Ob die angegebene Rendite allerding realistisch ist? Habe da so meine Zweifel.
Die Zweifel sind wohl mehr als berechtigt. Es ist einfach, in ein Whitepaper reinzuschreiben, dass man 2020 bestimmt 100 Mrd. Dollar über die eigenen Plastikkärtchen abwickeln wird, aber man muss sich klarmachen, was das heißt: 100 Mrd. Dollar sind 2/3 der heutigen Marktkapitalisierung aller Cryptocoins. Auch, wenn sich die Marktkapitalisierung bis dahin verzigfachen sollte: Warum sollte ein Großteil der Coinhalter dann vor allem eines damit machen? Mit den Kreditkarten von TenX shoppen gehen? Und warum sollte, wäre es erfolgreich, nicht ein x-beliebiger anderer Kartenausgeber etwas vergleichbares anbieten? TenX macht durchaus einen soliden Eindruck und Julian Hosp ist ohne Zweifel ein sympathischer und intelligenter Lockenkopf. Das alles ändert aber nichts daran, dass die Renditeerwartungen vollkommener Bullshit sind und nach den ersten realen Auszahlungen der Kurs erstmal ziemlich kräftig in den Keller rauschen wird. Spätestens dann wird den "Investoren" bewusst, dass sie besser VISA-Aktien gekauft hätten als diesen Cryptoquatsch.
150 G$ stecken im Moment in Cryptos, das ist unstrittig. Ich denke, wir alle gehen davon aus, dass es in 2020 wesentlich mehr sein wird - sonst würden wir da nicht so viel Geld reinstecken.
Aber Marketcap ist nur das eine. Das ist gewissermaßen der statische Wert der Cryptos. Bei einer Kreditkarte geht es ja aber um Transaktionen, also dynamische Wertveränderungen. Und da sprechen wir von anderen Dimensionen.
BTC z.B. hat 1,5 G$ 24h-Volumen. Nimm das auf Jahresbasis (x365), dann kommst du auf einen weitaus höheren Wert als sein Marktectap (550 > 70).
Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass in 2020 100 Mio. Crypto-Freunde jeweils 1 k€ in Crypto ausgeben. Es könnte sogar sein, dass Asien alleine dafür schon ausreicht.