BTC-Guild hatte gestern bei Blockchain.info einen Gesamthashrate Anteil von 47%...
Die könnten ziemlich schnell eine 51% Mehrheit bekommen.. und dann?
Ist bitcoin kaputt?
Nicht direkt kaputt, das Netzwerk läuft auf jeden Fall weiter.
So wie ich verstanden habe, besteht mit mehr als 50% Hashpower die Möglichkeit Inhalte in der Blockchain zu manipulieren. Das würde natürlich in einem enormen Vertrauensverlust in Bitcoin führen.
Ich hab dazu in den letzten Wochen mal die Diskussion auf der DEV-Liste verfolgt. Die 51% sind ein psychologischer Wert. Technisch lässt sich die Blockchain schon etwa ab 45% manipulieren, weil nie das gesamte Netz mit entscheidet. So zumindest die Aussage der Entwickler. Die Gefahr besteht nun vor allem darin, dass sich jemand mit schlechten Absichten der Steuerrechner der BTC-Guild bemächtigt. Die BTC-Guild hatte deshalb einige Maßnahmen ergriffen, um sich zu verkleinern. Hat aber offensichtlich nichts gebracht. Die Miner knäulen sich weiter in der Guild, so wie die Trader auf Mt. Gox. Irgendwann führt das zwangsläufig zum ganz großen Knall. Auf der DEV-Liste denkt man schon über Alternativen zum Bitcoin-Mining nach, um bei zukünftigen Projekten das Minen in Pools zu verhindern.
Der grundsätzlich Konstruktionsfehler ist dabei klar. Viel zu wenige (und zu große) Blöcke mit einer viel zu hohen Belohnung. Das zwingt die Leute zwangsläufig in die großen Pools und konterkariert die Idee eines verteilten Netztes vollständig. Faktisch ist es jetzt schon so, dass Hacker lediglich zwei Steuerrechner übernehmen müssten, um das Netz sicher zu kontrollieren. Das wird früher oder später auch passieren.
1. Die Steuerrechner der großen Pools übernehmen und
2. Mt. Gox runter bringen.
Ergebnis: Bitcoin wäre auf einen Schlag mausetot. Für CIA und Co eine Sache von wenigen Tagen Vorbereitung, wobei man nicht mal hacken müsste, sondern sich die üblichen Verdächtigen - im wahrsten Sinne des Wortes - einfach kauft. Zwischen Anspruch und Wirklichkeit klaffen bei Bitcoin inzwischen riesige Lücken. Es ist halt ein Experiment und das Protokoll ist alles andere als perfekt. Bitcoin weist in die richtige Richtung, aber es ist noch nicht die Lösung. Ich denke aber, es wird noch eine Weile so weiter gehen. Die Risiken werden die Leute erst erkennen bzw. sehen wollen, wenn es knallt.
Es wird noch viele Hardforks brauchen, bevor Bitcoin alle Kinderkrankheiten überwunden hat. Möglicherweise stirbt das Projekt aber irgendwann an einer davon.