Grundsätzlich muss man die Geldmenge anpassen können, damit das Zwischentauschmittel (Geld) nicht selbst zur knappsten Ware wird. Man stelle sich vor es gäbe nur 21 Millionen Euro. Unsere Wirtschaft würde zusammenbrechen. Jeder wäre nur noch damit beschäftigt den 21 Millionen nachzujagen. Aber nicht um sie zu investieren, sondern nur um sie zu horten. Der Wert des Euros würde explodieren und Kredite gäbe es faktisch keine mehr. Irgendwann würde die Wirtschaft zusammenbrechen und dann das Geld auch sehr stark an Wert verlieren, weil man es nun einmal nicht essen kann. Diese Probleme sind alle seit ewig bekannt und deshalb haben wir ja (unabhängige) Zentralbanken.
Das Problem heute ist aber auch, dass die Zentralbanken IMHO aus politischen Gründen wesentlich mehr Geld in den Markt gepumpt haben als dieser braucht, um normal zu funktionieren. Ich halte die Annahmen, dass Zentralbanken langfristig dazu neigen den Markt mit Geld zu fluten auch für nicht abwegig. Mit der Zeit steigt einfach der politische Einfluss der Mächtigen auf diese Banken. Die Erfahrungen der letzten Jahrzehnte legen diese Vermutung nahe. Trotzdem brauchen wir Zentralbanken und eine variable Geldmenge, um für Preisstabilität zu sorgen. Doch leider ist diese Preisstabilität jetzt durch Inflation bedroht. Und zwar Inflation bei den Vermögenswerten. Also z.B. niedrige oder gar keine Zinsen auf Sparguthaben. Auch das oder gerade das ist eine Form von Inflation. Das Geld ist immer weniger wert. Ausgerechnet die Zentralbanken tragen dafür die Verantwortung. Sie haben unsere Wirtschaft über die Jahre mit billigem Geld regelrecht verpestet. Abschaffen können wir sie aber aus den oben genannten Gründen nicht.
Sorry, aber der erste Teil deines Beitrages ist logisch nicht schlüssig. Selbst wenn es solch eine "Mania" auf Bitcoins gebe, wird sich der Marktpreis letztlich wieder durch entsprechende Marktkorrekturen auf sein gesundes Level einpegeln (genau das, was wir auch derzeit am Kursverlauf ablesen können). Darüber hinaus sprechen auch die Erfahrungen mit auf Gold/Silber basierenden Ökonomien gegen die Theorie, dass man irgendeine zentrale Institution benötigt, die fortlaufend den Wert des Geldes durch kontinuierliche Inflation reduziert, um die Wirtschaft in Gang zu halten. Irgendwelche "Doomsday"-Szenarien bei der Verwendung guten Geldes empfinde ich jedoch nicht gerade als sonderlich naheliegend.
Um mal den guten alten Rothbard zu zitieren (der deinen zweiten Absatz bestätigt - bloß unter der Prämisse, dass es nicht "heute" so ist, dass die Zentralbanken so handeln, wie sie es tun - sondern dass sie gesetzmäßig auf Grund ihrer Rolle im System derart handeln werden):
"“Money is different from all other commodities: other things being equal, more shoes, or more discoveries of oil or copper benefit society, since they help alleviate natural scarcity. But once a commodity is established as a money on the market, no more money at all is needed. Since the only use of money is for exchange and reckoning, more dollars or pounds or marks in circulation cannot confer a social benefit: they will simply dilute the exchange value of every existing dollar or pound or mark. So it is a great boon that gold or silver are scarce and are costly to increase in supply.
But if government manages to establish paper tickets or bank credit as money, as equivalent to gold grams or ounces, then the government, as dominant money-supplier, becomes free to create money costlessly and at will. As a result, this “inflation” of the money supply destroys the value of the dollar or pound, drives up prices, cripples economic calculation, and hobbles and seriously damages the workings of the market economy.”
Source:
http://mises.org/rothbard/moneyback.aspDie Menschen/Wirtschaft braucht/brauchen keine Zentralbanken - diese sind lediglich ein "pain in the ass".