Weil ich mal wieder ein kontroverseres Thema diskutiert haben möchte
Ich bin für eine Vermögenssteuer.
Sagen wir einfach mal 3% Steuern auf Vermögen über 500.000 EUR unter Anrechnung einer eigengenutzten Immobilie halte ich für sozialverträglich und angemessen. Natürlich müsste man ggf. noch viele Details berücksichtigen, wie Rentenansprüche, Pflegekosten, etc. um Härtefälle zu vermeiden, aber gehen wir einfach mal davon aus, dass sich da ein halbwegs vernünftiges bürokratisches Monster im Sinne unserer anderen Steuern schaffen lässt.
Im Moment ist unser Steuersystem im Wesentlichen darauf ausgelegt, Einkommen zu besteuern.
Das bedeutet, dass mit Steuern "bestraft" wird, wer Leistung erbringt, um damit Vermögen zu schaffen.
Im Gegensatz dazu wird mit Steuerverschonung "belohnt", wer keine Leistung erbringt, sondern sich auf seinem einmal erhaltenen Vermögen ausruht.
Dabei erzeugt das Erhalten von Vermögen erhebliche Kosten, für die im Moment die Gemeinschaft der Steuerzahler gemeinsam aufkommen muss.
Das Ungleichverhältnis von kleinen und hohen Vermögen lässt sich nur aufrecht erhalten, indem Jahr für Jahr erhebliche Summen in die Bewahrung dieses Ungleichgewichts gesteckt werden. Direkte Kosten wie die Polizei, welche Vermögen schützt, dürften dabei noch den kleinsten Teil der Gesamtkosten dieses Systems ausmachen. Selbst unser Sozialsystem dient letztlich dem Zweck, den "kleinen Mann" bei der Stange zu halten, damit er das System der Ungleichheit von Vermögen unterstützt.
Historisch betrachtet war es in der Vergangenheit üblich, dieses Ungleichgewicht mit Gewalt aufrecht zu erhalten.
Wenn das arme Volk den Hungeraufstand probte, kartätschte man den Pöbel einfach nieder.
In der heutigen Zeit macht man dem kleinen Mann vor, er könne ja selbst Profiteur dieses Ungleichgewichts sein, wenn er nur oft genug Lotto spiele, seine Riesterrente aufstockt und dem noch ärmeren Hartz-IV-ler und Flüchtlingen die Schuld in die Schuhe schiebt.
In diesem Sinne, let the flame wars begin