Das man Steuer auf Börsengewinne zahlen muss fand ich schon immer schlimm genug. Schliesslich kann man ja auch nichts von der Steuer absetzen wenn man Verluste erleidet. Aber jetzt auch noch Crypto, was noch viel spekulativer ist , oh man.
Abgesehen davon, dass das bedeuten würde, dass die Verluste aus Börsengewinnen von Steuergeld subventioniert werden würden.
Ich glaube man kann die Verluste des Vorjahres von den steuerpflichtigen Gewinnen im aktuellen Jahr abziehen, oder nicht? Vielleicht auch nicht, da bin ich mir nicht sicher da ich eh nur hodle... (wie ein echter pro)
Wenn man in deutschland irgendwelche Gewinne versteuern muss, dann kann man grundsätzlich IMMER auch Verluste verrechnen. Die Aussage diesbezüglich von AHOYBRAUSE ist also falsch, von 1miau zumindest nur halb richtig.
Wenn man aktienverluste macht kann man eine Verlustbescheinigung bei der Bank anfordern (teilweise wird die auch automatisch erstellt) und kann die Verluste in der Anlage Kap angeben. Hat man Depot bei 2 Banken und im selben Jahr auf Depot A 2.000€ gewinn und auf Depot B 3.000€ Verlust, wird das auf Antrag (ausfüllen Anlage Kap) vom FA verrechnet und man bekommt die automatisch angeführten Kapitalerträge +Soli (für Depot A) wieder zurück. Für die übrigen Verluste kann man (ebenfalls in der Steuererklärung) eine Verlustfortschreibung beantragen damit die Verluste mit zukünftigen Gewinnen verrechnen lassen, bis sie aufgebraucht sind. Das geht auch länger als ein Jahr sofern man jedes Jahr neu die Verlustfortschreibung beantragt (ist bei mir 1 Haken den ich standardmäßig drin habe).
Was stimmt ist, dass sich die Werbungskosten nicht in beliebiger Höhe absetzen lassen, da sie mit dem Sparerpauschbetrag eben pauschal abgegolten werden. Hat man eine relative Depot-/Verwaltungsgebühr von z.b. 0,25% des betreuten Volumens ist bei einem Depotvolumen von 400k€ der Pauschbetrag (1.000€ beim Single) ausgeschöpft und alle übrigen Depotkosten bleiben unberücksichtigt. In den allermeisten Fällen ist der Sparerpauschbetrag aber ein Steuergeschenkt, was zumindest für ein Teil der Gewinne Steuerfreiheit bedeutet.
Bei kryptos analog, nur sind da Börsen eh meist im Ausland, sodass nichts automatisch abgeführt wird und man immer eine Steuererklärung machen muss. Im Regelfall sagen ein die reporting Tools wie blockpit, cointracking und Co was da zu tun ist. Auch hier lassen sich Gewinne und Verluste für gleichartige Einkunftsarten verrechnen.
Sofern man im spot-trading Verluste immer schön unterjährig realisiert, die gewinne aber überjährig und damit steuerfrei mitnimmt lassen sich durch krypto "steuerverluste" anhäufen, die z.B. bei Immobilienverkäufen innerhalb der Spekulationsfrist genutzt werden können, um die Steuerlast zu senken. Das geht für mich schon in die Richtung "subvention".
Fürs margin trading (Leerverkäufe, Hebelprodukte), war das ja mal ähnlich, da ließen sich spekulative Kryptoverluste nutzen um "sichere" Gewinne wie Dividenden und Zinsen steuerlich zu kompensieren.
Inzwischen sind das ja alles eigene Töpfe (wurde also feiner geglieder) und die jährlichen Obergrenze für die Verlustverrechnung bei Margin Tradikg liegt aktuell 20k€. Das hat die Verrechnungsmöglichkeiten also schonmal erheblich eingeschränkt, sodass von Subventionen da heute nicht mehr die Rede sein kann....