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Topic: Bitcoin- Zukunftsgeschichten aus dem Jahre 2050 - page 2. (Read 712 times)

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Cryptonomics als Dystopie


Es war kalt. So verdammt bitterkalt. Eine kurze Böe bewirkte, dass man vor lauter staubigem Sand nicht einmal mehr die Hand vor den Augen wahrnehmen konnte. Bereits nach einigen Minuten wurde die Sicht wieder klarer. Ein schriller Signalton ertönte und Emma sprang im Raumanzug aus der Schiebetür, welche sich hinter ihr wieder automatisch mit einem lauten Zischen in Blitzgeschwindigkeit schloss. Der Raumanzug wog schwer auf ihrer Haut und schürfte diese auf. Es schmerzte bei jeder Bewegung. Die nächste Lieferung Aluminium von der Erde, das dringend für die Herstellung von den leichteren, flauschigeren und vor allem frauentauglichen Anzügen benötigt wurde, sollte leider erst in einigen Wochen eintreffen. So kam Emma im Moment nicht darum herum mit der Ausrüstung ihres älteren Bruders in die lebensfeindliche Außenwelt des Planeten hinauszusteigen.

Emma bewegte sich auf die verstaubte und rote Jeff-Bezos-Allee zu, welche durch ihre im Helm integrierte VR-Brille in einem leuchtenden grün erstrahlte und von sogenannten Birken gesäumt war. In ihrer Digitalanzeige des Helmes wurde oben rechts die Gesamtmenge ihrer verbleibenden Green-Coins für ein Jahr angezeigt. Diese Green-Coins wurden am Anfang eines jeden Jahres verteilt und an den Ausstoß von CO2 gekoppelt. Jeder Planetenbewohner hatte somit ein gewisses Budget an CO2, welches sie verbrauchen konnten. Wenn keine Green-Coins mehr übrig waren, mussten mittels BTC neue Green-Coins gekauft werden. Nun war die finanzielle Entwicklung leider so, dass durch die vollkommene Dominanz des BTC klassische Umverteilungsmechanismen des Staates, wie z.B. Steuern, völlig versagten. Gerade die Reichsten der Reichsten horteten Unmengen der zentralen Kryptowährung und die Vermögensverteilung hatte sich noch mehr zu ihren Gunsten gewendet. Aus dem Volk gab es bereits Aufrufe Bitcoin-Wale gewaltsam zu enteignen. Paradoxerweise war dies nicht möglich, da niemand genau wusste, wer zu den Reichsten der Reichsten gehörte. Die Vermögenden hatten es mittlerweile verstanden ihren Reichtum nicht mehr öffentlich zur Schau zu stellen. Es gab in den vergangenen Wochen bereits mehrere Fälle, in welchen der Vorrat an Green-Coins für einzelne Personen aufgebraucht war und das Smart-Contract „Kill“ aktiviert wurde. Die Menschen wurden dann liquidiert, indem ganz einfach die Sauerstoffzufuhr in den Schutzanzug gekappt wurde.

Emmas Green-Coin-Budget reichte nur noch für wenige Stunden. Beim Gedanken daran wurde ihre schlecht. Emma spürte, dass sie anfing zu schwitzen und außer Atem kam. Da erblickte sie am Ende des Horizonts ihr Ziel. Eine riesige Halle voll mit veralteten Antminern S119. Das Mining wäre damit eigentlich mit massiven Verlusten verbunden und unprofitabel, aber die Dächer waren mit hocheffizienten Solarmodulen ausgestattet und damit der Strom praktisch umsonst. Allerdings gab es immer wieder Probleme, da der durch den Wind auf die Module gewirbelte Sand die Effektivität massiv beeinträchtigte. Normalerweise wurde die Reinigung automatisiert von Drohnen übernommen, aber manchmal kam es vor, dass eine neue Firmware Probleme bereitete. In diesem Fall lag die Störung aber nicht bei der Firmware, sondern an einer Jugendbande, welche gerade dabei war die Drohnen in ihrem Cybertruck 14 zu verstauen. Im Darknet konnte man diese alten Drohnen vermutlich noch zu BTC machen. Ihr Puls schoss augenplötzlich in die Höhe als sie erkannte, dass die Jugendbande bewaffnet war. Sie hatten eine riesige Menge AVA dabei. AVA war wohl die größte Chance von allen die Vorherrschaft von Bitcoin zu beenden, aber leider war AVA zu komplex und zu kompliziert für die Durchschnittsbürger. Jetzt waren sie wertlos, doch als Wurfwaffe erfreuten sich AVA großer Beliebtheit. Emma bekam mehrere AVA gegen den Helm geworfen, welcher sofort eindrückte. Emma spürte einen heftigen Schlag und sie bemerkte wie ihr schwarz vor Augen wurde. Einige Stunden lag Emma auf dem Boden bis sie erwachte. Ihr war mulmig zumute. Da bemerkte sie, dass die Green-Coins bereits aufgebraucht waren und die Sauerstoffzufuhr bereits gekappt wurde. Einige Minuten blieben ihr noch.

Emma lag im Sterben. Da erhielt sie plötzlich in ihrem Helm eine Notification. Eine ominöse Gruppe des deutschen Forumteils von Bitcointalk mit dem Namen „Bitcoin Group Mining“ hatte es endlich zum ersten Mal geschafft gemeinsam einen Block zu schürfen. Emma hatte ganz vergessen, dass sie in den letzten Jahrzehnten immer wieder Teilnehmerin war. Die geschürften BTC waren bereits auf Emmas Wallet eingetroffen. Mit letzter Kraft nahm Sie einen Exchange vor und tauschte die BTC gegen die rettenden Green-Coins ein. Gerade noch rechtzeitig und keine Sekunde zu früh. Der rettende Sauerstoff strömte in ihren Helm und sie sog ihn tief ein. „Green Coin benötigt dringend eine Fork“, fasste sie ihren Entschluss und machte sich auf den Weg zur Planetenzentrale…
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-> morgen, ist heute, schon gestern <-
Zumindest hatte er das Glück in genau die einzige Kryptowährung zu investieren die heute noch übrig ist. [...] Das letzte Mal musste ich nur 2,5 Dogecoin bezahlen.
Blasphemie! Du lästertest Satoshi auf unglaublich infame Weise!


Habe ich da gerade qwk vernommen, sind hier qwk's Anwesend?

 Cheesy
qwk
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Shitcoin Minimalist
Zumindest hatte er das Glück in genau die einzige Kryptowährung zu investieren die heute noch übrig ist. [...] Das letzte Mal musste ich nur 2,5 Dogecoin bezahlen.
Blasphemie! Du lästertest Satoshi auf unglaublich infame Weise!
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Das Jahr 2050... der in seiner 9ten Amtsperiode sitzende Gott-Präsident Donald Trump hat mittlerweile auf Grund seines hohen Alters einen Status erlangt, den vorher nur die Queen of England hatte. Während die Marskolonien immer noch mit einem Hard Fork drohen um nicht mehr von der Latenzzeit zwischen unseren beiden Planeten abhängig zu sein, ist der Mond nachwievor nichts anderes als ein glorifizierter Bahnhof.

Ich habe Lust auf ein koffeiniertes Kürbisgetränk und rufe mir eine autonome Fähre um zum nächsten Starbucks zu schippern. Angeblich hatten die damals auch andere Getränke als den Pumpkin Spice Latte, aber als Kaffee durch das Massensterben der Monokulturen zum Luxusgut wurde, konzentrierte sich der Konzern auf seine Ersatzprodukte. Gewusst wie, man muss nur den richtigen Riecher haben. So wie mein Opa damals, dank dessen Investments in Coins ich heute auf das universale Grundeinkommen verzichten kann. Wie stolz der gewesen wäre wenn er wüsste das man heutzutage damit bei Starbucks bezahlen kann. Als er vor 5 Jahren starb hat er diesen Meilenstein gerade um ein paar Monate verpasst. Zumindest hatte er das Glück in genau die einzige Kryptowährung zu investieren die heute noch übrig ist. Ich betrete den Starbucks und gebe meine Bestellung auf. Hmm. Die sind tatsächlich wieder teurer geworden. Das letzte Mal musste ich nur 2,5 Dogecoin bezahlen.
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Sehr schöne Idee 1miau! Sobald ich demnächst etwas mehr Zeit habe, werde ich versuchen diesen Thread mit ein wenig Leben zu füllen. Aber mich würde auch freuen, wenn dieser Thread einen großen Anklang findet. Mal schauen wie kreativ der deutschsprachigen BitcoinTalk-Bereich ist.  Smiley
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Stellt euch vor, es ist das Jahr 2050. Das wäre in 30 Jahren – nicht allzu weit, dass man es sich nicht vorstellen könnte aber trotzdem so weit weg, dass es genug Differenzen zum aktuellen Zustand geben wird.
Es wäre doch einmal eine interessante Idee, zu überlegen, wie es im Jahr 2050 aussieht und das in Form von Geschichten zu umschreiben. In diesem Beitrag soll es also darum gehen, sich Geschichten zu überlegen, wie alles nach weiteren 30 Jahren aussehen könnte.

Der Rahmen eurer Geschichte kann durchaus breit gefächert sein, es sollte lediglich keine trockene, wissenschaftliche Zusammenfassung sein, wie weit Bitcoin bis dahin prozentual benutzt werden wird oder so, es soll vielmehr eine lesenswerte Geschichte aus 2050 werden (ggf. sogar gerne der Beginn eines Romans mit verschiedenen Charakteren). Die Geschichte sollte dabei neben einer ggf. vorhandenen Haupthandlung auch erkennen lassen, wie Bitcoin (und Kryptowährungen allgemein) den Alltag beeinflussen.

Weitere Eckpunkte, die in der Geschichte Bestandteil sein könnten:

- Wie hat sich die Gesellschaft nach 30 Jahren verändert?
- Gab es wichtige Meilensteine, die die Zeit ab deren Vorkommnis entscheidend geprägt haben? 
- Welche Einstellung haben in der Geschichte vorkommende Charaktere zu Kryptowährungen (Bitcoin, Altcoins), sofern es diese noch gibt?
...

Die Länge ist egal, es sollten aber schon an die 500 Worte sein, gerne mehr. Wenn ihr einen zweiten Post benötigt, weil die Zeichenanzahl nicht mehr ausreicht, wäre das auch nicht schlimm.


Für gute Geschichten gebe ich gerne 25 Merit oder mehr, also strengt euch an.

Es gibt keine Teilnahmefrist, ihr könnt euch Zeit lassen, wenn ihr eine gute Idee habt.
Seid kreativ!  Wink
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