Wer über die weltweiten Probleme nachdenkt und hier das Währungssystem miteinbezieht ...
Genau.
Will der BitCoin nicht bloß eine Randerscheinung bleiben, dann darf er sich nicht nur mit sich selber befassen, sondern muss auch darüber nachdenken, welche Wirkungen er erzeugt ...
... kommt rasch zum Schluss, dass Geld an sich das Problem ist.
Ja, viele Leute sind zu diesem Schluss gekommen - und oben habe auch ich negative Seiten wie Armut, Deindustrialisierung, Hungersnot, Blasen, Umweltzerstörung etc angesprochen.
Aber seien wir nicht voreilig. Überlegen wir erst einmal ob dieser Folgerung auch richtig ist.
Natürlich kann man jede Meinung vertreten, ob diese Meinung aber richtig ist, das entscheidet sich nach meinem Dafürhalten an der Lebenswirklichkeit. Wenn es nicht nur eine kurze Mode ist, sondern die Menschen sich schon seit Jahrtausenden in einer bestimmten Weise verhalten, dann kann dieses Verhalten so falsch nicht gewesen sein.
Bezogen auf's Geld heißt das. Geld mag zwar auch Nachteile haben, seine Vorteile müssen aber derart stark überwiegen, dass eine Abschaffung des Geldes Unsinn wäre.
Wenn wir über die Nachteile des Geldes nachdenken, dürfen wir seine noch viel größeren Vorteile also nicht aus den Augen verlieren. Dazu brauchen wir einen Denkansatz, der beides erfasst, die Vorteile ebenso wie die Nachteile.
... kommt rasch zum Schluss, dass Geld an sich das Problem ist.
Einen solchen Denkansatz halte ich für unbrauchbar. Wenn wir anfangen, dem Geld die Probleme dieser Welt in die Schuhe zu schieben, dann gibt es am Ende nur zwei Möglichkeiten, Geld abschaffen oder beibehalten und wir haben nichts darüber gelernt, mit welchen Mechanismen man das Währungssystem derart verbessern könnte, dass keine staatlichen Eingriffe mehr nötig sind.
Um solche Mechanismen zu finden, brauchen wir eine andere Sicht auf das Phänomen Geld.
Ich persönlich neige deswegen dazu, Geld als das Instrument anzusehen, mit dem Menschen ihr Verhalten automatisch aufeinander abstimmen.
Wer etwas machen will, was sich auch auf andere auswirkt, der muss nicht erst die 10 Milliarden Anderen fragen, sondern nur noch nach dem Preis zu fragen. So jedenfalls in 99% der Fälle.
In einigen wenigen Fällen geht das aber auch schief. Da führt eine Entscheidung am Preis dazu, dass Menschen sich in sozial schädlicher Weise verhalten.
Bisher neigen wir in diesen Fällen dazu, solche Menschen als Bösewichte abzustempeln und nach gesetzlichen Verboten zu rufen oder uns gleich in Theorien wie Marxismus oder Kapitalismus zu verlieren, welche ihr Konzept allesamt als Lösung verkaufen und uns damit davon abhalten, weiter nach Lösungen zu suchen, bis etwas gefunden ist, was wirklich funktioniert.
Ich würde dagegen lieber fragen, ist es nicht möglich das Währungssystem mit einem Mechanismus auszustatten, bei dem keine 'sozial schädlichen' Preise mehr auftreten, bei dem sie zumindest viel seltener wären.
Einen solchen Mechanismus zu finden, wird eine Menge kluger Köpfe und viel Forschung erfordern.
Solche Forschung würde ich gern anzustoßen helfen und denke, einer zukünftigen praxistauglichen BitCoin Version würde solche Forschung sehr gut tun.