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Topic: Proof of Burn - bessere Alternative zu Proof of Stake? - page 2. (Read 6188 times)

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Habs mal überflogen, ist das ein ähnliches System wie "Leased Forging" bei NXT und "Cold locked minting" im zukünftigen Peercoin 0.5? Also ein System, dass es den originalen Stakeholdern erlaubt, ihren "PoS-Coin-Anteil" - ohne die Coins selbst zu bewegen - auf andere Keys zu übertragen, die als "fähiger", "vertrauenswürdiger" und vor allem "chancenreicher" fürs Minting und Block-Signing angesehen werden?

Wenn ichs falsch verstehe, bitte korrigieren Wink

Ist ja relativ weit vom Proof-of-Burn-Konzept entfernt, könnte aber den Vorteil von PoB gegenüber PoS eliminieren, dass auf "mintenden" bzw "forgenden" / "stakenden" (wie auch immer jedes Coin seine Technik nennt, ist eh alles dasselbe) Adressen die Coins durch das ständige Laden des Private Keys in den Arbeitsspeicher angreifbar sind.
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@christianpe: Ja, du hast das Verfahren verstanden. Geld verbrennen um hin und wieder Geld zu bekommen Wink

Allerdings wird es mit ein paar Satoshis nicht getan sein. Bei Slimcoin, dem einzigen funktionierenden PoB-Coin derzeit, wurden in den ersten 2 Monaten gleich mal 30% der Coins verbrannt, weil es am Anfang sehr profitabel war, dafür hin und wieder ein paar Coins zu erhalten - und einige PoW-Miner dann gleich alle ihre Rewards "geburnt" haben (Sagen sie zumindest Wink ).

Jetzt gibt es allerdings die ersten, die es bereuen, weil der Kurs nach dem ersten Pump erst mal runter ist. Das ist aber völlig normal, weil es nicht Sinn der Sache ist, so viele Coins zu verbrennen - d.h. der Algorithmus bei einem guten PoB-coin sollte so ausgelegt sein, dass ein Gleichgewicht entsteht, in dem ein kleiner, aber doch signifikanter Anteil der Coins verbrannt werden. Es sollen ja noch Coins für den Handel usw. übrig bleiben. Trotzdem - auf Satoshi-Ebene wird das nicht runter gehen. Dann könnte jeder ja den Coin mit einem mBTC angreifen...
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- PoB könnte eventuell sogar bei good ol' Bitcoin eingeführt werden, da der konzeptionelle Unterschied zum Proof-of-Work kleiner ist als bei PoS.

Und was wird da verbrannt? Bitcoins verbrennen um Bitcoins zu bekommen?

Wenn zB. bei Counterparty Bitcoins verbrannt werden um XCP zu erhalten dann muss doch der initiale Proof of Work in einer anderen Währung trotzdem geleistet worden sein durch irgendwen. Also es ist egal ob ich die Bitcoins zum Verbrennen erst selbst gemined oder gekauft habe, sie basieren trotzdem auf verschwendeten echten Ressourcen. Wie wird die Blockchain eigentlich erhalten? Ich verstehe ja den initialen Prozess an Coins heranzukommen, aber was wird gemacht um die Blockchain zu bauen? Vernichtet jeder einen Betrag X und einer gewinnt irgendwann mal und erhält dafür was? (Au, ja klar..)

Hmmmm das leuchtet dann sogar ein und damit habe ich mir die Frage zur Bitcoin-Verbrennung selbst beantwortet. Also würde es bei Bitcoin so aussehen, dass man alle X Zeiteinheiten einen Satoshi verbrennt und sich damit um den Topf bewirbt. Man killt damit die ganzen ASIC Pfeifen und macht das Netz wieder dezentraler..gefällt mir!  Grin

Gut dann braucht man allerdings für den initialen Prozess der Verteilung ein anderes Verfahren so wie Counterparty am Anfang Bitcoins hat verbrennen lassen.
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Hab nicht viel beizutragen:

1.)
https://bitcointalksearch.org/topic/proof-of-activity-proposal-102355

Proof of Activity Proposal
(by the one and only coblee)

2.) DogeCoin sucht aktiv neuen PoW, Diskussion gut verfolgbar unter:
http://www.reddit.com/r/dogecoindev/ (in diversen Threads) - ,
da Doge mittlerweile von einigen klugen Köpfen der Szene unterstützt wird (Todd, Antonopoulos, ...) und die neuen Entscheider/Coder dort auch einigermassen Know-how haben, ist damit zu rechnen, dass sie einen "guten" PoW-Algo/-Variante wählen
-> sollte man also beobachten was da raus kommt, wenn man sich für gutes PoW-Design & -Praxis interessiert
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Proof of Consensus kannte ich gar nicht, interessant. Hab mir mal kurz das Whitepaper von Credits angeschaut, hört sich auf den ersten Blick ähnlich wie Timekoin oder eMunie (gibts das eigentlich noch?) an. Jedenfalls gut, das es endlich mal wieder etwas Innovation im Altcoinsegment gibt ...
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Vielen Dank für deine Ausführung d5000,

ich hatte vor einiger Zeit auch vom Proof of Burn Prinzip gehört und mich jedoch nicht näher beschäftigt, deine Ausführung hat hier zumindestens Licht ins dunkle gebracht. Ich bin gespannt wie sich das Prinzip jedoch im "richtigen" gebrauch bewährt. Bleibt spannend.

Ich hänge gerade an zwei weiteren coins die den Proof of Consens umsetzen,  wie dem Simcoin oder Credits. Mal schauen was das gibt.  Smiley
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Ist nicht ganz einfach Wink

Grundsätzlich ist er so aufgebaut: Ein bösartiger Teilnehmer kauft eine große Menge eines Coins auf und deponiert sie kurz auf einer Adresse. Er kann sie dann sofort wieder bewegen und verkaufen - wichtig ist nur, dass die große Menge Coins auf seiner Adresse lag. Er erstellt dann offline einen eigenen Blockchain-Fork, der einen Double Spend mit dieser großen Menge Coins zurück zur eigenen Adresse enthält, und geht irgendwann wieder online. Wenn er Glück hat - d.h. das Netzwerk seinen Fork annimmt - und die Coin-Menge groß genug war, um über Proof-of-Stake sofort mehrere Blocks zu finden, kann er das Netzwerk kontrollieren.

Der Angriff ist vergleichbar mit dem 51%-Attack, der Unterschied ist aber dass der Angreifer kein Risiko eingeht, da er ja keine realen Ressourcen verbrauchen muss wie etwa ein bösartiger Miner. Er konnte die Coins ja sofort wieder verkaufen. Deshalb wird von PoS-Gegnern behauptet, das ein beharrlicher Angreifer, der diesen Trick wieder und wieder probiert, das Netzwerk quasi ohne Risiko angreifen kann und irgendwann Erfolg haben wird. Gibt im Nxt- und Peercoin-Forum eine Menge Material dazu. Bisher gab es keinen solchen Angriff, es handelt sich wohl eher um eine theoretische Bedrohung.

Diese Möglichkeit gibt es bei Proof-of-Burn jedenfalls nicht, da ein Angreifer dort immer Ressourcen verbrauchen muss, um einen Angriff einzuleiten, und daher ein Risko eingeht.

(PS: Hab die Beschreibung noch mal präzisiert)
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Sehr interessant

Könntest du den Nothing-at-Stake-Attack erklären.
Ich wäre dir sehr dankbar.

EDIT: Vielen Dank  Wink
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Ich bin bei meinen Streifzügen durch die Altcoinwelt auf das Proof-of-Burn-Prinzip (PoB) gestoßen, das neben Proof-of-Stake (PPC, Nxt ...) als weitere stromsparende Alternative zum Proof-of-Work (dem traditionellen Mining) in Frage kommen könnte.

Das Prinzip wurde von Iain Stewart "erfunden", eine englische Erklärung gibts im Bitcoin-Wiki: https://en.bitcoin.it/wiki/Proof_of_burn (Einleitung ist allerdings veraltet, s.u.) Es gibt auch einen kurzen BTCTalk-Thread.

Zugegeben, es hört sich auf den ersten Blick wie ein schlechter Witz an: Bei diesem Prinzip muss man Coins zerstören, also an eine Adresse ohne benutzbaren Private Key senden, um später Coins "minen" zu können. Als ich das erste Mal darauf gestoßen bin, habe ich PoB deshalb nicht besonders ernst genommen.

Aber der Grundgedanke ist bei näherem Hinsehen gar nicht mal so falsch, vielleicht sogar genial. Um den Sinn zu erfassen, vergleicht man es am besten mit den herkömmlichen Mining:

Bei Proof-of-Work geht es ja eigentlich nicht um eine möglichst hohe Hashrate, sondern darum, dass Angriffe böswilliger Teilnehmer möglichst aufwändig gemacht werden sollen. Deshalb ist es ja für die Sicherheit von BTC durchaus positiv, dass erfolgversprechendes Mining (und -Equipment) inzwischen teuer geworden ist. Die Leistung des Netzwerks in TH/s ist also nur Mittel zum Zweck, einen 51%-Angriff so teuer wie möglich zu machen.

Proof-of-Burn versucht nun, diesen Effekt ohne unnötigen Ressourcenverbrauch in der abgeschlossenen Welt einer Kryptowährung zu "simulieren". Wer bei PoB minen will, muss Coins zerstören und bekommt je nach Höhe des "verbrannten" Betrags eine Art Punktewert zugewiesen, den man mit der Hashrate eines Miners vergleichen kann. Dieser bestimmt die Chancen auf das Finden eines Blocks (und den dazugehörigen Reward). Stewart schreibt folgende Analogie: "Burnt coins are mining rigs".

Kurz gesagt: Man tauscht eine einmalige finanzielle Ausgabe (das "Verbrennen" der Coins) gegen regelmäßige Einkünfte ein. Wie man es ja auch beim Proof-of-Work macht, bei dem man zum Mining teures Equipment kaufen muss.

Wie bei Proof of Work ist die Idee, dass sich ein Gleichgewicht einstellt, in dem es für die Teilnehmer noch profitabel ist, PoB zu "minen", aber ein dem 51%-Attack entsprechender Angriff - etwa mit einer riesigen Transaktion hin zur Burn-Adresse - extrem teuer wird.

Inzwischen ist PoB kein rein theoretisches Konzept mehr, sondern wird von zwei kleinen Altcoins bereits verwendet. Mir sind bisher Slimcoin und TG Coin (wieder tot?) bekannt. Den entprechenden Threads entnehme ich zwar, das es durchaus noch Probleme und Fehler gibt, aber dabei scheint es sich um einfache Bugs zu handeln, die bei entsprechendem Engagement der Entwickler gefixt werden können. Counterparty, Chancecoin und Levelcoin nutzen PoB zwar zur Verteilung der Coins, ihr Sicherheitssystem basiert aber selbst nicht auf dem Proof-of-Burn-Prinzip.

Aus meiner Sicht stellen sich Vor- und Nachteile zu Proof-of-Work und zum "energiesparenden" Konkurrenzprinzip" Proof-of-Stake folgendermaßen dar:

Vorteile:

- Kein unnötiger Strom/Ressourcenverbrauch, der über den normalen Betrieb des Clients hinausgeht (gleicher Vorteil wie bei PoS).
- Das Mining ist anders als bei PoS mit unternehmerischem Risiko behaftet, da man Coins "verbrennen" muss, die ja nicht kostenlos sind, sondern entweder gekauft oder über PoW gemint werden müssen. Der "Nothing-at-Stake-Attack", der als größtes (theoretisches) Problem von PoS angesehen wird, sollte damit bei PoB nicht relevant sein.
- Coins einfach zu horten wird nicht belohnt wie etwa bei PoS.
- Anders als bei Proof-of-Stake ist zum Generieren von Coins kein Hot-Wallet mit einem hohen Betrag notwendig (da bei PoS der Private Key regelmäßig in den Speicher geladen wird, besteht bei schlecht abgesicherten Rechnern Diebstahlgefahr).
- PoB könnte einen preisstabilisierenden Effekt haben (für mich als Stabilitätsfanatiker vielleicht der Hauptvorteil): Bei geringem Preis ist die Attraktivität, Coins zu burnen, höher, und die Geldmenge geht bei einer ausreichend hohen "Burn-Rate" zurück. Bei hohem Preis umgekehrt: Es werden weniger Coins "geburnt" und die Geldmenge dürfte tendenziell eher steigen (je nach dem, wie hoch der Blockreward ist und ob das Prinzip mit PoW oder PoS kombiniert wird).
- PoB könnte eventuell sogar bei good ol' Bitcoin eingeführt werden, da der konzeptionelle Unterschied zum Proof-of-Work kleiner ist als bei PoS.

Nachteile:

- Das Prinzip ist schwieriger zu erklären / verstehen, was man ja auch an der Länge dieses Postings sieht, die mir's aber wert war Grin
- Die Sicherheit einer Kryptowährung mit PoB ist von ihrer Marktkapitalisierung abhängig. Kleine PoB-Coins können relativ einfach mit einer einmaligen Ausgabe angegriffen werden, was aber bei reinem PoS ähnlich ist.
- Wie bei PoS ist das Prinzip nicht geeignet, um die ersten Coins zu verteilen. Es benötigt also einen zusätzlichen Algorithmus (z.B. mit PoW kombiniert) oder ein IPO / initiale Verteilung.
- Eventuell ergibt sich eine Angriffsmöglichkeit aus einem Double-Spend hin zur "Verbrenn-Adresse". Die aber anders als beim bereits erwähnten "Nothing at Stake-Attack" mit einem Risiko behaftet wäre.

Ich teste jedenfalls gerade Slimcoin und habe den Client nach einigem Rumpeln (ausgerechnet gestern war ein Blockchainfork) zum Laufen bekommen und die ersten Cons geburnt. Mal sehen, ob ich einen Block finde Wink
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