Seeder schrieb:
Die Auswüchse der herrschenden Marktwirtschaft sind Monopole und Zwangssysteme die sie stützen. Dagegen richtet sich dieses Netzwerk. Auch soll dem Einzelnen bewusst werden, dass ein Leben ausserhalb der prostituierten Lohnsklaverei erstrebenswerter ist. - Nicht mehr als 2 Stunden täglich seiner jeweiligen Berufung nachgehen zu müssen reicht völlig um ein gesichertes und wohlständiges Leben zu führen. Mehr Zeit für sich, die Familie und das soziale Umfeld.
Natürlich, diese ganze Entwicklung braucht ihre Zeit - wird aber ein spannendes und aufregendes Abenteuer.
Dieses Netzwerk ist neutral, die diversen Ideologien können und sollen sich hieraus in aller Vielfalt entwickeln und organiserien können.
Dieses Netzwerk ist nicht mehr als ein Sammelbecken, ein Instrument auf dessen Grundlage man die Möglichkeit hat sich solidarisch-sozial mit anderen zu schöpferischen Projektgruppen zusammenschliessen und sich hierin, frei von institutionellen Zwängen, entfalten zu können.
Patente gehören auf den Müllhaufen der Geschichte. Sie dienen der persönlichen Bereicherung und richten sich gegen eine natürliche menschliche Entwicklung. Innerhalb unseres Netzwerks können wir sie getrost ignorieren. Wir produzieren lizensfrei, innerhalb und für die Teilnehmer dieses Netzwerks.
Hab mal dir prägnanten Punkte fett gedruckt, die ich finde zu diskutieren bzw. anzugehen sind.
U.a. die Patente, Copyrights, etc. beschränken meiner Meinung nach die Weiterentwicklung, da sie wie du schon geschrieben hast, letztendlich nur einer Bereicherung Einzelner dienen.
Natürlich ist dieses System ja nicht aus dem Nichts entstanden und so hat dieses System auch seine Daseinsberechtigung (gehabt), jedoch geht jedes System eines Tages mal zu Ende und mündet in ein neues System.
Jene die sich der Weiterentwicklung entgegen stämmen werden früher oder später daran zerbrechen.
U.a. sei hierbei die Datenpiraterie sowie Produktklau zu nennen, welche vor allem Staaten wie China gute Umsätze schaffen und zu einer durchaus lukrativen Einnahmequelle geworden ist.
Man stelle sich mal vor, was passieren würde, wenn wir den Patentschutz einfach aufheben würden und China dann legal Produkte kopieren dürfte?
Auf den ersten Blick klingt dies wie ein Untergang unserer Wirtschaft, doch meiner Meinung nach wird genau das Gegenteil sein, wir würden konkurrenzfähiger gegen China, weil wir nach wie vor ein höheres Innovationspotenzial haben und sich dann chinesische Produkte viel stärker mit unseren konkurrieren müssen.
U.a. weil das deutsche Produkt plötzlich deutlich günstiger herzustellen ist und dies bei nicht mal günstigeren Lohnkosten.
Man muss ja bedenken, dass wenn ein "Marken"-Unternehmen Produkte herstellt, so ist es in der Regel von vielen Zulieferern abhängig, welche wiederum dem Patentschutz unterliegen und dementsprechend teuer sind.
Dann nanntest du den Punkt der Lohnsklaverei. Hierbei denke ich ist der Mensch gar nicht abgeneigt 8 Stunden täglich arbeiten zu gehen. Die Frage ist vielmehr, inwieweit er Wahlfreiheit hat.
Es ist durchaus ein großer Unterschied, wenn man 8 Stunden am Tag arbeiten geht und jederzeit Alternativen wählen kann oder man 8 Stunden am Tag arbeiten muss, weil man keine Alternative hat.
Ja ich bin sogar der Meinung, dass ein Mensch in Freiheit durchaus gerne mal 8 oder 10 Stunden am Tag arbeiten geht und sich einbringt, weil Arbeiten dann ein ganz anderes Gefühl entfaltet.
Und dann ist da noch das Netzwerk als INSTRUMENT.
Viele Menschen können sich nicht vorstellen, dass eine Gesellschaft ohne staatliche Regulierung oder Arbeitszwang funktionieren kann. U.a. weil Viele meiner Meinung nach glauben, dass wenn der Staat nicht reguliert, der Arbeitszwang sich verschärfen wird und das Solidaritätssystem weiter verfällt.
ABER... in dieser Betrachtung wird ein wesentlicher Regelmechanismus einfach vergessen, nämlich ein menschliches Netzwerk!
Dies kann z.B. ein Produzentennetzwerk sein wie Seeder es beschreibt, dies kann OpenSource-Ecology sein, dies kann aber auch opengovernance, edemocracy sein.
All diese "open-Source" Systeme haben gemeinsam, dass Macht dezentralisiert wird oder "wohlwollend" deligiert werden aber niemals aufgezwungen werden kann.
So gibt es einen eDemocracy-Ansatz, bei dem man selbst Ideen und Vorschläge erarbeiten und/oder sich einer "Projektgruppe" anschließen kann, welche ähnliche Vorstellungen verfolgt.
Eine jede solche "Projektgruppe" wird von einem Ideengeber bzw. Delegator angeführt, der wiederum die Stimmen seiner "Untergebenen" als Gesamtes weiter nach oben deligieren kann.
Man muss sich soetwas wie eine Wurzel vorstellen, welche in alle Richtungen (auch Extreme) verzweigen kann, letztendlich aber irgendwie in der Mitte mündet, die wiederum die Mehrheit der "Projektgruppen" miteinander verbindet und eine Art automatische "Ausrichtung" der Gesellschaft darstellt.
Das Gute dabei ist, dass die Projektgruppen für sich um Anhänger werben können und sich dadurch Verhältnisse dynamisch ändern können.
Ferner werden Projektgruppen Anhänger verlieren, welche die Vorstellungen nicht mehr erfüllen, z.B. indem sie sich nicht weiter entwickeln oder zu viel Lobbiismus und Macht ins Spiel gibt.
Macht hat am Ende nur noch der Delegator, der die Gedanken der Mehrheit trifft, der vor allem es schafft ein Endresultat mit hoher Bandbreite zu schaffen, z.B. durch eingebaute Flexibilitäten, durch Schutz von Minderheiten (weil die vielen Minderheiten in Summe auch ein Stimmpotenzial haben werden), durch Toleranz, durch ausgeklügelte Regelsysteme und Feedbacksysteme, uvm.
Dies klingt ziemlich komplex ist es sicherlich auch, doch das Internet macht es uns möglich, dass wir den "Papa"-Staat als "Regler" nicht mehr brauchen und ein elektronischer Regler viel besser arbeiten würde.
Man muss sich dies vorstellen als würde man ein Auto fahren, bei dem man manuell schalten und zwischenkuppeln muss und man im Vergleich ein anderes Auto mit automatisiertem Schaltgetriebe fahren würde.
Das Auto mit Zwischenkupplung würde heute sicherlich kein Rennen mehr gewinnen können.