Nur gibt es an den meisten Terminbörsen, bei denen das grösste Volumen gehandelt wird, gar keine Lieferpflicht mehr. Dort ist Giralgeldausgleich bereits die Regel.
Mir geht es um das Risiko der Marktteilnehmer, die solche Derivate (in diesem Fall Kaufoptionen) verkaufen. Und für die (wenn es keine oder nur wenige Derivate mit Lieferpflicht gibt) immer die Möglichkeit besteht, Bitcoins selbst zu kaufen oder verkaufen.
Also wie gesagt, selbst wenn wir von einer langen Kette ausgehen (PayPal -> Optionsverkäufer -> Derivatverkäufer ohne Lieferpflicht) hat
aus meiner Sicht (die gerne widerlegt werden darf) das letzte Glied immer einen Anreiz zumindest teilweise in den Basiswert zu investieren um sich abzusichern. Investiert er stattdessen in ein weiteres Derivat oder gar in PayPal-BuchBTC, dann erhöht sich nur die Nachfrage nach diesen Derivaten und der Anreiz verlagert sich auf jemand anderes, die Kette wird also nur länger.
Mich würde auch wie angedeutet die Situation bei Gold interessieren - Kaufen Goldderivate-Anbieter tendenziell Gold zur Absicherung und treiben daher den Preis mit, oder treiben dort Goldderivate den Preis? Wenn nicht: Wo liegt der entscheidende Unterschied zum Bitcoin?
Bei Aktien wurde der Effekt Optionen->Basiswert ja anscheinend untersucht und kann sowohl negativ als auch positiv ausfallen, gleicht sich also gewissermaßen aus (auf die schnelle gegoogelt:
diese Studie, auch wenn die möglicherweise "parteiisch" ist da sie vom Derivateverband stammt - bessere Quellen sind natürlich willkommen).
Muss Paypal nicht, wenn sie nahe am Markt bleiben und sich nicht verspekulieren. Sollten sie dabei Fehler machen, dann reissen sie damit auch andere Banken in den Abgrund und produzieren die nächste Finanzkrise.
Wenn sie "nahe am Markt" bleiben wollen, müssen sie auch einen Plan für drastische Schwankungen haben, die bei Bitcoin ständig auftreten können. Wie z.B. gestern und heute: erst 5% hoch dann 5% runter. Das kann auch eine Bank mit vielen Experten wie PayPal nicht so einfach vorhersehen. Also wird sich PayPal absichern.
Um uns nicht falsch zu verstehen: ich bin auch gegen Bailouts, bin da aber insgesamt optimistischer. Auch wegen Bitcoin.
Daneben könnte am Ende das Derivat den Kurs treiben und nicht die wenigen Nutzer des Basisinstruments. Ein guter Grund für mich, auf die Lieferpflicht zu bestehen und dies auch jedem anderen zu raten.
Mein Post war nicht gegen eine Lieferpflicht gerichtet. Es geht einfach um die Vor- und Nachteile verschiedener Formen, sich gegen Bitcoin-Kursschwankungen abzusichern. Mir leuchtet es nicht ein, warum es für PayPal "besser" sein soll, sich ganz vom Echtbitcoinmarkt abzukoppeln. Das wäre dann so, wenn die Optionspreise sich vom Bitcoinpreis abkoppeln würden.
Die Menschen auf die Du hier hoffst halte ich für zu bequem und zu kurzsichtig. Die kaufen genausowenig BTC, wie sie Gold, Waren oder zumindest Bargeld "kaufen".
Es geht nicht darum um "die Menschen" oder die Mehrheit zu spekulieren, sondern dass selbst ein kleiner Teil, der zu Bitcoin abfließt, zu einem signifikanten Einfluss auf den echten Bitcoinmarkt führen kann, wenn die BuchBTC ein Erfolg sind.
Lass es 5% der Paypal-BuchBTC-Hodler pro Jahr sein, die zum echten Abfluss zu BTC führen, um mal pessimistisch zu sein (ich würde eher auf ca. 10-20% tippen, vielleicht auch 30%). Die 80-95% "Faulpelze" können uns egal sein, solange eine gewisse Adoption stattfindet. Ich gehe natürlich auch dabei davon aus, dass es zunehmend auch Angebote mit Lieferpflicht bzw. ganz dezentral (=your keys) gibt, die für die Faulpelze attraktiv sind, also bei denen eigentlich vom technischen Wissen usw. her kein Unterschied zu PayPal besteht.