Dennoch, wie gesagt, ganz überzeugt mich das Modell der Federated Sidechain nicht. Nehmen wir mal an, ein Akteur (DCG?) kauft alle an der Federation beteiligte Unternehmen - dann ist die Unabhängigkeit weg. Oder noch schlimmer: ein Staat streicht die gelockten Coins ein.
Es ist in Wahrheit noch viel schlimmer.
Ich versuche mal, das an einem Beispiel zu erläutern*:
1. Ich habe ein paar Coins der Extremium-Blockchain, die Smart Contracts anbietet
2. Ich beteilige mich an "TheMAO", einer Smart-Contract-basierten DAO auf Extremium.
3. Irgendetwas geht schief und ich erleide einen finanziellen Schaden.
In den meisten Rechtssystemen der Welt (also auch in der EU, der Schweiz, den USA, vermutlich aber sogar in China) habe ich nun einen Rechtsanspruch gegen einen sogenannten "Mitstörer", diesen Schaden zu beseitigen, wenn ich nachweisen kann, dass er dazu in der Lage ist, und es ihm zumutbar ist, diesen Schaden zu beseitigen.
Anders gesagt: ich kann den "Chef" von Extremium, Vitaly Butterberg, vor Gericht zerren und verlangen, dass er in der nächsten Software-Version den Schaden behebt, indem er mir meine Coins wieder gutschreibt.
Das geht sogar so weit, dass ich einen Unterlassungsanspruch gegen Vitaly haben kann, seine bisherige Software-Version weiter zu unterstützen, um die Durchsetzung des Updates zu erzwingen.
* alle Ähnlichkeiten von Namen sind selbstverständlich vollständig unbeabsichtigt.
Das ist natürlich in erster Linie ein Gedankenspiel, ein solcher Prozess wird sehr schwierig zu führen sein und enorme Mittel verschlingen.
Als Kleinanleger habe ich da keine großen Chancen.
Aber man stelle sich vor, ein institutioneller Anleger, der auch noch über entsprechende "politische Rückendeckung" verfügt, erleidet einen solchen Schaden...
Das ist letztlich alles nichts neues.
Zentralisierte Coins sind nicht bloß Unsinn, sie sind gefährlich.