürfen für Rechtsvorschriften auf einzelstaatlicher Ebene gehört und kann Stellungnahmen abgeben.
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October 16, 2013, 06:36:16 AM
#7
Es geht doch nicht um Satoshi Nakamoto, das wäre ja so als wenn man vermuten würde das der Gelddrucker sich abends ein paar Scheinchen privat drucken würde.

Aber im Geegnsatz zur Idee von Nakamoto haben wir in der Bitcoinwelt einfach das Problem das die Abhängigkeit von den Banken und Zentralbanken durch eine Abhängigkeit von Exchanges, Zahlungsdienstleistern, großen Miningprojekten haben. Wenn ich derzeit für $ 1.50 0.01 BTC irgendwo einen Artikel bezahle kostet das u.U. 0.005 BTC Fees, das sind  meiner Berechnung nach stolze 5%.

Es ist doch irrig anzunehmen das die großen Bitcoinnutzer von ihren Möglichkeiten  'Währungspolitik' zu machen absehen werden.
legendary
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October 16, 2013, 04:10:35 AM
#6
Ich zitiere hier mal einfach Satoshi Nakamoto  Grin


Quote from:  Satoshi
Das Kernproblem konventioneller Währungen ist das Ausmaß an Vertrauen, das nötig ist, damit sie funktionieren. Der Zentralbank muss vertraut werden, dass sie die Währung nicht entwertet, doch die Geschichte des Fiatgeldes ist voll von Verrat an diesem Vertrauen. Banken muss vertraut werden, dass sie unser Geld aufbewahren und es elektronisch transferieren, doch sie verleihen es in Wellen von Kreditblasen mit einem kleinen Bruchteil an Deckung. Wir müssen den Banken unsere Privatsphäre anvertrauen, vertrauen dass sie Identitätsdieben nicht die Möglichkeit geben, unsere Konten leerzuräumen. Ihre massiven Zusatzkosten machen Micropayments unmöglich.


...

 Mit einer elektronischen Währung, die auf einem kryptografischen Beweis beruht und kein Vertrauen in Mittelsmänner benötigt, ist Geld sicher und kann mühelos transferiert werden

Genau dieser Punkt das eben nicht mal Satoshi vertraut werden muss ist doch der Punkt von Bitcoin.

Schade, das sich "Reporter" wie der Herr Michael Neuber der mit diesem Artikel: http://www.gruenderszene.de/allgemein/bitcoin-contra-michael-neuber diese diskussion ausgelöst hat, nicht mal die Mühe macht für seine "Recherche" nicht mal die Mühe macht wenigstens den Wikipedia Artikel zu lesen.
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October 16, 2013, 04:02:19 AM
#5

wurde schon wo anderes gepostet, passt aber gut.

Prof. Hülsmann über Zentralbanken, Staaten und das Zwangsgeldsystem

http://www.youtube.com/watch?v=7cjoZtF1M2o
legendary
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October 16, 2013, 03:52:08 AM
#4
Welche Personengruppe kann denn z.B. die Mechanismen und Regeln des Euro ändern? Und welche Mechanismen und Regeln sind dabei konkret gemeint?

Welche Personengruppe die Regeln ändern kann ist nicht ganz klar. So können Entscheidungen getroffen werden, die klar gegen die Interessen der einzelnen Euro-Länder laufen.

Die Regeln gehen von der Entscheidung über die Geldschöpfung bis hin zum ESM.
legendary
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October 16, 2013, 03:20:03 AM
#3

Richtig Mezzomix.
Was diese Pfosten einfach nicht verstehen ist das man im Grunde 'Satoshi' gar nicht vertrauen muss (oder hat der alle private Keys? - das wäre mir neu).
Man muss nur an die 'Gemeinschaft der Nutzer der Währung' - glauben - . Das finde ich ideal.




Welche Personengruppe kann denn z.B. die Mechanismen und Regeln des Euro ändern? Und welche Mechanismen und Regeln sind dabei konkret gemeint?


Hmm. In Europa habe ich da eine Wissenslücke, keine Ahnung wie das mit der EZB und den EU Verträgen in denen diese Dinge sicher festgelegt sind, aussieht.

In den USA kann das die FED welche sich aus den größten Banken zusammensetzt.
Wenn man das Bankgeschäft versteht (der Handel mit dem Rohstoff Verschuldung) ist man da natürlich gleich bei einem Interessenskonflikt.

Zitat John Connally, US-Finanzminister 1971: Der Dollar ist unsere Währung aber euer Problem
Nyx
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October 16, 2013, 03:17:50 AM
#2
Im EU-Raum legen heute Regierungschefs wie Merkel und Hollande die Richtlinien der EZB fest. Eigentlich muss eine Zentralbank eigenständig in ihren Entscheidungen sein, aber heute trifft das wohl nur noch auf die wenigsten ZB zu. Die Regeländerungen sind durch Währungs- und Geldpolitik erreichbar.

Wenn ein Land Bitcoin als Staatswährung akzeptieren würde, dann wäre das ein riesiges Problem für die Banken im Bereich Kredite. Kann mir kaum vorstellen, dass das jemals passieren wird. Als Parallelwährung ist doch Bitcoin schon ganz gut, oder?
sr. member
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October 16, 2013, 03:02:15 AM
#1
Ich möchte hier gerne ein Thema aufgreifen, das in einem anderen Thread diskutiert wird, dort aber eher OT ist.

Es gibt keinen Grund einer Währung zu vertrauen, deren Mechanismen und Regeln ständig auf nicht kontrollierbare Weise geändert werden und die von Personen welche im geheimen agieren kontrolliert wird. Ob diese unbekannten Personen mit ausschließlich altruistischen Motiven handeln, mag am Ende nämlich ein schöner Wunschtraum gewesen sein.

Übrigens handeln die Bitcoin Systemnutzer selbstverständlich jeder für sich egoisisch, genau wie die Nutzer der staatlichen Währung. Nur kontrolliert bei der staatlichern Währung ein kleiner Teil der Nutzer die Regeln und passt diese dauernd an die eigenen Bedürfnisse an. Das passiert bei Bitcoin nicht. Dort kontrolliert jeder Nutzer die Einhaltung der Regeln.
Das ist ein interessanter Gedankengang, den ich gerne genauer verstehen würde.

Welche Personengruppe kann denn z.B. die Mechanismen und Regeln des Euro ändern? Und welche Mechanismen und Regeln sind dabei konkret gemeint?
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