Leider sind es solche mit Hass und Desinformation hingerotzten Beiträge, die die größte Aufmerksamkeit bekommen...
[1]Zwar hat sich die anfängliche Befürchtung, dass diese in kurzer Zeit zu flächendeckend genutzten Alternativwährungen ohne demokratischen Kontrolle aufsteigen könnten, vorerst nicht bewahrheitet.
[2]Der ökologische Fußabdruck jedoch ist aufgrund eines horrenden Stromverbrauchs oftmals desaströs.
[3]Außerdem haben sich Kryptowährungen weltweit zu einem unersetzlichen Vehikel für Kriminelle entwickelt.
Drei Sätze, drei undifferenzierte Falschdarstellungen. Selbst für
Leyen sollte es Dank des Internets ohne weiteres machbar sein, die richtigen Tatsachen zu recherchieren. Das ist das Mindeste, was an Grundlagenwissen für solch einen Artikel herangezogen werden sollte.
Davon ist [1] komplett falsch, denn Bitcoin ist eben als schwer zensierbares Peer-to-Peer Zahlungsmittel per se demokratisch. Wieso sollte es sonst in Hongkong massiv von der Demokratie-Bewegung genutzt werden? Die Aussage des grünen Politikers lässt eher den Rückschluss zu, dass laut ihm Bitcoin eine autoritäre Währung der Kriminellen und Terroristen ist. Oder so ähnlich.
Man könnte vielleicht bemängeln, dass durch Mining-Pools die in den Anfangsjahren ausgezeichnete Dezentralität zurückgegangen ist.
[2] Ist ein alter Hut, das Argument kommt immer wieder auf. Ja, Bitcoin verbraucht viel Strom aber woher kommt dieser Strom? Hauptsächlich aus grüner Energie (davon erwähnt der vermeintlich grüne Politiker nichts) und ebenfalls ist der Strom teilweise als Überschuss vorhanden, heißt, er würde ungenutzt bleiben. Bitcoin kann damit sogar als Vorbild-Technologie für andere Industriezweige gesehen werden, mehr erneuerbare Energie zu nutzen.
Quelle[3] Hier versteigt sich Herr Giegold direkt zu Beginn komplett. "Unersetzliches Vehikel für Kriminelle"? Heißt, wenn man es abschafft, gibt es keine Kriminellen mehr? Das wäre zumindest die Konsequenz, wenn das Vehikel "unersetzlich" ist. Allein mit diesem Satz disqualifiziert sich Herr Giegold mit seinem Artikel vollumfänglich.
Aber hey, wir wollen ja die Fakten betrachten:
Was ist dran an der Behauptung: Bitcoin = Währung der Kriminellen?
Es gab unlängst eine Studie der Bundesregierung (leider finde ich sie nicht mehr), die herausgefunden hat, dass Kriminalität bei Kryptowährungen kein Problem sei.
Eine andere Studie, die im Internet auffindbar ist, ist die Studie der
American Foundation for Defense of Democracies (FDD). Diese wurde in 2018 veröffentlich und enthält folgendes Ergebnis:
Not Much Bitcoin Laundering Activity Overall, and It’s on the Decline
Another notable aspect of the study is that the data indicates a low level of bitcoin laundering as a percentage of all payments sent to conversion services.
“The amount of observed Bitcoin laundering was small (less than one percent of all transactions entering conversion services),” notes the study.
https://bitcoinmagazine.com/articles/bitcoin-laundering-study-where-do-criminals-turn-mask-illicit-cryptoassets...
Da hat Herr Giegold nicht bloß seine Hausaufgaben nicht gemacht, sondern zudem offen Falschaussagen verbreitet. Und irgendwie klingt sein Text stellenweise wie King Scorpio, wie er noch nicht so radikal war.