Geht es wirklich nur darum, um Geldwäsche und Terrorismus zu unterbinden?
So komisch das klingen mag, ja.
Die Motivation der Politiker, alles und jeden zu überwachen, ist zumindest nach meinem Augenschein keineswegs eine Art "Verschwörung der Illuminaten" oder "Errichtung einer Neuen Weltordnung™", sondern schlicht und ergreifend das Ergebnis der nächsten Wahl.
Weiter oben hast du das Gegenteil gesagt. Dem Henne/Ei Problem widersprochen. Nun sagst du das die nächste Wahl die Politiker zu dem gemacht hat was sie sind.
Ich erkenne da nicht, wo ich das Gegenteil gesagt haben soll.
Bzw. ich erkenne keinen Widerspruch.
Wir wissen sehr genau, "wer den ersten Schritt gemacht hat".
Es sind Politiker, die seit Jahren und Jahrzehnten eine Arbeitsverweigerung an den Tag legen, die ihresgleichen sucht.
Deine These (soweit ich sie richtig verstanden habe):
Aber wir haben auch ein Vollkaskoanspruchsdenken entwickelt. Woher das alles kommt ist ein Henne/Ei Problem. Keiner weis mehr wirklich wer den ersten Schritt gemacht hat, aber wir haben ein Ergebniss, das wir nicht wollen.
"Es ist nicht bekannt, woher der Wunsch nach Vollkaskoversicherung in unserer Gesellschaft kommt, und wer den Anfang gemacht hat, dieses Vollkaskodenken bedienen zu wollen".
Meine Antithese:
Politiker bedienen aus Wahlkalkül naive Ansprüche des Bürgers lediglich oberflächlich/medienwirksam, ohne die zugrundeliegenden Probleme überhaupt lösen zu wollen. Im Ergebnis verschlechtert sich die reale Lage des Bürgers und der Ruf nach der sprichwörtlichen Starken Hand wird lauter, wird also erneut im nächsten Wahlkampf oberflächlich bedient. Die Medien sind hierbei ohne böse Absicht aus reiner Profitgier willfährige Helfershelfer derjenigen Politiker, die diese oberflächlichen Scheinlösungen anbieten.
Oder einfacher:
Politik und Medien sind so wie sie sind, weil sie sich verkaufen wollen/müssen.
Bürger präferieren schnelle Scheinlösungen.
Im ersten Posting bist du von einer Minderheit der du selbst angehörst ausgegangen. Aber ein Land besteht nicht aus einer Minderheit sondern aus einer Masse. Und die Mehrheit bestimmt, auch wenn eine Minderheit meint es anders zu sehen. Das muss nicht heisen, das die Minderheit unrecht hat. Aber das meiste kann man nicht in gut oder schlecht einordnen.
Keine Ahnung, worauf du hinauswillst, IMHO hat das nichts mit Minder- oder Mehrheiten zu tun.
Aber wehe ich spekulier mit Bitcoin und jemand kommt an und will sozial gerecht meine gewinne abschöpfen.
Was hat jetzt die "Gewinnabschöpfung" damit zu tun?
Ich persönlich spreche mich seit Jahren für eine Vermögensbesteuerung aus, und selbstverständlich gilt das auch für meine Bitcoins.
Hier im Thread aber geht es um Regulierung.
Und empfinden das als: die Politiker machen was sie wollen.
Ein wichtiger Punkt.
Die eigentliche Frage sollte hier aber lauten, woher dieses Gefühl kommt, dass die Politiker eben machen, was sie wollen?
Ich bleibe bei meiner These, dass hierfür ursächlich die Wahlgerichtetheit des kurzfristigen Aktionismus der Politiker ist.
Da diese medienwirksamen, wahlerfolgversprechenden Maßnahmen an den fundamentalen Problemen nichts ändern, muss beim Bürger der Eindruck entstehen, alles würde immer schlechter, obwohl die Politiker ja ständig versprechen, die Probleme zu lösen.
Folglich muss sich beim Bürger das Gefühl breitmachen, dass die Politiker in Wahrheit eben gerade nichts tun (was in Bezug auf die realen Probleme sogar tatsächlich zutreffend ist).
Infolgedessen ruft der Bürger nach stets radikaleren, härteren Eingriffen, die letztlich von der Politik nur durch immer schärfere, oberflächlich medienwirksame Sofortmaßnahmen bedient werden können.
Es entsteht also ein Teufelskreis, in dem die Politik nicht mehr anders kann, als echte Lösungen zu vermeiden und Scheinlösungen zu pushen, was die Probleme weiter verschärft, und den Bürger zu immer radikaleren Forderungen führt.