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Topic: Eure besten Argumente für Bitcoin - außer der Preisentwicklung :) (Read 610 times)

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Ach mein Lieber, ich habe noch ein paar. Werde noch ein paar vorbereiten die nächsten Tagen. Ergibt schon auch Sinn, dass man dazu Erklärungen und Abgrenzungen abgibt, sonst kommt Deine Sammlung hier auf schiefe Bahnen. Danke jedenfalls, d5000, Du lieferst schon ordentlich ab! Ich versuche, da demnächst etwas hinterherzukommen.
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Bitcoin ist 24/7 verfügbar, im Gegensatz zu traditionellen Finanzsystemen, die auf Banköffnungszeiten und Feiertage beschränkt sind.
[...]
Vermögenswerte in Bitcoin können durch entsprechende Sicherung und Weitergabe von Seed-Phrasen einfach an Nachkommen übertragen werden, ohne Bürokratie.
Danke! Einfache, aber trotzdem durchaus gute Argumente, die ich gerne eintrage Smiley Eigentlich habe ich ja gerne eine kurze Beschreibung dazu, aber ich denke diese beiden sind so selbsterklärend, dass man diese hier nicht unbedingt benötigt.

Beim 24/7 Argument könnte man zwar einwenden, dass zumindest für Zahlungen auch E-Wallets (Paypal usw.) und Echtzeitüberweisungen mit Bitcoin bei diesem Aspekt gleichziehen können, aber fürs Trading trifft dies definitiv bei den meisten Assets nicht zu.
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Vermögenswerte in Bitcoin können durch entsprechende Sicherung und Weitergabe von Seed-Phrasen einfach an Nachkommen übertragen werden, ohne Bürokratie.
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Bitcoin ist 24/7 verfügbar, im Gegensatz zu traditionellen Finanzsystemen, die auf Banköffnungszeiten und Feiertage beschränkt sind.
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Bitcoin ist limitiert auf eine Gesamtmenge von 21 Millionen , das heißt das niemand diese so wie es bei Fiat ist welche nachdrücken kann !
Zwar ist die Limitierung implizit schon in Tubartuluks Argument #4 enthalten, der Aspekt des "Gelddruckens" aber wird dort nicht erwähnt, obwohl man es natürlich daraus ableiten kann.

Auch das letzte Argument (Bitcoin als "stabiles Geldsystem", deren Bedingungen nicht etwa eine Zentralbank ändern kann) ist damit verwandt. Es ist aber vielleicht gut das 21-Millionen-Argument, das ja in vielen Diskussionen zu den meistgenannten überhaupt gehört, mal ganz explizit in der Liste steht. Ich habe es also hinzugefügt Smiley
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Bump! Mir ist gerade noch eines eingefallen:
Damn , danke d5000 für den Bump hier , hatte diesen Thread noch nicht mal geshen oder auf dem Schirm , +1 dafür !
Habe mir die ganze Punkte in deinem ersten Beitrag durch gelesen.

Sorry falls ich eventuell das Argument übersehen habe wenn es schon einer geschrieben hat.

Bitcoin ist limitiert auf eine Gesamtmenge von 21 Millionen , das heißt das niemand diese so wie es bei Fiat ist welche nachdrücken kann !
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Bump! Mir ist gerade noch eines eingefallen:

Bitcoin ist ein stabiles Geldsystem. Bedingungen können nur mit weitgehendem Konsens der Nutzer geändert werden.

Wer sein Geld bei einem zentralen Dienstleister wie einer Bank verwahrt, der muss immer wieder mit Änderungen etwa der Zinssätze rechnen. Und auf die Geldpolitik der Zentralbank (expansiv oder restriktiv) hat man als Normalsterblicher auch keinen Einfluss. Bei Bitcoin ist dies anders. Änderungen am Protokoll müssen durch Softforks mit dem Konsens der Miner durchgesetzt werden. Dass dabei grundlegende Bedingungen geändert werden, wie beispielsweise die 21-Millionen-Grenze, ist äußerst unwahrscheinlich und könnte nur dann durchgesetzt werden, wenn auch die Nutzer klar dafür wären. Denn die "economic nodes", also die Nutzer die Bitcoin als wirtschaftliches Gut halten, würden den Minern keine Coins von einem Fork kaufen, die sie benachteiligt. Ein nur von den Minern unterstützter Fork würde kollabieren oder stark an Bedeutung verlieren; ein ähnliches Szenario war ja 2017 bei Segwit/Bitcoin Cash zu beobachten.
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Mir ist mal wieder eins eingefallen, und es dürfen gerne noch mehr kommen - gerne auch Konkretisierungen vorhandener Argumente Smiley

Bitcoin ist eines der wenigen elektronischen Zahlungsmittel, das auch in Kriegs- und Krisengebieten fast immer genutzt werden kann, auch bei großflächigen Zerstörungen und unklaren Machtverhältnissen.

Das ist auch im Grund genommen eine Konkretisierung des Arguments "erste wirklich internationale Währung". Aber es ist imo wichtig auf diesen Aspekt aufmerksam zu machen. Eine irgendwie geartete Verbindung zum Internet gibt es eigentlich immer, und sei es per Satellit. Bei Kreditkarten und Ähnlichem usw. dagegen wird meist zusätzliche Infrastruktur benötigt, außerdem hängen zentralisierte Zahlungsangebieter oft davon ab, von einer Behörde kontrolliert und "freigegeben" zu werden. Wenn aber nicht klar ist, welche Behörde für ein Gebiet zuständig ist weil die Region umkämpft ist, also wer z.B. das KYC übernimmt, dann kann es schwierig werden, zumindest mit dem "Onboarding" (Einsteigen in das System).

Bitcoin hingegen kann auch in einem Krisengebiet jeder nutzen, und auch damit ohne Erlaubnis einer Bank oder Behörde und ohne KYC anfangen. Wieder ein Punkt für die Zensurresistenz.

(Inspiriert teilweise von einem Post einer Ukrainerin im X-Thread als Reaktion auf Bindseil und Schaaf's lustigen Schwank über Bitcoin.)
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Bitcoin bricht die Monopolstellung von FIAT und macht durch seine Existenz als Konkurrent auch das klassische Geldsystem gesünder.
Prima Zusammenfassung, habs eingefügt Smiley

Bitcoin ist eine Inspiration für die Wissenschaft
Klasse Argument, habei ich ebenfalls aufgenommen.

Vom allgemeinen "wissenschaftlichen Argument" kann man weitere etwas detailliertere ableiten. Mir ist dabei besonders das folgende eingefallen:
[...]
Der sehr gute Einwurf von Danydee72 führt sogar noch weiter: Durch die Arbeiten von Nakamoto et al. wurden auch andere Forschungsgruppen motiviert den Bereich der Consensus-Algorithmen weiterzuentwickeln. Dadurch entstand bspw. auch die Snow-Protokollfamilie (Snowflake ist vermutlich das bekanntere Protokoll, da auch in der Wissenschaft oftmals zitiert) von Avalanche die Nakamotos Consensus-Mechanismus weiterentwickeln. Hier ein recht guter Medium-Artikel der auf recht guter Flughöhe die Unterschiede zusammenfasst: https://pothu.medium.com/avalanche-consensus-explained-29b50d8a755c

Die Avalanche-Protokolle wurden übrigens erst vor kurzem an der Uni Bern näher untersucht: https://initc3org.medium.com/avalanche-consensus-does-it-perform-as-promised-549b1e58568e
Auch AvaLabs (die Firma hinter Avalanche) arbeitet nach wie vor ständig an der Verbesserung der Algorithmen und Protokolle.

Also ja, der wissenschaftliche Einschlag ist hier absolut nicht zu leugnen!
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Bitcoin bricht die Monopolstellung von FIAT und macht durch seine Existenz als Konkurrent auch das klassische Geldsystem gesünder.
Prima Zusammenfassung, habs eingefügt Smiley

Bitcoin ist eine Inspiration für die Wissenschaft
Klasse Argument, habei ich ebenfalls aufgenommen.

Vom allgemeinen "wissenschaftlichen Argument" kann man weitere etwas detailliertere ableiten. Mir ist dabei besonders das folgende eingefallen:

Bitcoins "Nakamoto Consensus" auf Basis von Proof of Work ist eine der besten Lösungen des bekannten Informatik-Problems der Byzantinischen Generäle.

Das Problem der Byzantinischen Generäle ist ein bekanntes Problem in verteilten Netzwerken. Ich verlinke am besten auf den Wikipedia-Artikel zum Byzantinischen Fehler. Ganz kurz bedeutet es, dass in der Regel in einem Netzwerk kein stabiler Konsens über den Status des Systems (im Fall von Bitcoin, ob eine bestimmte Transaktion vor einer anderen durchgeführt wurde) hergestellt werden kann, wenn es eine bestimmte Anzahl abweichend funktionierende Knoten oder Geräte gibt, die also ein anderes Bild über den Status abgeben. Dabei ist es egal, ob diese Knoten die "Minderheitsmeinung" wegen eines Fehlers oder mit "bösen Absichten" vertreten.

Das Problem liegt darin, dass jedes im Netzwerk zusammengeschlossene Gerät nicht ständig über alle andere Geräte Bescheid weiß, sondern nur zu einer Minderheit wirklich Verbindungen aufnimmt, und somit es bereits bei einem Viertel bis zu einem Drittel "abweichender Stimmen" wahrscheinlich ist, dass diese weitere Knoten von ihrer abweichenden Information "überzeugen" können. Die Analogie des Byzantinischen Generäle vergleicht das Netzwerk mit einer Situation in einem Krieg, in der die Generäle, die über Boten miteinander kommunizieren, sich nicht einigen können, ob sie eine Festung angreifen möchten oder nicht.

Lösungen mit bis zu 25% oder 33% abweichender Knoten waren bereits vor Bitcoin bekannt. Der von Satoshi Nakamoto geschaffene "Nakamoto Consensus" hingegen schafft es, schon bei einer einfachen Mehrheit (50%) der Netzwerkteilnehmer (hier: der Miner) mit dem gleichen Status einen Konsens herzustellen.

Proof-of-Stake-Währungen lösen das Problem übrigens nicht: sie "leben damit", d.h. sie sind darauf angewiesen, dass niemals mehr als ein Drittel des Netzwerks einen abweichenden Status (z.B. über einen Double Spend) einnehmen. Ethereum nutzt z.B. das seit 1999 bekannte PBFT-Protokoll.


(Edit: Ursprünglich hatte ich geschrieben, der Nakamoto Consensus sei "die erste" Lösung des Problems. Aber auch PBFT zum Beispiel gilt ja bereits als "Lösung", auch wenn es mit 33.33...% wesentlich weniger fehlertolerant ist als Bitcoin mit 50%.)
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Bitcoin ist eine Inspiration für die Wissenschaft

Werden irgendwo Werte geschöpft, wird ziemlich schnell der Versuch gestartet, es noch besser zu machen. Das betrifft Werte, aber es betrifft auch das Wissen, das notwendig ist, um diese Werte zu schaffen.
Man könnte auch sagen: Bitcoin ist Wissenschaft geworden. Eine Entität, die Wissen schafft und immer wieder neue Projekte inspiriert. Wir haben heute schon einiges an Wissen dazugewonnen, nur alleine schon dem Umstand wegen, dass es Bitcoin gibt. Würden wir Fomo kennen? Wüssten wir was hodln ist? Wäre TA so weit verbreitet? Was ist eine Blockchain und was macht sie aus? All diese Punkte - um nur ganz kleine Dinge zu nennen - wüssten viele Menschen nicht, wenn es Bitcoin nicht gäbe. Es geht aber viel weiter. Bitcoin gibt Hinweise darauf, wie eine Gesellschaft ohne Banken oder andere Zentralitäten funktionieren könnte. Wie kann etwas so viel Wert haben, das nur digital existiert? Ob es nun Philosophen, Soziologen, Ökonomen, Informatiker, Medienwissenschafter oder gar Wissenschaftler der physischen Welt sind wie Geographen zum Beispiel, Bitcoin ist bereits in viele dieser Bereiche vorgedrungen und inspiriert die Menschen zu Thesen, Abhandlungen und Weiterentwicklungen bestehender Theorien. Wer also Bitcoin hält, unterstützt indirekt die Wissenschaft!
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Das fände ich wieder eine Gelegenheit um die Kurve zum On-Topic hinzubekommen Smiley denn dieses "Konkurrenzargument" ist als Argument für Bitcoin tatsächlich meiner Meinung nach ziemlich gut. Wenn du willst, kannst du es mit einem kurzen prägnanten Satz auf den Punkt bringen, oder ich bastle selber.

Bitcoin bricht die Monopolstellung von FIAT und macht durch seine Existenz als Konkurrent auch das klassische Geldsystem gesünder.
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Inflation sorgt dafür dass Geld morgen weniger Wert ist als heute, d.h. als Produzent habe ich ein Anreiz viele Güter heute zu Produzieren und morgen zu verkaufen. [...] Ein Deflationäres System (wie die letzten 10 Jahre von BTC) würde im Gegensatz dazu führen, dass nur das nötigste produziert und sich für die Produktion lange Zeit gelassen wird (Produktion auf Bestellung).
Ja, das wären in der Tat Effekte, die ein deflationäres Geld im heutigen Wirtschaftssystem haben könnte. Allerdings gibt es ja das berühmte Beispiel Japan, mit Deflation oder Null-Inflation bereits über 20 Jahre, und trotzdem einem hohen Lebensstandard, der auch nicht wirklich sinkt. Wenn man sich z.B. das japanische Wirtschaftswachstum anschaut, ist es zwar nicht weltbewegend, aber meistens leicht positiv.

Es scheint also Stellschrauben zu geben, mit denen auch ohne Inflation ein hohes Produktions- und Lebensniveau aufrechterhalten kann. Es ist ja auch so, dass die Preiselastizität bei vielen Gütern niedrig ist. Zu essen werde ich mir immer genug kaufen. Ob ich mir allerdings jedes Jahr ein neues Handy kaufe könnte dann anders beantwortet werden. In meinen Augen würde eine lange deflationäre Phase die Bedeutung von Grundbedürfnis-Produktion erhöhen, dafür aber andere Bereiche einbrechen lassen.

Für mich ist es daher zumindest wahrscheinlich, dass eine Deflation ohne größere negative Begleiterscheinungen - und dafür mit allen Vorteilen - "gemanagt" werden kann.

Was das Thema ungerechte Entlohnung angeht ist das aus meiner Sicht kein Problem der Inflation, sondern unterschiedlich ausgeprägtes Systemverständnis und entsprechend mehr oder wenige stark angepasstem Verhalten je nach Risikoaffinität. Der normale Häuslebauer baut sich sein Eigenheim und denkt erst über eine weitere Immobilie zur Altersvorsorge nach wenn das Eigenheim schuldenfrei ist, der Investor will kontinuierlich soviel Kredit wie möglich offen haben und kauft soviele Objekte wie die Bank ihm finanziert. Beide hatten aber grundsätzlich die selben Voraussetzungen.
Nun ja, aber besonders der "Investor" benötigt bereits überdurchschnittliche Ressourcen (der Eigenheimbauer auch, wenn auch etwas weniger). Und Inflation trifft ja am ehesten die, die in keine der beiden Gruppen fallen. Natürlich kann man spekulieren, ob diese Personen in einer Dauer-Deflation noch ihren Arbeitsplatz hätten (oder zumindest die selbe Verhandlungsmacht). Aber auch hier ist Japan wieder ein Gegenbeispiel mit einer geringeren Arbeitslosigkeit als im leicht inflationären Westeuropa.

Im Regelfall werden ja [im Altcoinbereich] oft auch nur Versprechungen gemacht ohne wirklich Verpflichtungen gegenüber dem Kunden einzugehen, lässt sich also nur bedingt mir crowdfunding vergleichen.
Ich sehe da schon eine gewisse Gesundung im Vergleich zu 2017/18, und die dürfte weiter fortschreiten. Dennoch stimme ich dir zu, dass das Niveau der Transparenz noch wesentlich geringer ist als beim "bankbasierten" Crowdfunding. Meiner Meinung nach liegt das daran, dass viele Leute in dem Bereich einfach noch gerne zocken. Die sehen das dann eher als Konkurrenz zum Casino als zum "echten Investieren". Aus diesen Gründen bin ich ja zum Teil auf Seiten der "bösen SEC" wenn es um den Streit in den USA um die "Securities" oder etwa um Uniswap geht ...

Wenn sich Bitcoin durchsetzen würde (und der Bitcoinpreis sich folglich stabilisiert), veringert Bitcoin die Abhängigkeit der Sparer von der Finanzindustrie senkt den durchnittlichen Kredithebel, schrumpft die Finanzindustrie und stabilisiert die Volkswirtschaft.
Finde ich auch ziemlich gut. Werde das vielleicht minimal kürzen aber dann oben in die Liste einpflegen Smiley
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Bitcoin könnte die Abhängigkeit der Wirtschaft von der Finanzindustrie verringern.


Deinen Satz finde ich schon ganz gut zusammengefasst. Neben der "Wirtschaft" sind ja auch Privatpersonen betroffen. Und der Sparer leidet, während der Kreditgeber profitiert. Die Wirtschaft insgesamt ist aber schon abhängig vom Kreditzyklus.

Wenn sich Bitcoin durchsetzen würde (und der Bitcoinpreis sich folglich stabilisiert), veringert Bitcoin die Abhängigkeit der Sparer von der Finanzindustrie senkt den durchnittlichen Kredithebel, schrumpft die Finanzindustrie und stabilisiert die Volkswirtschaft.

... dass einige Produkte der Finanzindustrie obsolet bzw. teilweise in das hoch- bis vollautomatisierte Bitcoin- und Krypto-Universum abwandern könnten. Ganz zaghaft hat das ja schon mit den ICOs begonnen, die im Prinzip Alternativen zu "bankbasiertem Crowdfunding" über Kickstarter und ähnliche Plattformen darstellen.

Die Technik könnte unglaubliche Effizienzsteigerungen ermöglichen. Die Menschen sind schlecht informiert und haben gegensätzliche Interessen. Dadurch gehen mehr als 90 % der Arbeit verloren. So kommen wir nie in die Dyson-Sphäre. Bitcoin + Lightning + Fedimint (+ sowas wie Monero) könnte das Geldsystem schon effizient machen.

Technisch braucht man für eine Bank 10 Mitarbeiter plus eine Bitcoin-Multisig (siehe Fedimint). Für soziale Medien braucht man auch nur 10 Mitarbeiter (Telegramm).

10 Mitarbeiter ist eine provokante Übertreibung, aber es ist tatsächlich so, dass ein Großteil der Mitarbeiter nur mit der Umsetzung von regulatorischen Maßnahmen beschäftigt ist. Die Produktion des eigentlichen Produktes ist auch in einer Bank unglaublich effizient (1% der Zeit). Viel Zeit (70%) geht für die Regulatorik verloren. Dann gibt es die Diskussionen mit den Wirtschaftsprüfern, wo man Regeln aufstellt, die einem das Leben schwer machen. Hier ist das Kernproblem das Misstrauen des Wirtschaftsprüfers gegenüber dem Unternehmen bzw. der Versuch des Unternehmens, innerhalb der Regeln zu optimieren. Und aus diesem Kampf entstehen Regeln über Regeln, die in verschiedene Richtungen "ziehen". Der Staat möchte den Kunden gegenüber dem Unternehmen bevorzugen. Das würde aber das Unternehmen zerstören. Deshalb werden die Bilanzierungsregeln ausgetrickst. Um dieses Austricksen der Bilanzierungsregeln abzuschwächen, gibt es einen Berg von unternehmensspezifischen Sonderregeln für das einzelne Unternehmen. Diese Regeln will das Unternehmen dann wieder austricksen. Und mit jeder neuen Runde werden die Regeln exponentiell komplexer. Am Ende haben wir ein Ergebnis, das ok ist, aber mit einem 100-fach höheren Ressourceneinsatz produziert wurde.

Die Schnittstelle zum Kunden ist ebenfalls unglaublich ineffizient (29% der Zeit). Der Kunde hat keine Ahnung. Einige Produzenten versuchen, den Kunden zu täuschen. Der Kunde misstraut dem Produzenten. Die Produzenten müssen viel Verkaufsaufwand in die Kundenbetreuung investieren. Der Kunde kennt den Markt nicht, kann nicht vergleichen und die Leistung nicht beurteilen. Dann kommt ein Regulator, der sich auch nicht auskennt, und macht unpassende Regeln, beraten von Lobbyisten. Die verantwortlichen Mitarbeiter wollen lieber gemocht werden und wenig arbeiten, als das Optimum für die Gesellschaft oder das Unternehmen zu leisten.

Aber die Kernaufgabe einer Bank ist KYC. Die Kernaufgabe einer Internetplattform ist die Zensur. Beides ist personalintensiv und erfordert Tausende von Mitarbeitern. "Gute" Finanzdienstleister und "gute" Internetplattformen helfen Menschen an der Spitze bei der Kontrolle der Massen durch die Kontrolle von Informationen und Finanzströmen. Die Programmierer der "schlechten" Finanzdienstleister oder Internetplattformen sind zwar viel effizienter, kommen aber als Strafe ins Gefängnis. Durch stabiles Geld müsste der Staat die Zensur von Informationen und Zahlungsströmen direkt finanzieren.
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Inflation sorgt dafür dass Geld morgen weniger Wert ist als heute, d.h. als Produzent habe ich ein Anreiz viele Güter heute zu Produzieren und morgen zu verkaufen. Das (Über-)Produzieren auf Halde führt zwar zur Verschwendung von Gütern, Ressourcen und Arbeitskraft sorgt aber primär für ein Leben im Überfluss (=hoher Lebensstandard), weil alles da ist was man braucht.

Ein Deflationäres System (wie die letzten 10 Jahre von BTC) würde im Gegensatz dazu führen, dass nur das nötigste produziert und sich für die Produktion lange Zeit gelassen wird (Produktion auf Bestellung). Konsumentenseitig wird der Konsum maximal hinausgeschoben, weil Produkte in der Zukunft günstiger sind. Die Arbeitsteilung würde einbrechen sodass man die Verschwendung von Ressourcen genauso hätte, nur eben aufgrund von weniger Produktivität und Effizienz. Der LKW wäre dort wo er gebraucht wird auch nicht verfügbar, weil er noch gar nicht produziert wurde. Und die Arbeitskräfte haben nicht für Produkte gearbeitet die dann weggeworfen werden (=Arbeitskraft verschwendet), sondern haben arbeitslos zuhause gehockt weil es keine Aufträge für zu produzierende Güter gab.

In welche Richtung sich eine Welt mit Hyperbitcoinisation entwickeln würde zeigen ja manche memes schon ganz gut.




Was das Thema ungerechte Entlohnung angeht ist das aus meiner Sicht kein Problem der Inflation, sondern unterschiedlich ausgeprägtes Systemverständnis und entsprechend mehr oder wenige stark angepasstem Verhalten je nach Risikoaffinität. Der normale Häuslebauer baut sich sein Eigenheim und denkt erst über eine weitere Immobilie zur Altersvorsorge nach wenn das Eigenheim schuldenfrei ist, der Investor will kontinuierlich soviel Kredit wie möglich offen haben und kauft soviele Objekte wie die Bank ihm finanziert. Beide hatten aber grundsätzlich die selben Voraussetzungen.
Mal davon abgesehen bezweifle ich dass die Umverteilung im kryptospace durch Altcoinprojekte (und damit meine ich nicht mal die ICO-Scams) wirklich gesünder ist. Im Regelfall werden ja oft auch nur Versprechungen gemacht ohne wirklich Verpflichtungen gegenüber dem Kunden einzugehen, lässt sich also nur bedingt mir crowdfunding vergleichen. Dass es seriöse Kredite in BTC geben wird bezweifle ich, da müsste ja als Sicherheit ein ähnlich deflationäres Gut hinterlegt werden. Das sehe ich nicht. Bei Staatsanleihen hat man ja auch mal negative Zinsen in Kauf genommen um das Geld "sicher" anzulegen, bei BTC würde man dann einfach gar keinen Kredit geben.


Thema Steuern und Bilanzierung sehe ich auch anders, letztlich sind alles Einkommensquellen des Staates. Beim Einkommen aus Arbeit hat man kalte Progression, bei Aktien im grunde das selbe mit den Inflationsgewinnen. Bei Immobilien wird dagegen die Abschreibung abgewertet, sodass man kaufkraftbereinigt nur das halbe Haus abschreiben darf. Ich sehe das nicht als Vorteil. Die frage wie man dagegen die Vorteile eines Immobilienkredites ausspielt habe ich ja oben schon beschrieben. Den Fall das am Jahresende steuerfrei Liquidität übrig bleibt gibt es auch nicht nur bei Immobilien.



Fazit: beide Systeme haben Vor- und Nachteile. Aktuell sehe ich BTC noch nicht wirklich als das gesündere Geldsystem an, dafür müsste es noch wesentlich stabiler (=weniger Kursgewinne und -Schwankungen) werden. Genauso hat aber auch Fiat die Möglichkeit gesünder zu werden und sich wieder Richtung Goldstandard zu entwickeln. Was das Geldsystem aus meiner Sicht aber tatsächlich gesünder macht ist die Konkurrenzsituation zwischen den unterschiedlichen Ansätzen, was aber auch bedeutet, dass wir wohl noch eine Weile beides brauchen werden... Wink
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In diesem Inflation/Deflations-Streit bin ich auch eher auf Seiten der "stabilen" Währung, aber mit der Einschränkung "in einer idealen Welt".

In der real existierenden Welt bringt dir Wachstum Vorteile: Als (Stamm)aktionär einer AG musst du versuchen, die Entscheidungen so zu beeinflussen, dass der Kurs deiner Aktie nach oben geht, denn sonst kauft keiner deine Aktie (um's mal plakativ zu sagen). Der Wachstumsdrang schafft wiederum Anreize für Inflation, denn die Preise werden immer zum höchstmöglichen Wert gesetzt, der die Kundschaft gerade noch nicht zur Konkurrenz vertreibt. Der Staat hilft dabei mit, denn auch der Bürokratieapparat hat Anreize für eine Inflation. Auch im internationalen Konkurrenzkampf bietet eine leichte Inflation, die den Konsum anheizt, Vorteile.

Sollte sich aber Bitcoin wirklich als Leitwährung durchsetzen könnte sich dieses "System" eventuell abschwächen.

(Das Argument mit dem Lkw würde ich eher abschwächen: wer den Lkw kauft, wird ihn sicher versuchen an das Logistikunternehmen zu vermieten. Bei extremer Inflation kommt es aber z.B. auf dem Wohnungsmarkt tatsächlich zu erhöhtem Leerstand, weil die Anreize zum schnellen Vermieten abnehmen.)



@virginorange: Ein sehr bitcoinspezifisches Argument habe ich aus deinem letzten Post abgeleitet, was meinst du dazu:

Bitcoin könnte die Abhängigkeit der Wirtschaft von der Finanzindustrie verringern.

Neben dem Argument der durch Inflation "aufgeblähten" Finanzindustrie in der Fiat-Welt, die mit Bitcoin "gesundgeschrumpft" werden könnte, wäre noch der Punkt zu nennen, dass einige Produkte der Finanzindustrie obsolet bzw. teilweise in das hoch- bis vollautomatisierte Bitcoin- und Krypto-Universum abwandern könnten. Ganz zaghaft hat das ja schon mit den ICOs begonnen, die im Prinzip Alternativen zu "bankbasiertem Crowdfunding" über Kickstarter und ähnliche Plattformen darstellen. Bei einem stabileren Bitcoinpreis könnten nach und nach (etwa in dieser Reihenfolge) auch Festgeld, das Sparbuch, Girokonto und schließlich auch als letztes der Kredit ins Krypto-Universum wandern, wobei bei letzterem Banken weiterhin Geschäftsmodelle verfolgen können, bei denen ihnen Vorteile aufgrund ihrer Expertise entstehen (Risikobewertung).

Vielleicht willst du noch was dazu schreiben, ansonsten pflege ich das Argument in den OriginalPost ein Smiley
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Bei FIAT ist Inflation strukturell vorgesehen und gewollt. Inflation, also die kontinuierliche Abnahme der Kaufkraft, regt zum Konsum an und fördert gesamtgesellschaftlich betrachtet die wirtschaftliche Entwicklung.

Verschwendung von Ressourcen (z.B. unnütze Umweltverschmutzung)
Der Staat erschwert den Menschen das Sparen und zwingt sie zum Konsum, denn BIP/Steuereinnahmen = gut. Aber wenn die Güter dann produziert werden ist CO2 = schlecht. Hier muss der Staat wieder eingreifen. Staatliche Eingriffe um die Nebenwirkungen staatlicher Eingriffe zu kompensieren, die nur als Nebenwirkung anderer staatlicher Eingriffe entstanden sind.

Verschwendung von produzierten Gütern
Leute, die sparen wollen, kaufen Sachen von Leuten, die sie brauchen.
Wenn du in Venezuela lebst, kaufst du dir einen LKW als Wertaufbewahrungsmittel, damit fehlt dieser LKW einem Logistikunternehmen. Die inflationäre Fiat-Währung monetarisiert andere Vermögenswerte. Bei Gold und Bitcoin ist das egal. Aber hier kaufen die Leute Häuser, in denen sie nicht wohnen wollen, und Aktien von Unternehmen, mit denen sie nichts zu tun haben wollen, nur um der Inflation zu entgehen. Das treibt die Vermögenspreise in die Höhe.

ungerechte Entlohnung
Inflation führt auch zu ungerechter Verteilung. Wenn die Geldmenge M2 um 6,5 % steigt, der Kreditzins aber deutlich niedriger ist, verdienst du mit deiner Short-Position in Euro. Hausbesitzer und Unternehmen verschulden sich, weil Schulden mit wenig Aufwand viel Ertrag bringen. Warum sollte die Gesellschaft EUR-Shortpositionen belohnen, zumal ein vielfach eingesetzter Kredithebel das System destabilisiert.

Verschwendung von Arbeitnehmern
Weil wir so viele Schulden haben, gibt es eine große Finanzindustrie, die viele kluge Köpfe bezahlt. Bei einer stabilen Währung wäre die Finanzindustrie kleiner und die klugen Köpfe könnten z.B. Forscher oder Ingenieure werden.

Inflation macht Steuerrecht und Bilanzierung kaputt
Die Rechnungslegung und das Steuerrecht gehen davon aus, dass der Euro zu zwei verschiedenen Zeitpunkten denselben Wert hat. Angenommen, wir haben 2 % Mietpreisinflation, 2 % Hauspreisinflation, 2 % Handwerkerinflation und 2 % Kreditzinsen. Dann gleicht der Kreditzins nur die Geldentwertung aus. Trotzdem reduziert der Kreditzins die Steuerlast. Eine Aktie, die von 100 auf 102 steigt, muss dagegen mit 2 € Gewinn versteuert werden. Hausbesitzer und Aktienbesitzer haben weder gewonnen noch verloren, aber der Hausbesitzer bekommt Geld vom Finanzamt zurück, während der Aktienbesitzer Steuern zahlen muss.


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Ich denke das stimmt so nicht, Gold war das schon davor, und Silber auch. Das Gold wurde aber von den Regierungen eingezogen und die Menschen haben dann nur Papier bekommen.
Der Einwand ist sicher nicht ganz unberechtigt. Gold und Silber sind aber für mich Rohstoffe. Die natürlich als Hilfsmittel verwendet wurden, um bestimmte Werte miteinander zu vergleichen. Solche "Hilfswährungen" gibt es in der Tat schon wesentlich früher. Allerdings war die Akzeptanz dann doch eher regional. Gold hatte z.B. im amerikanischen Raum (Inka/Aztekenreich) nicht den Stellenwert, der ihm im europäischen Raum und seinen Kolonien zugestanden wurde.

Lyn Alden beschreibt in ihrem Buch broken money die Historie von Geld. Grundsätzlich einigt man sich schon auf ein zentrales Tauschgut (sei es jetzt Perlen oder Silber). Gold lebt aber bei weiten nicht nur von Netzwerkeffekten oder weil mächtige Staaten Gold als wertvoll anerkennen. Vielmehr hat bessere Produktionstechnologie es dem Menschen ermöglicht viele Dinge kostengünstig zu produzieren (Salz, Perlen, Taback, bestimmte Steine). Gold schaffte es seine Inflation trotzt besserer Technologie über lange Zeit auf 1-2% pro Jahr zu beschränken.



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Ich denke das stimmt so nicht, Gold war das schon davor, und Silber auch. Das Gold wurde aber von den Regierungen eingezogen und die Menschen haben dann nur Papier bekommen.
Der Einwand ist sicher nicht ganz unberechtigt. Gold und Silber sind aber für mich Rohstoffe. Die natürlich als Hilfsmittel verwendet wurden, um bestimmte Werte miteinander zu vergleichen. Solche "Hilfswährungen" gibt es in der Tat schon wesentlich früher. Allerdings war die Akzeptanz dann doch eher regional. Gold hatte z.B. im amerikanischen Raum (Inka/Aztekenreich) nicht den Stellenwert, der ihm im europäischen Raum und seinen Kolonien zugestanden wurde. Auch kann man sagen, dass es sich um eine "Zweckentfremdung" handelt, da Gold ja ansonsten Einsatz im Schmucksektor und der Industrie hat, also durchaus auch ohne die Währungsfunktion "nützlich" ist.

Auch das "E-Gold", das ja mal kursierte, waren zwar eine Art Goldzertifikate, die aber von einem bestimmten Unternehmen ausgegeben wurden, von dem die Gültigkeit der "Währung" abhängig war. Es gibt also da einen Mittelsmann. Eine solche "Privatwährung" ist eher mit Flugmeilen zu vergleichen. Oder mit den heutigen "RWA" (Real World Assets) Tokens, bzw. mit rohstoffbasierten Stablecoins allgemein.

Bitcoin hat da für mich doch einen anderen Charakter, da es explizit als "digital cash" geschaffen wurde und nicht "zweckentfremdet" ist, und keinenfalls nur eine "Privatwährung" eines Unternehmens ist.
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Noch einer von mir, der zwar mit Argumenten von Unknown01 und einem von meinen Anfangsargumenten verwandt ist, aber dennoch für sich alleine stehen kann:

Bitcoin ist die erste wirklich internationale Währung.


Ich denke das stimmt so nicht, Gold war das schon davor, und Silber auch. Das Gold wurde aber von den Regierungen eingezogen und die Menschen haben dann nur Papier bekommen. Bitcoin ist besser als Gold da es schwerer für den Staat ist ihn zu stehlen.
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