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Topic: Fidor Konto gesperrt (Read 13228 times)

sr. member
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July 30, 2015, 03:07:36 PM
#84
Hallo,

ich würde denen jetzt erstmal einen Einschreibebrief schicken mit einer Frist von ca. 2 Wochen für die Rückzahlung des Geldes. Sollte dann nach 3 Wochen noch nichts angekommen sein, kannst Du die Sache an die BaFin melden. Die BaFin unterhält für Meinungsverschiedenheiten zwischen Bank und Kunde extra eine Beschwerdestelle: http://www.bafin.de/DE/Verbraucher/BeschwerdenAnsprechpartner/Ansprechpartner/BaFin/bafin_artikel.html

Die BaFin wird dann die Fidorbank um eine "Stellungnahme" bitten. Normalerweise reicht das aus, um die Bank zum Handeln zu bringen.

newbie
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July 30, 2015, 02:01:29 PM
#83
schick denen den Einstellungsbescheid wegen der Anzeige deines Käufers. Ich glaub nicht das die das Geld einfach einbehalten werden dann ...

EDIT Memminger hat nen besseren Vorschlag.
newbie
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July 30, 2015, 11:43:52 AM
#82
Hi Leute,

ich wollte hier schon länger mal etwas dazu schreiben, kam aber nie dazu.
Ich hatte vor einem Jahr ein Konto bei Fidor angemeldet.

Habe es eigentlich nur zum Traden von Bitcoins auf Bitcoin.de und für Ebay benutzt.
Warum für Ebay?
Bei meiner Hausbank (Norisbank) hat es immer etwas länger gedauert bis Überweisungen bei mir ankamen.

Ich hatte mehrere Artikel bei Ebay vor dem Sommer 2014 verkauft
Da ich meinen Keller und Kleiderschrank entrümpeln wollte.

Eigentlich wurden auch alle Artikel mit Paypal oder Überweisung sofort bezahlt, bis auf einer.

2 bis 3 Wochen nachdem ich die Artikel verkauft hatte bin ich mit meiner Freundin in den Sommerurlaub gefahren.
Ein Käufer hat dann erst nach ca. 4 Wochen die Ware bezahlt. Da war ich gerade im Urlaub.

Er hat mir dann nur eine Ebaynachricht geschickt, die ich allerdings erst nach dem Urlaub gelesen habe.

Hab die Ware dann auch nach meinem Urlaub noch verschickt mit Sendungsnummer (das kann ich sogar genau nachweisen).

Kurz darauf wurde mein Fidorkonto plötzlich gesperrt.
Ich erhielt nur eine kurze Email von Fidor dazu, keine genaue Begründung.

Der Ebay-Käufer ist offenbar direkt zur Polizei und hat mich wegen Warenbetrug angezeigt.
Es ging nur um ein gebrauchtes T-Shirt im Wert von 15€ + Versandkosten.

Hab dann unzählige Emails an Fidor geschrieben, 100 mal angerufen, 3 Briefe geschrieben.

Wurde immer nur vertröstet "wir kümmern uns darum", "Ihre Email wurde an die Abteilung weitergeleitet", "Wir arbeiten mit Hochdruck daran bla bla".
Die Anzeige gegen mich wurde bereits im Januar 2015 eingestellt.
Bis heute ist das Fidor Konto jedoch immernoch gesperrt.
Ich habe kein Geld zurück bekommen.

Da auf dem Konto nur ca. 100€ drauf waren lohnt sich der Gang zum Anwalt für mich nicht.
habe auch keinen Rechtsschutz.
Kaufe meine Bitcoins jetzt immer bei anycoindirect bei der Norisbank.

Wäre gut falls mir jemand helfen könnte was ich noch machen kann.
Würde die 100€ schon gerne zurück bekommen.

Weiß aber nicht was ich noch machen soll.
Der Fidorsupport hilft einem nicht.
newbie
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June 25, 2015, 03:04:56 PM
#81
https://community.fidor.de/smart_questions/an-alle-moderatoren-und-fidor

Dort haben jetzt schon einige geschrieben.

Interessant finde ich

Quote
Ich hatte sowas auch mal bei der Sparkasse. Mein Konto wurde aufgrund einer betrügerischen Lastschrift überzogen und dann gekündigt. Bin dann schnell zur Sparkasse gegangen und in 5 Minuten war das Problem geklärt und die Lastschrift wurde zurück gebucht. Sowas wäre bei Fidor nicht möglich, da es für solche Fällen keinen funktionierenenden und schnellen Support gibt. Beispiele wurden ja schon genug genannt.

----------------

Ein Kumpel von mir hat versucht seine Emailadresse vom Fidorkonto zu ändern. Dummerweiße hat er seine Fin falsch eingegeben. Daraufhin wurde das Konto nach 3 Tagen plötzlich aus Sicherheitsgründen gesperrt. Er musste dann seinen Persoscan per Email an Fidor senden. Das hat er vor 3 Wochen gemacht. Bis heute keine Antwort! Und am Telefonsupport kann man ihm nicht helfen. Das Konto ist immernoch gesperrt und das Konto+Guthaben lässt sich nicht mehr nutzen. Das kann echt nicht sein! Wieso ist der Support bei Fidor so schlecht und ultra langsam? Da nützt auch keine tolle Community oder Facebook Seite.

Das eine unberechtigte Lastschrift auf dem Konto durchgeführt wurde von einer unseriösen Firmen, ist mir auch schon 3x passiert.
Zum Glück nicht bei Fidor.

Gegen solche unberechtigten Lastschriften kann man leider garnichts machen außer sie zurück buchen lassen und Anzeige.
Und wenn das schon ausreicht für einen Geldwäscheverdacht, dann kann es leider jeden treffen.

Meiner Ansicht nach ist das hier kein Problem von Banken mit Geldwäsche, sondern eher ein Problem des schlechten Kundensupport bei Fidor.

Und Betrüger gibts natürlich auch bei anderen Banken.




So wie ich das sehe, müsste Fidor einfach mehr Supportmitarbeiter einstellen.
Dann gäbe es solche Probleme nicht.


Bei deiner Hausbank kannst ja einfach persönlich vorbei kommen und die Sache klären.
Aber sowas ist bei reinen Onlinebanken natürlich nicht möglich.

Bei Paypal gehört es zur Einnahmequelle, dass Paypal-Konten oft Tagelang ohne Grund gesperrt bleiben und das Geld einbehalten wird.
http://www.it-recht-kanzlei.de/Kommentar/4258/paypal_unserioes_und_mies.php

Und wenn ich mir das hier so ansehe, dann macht Fidor es leider auch nicht viel anders.

Und das man solche Probleme bei Fidor nicht am Telefon klären kann sondern nur per Email, find ich auch ziemlich negativ.
Selbst bei Paypal ist sowas möglich.
legendary
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June 25, 2015, 12:10:20 PM
#80
Du und ich haben sicher mehr als ein Bankkonto und wenn wirklich mal eins gesperrt sein sollte, können wir fällige Zahlungen noch von einem anderen bedienen, aber den Luxus hat Otto-Normal-Existenzminimums-Verdiener eben nicht.

Ein geschäftliches und ein privates.  Wink

Allerdings habe ich daneben noch ein Netzwerk mit Menschen, deren Konten ich mitbenutzen kann und die meine Konten mitbenutzen dürfen (Aber bitte nicht den Banken sagen. Das verstösst nämlich auch gegen die Regeln und wäre meldepflichtig - aber wie heisst es so schön: legal, illegal, sch...egal). Untereinander werden Zahlungen über Bargeld oder eben BTC ausgeglichen.
qwk
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Shitcoin Minimalist
June 25, 2015, 11:31:08 AM
#79
Die alles entscheidende Frage ist nun: Was habt ihr aus den Ausführungen in diesem Thread gelernt und was macht ihr in Zukunft? Augen zu ("aber mir ist sowas bisher noch nie passiert") und durch ("ich hoffe einfach ganz fest, dass es nächstes mal den Nachbarn trifft und nicht mich")?!  Undecided
Na klar, was sollen die meisten Leute hier auch sonst groß tun?
Wer nur ein einziges Konto hat über das er bspw. den Dauerauftrag seiner Miete laufen hat, tut gut daran, dieses Konto nicht zu "beschädigen". Zweimal die Miete nicht gezahlt und man sitzt auf der Straße. Stromrechnung etc. ganz ähnlich.
Die meisten Menschen in diesem Land haben eben leider nicht die finanziellen Möglichkeiten, sich da zur Wehr zu setzen.

Du und ich haben sicher mehr als ein Bankkonto und wenn wirklich mal eins gesperrt sein sollte, können wir fällige Zahlungen noch von einem anderen bedienen, aber den Luxus hat Otto-Normal-Existenzminimums-Verdiener eben nicht.
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June 25, 2015, 11:18:13 AM
#78
Also ist es nicht die Behörde, die das Konto sperrt, sondern die Bank?

Genau so ist es. Die Bank friert das Konto ein, macht vielleicht noch Meldung an eine Behörde und lehnt sich dann erst mal zurück. So wird es fast überall auf der Welt gemacht.

In den meisten Ländern bekommt man meist irgendwann wieder Zugriff auf das Geld. Manchmal aber auch nicht.

Die alles entscheidende Frage ist nun: Was habt ihr aus den Ausführungen in diesem Thread gelernt und was macht ihr in Zukunft? Augen zu ("aber mir ist sowas bisher noch nie passiert") und durch ("ich hoffe einfach ganz fest, dass es nächstes mal den Nachbarn trifft und nicht mich")?!  Undecided
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June 25, 2015, 09:54:52 AM
#77
Wegen Geldwäschemeldung wird keiner gesperrt, aber wenn ein Geldwäscheverdacht vorliegt schon. Den einen Verdacht kann nur der Staatsanwalt bejahen(oder eben nicht) und Ermittlungen aufnehmen. Damit ein möglicher Täter nun das Geld nicht abziehen kann, wird die Auszahlung gesperrt.

Leider gibt es da einen weiteren Paragrafen, der zwar nicht genau für diesen Fall erstellt wurde, sondern allgemein, aber er greift. Wenn du als unbeteiligter Dritter von einem Ermittlungsverfahren erfährst aufgrund besonderer Umstände(in dem Fall weil du Bankmitarbeiter bist und die Daten für den Staatsanwalt zusammen stellen musst) darfst du nicht reden. Siehe Edaty, der gewarnt wurde von Kollegen die es über den Flurfunk erfahren haben.

Wie oben gesagt, die Banken stehen da ziemlich doof da.

Aus diesem Anfangsverdacht muss aber nicht unbedingt auch ein Verfahren werden. Es kann sich rausstellen das nichts dahinter steht. Dann macht die Bank einen Bückling, klärt dich auf und gibt dein Geld frei. Es kann auch sein, das zwar die Indizien für etwas illegales sprechen, aber es dem Staatsanwalt zuwenig ist und er mangels interesse einstellt. Auch dann wird das Geld freigegeben, der Bückling fällt allerdings kleiner aus oder es wird sogar gekündigt, weil man Kunden die so hart am Rande der Legalität agieren bei keiner Bank gern gesehen sind, unabhängig ob sie nun mit Bitcoin zu tun haben oder nicht. Siehe Kontokündigung einer Anwältin die für Abofallenkriminelle gearbeitet hat, obwohl die Anwältin mangels Beweise frei gesprochen wurde.

Oder es kommt zum Ermittlungsverfahren, das dürfte jedem ein Begriff sein.

Natürlich wenn es andere trifft(Abmahnanwälte) ist das schon alles ok so. Aber wenn man selbst mal dumm da steht, möchte man das alles nicht mehr hören.

Was definitiv nicht passiert: das man das Geld nicht mehr wieder sieht. Entweder bekommt man es zurück oder man bekommt den Beschlagnahmebeschluss und kann den eventuell anfechten oder ihn akzeptieren, weil Anfechtung erfolglos. Einfach so behalten wäre Unterschlagung seitens der Bank und etwas das die Banklizens kostet. Halte ich also für mehr als Unwahrscheinlich. Allerdings nervt der Zeitfaktor dabei, weil so eine Staatsanwalt hat es meist nicht eilig. Da hängt man mal eben wochenlang in der Luft, weis nichts und kommt nicht an sein Geld ran.
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June 25, 2015, 08:02:07 AM
#76
Und bei so etwas, wird dann bereits ein Konto gesperrt?
Sorry, so ganz verstanden hab ich das noch immer nicht.

Dem liegt die Beobachtung zu Grunde, dass Personen für die einmal eine Verdachtsmeldung reported wurde, auch in Zukunft Verdachtsmeldungen vermehrt Verdachtsmeldungen auftreten können. Das ist teuer. Wenn die Bank den Nutzer hingegen kündigt, hat sie in Zukunft keine Probleme mehr mit ihm.

Ob es sich in diesem Fall überhaupt um Geldwäscheverdacht handelt ist natürlich etwas ganz anderes. Aber die Überlegung der Bank ist generell: zukünftige Einnahmen mit einem Kunden vs. zukünftige Kosten mit einem Kunden.
Also ist es nicht die Behörde, die das Konto sperrt, sondern die Bank?
Ich hab C. Bergmanns Post ja so verstanden, dass es gar nicht die Schuld der Bank ist, so klingt es dann aber doch wieder anders.

Wobei ich hier trotzdem noch immer nicht verstehe:
Wenn mich eine Bank kündigt, darf sie doch nicht einfach mein Geld behalten.
Hier wurde ja aber auch nichts gekündigt, soweit ich den Thread verstanden habe, sondern nur mal das Geld eingefroren. Darf die Bank, das nun einfach so ohne Begründung?

Das ganze macht für mich noch immer keinen Sinn.
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June 25, 2015, 07:51:46 AM
#75
Und bei so etwas, wird dann bereits ein Konto gesperrt?
Sorry, so ganz verstanden hab ich das noch immer nicht.

Dem liegt die Beobachtung zu Grunde, dass Personen für die einmal eine Verdachtsmeldung reported wurde, auch in Zukunft Verdachtsmeldungen vermehrt Verdachtsmeldungen auftreten können. Das ist teuer. Wenn die Bank den Nutzer hingegen kündigt, hat sie in Zukunft keine Probleme mehr mit ihm.

Ob es sich in diesem Fall überhaupt um Geldwäscheverdacht handelt ist natürlich etwas ganz anderes. Aber die Überlegung der Bank ist generell: zukünftige Einnahmen mit einem Kunden vs. zukünftige Kosten mit einem Kunden.
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June 25, 2015, 07:47:02 AM
#74
Blöde Frage, aber wenn jemand gegen dich wegen Geldwäsche ermittelt und sich der Verdacht schon so sehr erhärtet hat, dass sie dein Konto sperren, dann wirst du gar nicht darüber informiert?
Ich wäre ja der Meinung, dass dich eine Behörde informieren muss, wenn sie etwas tut, dass sich schon konkret auf dein Leben auswirkt, aber vllt. ist das ja einfach nur naiv von mir.

Ein Geldwäscheverdacht ist himmelweit davon entfernt, ein Ermittlungsverfahren zu sein. Das ist lediglich ein standardisierter "Report" des Finanzinstituts an die jeweils zuständige Financial Itelligence Unit. Insofern ist ess sehr verständlich, dass der Nutzer davon nichts mitbekommt bzw. mitbekommen soll.
Und bei so etwas, wird dann bereits ein Konto gesperrt?
Sorry, so ganz verstanden hab ich das noch immer nicht.
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June 25, 2015, 07:23:36 AM
#73
Blöde Frage, aber wenn jemand gegen dich wegen Geldwäsche ermittelt und sich der Verdacht schon so sehr erhärtet hat, dass sie dein Konto sperren, dann wirst du gar nicht darüber informiert?
Ich wäre ja der Meinung, dass dich eine Behörde informieren muss, wenn sie etwas tut, dass sich schon konkret auf dein Leben auswirkt, aber vllt. ist das ja einfach nur naiv von mir.

Ein Geldwäscheverdacht ist himmelweit davon entfernt, ein Ermittlungsverfahren zu sein. Das ist lediglich ein standardisierter "Report" des Finanzinstituts an die jeweils zuständige Financial Itelligence Unit. Insofern ist ess sehr verständlich, dass der Nutzer davon nichts mitbekommt bzw. mitbekommen soll.
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June 25, 2015, 07:14:21 AM
#72
Hallo,

ich muss auch mal etwas dazu sagen, in der Hoffnung, dass es Wogen glättet.

Es tut mir für alle leid, deren Konto fälschlicherweise gesperrt wurde. Ich kann mir gut vorstellen, was das für ein Mist ist und wie weit das in das persönliche Leben eingreift. Und ich kann mir sehr gut vorstellen, dass man vor Wut platzen möchte, wenn man obendrein keinerlei Infos bekommt.

Man muss aber auch ein paar Punkte pro Fidor berücksichtigen:

  • Beschwerden hier im Forum sind oft nur eine Seite der Wahrheit. Es kam schon oft genug vor, dass Betrüger, die aufgeflogen sind, das Forum genutzt haben, um sich öffentlichkeitswirksam zu rächen.
  • Sobald der Verdacht auf Geldwäsche in irgendeiner Form besteht, darf kein Mitarbeiter der Bank mit einem Verdächtigen reden. Er haftet dafür sogar persönlich. Das könnte die von vielen als besonders schlimm empfundene Kommuikationssperre erklären. Sowohl fidor als auch bitcoin.de haben daher ein kommunikatives handicap, weil sie nicht alles sagen dürfen, was sie wissen
  • Der Bitcoin ist weiterhin ein sensibles Thema, vor allem wegen Geldwäsche. Die Fidor-Bank hat sich hier sehr weit vorgewagt und ich wage mal zu behaupten, dass die Bitcoin-Aktivitäten von Fidor den Kontakt mit der Aufsicht nicht unbedingt einfacher gemacht haben. Darum würde ich - wenn ich Fidor wäre Smiley - gerade in diesem Bereich besonders darauf achten, alle Regeln zu beachten, und im Zweifel halt eher ein Konto zuviel als zuwenig sperren.

So. Das hilft, wie gesagt, keinem weiter, dessen Konto aus falschen Gründen gesperrt wurde und der dann verzweifelt versucht, beim Support irgendeine Aussage zu kriegen. Aber es schafft vielleicht ein Stück Verständnis dafür, dass Fidor nicht versucht, euch zu schaden oder in irgendeiner Arroganz auf euch ****, sondern versucht, in einer heiklen Situation das richtige zu tun.
Blöde Frage, aber wenn jemand gegen dich wegen Geldwäsche ermittelt und sich der Verdacht schon so sehr erhärtet hat, dass sie dein Konto sperren, dann wirst du gar nicht darüber informiert?
Ich wäre ja der Meinung, dass dich eine Behörde informieren muss, wenn sie etwas tut, dass sich schon konkret auf dein Leben auswirkt, aber vllt. ist das ja einfach nur naiv von mir.
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June 25, 2015, 07:07:14 AM
#71
Hallo,

ich muss auch mal etwas dazu sagen, in der Hoffnung, dass es Wogen glättet.

Es tut mir für alle leid, deren Konto fälschlicherweise gesperrt wurde. Ich kann mir gut vorstellen, was das für ein Mist ist und wie weit das in das persönliche Leben eingreift. Und ich kann mir sehr gut vorstellen, dass man vor Wut platzen möchte, wenn man obendrein keinerlei Infos bekommt.

Man muss aber auch ein paar Punkte pro Fidor berücksichtigen:

  • Beschwerden hier im Forum sind oft nur eine Seite der Wahrheit. Es kam schon oft genug vor, dass Betrüger, die aufgeflogen sind, das Forum genutzt haben, um sich öffentlichkeitswirksam zu rächen.
  • Sobald der Verdacht auf Geldwäsche in irgendeiner Form besteht, darf kein Mitarbeiter der Bank mit einem Verdächtigen reden. Er haftet dafür sogar persönlich. Das könnte die von vielen als besonders schlimm empfundene Kommuikationssperre erklären. Sowohl fidor als auch bitcoin.de haben daher ein kommunikatives handicap, weil sie nicht alles sagen dürfen, was sie wissen
  • Der Bitcoin ist weiterhin ein sensibles Thema, vor allem wegen Geldwäsche. Die Fidor-Bank hat sich hier sehr weit vorgewagt und ich wage mal zu behaupten, dass die Bitcoin-Aktivitäten von Fidor den Kontakt mit der Aufsicht nicht unbedingt einfacher gemacht haben. Darum würde ich - wenn ich Fidor wäre Smiley - gerade in diesem Bereich besonders darauf achten, alle Regeln zu beachten, und im Zweifel halt eher ein Konto zuviel als zuwenig sperren.

So. Das hilft, wie gesagt, keinem weiter, dessen Konto aus falschen Gründen gesperrt wurde und der dann verzweifelt versucht, beim Support irgendeine Aussage zu kriegen. Aber es schafft vielleicht ein Stück Verständnis dafür, dass Fidor nicht versucht, euch zu schaden oder in irgendeiner Arroganz auf euch ****, sondern versucht, in einer heiklen Situation das richtige zu tun.

Danke dir Smiley

Wie ich gerade auch noch als Antwort in der Fidor Community geschrieben habe, halte ich eine "How to" Anleitung, wie man sich als Betroffender Verhalten sollte, gerade dann besonders wichtig, wenn die Mitarbeiter aus welchen Gründen auch immer, nichts dazu sagen dürfen. Denn als Betroffender ist man einfach mit der Situation überfordert und weiß nicht, was man tun soll. Keine Infos bekommen hilft dabei nicht wirklich. Und so bleibt oft nur die Wahl Anwalt oder es hinnehmen.
full member
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June 25, 2015, 06:00:47 AM
#70
Ein Handstreich der englischen Queen würde ausreichen, um die Schließung von einem guten Drittel dieser Krebsgeschwüre der modernen Gesellschaft herbeizuführen.

Ist unerwünscht. Die grossen Geldwäscher sind nämlich Teil des Systems und schreiben allen anderen die Richtlinien vor - selbst halten sie diese jedoch nicht ein.

Was der Fritz darf, darf das Fritzchen noch lange nicht!


100% agree. Daher habe ich auch im Konjunktiv formuliert.

Eine interessante Bewegung, die sich der Schließung der Verdunkelungs- und Steueroasen verschrieben hat ist das Tax Justice Network: http://www.taxjustice.net/ . Ich stimme zwar nicht in allen Punkten mit ihnen überein -- aber in dem wesentlichen der Steueroasen.
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June 25, 2015, 05:43:43 AM
#69
Ein Handstreich der englischen Queen würde ausreichen, um die Schließung von einem guten Drittel dieser Krebsgeschwüre der modernen Gesellschaft herbeizuführen.

Ist unerwünscht. Die grossen Geldwäscher sind nämlich Teil des Systems und schreiben allen anderen die Richtlinien vor - selbst halten sie diese jedoch nicht ein.

Was der Fritz darf, darf das Fritzchen noch lange nicht!
full member
Activity: 132
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June 25, 2015, 05:13:14 AM
#68
Es tut mir für alle leid, deren Konto fälschlicherweise gesperrt wurde. Ich kann mir gut vorstellen, was das für ein Mist ist und wie weit das in das persönliche Leben eingreift. Und ich kann mir sehr gut vorstellen, dass man vor Wut platzen möchte, wenn man obendrein keinerlei Infos bekommt.

Man muss aber auch ein paar Punkte pro Fidor berücksichtigen:

  • Beschwerden hier im Forum sind oft nur eine Seite der Wahrheit. Es kam schon oft genug vor, dass Betrüger, die aufgeflogen sind, das Forum genutzt haben, um sich öffentlichkeitswirksam zu rächen.
  • Sobald der Verdacht auf Geldwäsche in irgendeiner Form besteht, darf kein Mitarbeiter der Bank mit einem Verdächtigen reden. Er haftet dafür sogar persönlich. Das könnte die von vielen als besonders schlimm empfundene Kommuikationssperre erklären. Sowohl fidor als auch bitcoin.de haben daher ein kommunikatives handicap, weil sie nicht alles sagen dürfen, was sie wissen
  • Der Bitcoin ist weiterhin ein sensibles Thema, vor allem wegen Geldwäsche. Die Fidor-Bank hat sich hier sehr weit vorgewagt und ich wage mal zu behaupten, dass die Bitcoin-Aktivitäten von Fidor den Kontakt mit der Aufsicht nicht unbedingt einfacher gemacht haben. Darum würde ich - wenn ich Fidor wäre Smiley - gerade in diesem Bereich besonders darauf achten, alle Regeln zu beachten, und im Zweifel halt eher ein Konto zuviel als zuwenig sperren.

Ich kann nicht sagen was genau hier vorliegt, da ich selbst nicht bei Fidor bin, aber teilweise sperren Online-Zahlungsdienste praktisch lebenslänglich (zumindest gehe ich davon aus) auch bei unwissentlichen Übertretungen der Geschäftsbedingungen (in meinem Fall war es PayPal) und kommen dem Kunden überhaupt nicht entgegen. Natürlich sind die Risiken digitaler Zahlungen zum Teil schwer abschätzbar, doch ich finde dieses Verhalten mies.

Das Kommunikationsverbot war mir neu und erklärt einiges.

Dem ganzen Problem liegt eine starke Asymmetrie durch die Regulierungsbehörden (FATF-->FIU/BaFin-->Finanzinstitute) zu Grunde. Ein zu viel gesperrtes Konto kostet den abdiskontierten Barwert des Kunden für die Bank bzw. den Zahlungsdienstleister. Ein zu wenig gesperrter User ist ein Super-Gau.

Die Regulierungsbehörden stehen dem Problem der Geldwäsche ohnmächtig gegenüber und müssen der Bevölkerung zeigen, dass sie aktiv sind. Da es auf Seiten der Exekutive an Ressourcen mangelt und die Gelder für eine Aufstockung nicht vorhanden sind, externalisiert man die Aufsicht auf die Finanzinstitute. Das geht mit drei großen Nachteilen einher:
(1) die horrenden Kosten, die Banken für AML KYC tragen müssen, schlagen sie notwendigerweise auf die Preise ihrer Dienstleistungen auf
(2) die hier besprochene Sperrung "falsch Positiver", um Risiken zu vermeiden
(3) der Effekt der Geldwäschebekämpfung ist sehr gering.

Kurz zur Erläuterung von Punkt (3): die Bankkunden, die über das System Gelder waschen sind allesamt kleine Fische. Die großen Fische -- gerne auch die Banken selbst, siehe HSBC -- bleiben unerkannt. So kommt es auch, dass von den geschätzten jährlichen weltweiten Geldwäschevolumen von 3 Billionen $ (UN-Schätzung) lediglich 0,1%-2% (je nach Schätzung) abgefangen werden.

Die derzeitigen Maßnahmen sind also vornehmlich Augenwischerei, um die Bevölkerung zufrieden zu stellen. Der Preis sind enorme Kosten für die Allgemeinheit. Wollte man tatsächlich gegen Geldwäsche vorgehen, dann müsste man lediglich die Verdunkelungsoasen aka Steueroasen schließen. Ein Handstreich der englischen Queen würde ausreichen, um die Schließung von einem guten Drittel dieser Krebsgeschwüre der modernen Gesellschaft herbeizuführen.

--------------
Cliffnotes:
Fidor verhält sich nur entsprechend der Anreize, die von dem Regulierungssystem ausgehen. Der Leidtrangende ist der unbedachte Kunde.

hero member
Activity: 803
Merit: 500
June 25, 2015, 04:44:17 AM
#67
Hallo,

ich muss auch mal etwas dazu sagen, in der Hoffnung, dass es Wogen glättet.

Es tut mir für alle leid, deren Konto fälschlicherweise gesperrt wurde. Ich kann mir gut vorstellen, was das für ein Mist ist und wie weit das in das persönliche Leben eingreift. Und ich kann mir sehr gut vorstellen, dass man vor Wut platzen möchte, wenn man obendrein keinerlei Infos bekommt.

Man muss aber auch ein paar Punkte pro Fidor berücksichtigen:

  • Beschwerden hier im Forum sind oft nur eine Seite der Wahrheit. Es kam schon oft genug vor, dass Betrüger, die aufgeflogen sind, das Forum genutzt haben, um sich öffentlichkeitswirksam zu rächen.
  • Sobald der Verdacht auf Geldwäsche in irgendeiner Form besteht, darf kein Mitarbeiter der Bank mit einem Verdächtigen reden. Er haftet dafür sogar persönlich. Das könnte die von vielen als besonders schlimm empfundene Kommuikationssperre erklären. Sowohl fidor als auch bitcoin.de haben daher ein kommunikatives handicap, weil sie nicht alles sagen dürfen, was sie wissen
  • Der Bitcoin ist weiterhin ein sensibles Thema, vor allem wegen Geldwäsche. Die Fidor-Bank hat sich hier sehr weit vorgewagt und ich wage mal zu behaupten, dass die Bitcoin-Aktivitäten von Fidor den Kontakt mit der Aufsicht nicht unbedingt einfacher gemacht haben. Darum würde ich - wenn ich Fidor wäre Smiley - gerade in diesem Bereich besonders darauf achten, alle Regeln zu beachten, und im Zweifel halt eher ein Konto zuviel als zuwenig sperren.

So. Das hilft, wie gesagt, keinem weiter, dessen Konto aus falschen Gründen gesperrt wurde und der dann verzweifelt versucht, beim Support irgendeine Aussage zu kriegen. Aber es schafft vielleicht ein Stück Verständnis dafür, dass Fidor nicht versucht, euch zu schaden oder in irgendeiner Arroganz auf euch ****, sondern versucht, in einer heiklen Situation das richtige zu tun.
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Activity: 132
Merit: 100
June 24, 2015, 05:11:25 PM
#66
Danke für Dein Engagement, Serpens!
legendary
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Merit: 1131
June 24, 2015, 05:07:22 PM
#65
ich hatte beim letzten Fall ja schonmal geschrieben, dass ich diesbezüglich was in die Fidor Community schreiben wollte... habe es jetzt mal gemacht:
https://community.fidor.de/smart_questions/an-alle-moderatoren-und-fidor
Ich erwarte allerdings keine wirklich hilfreichende Antwort... erfahrungsgemäß werden meine Schilderungen kleingeredet und als garnicht so schlimm eingestuft ..

edit:
Ihr dürft natürlich gerne als Antwort in der Community schreiben, um meine Anfrage zu unterstützen oder auch zu erweitern, wie ihr wollt.
Könnte eventuell helfen, wenn ich nicht als einzelner dastehe, sondern gesehen wird, dass wirklich Handlungsbedarf besteht.
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