Der Euro sinkt vor allem, weil die Länder teilweise extrem verschuldet sind und deshalb die EZB die Zinsen gar nicht anheben kann.
Die Länder waren jahrelang verschuldet, ohne dass der Euro gesunken wäre.Insofern kann das schonmal nicht die monokausale Erklärung sein.
Es liegt nicht an Putin, sondern es ist hausgemacht, wie so viele ungelöste Probleme hier.
Der momentane Tiefflug des Euro liegt sehr deutlich "an Putin", oder genauer: an einer sich drastisch verschlechternden kurz- bis mittelfristigen Prognose für das Wirtschaftswachstum des europäischen Raums.Die Tatsache, dass auch das britische Pfund im Formationsflug mit dem Euro sinkt, spricht hier eine deutliche Sprache.
Es ist eigentlich sehr simpel und deutlich: die Sanktionen gegen Russland schaden verstärkt dem europäischen Raum, der einfach ein vergleichsweise großer Handelspartner ist.
Hinzu kommt die Aussicht auf möglicherweise ausbleibende Gasversorgung der Industrie und steigende Energiekosten.
Jeder Erstsemester in Ökonomie kann dir ausrechen, dass sich das nicht unbedingt positiv auf die hiesige Wirtschaft auswirkt.
Zugleich sind die USA ungleich weniger betroffen, somit ist es nur folgerichtig, dass der US-Dollar gegen den Euro aufwertet.
Mehr Zinsen gibts in den USA und dort auch mehr Chancen auf Inflationsbekämpfung.
Die USA sind nicht unbedingt weniger verschuldet als der Euro-Raum.Auch das widerspricht ziemlich deutlich deiner obigen Hypothese.
Die Zinsen ließen sich auch im Euro-Raum erhöhen, nur ist in Anbetracht der ohnehin schwierigen Wirtschaftslage (siehe oben), das keine besonders attraktive Option.
Da kann ein "schwacher Euro" im Zweifel sogar eine sinnvolle Wirtschaftsförderungsmaßnahme sein, da sich hiermit Exporte verbilligen lassen.
Ausserdem sieht die EZB ihre Hauptaufgabe nicht mehr in der Preisstabilität, sondern im Klimaschutz...tolle Notenbank...Ihre Fehleinschätzungen der letzten 12 Monate sind ja inzwischen schon legendär.
Äh? Die EZB hat nicht als Hauptaufgabe Klimaschutz.Man muss es sich einfach eingestehen, der Euro ist eine Fehlkonstruktion.
Nach mittlerweile rund vier Jahrzehnten Erfolg sollten sich die Kritiker vielleicht eingestehen, dass der Euro so schlecht nicht ist. 
Interessanter Ansatz. 
