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Topic: Biete akademisches Ghostwriting (Naturwissenschaften) - page 2. (Read 2824 times)

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Als erstes mal fördern die Organisationen selbst und natürlich die prominenten Betrüger diesen Betrug. Den Helfer als die Ursache hinzustellen halte ich für skurril. Übrigens spricht ja nichts dagegen, den Namen des OP mit auf die Arbeit zu schreiben - falls das die Organisation toleriert!

Das Angebot sehe ich daher erst mal neutral. Es kommt darauf an, was die Auftraggeber und deren Organisationen daraus machen.
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Von wegen Eigentor, Du bestätigst meine Aussage ja sogar noch. Im übrigen heisse ich das nicht gut. Ich habe aber etwas dagegen, auf anderen rumzuhacken, aber für die Entwicklung im eigenen Stall blind zu sein oder zumindest alle Augen zuzudrücken. Man kehr erst mal vor der eigenen Tür, bevor man beim Nachbarn rumpöbelt!

Du widersprichst Dir staendig selbst. Dass ein Herr von und zu Guttenberg sein Dr.-Arbeit hat schreiben lassen ist ein Fakt! Das muss ich nicht erst noch bestaetigen. Wenn so jemand Verteidigungsminister werden kann, dann ist solch ein Verhalten bei den oberen Zehntausend offensichtlich nicht unueblich. Das schliesst nicht aus, dass es dort auch integre Persoenlichkeiten gibt. So, und wenn ich schon nicht an mir selbst, oder meinem Nachbarn die notwendigen Standards anlege, wie kann ich dann diese von einem Verteidigungsminister verlangen? Also, wie Du schon sagst, zuerst vor der eigenen Haustuer kehren, und die beinhaltet mich und mein naeherer Umkreis. Und diese Standards darf ich dann im BESONDEREN auch von anderen verlangen!

Übrigens bin ich nicht der Meinung, dass ein Forscher nur dann gut ist, wenn er seine Arbeit gut präsentieren kann.

Das habe ich nie behauptet! Lies bitte nochmal meine aelteren Kommentare. Es geht darum, dass es nicht reicht, die allgemeine Relativitaetstheorie aufzustellen, man muss auch noch die entsprechenden Artikel verfassen, in welchen fuer moeglichst alle die Resultate erklaert werden. Und glaub mir, das ist meist die Hauptarbeit, die eigentliche Forschung ist Spielerei.

Mag sein, dass sowas - neben Vitamin B - zum Standesdünkel in der universtären und gesellschaftlichen Karriere gehört, aber fachlich korrekt ist es m.E. nicht. Egal, Du bist offensichtlich in die Organisation eingebunden und verteidigst deshalb diese Zustände bis zu einem gewissen Grad.

Ich verteidige ueberhaupt nichts, ich prangere sogar an. Du verstehst nur meinen Standpunkt in keinster Weise. Wie ich oben schon schrieb, die Standards, welche ich an mich anlege, die lege ich auch an andere an. Und ich kenne viele Wissenschaftler, die NICHT betruegen, welche sauber wissenschaflich arbeiten und auch korrekt alle Coautoren nennen. Und dabei handelt es sich um die Mehrheit der Forscher. Und ja, dies darf ich mit Fug und Recht behaupten, da ich in eine solche Organisation eingebunden war. Und zwar in eine weltweit ziemlich Namenhafte. Aber ja, es gibt auch schwarze Schafe! Und gegen die muss vorgegangen werden. Ein Schritt unter anderen ist es, den Betrug, welcher durch Ghostwriting betrieben wird, einen Riegel vor zu schieben.

Ich bin das nicht (mehr), sondern schaue mir das ganze von aussen an und teilweise ekelt es mich auch an! Das gilt nicht für alle und alles in diesem Betrieb, aber leider gibt es dort genug faule Äpfel, sodass der Gestank auch ausserhalb bemerkt wird. Daneben haben die Organisation oft zu wenig Ambitionen, diese Zustände zu ändern.

Egal, Du hast Deine Meinung, ich habe eine andere.

Und deswegen verteidigst bzw. tolerierst Du jemanden, welcher den Betrug in jenen Organisationen noch foerdert? Siehst Du den Widerspruch nicht oder willst Du ihn nicht sehen?
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Die Lösung ist im Grunde immer weniger Macht. Immer kleinere Strukturen. In diesen Beispiel, kein Bildungsmonopol.

Besser hätte ich es nicht sagen können. Genau meine Meinung, und zwar nicht nur im Bereich der Bildung.
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...
Wir haben schon genug erbaermiche Flaschen mit akademischen Titeln an den Hebeln der Macht, mehr muessen es nun wirklich nicht mehr sein.
...
Ich sehe das etwas anders.

Soziopathen sitzen im Knast.
Psychopathen an der Macht.


Die erbärmlichen Flaschen sind für mich noch nicht mal so sehr die Flaschen die im Knast sitzen weil sie Ihre Affekte nicht unter Kontrolle haben.
Sondern viel mehr die große Masse weil sie sich die Psychopathen als ihre Ausbeuter herbeisehnen.

Die Psychopathen sind halt einfach die Alphawölfe.

In einem Machtsystem wie es zB. die Demokratie eines ist, ist Betrug Systemimmanent.

Die Lösung ist im Grunde immer weniger Macht. Immer kleinere Strukturen. In diesen Beispiel, kein Bildungsmonopol.
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Das ist schlicht und einfach eine Betrugsmasche, die Du betreibst.


So interessant ich die Diskussion hier auch gerade finde, solltet ihr vielleicht ein wenig aufpassen, was genau ihr den anderen an den Kopf werft. Die einzige Straftat, die ich hier im Thread sehen kann, ist die zitierte Verleumdung.
Das schreiben einer Bachelor-, Master- oder Doktorarbeit gegen Geld ist sicherlich keine Straftat.
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Von wegen Eigentor, Du bestätigst meine Aussage ja sogar noch. Im übrigen heisse ich das nicht gut. Ich habe aber etwas dagegen, auf anderen rumzuhacken, aber für die Entwicklung im eigenen Stall blind zu sein oder zumindest alle Augen zuzudrücken. Man kehr erst mal vor der eigenen Tür, bevor man beim Nachbarn rumpöbelt!

Übrigens bin ich nicht der Meinung, dass ein Forscher nur dann gut ist, wenn er seine Arbeit gut präsentieren kann. Mag sein, dass sowas - neben Vitamin B - zum Standesdünkel in der universtären und gesellschaftlichen Karriere gehört, aber fachlich korrekt ist es m.E. nicht. Egal, Du bist offensichtlich in die Organisation eingebunden und verteidigst deshalb diese Zustände bis zu einem gewissen Grad. Ich bin das nicht (mehr), sondern schaue mir das ganze von aussen an und teilweise ekelt es mich auch an! Das gilt nicht für alle und alles in diesem Betrieb, aber leider gibt es dort genug faule Äpfel, sodass der Gestank auch ausserhalb bemerkt wird. Daneben haben die Organisation oft zu wenig Ambitionen, diese Zustände zu ändern.

Egal, Du hast Deine Meinung, ich habe eine andere.
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Das schlägt ja dem Fass den Boden aus, was hier fuer wirre und fadenscheinige Argumente vorgebracht werden.  Angry

... die Regeln sind klar vorgegeben: Alle an einer Arbeit beteiligten muessen genannt werden! ...

Da dies an den Universitäten offensichtlich in durchaus nennenswertem Umfang so gehandhabt wird, sollte man dort als erstes mit der Mistgabel ausmisten. Nur wer sollte sowas bei einer staatsnahen Organisation, die zudem noch die "Elite" der (ehrenwerten?) Gesellschaft hervorbringt jemals angehen?

Wenn also diese Organisation ihre eigenen Regeln nicht leben mag, dann kann ich kaum einen externen Dienstleister deshalb verurteilen. Man sollte immer erst den eigenen Miststall ausmisten, bevor man bei anderen versucht zu kehren. Diese Attitüde ist aber in der Gesellschaft durchaus üblich und letztendlich für die meisten Probleme verantwortlich. Das Sprichwort "der Fisch fängt am Kopf an zu stinken" passt hier wie die Faust auf's Auge!


"Das Sprichwort "der Fisch fängt am Kopf an zu stinken" passt hier wie die Faust auf's Auge!"

LOL, das war wohl ein Eigentor. Frag Dich doch mal wie es dazu kommt? Leute die da oben ankommen, ohne echte Eigenleistung, haben auch kein Interesse diese Saustall auszumisten. Deshalb muss ich das aber nicht gutheissen oder noch unterstuetzen.

Uebrigens, sehr nett, wie Du alle ueber einen Kamm scherst. Im Gegensatz zu Dir verallgemeinere ich hier nicht, sondern prangere NUR das betruegerische Angebot des Fadenoeffners und seines/ihresgleichen an. Diese Praxis uebervorteilt Menschen, welche sauber gearbeitet haben!

Sorry, aber ich bin echt verwundert von den ethisch und moralischen Standards, welche der ein oder andere hier vom Stapel laesst: eine betruegerische Dienstleistung wird hier verteidigt, als neutral oder gar positiv angesehen.
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Das schlägt ja dem Fass den Boden aus, was hier fuer wirre und fadenscheinige Argumente vorgebracht werden.  Angry

... die Regeln sind klar vorgegeben: Alle an einer Arbeit beteiligten muessen genannt werden! ...

Da dies an den Universitäten offensichtlich in durchaus nennenswertem Umfang so gehandhabt wird, sollte man dort als erstes mit der Mistgabel ausmisten. Nur wer sollte sowas bei einer staatsnahen Organisation, die zudem noch die "Elite" der (ehrenwerten?) Gesellschaft hervorbringt jemals angehen?

Wenn also diese Organisation ihre eigenen Regeln nicht leben mag, dann kann ich kaum einen externen Dienstleister deshalb verurteilen. Man sollte immer erst den eigenen Miststall ausmisten, bevor man bei anderen versucht zu kehren. Diese Attitüde ist aber in der Gesellschaft durchaus üblich und letztendlich für die meisten Probleme verantwortlich. Das Sprichwort "der Fisch fängt am Kopf an zu stinken" passt hier wie die Faust auf's Auge!
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Das schlägt ja dem Fass den Boden aus, was hier fuer wirre und fadenscheinige Argumente vorgebracht werden.  Angry

Relativierung hilft nicht, Herr/Frau Fadenoeffner. Das ist schlicht und einfach eine Betrugsmasche, die Du betreibst. Die Regeln sind klar vorgegeben: Alle an einer Arbeit beteiligten muessen genannt werden! Dass das nicht ueberall so gehandhabt wird macht die Sache ja erst so schlimm. Wie soll man denn die Faehigkeiten einer Person einschaetzen, wenn oberes nicht gegeben ist? Wenn sich jemand mit fremden Federn schmueckt? Richtig! Gar nicht! Kann man naemlich nicht. Man muss dann immer den harten Weg gehen, die Person einstellen, Geld und Zeit investieren um darueber herauszufinden, wie es um die Person wirklich bestellt ist. Das mag den meisten bei einer kleinen Firma egal sein, was aber, wenn die Firma eine ganze Nation ist?

@allyouracid: Weil es fuer Kinderpornographie eine Nachfrage gibt ist die Befriedigung dieser Nachfrage ein Kavaliersdelikt?

Wo leben wir denn? Ach ja, ich vergaß, auch in einer Bananenrepublik.
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Encrypted Money, Baby!
Ich weiß nicht, ob man dem OP hier eine Mitschuld daran geben kann, dass wir solche Zustände haben. Wenn es irgendwo eine Nachfrage gibt, wird sie auch immer bedient werden, wenn sie nur groß genug ist. Ich glaube, dass da eher ganz woanders in unserer Gesellschaft etwas falsch läuft.

Das hört sich für mich so an, als würde man zum Beispiel BTM-Dealern die Schuld geben wollen, dass es überhaupt Konsumenten gibt.
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Ich bin mir nicht sicher, ob ich von meinen Erfahrungen auf andere schließen kann, aber ich durfte nun schon einige Male miterleben, dass die Texte für Veröffentlichungen von Autoren an der Uni geschrieben wurden, die schlussendlich nicht in der Arbeit aufgeführt wurden. Auch sind die Studienleiter oft sehr selektiv, wen sie als "Mitarbeiter" in der Studie aufführen und wen nicht. Studentische Mitarbeiter, die beispielsweise für ihre Master- oder Bachelorarbeit im Rahmen einer größeren Studie das Kollektiv vorbereiten oder statistisch auswerten, werden grundsätzlich nicht genannt, obwohl deren Arbeiten oft ganz substanziell sind. Autoren sind oft phd-Studenten, die die Texte als "Übung" verfassen. Aber eigentlich ist das alles hier nicht Thema.

Die Gründe einen Ghostwriter zu engagieren sind vielseitig und manchmal auch, wenigstens inoffiziell, von den Betreueren abgesegnet. Ich habe legasthenische Studenten betreut und Personen, die von ihren Betreuern zwischen Studienarbeit, regulärem Studium, Zweitstudium und Arbeit als Kellner mit so vielen Aufträgen beladen wurden, dass sie keinen anderen Ausweg mehr sahen. Das universitäre System sieht die Verfassung einer wissenschaftlichen Arbeit vor. Aber in praktisch orientierten Studiengängen ist das oft nicht sonnvoll, bringt sie doch keinen Nutzen, z.b. bei Masterstudiengängen die zu einer zusätzliche Berufsbefähigung führen sollen. Nur weil jemand nicht gut darin ist einen wissenschaftlichen Text zu verfassen, heißt das nicht, dass er in seinem späteren Beruf nicht gut sein wird.
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Nur wirst Du bei guter und anspruchsvoller Forschung nicht "irgendjemand" finden, welcher Dir den Artikel schreibt, denn ein gewisses Vorwissen muss da schon da sein.

Natürlich muss ein gewisses Domänenwissen vorhanden sein. Ich habe das mal in einem universitären Forschungsinstitut gesehen, da hat die Sekretärin tatsächlich den Laden am Laufen gehalten (der Prof war sowieso nie da). Die wusste fachlich was Sache ist und hat die Vorträge (die der Prof dann gehalten hat) und auch einige Papers (mit) erstellt. Genannt wurde sie aber nie in den Arbeiten. genannt wurden neben dem Prof üblicherweise nur Doktoranden und Postdocs.

D.h. da ist man dann schon wieder auf der Ebene eines Fachkollegen und das Problem, welches Du ansprichst stellt sich gar nicht.

Keine Ahnung ob die Frau damit letztendlich ein Problem hatte. Vielleicht wusste sie auch, dass sie in diesem Institut trotz ihres angesammelten Wissens realistisch nie einen Stich machen würde - schon aufgrund ihrer formalen Qualifikation (Mittlere Reife) nicht.

Allerdings war das tatsächlich ein "Laberfach" (Medizin). In der Mathematik oder Physik ist sowas sicherlich schwieriger, auch wenn ich dort ebenfalls schon absolute Totalausfälle angetroffen habe. Das mag sich in den letzten Jahren oder an einigen Fakultäten geändert haben. Ich halte mich da auf jeden Fall inzwischen fern - das ist nicht meine Welt und auf die Titel habe ich noch nie etwas gegeben.
sr. member
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doktorarbeit für 15.000 €?  Cool

(lasst euch bloß nicht erwischen lol)

scheint gang und gebe zu sein in dem Gebiet.

Gab da mal einen größeren Bericht auf Spiegel dazu.
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Es gehoert also beides zusammen: a) gute Forschung zu machen und b) diese auch gut darzustellen. Wenn man nicht darstellen kann, dann muss man sich halt einen Partner suchen, der das kann, welcher aber auf der Veroeffentlichung genannt werde muss.

Kann dieser Partner dann irgendeine ungelernte Hilfskraft sein, die aber ein Händchen für gute Darstellung hat? Oder muss dieser Partner ebenfalls Akademiker sein?

Im ersten Fall wäre das OK, kommt halt der Name der Sekretärin mit auf das Paper. Im zweiten Fall mag das dann so sein, ist aber tatsächlich idiotisch. Wer Forschungsergebnisse gut darstellen kann muss noch lange kein guter Forscher sein und umgekehrt. Nur weil sich etwas "eingebürgert" hat, kann es trotzdem eine garvierende Fehlentwicklung sein. Wenn dann untaugliche und schlechte Vorgaben umgangen werden, möchte ich das nicht verurteilen.

Natuerlich kann dieser Partner irgendeine ungelernte Hilfskraft sein. Wenn derjenige den Artikel oder die Arbeit formuliert, aber die Experimente nicht gemacht hat, dann hat derjenige praktisch 50% der Arbeit gemacht und MUSS genannt werden. Nur wirst Du bei guter und anspruchsvoller Forschung nicht "irgendjemand" finden, welcher Dir den Artikel schreibt, denn ein gewisses Vorwissen muss da schon da sein, die entsprechende FACHLITERATUR ist dann in der Regel ziemlich umfangreich und anspruchsvoll auf welche man sich bezieht bzw. beziehen muss. D.h. da ist man dann schon wieder auf der Ebene eines Fachkollegen und das Problem, welches Du ansprichst stellt sich gar nicht.

Hingegen bei Laberfaechern, welche ja gerne von Duennbrettbohrern wie unserem ehemaligen Verteidigungsminster von und zu Guttenberg fuer ihre Zwecke ausgenutzt werden um sich einen akademischen Titel anzueignen, reicht es eben bei jenem Partner aus, wenn der gut labern kann. Der kleine Kern neuer Erkenntnis, welchen die Arbeit moeglicherweise sogar enthaelt, kann dieser Partner eben auch noch kapieren ohne Fachkollege zu sein. Oder der Kern stammt dann vielleicht sogar vom Schreiberling und der Hauptautor hat gar nichts beigetragen ausser das Thema vorzugeben. Was noch schlimmer ist.
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Es gehoert also beides zusammen: a) gute Forschung zu machen und b) diese auch gut darzustellen. Wenn man nicht darstellen kann, dann muss man sich halt einen Partner suchen, der das kann, welcher aber auf der Veroeffentlichung genannt werde muss.

Kann dieser Partner dann irgendeine ungelernte Hilfskraft sein, die aber ein Händchen für gute Darstellung hat? Oder muss dieser Partner ebenfalls Akademiker sein?

Im ersten Fall wäre das OK, kommt halt der Name der Sekretärin mit auf das Paper. Im zweiten Fall mag das dann so sein, ist aber tatsächlich idiotisch. Wer Forschungsergebnisse gut darstellen kann muss noch lange kein guter Forscher sein und umgekehrt. Nur weil sich etwas "eingebürgert" hat, kann es trotzdem eine garvierende Fehlentwicklung sein. Wenn dann untaugliche und schlechte Vorgaben umgangen werden, möchte ich das nicht verurteilen.
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Wir haben schon genug erbaermiche Flaschen mit akademischen Titeln an den Hebeln der Macht, mehr muessen es nun wirklich nicht mehr sein.

Zwei Fragen (nein, die braucht keiner beantworten) dazu:

-Definiert sich die akademische Leistung über das Verfassen/Veröffentlichen eines Papers oder über die Forschungsarbeit. D.h. ist der Forscher besser wenn er im Fachgebiet tatsächlich nichts kann, aber beeindruckende Papers verfasst?!

- Was qualifiziert einen Forscher und Lehrer zur Ausübung von Macht über andere Menschen?!


Ich beantworte diese aber trotzdem gerne:

1.) Eine Forschungsarbeit nuetzt niemanden was, wenn sie nicht in irgendeiner Art und Weise veroeffentlicht wurde. Und zwar so, dass sie falsifizierbar und NACHVOLLZIEHBAR fuer andere ist. D.h. wenn Du die Antwort auf das Universum und den ganzen Rest hast und behauptest, diese waere 42, dann musst Du auch schluessig darlegen koennen, wie Du zu diesem Resultat gekommen bist (deshalb auch der zweite Computer, die Erde). Ansonsten ist das nur eine Behauptung, und behaupten kann man alles moeglich. Z.B. auch, dass unsichtbare lila Einhoerner um den Goldtopf am Ende eines Regenbogens tanzen. Die Darstellung der Forschungsergebnisse ist eine Kunst fuer sich, das sollte man schon zu wuerdigen wissen. Sich bei einem Vortrag z.B. vorn hinzustellen und den Leuten die Ergebnisse vor den Kopf zu kloppen zeugt nicht gerade von Achtung dem Publikum gegenueber und irgendwann werden die Leute nur noch den Kopf schuetteln und schlicht nicht mehr zuhoeren, egal wie toll die Ergebnisse sind. Wer nicht praesentieren kann, insbesondere in schriftlicher Form, der wird es in der Forschung nicht weit bringen. Es gehoert also beides zusammen: a) gute Forschung zu machen und b) diese auch gut darzustellen. Wenn man nicht darstellen kann, dann muss man sich halt einen Partner suchen, der das kann, welcher aber auf der Veroeffentlichung genannt werde muss. Denn es ist dann keine Einzelleistung mehr.

2.) Nichts. Jedoch stehen die einfachen Leute auf akademische Titel und Grade. Es vermittelte mal Ehrlichkeit, Objektivitaet und Bildung. Ganz dumm durfte man auch nicht sein. Ergo versucht die Politikmischpoke sich damit zu schmuecken. Egal wie und ohne Ruecksicht auf Verluste. Und dies fuehrt, wofuer ein akademischer Titel mal stand, ad absurdum. Daran sind insbesondere solche Typen wie der Fadenoeffner nicht ganz unschuldig.

Ich kann gar nicht soviel fressen wie ich kotzen wollt.
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Wir haben schon genug erbaermiche Flaschen mit akademischen Titeln an den Hebeln der Macht, mehr muessen es nun wirklich nicht mehr sein.

Zwei Fragen (nein, die braucht keiner beantworten) dazu:

-Definiert sich die akademische Leistung über das Verfassen/Veröffentlichen eines Papers oder über die Forschungsarbeit. D.h. ist der Forscher besser wenn er im Fachgebiet tatsächlich nichts kann, aber beeindruckende Papers verfasst?!

- Was qualifiziert einen Forscher und Lehrer zur Ausübung von Macht über andere Menschen?!
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Übrigens ist es in der Wissenschaft durchaus üblich Ghostwriter für Publilationen zu engagieren. Wenn jemand jahrelang ein Forschungsprojekt leitet, Statistiken auswertet und Kohorten analysiert, aber blöderweise keinen anständigen Journal-tauglichen Text schreiben kann, ist dieser weg ein durchaus gangbarer

Bullshit! Der "Ghostwriter" wird ja dann in der Regel auf der Publikation genannt. Ergo, hat das dann gar nichts mehr mit Ghostwriting zu tun.

Hoffentlich wirst Du und werden Deine Kunden erwischt! Denn jede dieser Arbeiten, die durchkommt, ist eine Ohrfeige fuer ehrlich Leute.

Wir haben schon genug erbaermiche Flaschen mit akademischen Titeln an den Hebeln der Macht, mehr muessen es nun wirklich nicht mehr sein.

Pfui pfui pfui  Angry
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Naja die Sache wurde juristisch seit den 2000er Jahren schon ein paar mal durchgekaut. Das Ghostwriting ist nicht illegal. Das es hier ein moralisches Problem gibt will ich gar nicht abstreiten. Das Abgeben von nicht selbst geschriebenen Arbeiten widerspricht dem Hochschulrecht. Deshalb sollte man die Arbeit eines Ghostwriters auch nicht einfach 1:1 abgeben. Das liegt allerdings dann in der Verantwortung des Kunden.

Ich biete hier eine Leistung an, die ich gut kann. Ich schreibe wissenschaftliche Texte. Dafür habe ich ein Talent und deshalb würde ich damit gerne Geld verdienen
 Was mit meinen Texten passiert, steht außerhalb meiner Reichweite
 

Übrigens ist es in der Wissenschaft durchaus üblich Ghostwriter für Publilationen zu engagieren. Wenn jemand jahrelang ein Forschungsprojekt leitet, Statistiken auswertet und Kohorten analysiert, aber blöderweise keinen anständigen Journal-tauglichen Text schreiben kann, ist dieser weg ein durchaus gangbarer
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Übrigens wünsche ich viel Unglück. Ist wirklich lächerlich, solche Agenturen als Abzocker zu bezeichnen, aber den eigenen Betrug bzw. die Komplizenschaft dazu dann womöglich als gerechte Sache anzusehen.

Legal ist es auch nicht, zumindest nicht, wenn man dann versichert, die Arbeit selbst geschrieben zu haben.

Niemand hat übrigens etwas gegen Zusammenarbeit und Anregung durch andere Arbeiten in der Wissenschaft, so soll sie ja sein. Aber auch transparent und ehrlich. Und fleissig.
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