Das klingt auf den ersten Blick gut, aber eigentlich ist das ein sehr sehr dürftiges Ergebnis.
Grob überschlägig würde ich sagen, dass der gewerbliche Betrieb eines ATM ca. 500 - 1000 EUR im Monat kostet, bei kleinen Stückzahlen eher mehr. Wenn man dann an einer Top-Location gerade mal 30.000 EUR im Jahr rausholt, bleibt da sicher ein netter Ertrag, aber was ist mit weniger gut laufenden Standorten?
Grob überschlägig:
Anschaffungskosten auf 3 Jahre (länger wird ein ATM aktueller Generation kaum laufen)
One-Way-ATM 5.000,-: 138,- EUR
Two-Way-ATM 15.000,-: 416,- EUR
Betriebskosten:
Internet-Anschluss: 20,- EUR
Strom (ca. 100 Watt Dauerlast?): 20,- EUR
Service und Wartung: 50,- EUR
Zusammengenommen: 90,- EUR
Standplatz-Miete 1qm
- schlechte Location: 50,- EUR
- mittelmäßige Location: 200,- EUR
- Top Location: 500,- EUR
Die Mieten sind natürlich der größte Unsicherheitsfaktor. Ich kenne allerdings jemanden, der den Standplatz für einen "klassischen" Geldautomaten in guter Lauflage (aber keineswegs Top-Location) vermietet, der kassiert dafür 300,- EUR im Monat.
Bargeldabholung (abhängig vom Umsatz bis zu mehrfach täglich)
- schlechte Location (2 x wöchentlich): 100,- EUR
- mittelmäßige Location (5 x wöchentlich): 250,- EUR
- Top Location (10 x wöchentlich): 500,- EUR
Ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung, was Geldtransporte wirklich kosten, ich gehe einfach mal von 10,- EUR pro Abholung aus, drunter kann ich mir das nicht vorstellen. Wahrscheinlich ist das sogar eher teurer. Die Häufigkeit ist abhängig davon, ab welchem Schwellenwert ich das Geld lieber aus dem Automaten hole, damit er nicht jedesmal gleich aufgebrochen wird. Im Zweifelsfall sollte man gerade an weniger guten Locations (geringer Publikumsverkehr, keine Kameraüberwachung etc.) wahrscheinlich vorsorglich täglich leeren.
Ergibt also für einen One-Way-ATM:
- schlechte Location: 138 + 90 + 50 + 100 = 378,- EUR
- mittelmäßige Location: 138 + 90 + 200 + 250 = 678,- EUR
- Top Location: 138 + 90 + 500 + 500 = 1228,- EUR
Two-Way-ATM:
- schlechte Location: 416 + 90 + 50 + 100 = 656,- EUR
- mittelmäßige Location: 416 + 90 + 200 + 250 = 956,- EUR
- Top Location: 416 + 90 + 500 + 500 = 1506,- EUR
Daraus ergibt sich dann auch die Schlussfolgerung, dass sich an einer schlechten Location eher der Betrieb eines One-Way-ATM lohnt, während bei Top-Locations gleich ein Two-Way angesagt ist
Aber, wenn ich mir dann überlege, dass ich bei 30k EUR Ertrag im Jahr 18k Kosten habe, ich aber noch keine Versicherung, Ausgleich von Wechselkursrisiken, Verwaltungsaufwand, Buchhaltung, Aufstellkosten, etc. pp. eingerechnet habe, kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, wie sich der Betrieb eines Bitcoin-ATM im Moment wirtschaftlich rechnen soll. Das kann man höchstens als Investition in die Zukunft sehen, weil man sich am Markt etablieren möchte.
Wenn dann aber "normale" ATM-Betreiber einfach die Bitcoin-Funktionalität per Software-Update implementieren, war's das mit dem Geschäftsmodell.