Keiner soll (über mich oder andere Menschen) bestimmen! In den wenigen Fällen, in denen über gemeinsame Interessen zu bestimmen ist, machen das die Betroffenen untereinander ab oder holen sich externe Hilfe.
Das wäre mal meine Utopie. Davon sind wir heute allerdings weit entfernt. Heute bestimmt ein kleiner Teil (praktisch sogar nur wenige Menschen) über das Leben der anderen Menschen. Vor allem in Bereichen, in denen die persönliche Freiheit ohne Not eingeschränkt wird, halte ich das für völlig inaktzeptabel. Die sogenannten Demokraten sind nichts anderes als Aggressoren, die sich eine Fassade guter Manieren verschafft haben, um damit ihre niederen gewalttätigen Triebe und Fantasien auf Kosten anderer Menschen auszuleben.
Eine der humanen Maximen heißt: "Es besteht kein Zwang zu irgend etwas".
Das ist wörtlich zu nehmen. Das bedeutet, dass kein Individuum dazu gezwungen werden kann, einen Mehrheitsentscheid zu befolgen. Das wiederum hat damit zu tun, dass es keine Gewissheiten gibt, dass also auch die Mehrheit irren kann.
Beispiel: eine Gruppe von Computerexperten trifft sich, und versucht sich auf ein Betriebsystem zu einigen. Die einen wollen Linux, die anderen Windows. Das sind die Möglichkeiten:
1) Die Gruppe einigt sich nicht, die Hälfte will Linux, die andere Windows. Folge: die Gruppe trennt sich, und es gibt zwei neue Gruppen. Wichtig ist hier nur, dass das ganze in einer humanen Welt ohne Stichelei oder Gehässigkeiten vor sich geht. Ein Individuum kann ohne weiteres an beiden Gruppen beteiligt sein. Sollte eine Gruppe sich in der Wahrhaftigkeit des Herstellers des Betriebssystems geirrt haben, dann wird sie das nachteilig zu spüren bekommen.
2) Die Gruppe einigt sich zu wenigstens 75% auf ein Betriebssystem. Dann sollten alle Teilnehmer dieses Betriebssystem unterstützen, auch wenn sie dagegen gestimmt haben. Ein Zwang zur Unterstützung besteht nie, was aber praktisch auf das Verlassen der Gruppe hinaus läuft. Ein Individuum, das gegen die Mehrheitsentscheidung war, kann auch die Mehrheitsentscheidung akzeptieren, und zusätzlich individuell das zweite Betriebssystem betreuen.
Das Gleichgewicht hier ist eines zwischen Kooperation und Konkurrenz. Kooperation bedeutet, jeder darf vom anderen abschauen, also lernen (Transparenz, Neugier), aber jeder darf auch seine eigene Meinung behalten (Konkurrenz, Zweifel). Im Idealfall bilden sich verschiedene Gruppen, und das ganz ohne Zoff. Chaos gehört in die nachhaltige Ökonomie, Ordnung durch Gleichschaltung in die egozentrische Ökonomie (Gleichschaltung ist auch das, was Konzerne wie Apple oder Facebook zur Profitmaximierung benötigen).
Die immer wieder zu hörende Forderung nach Konsens ist also dem Zusammenhalt einer Gruppe nicht zuträglich, sondern sogar abträglich, da die zweifelnden Individuen ihre Wahrhaftigkeit/Authentizität aufgeben müssen.