Ich will hier mal die Diskussion über derartige Angebote abkoppeln, damit das in den einzelnen Verkaufssthreads nicht untergeht.
Für den Moment lasse ich das im "Biete"-Forum, wenn es in ein anderes Forum soll, bitte verschieben
Erst nochmal mein Standpunkt:
Es ist sicherlich jedem Käufer solcher Gutscheine bewusst, dass diese kein Geschenk eines reichen Gönners oder eine heimliche Werbeaktion (das wäre sicherlich tolle Werbung
) von amazon sind. Die Prozente kommen also irgendwoher.
Auch, wenn der Anbieter selbst eventuell nur Wiederverkäufer von Gutscheinen ist, die er noch günstiger bezieht, gibt es auch da eine Quelle, die auf irgendeine Weise einen entsprechend höheren "Rabatt" erzielt.
Klar dürfte sein,
es gibt irgendwo einen "Geschädigten", der diese Prozente bezahlt, und das ist sicher nicht der Gutscheinhändler.
Der Gutscheinhändler dürfte sich dieser Tatsache auch bewusst sein.
Wenn ich nun davon ausgehe, dass der Gutscheinhändler billigend in Kauf nimmt, quasi "Hehlerware" zu verticken, stellen sich mir als potentiellem Kunden natürlich zwei Fragen:
1. will ich selbst die dahintersteckenden, vermutlich kriminellen Machenschaften, finanzieren?
2. ist ein "Hehler" besonders vertrauenswürdig?
Ich habe für meinen Teil entschieden, beide Fragen mit "Nein" zu beantworten, aber das darf jeder mit sich selbst / seinem Gewissen ausmachen.
Sofern jemand kein moralisches Problem mit Frage 1 hat, sollte er dennoch aufgrund von Frage 2 ein gerüttelt Maß an Vorsicht aufbringen und keinesfalls in Vorleistung gehen oder ähnliches. Schließlich dürfte ein Krimineller keine Minute zögern, irgendwann zusätzlich zu den jetzigen Gewinnen aus der Hehlerei noch einen Bonus aus einem kleinen Exit-Scam mitzunehmen.
In diesem Sinne würde ich jedem dringend davon abraten, ohne Escrow Gutscheine oder Wunschlisten-Bestellungen zu erwerben.
Hier im Forum lese ich leider sehr häufig, dass Leute bei den Gutscheinverkäufern ohne Escrow kaufen. Bisher geht ja alles gut, und bisher ist es doch immer gut gegangen. Wenn ich mir so ansehe, dass die Verkäufer laut eigenen Aussagen mittlerweile zehntausende Euros am Tag handeln, muss sich doch jeder einfach mal die Frage stellen, ob die Erfahrungen der Vergangenheit da nicht eine Lehre sein sollten?
Was hindert die Verkäufer denn daran, eines Tages einfach die zehn- oder zwanzigtausend Euro, die sie ohne Escrow gerade erhalten haben, einfach einzustecken und ihren Account hier aufzugeben?
Sie können sich ja sogar vorher schon einen "Konkurrenz"-Account hier erstellen und müssten somit nicht einmal auf Geschäft verzichten.
Leute, macht die Augen auf:
Nie ohne Escrow!
Für mich selbst habe ich entschieden, keine amazon-Gutscheine oder -Wunschlisten-Bestellungen (mehr*) zu erwerben.
* ich habe in der Vergangenheit einmalig bei einem Anbieter hier im Forum von einem derartigen Angebot Gebrauch gemacht, war an sich zufrieden, habe aber später darüber nachgedacht, und möchte das in Zukunft aus moralischen Gründen nicht mehr tun.Ich beziehe mich mal ausdrücklich auf die bekannten Angebote:
https://bitcointalksearch.org/topic/b-10-rabatt-auf-amazonde-gutscheine-s-btc-4787720https://bitcointalksearch.org/topic/amazonde-15-rabatt-2768660https://bitcointalksearch.org/topic/zalandode-15-20-rabatt-kostenloser-versand-4542521https://bitcointalksearch.org/topic/biete-online-gutscheine-zalando-itunes-googleplay-suche-80-in-btc-4732417Ältere:
https://bitcointalksearch.org/topic/20-rabatt-auf-amazonde-gutscheine-1656610https://bitcointalksearch.org/topic/15-rabatt-auf-amazonde-bestellungen-bis-1000-1314878https://bitcointalksearch.org/topic/bitte-mrdj-kontakiterien-20-rabatt-auf-amazonde-bestellungen-ab-1000-1120802
Da ich mich vielleicht bisher ein wenig zu unklar ausgedrückt habe, möchte ich auf denkbare "Szenarien" eingehen, aus welcher Quelle die Gutscheine hier stammen könnten. Wohlgemerkt, ich unterstelle nicht unbedingt, dass es eine oder mehrere der genannten Quellen sind, aber es darf sich jeder Käufer seine eigenen Gedanken darüber machen, ob er ggf. die angesprochenen Machenschaften mitfinanzieren möchte. Die einzelnen "Vergehen" werden sicherlich von jedem unter uns moralisch anders gewertet. Ich selbst könnte evtl. mit bestimmten "Vergehen" leben, andere "Verbrechen" sind für mich so inakzeptabel, dass ich nicht einmal das Risiko eingehen möchte, auch nur möglicherweise diese zu finanzieren.
Die Verkäufer der Gutscheine können selbst direkt an der Quelle sitzen, oder selbst wiederum nur Mittelsmänner sein, die möglicherweise sogar mehr oder minder gutgläubig(?) einfach nur die Gelegenheit wahrnehmen, sich ein bisschen Geld zu verdienen, indem sie Gutscheine mit hohem Abschlag aus bestimmten Quellen kaufen, um sie hier gewinnbringend zu verkaufen.
Ich unterstelle allerdings (rein subjektiv, ohne Beweise, Ninja-Inquisitions-mäßig), dass eine solche Gutgläubigkeit nicht besteht, sondern zumindest billigend in Kauf genommen wird, aus welchen Quellen die Gutscheine stammen.
Quellen, die spontan einfallen:
Affiliate-BoniAffiliate-Partner von amazon erhalten bei jeder Bestellung, die über ihre Webseite getätigt werden, ein paar Prozent (ich weiß von ca. 5-7%) gutgeschrieben. Angeblich soll das bei manchen in Form von amazon-Gutscheinen passieren. Diese Gutscheine lassen sich aber sicherlich auch legal zu Geld machen, und dann sind 30% Rabatt nicht glaubwürdig.
Nicht plausibel.CardingKlingt auf den ersten Blick gut. Man klaut irgendwo Kreditkarten-Daten, kauft damit Gutscheine, und verkauft die mit Gewinn weiter. Allerdings platzen die Gutscheine, sobald der Diebstahl der Karte auffliegt.
Nicht plausibel."Normaler" PornoIn dem Bereich ist es zwar durchaus nicht ganz so einfach, Zahlungen anzunehmen, aber es gibt spezialisierte Anbieter für diesen Bereich, die sicherlich keine 30% Gebühren verlangen.
Nicht plausibel."Illegaler" PornoDa wäre vor allem so Zeug mit Tieren zu erwähnen. Naja, wer's mag. Das ist zwar in Deutschland nicht legal, aber die Pornoanbieter haben da sicherlich Standorte, an denen sie das hosten können, wo es wiederum kein Problem sein dürfte, einschließlich toleranter Zahlungsabwickler.
Nicht plausibel.Kinder-PornoIch kann mich nicht ganz dazu durchringen, das einzustufen. Einerseits sind in dem Bereich sicherlich Bitcoin & Co. aufgrund der vermuteten "Nutzerstruktur" nicht besonders gängig, andererseits kann ich mir da auch nicht vorstellen, dass aus der Ecke riesige Mengen an amazon.de-Gutscheinen stammen sollen.
Nicht ganz plausibel. Wird, wenn überhaupt, nur eine Randerscheinung sein.
"Kauf mir was nettes"Wie jemand so schön schrieb "ich zeig dir meine Titten, du kaufst mir was nettes", aus der Quelle gibt es sicher den einen oder anderen Gutschein. Der muss dann auch irgendwie zu Geld gemacht werden. Aber für solche Fälle gibt es Ebay, da gibt es eigentlich keinen Grund, auf 30% zu verzichten.
Nicht plausibel."Darknet"-Drogen- Waffenhandel etc.Erscheint mir ungeeignet für amazon-Gutscheine, aber nicht undenkbar, gerade, wenn die Gutscheine bar gekauft werden. Allerdings sind die Einstiegshürden für die entsprechenden Marktplattformen eher hoch, da kann ich mir nur schwer vorstellen, wieso dort nicht direkt mit Bitcoin & Co. gezahlt werden sollte.
Nicht ganz plausibel.SteuertricksNach meinen Informationen eignen sich amazon-Gutscheine nicht für Umsatzsteuerkarussells o.ä., aber ich kann natürlich nicht ausschließen, dass es da nicht doch den ein oder anderen Weg gibt. Wenn überhaupt, lassen sich damit aber wohl kaum mehr als 19% sparen, insofern reicht das nicht aus, um Rabatte von 30% zu ermöglichen.
Nicht ganz plausibel, kann aber evtl. ein "Sahnehäubchen" sein.
Gewinnspiele / Tricksereien"Kauf einen Gutschein, und du nimmst an der Lotterie teil" oder so ähnlich soll das ablaufen. Scheint weit verbreitet zu sein und in Teilen der Welt gut zu funktionieren. Opfer sind dabei wohl irgendwelche einsamen Omas und Opas?
Plausibel, dürfte aber nicht die ganz großen Mengen bringen.
Download-PlattformenNaja, dazu hat sicher jeder seine eigene Meinung, ich selbst habe kein Problem mit Leuten, die ihre Musik und Filme bei E-Donkey & Co. teilen. Kommerzielle Anbieter, die sich daran bereichern, sehe ich allerdings schon deutlich kritischer. In Anbetracht der großen Verbreitung solcher Plattformen und der vermutlich umfangreichen Nutzung dürfte ein großer Teil der Gutscheine irgendwie aus der Ecke kommen.
Plausibel.