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Das Geld, so wie es heute existiert ist wahrlich entartet, und dient u.a. auch den Mächtigen als Werkzeug zur Unterdrückung. Geld hat eine lange Entwicklung durchgemacht. Man kann Geld von vor tausenden von Jahren nicht vergleichen mit Geld in der Antike oder Mittelalter, oder mit Geld von heute. Ich finde es wichtig, bei aller wirtschaftstechnischer Betrachtung usw. bei Geld auch den metaphysischen Aspekt zu berücksichtigen. Denn wer versucht den Spirit des Geldes zu ergründen, kann auch viel besser die wirtschaftstechnischen Dinge verstehen(wovon ich nichts verstehe wirklich).
Der "Spirit" des Geldes ist nicht vorhanden. Du meinst die Mystifizierung, die Staaten, staatlich privilegierte Banken und Intellektuelle in Staatsdiensten betrieben haben. Wer erkennt, daß Geld einfach eine Ware ist, und immer schon war, von den ersten weiter verbreiteten Tauschmitteln bis zum heutigen Papiergeld, der kann hinter diesen ganzen Mummenschanz schauen und die relativ einfachen Zusammenhänge der Wirtschaft verstehen. Von "Spirit" o.ä. zu reden, erklärt nicht, es verwirrt und lenkt ab.
Das mit den Zigaretten kannst du so nicht Argumentieren, warum? Weil Zigaretten süchtig machen. Für den einen Teil der Leute waren Zigaretten absolut wertlos, während andere ihr letztes Hemd dafür gaben um es zu rauchen. Jetzt mach mal das Gedankenspiel, und stell dir vor 33% aller Menschen wären süchtig nach dem Metall in den Euros, oder würden die Geldscheine rauchen. Absurdes Szenario. Das mit den Zigaretten war ja auch nur eine - menscheiheitsgeschichtilich betrachtet - verschwindend geringe Zeitspanne, ein paar Monate/2 Jahre? um eine Lück zu füllen.
Das mit den Zigaretten war ziemlich willkürlich von mir gewählt, einfach weil es ein simpel zu verstehendes Beispiel aus neuerer Zeit ist. Ich hätte auch Salz, Vieh, Nägel, Kupfer, Korn, Glasperlen, Tee, Kaurimuscheln oder Angelhaken nehmen können - Dinge, nach denen niemand süchtig ist, die aber, genau wie die Zigaretten, auf ihrem jeweiligen Markt im freien Wettbewerb der verschiedenen Gelder von den Menschen als beste Alternative gesehen wurden, und sich deswegen durchgesetzt haben. Tausch ist nunmal nötig, wenn man über primitive Subsistenz hinaus will. Dafür braucht man ein Tauschgut, welches universell akzeptiert, homogen, haltbar, in kleinste Mengen teilbar und von hoher Wertdichte ist. Die gerade erwähnten Waren (inklusive Zigaretten) sind eben die Waren, bei denen diese Eigenschaften auf ihrem jeweiligen Markt am ehesten zutrafen. Das hat nichts mit Sucht zu tun.
Buchgeld, Papiergeld? da gibt es keinen Unterschied. 1.Nimm einen Kredit auf bei deiner Bank. 2.Lass dir dieses Buchgeld auf dein Konto überschreiben. 3.Hebe nun am Automat einen Teil ab. Voila, jetzt hast du Buchgeld als Papierlappen.
Hier begehst du einen sehr gefährlichen Irrtum, der dringend aufgeklärt werden muss! Unser Geld wird durch Zwang im Umlauf gehalten - aber nur das Papiergeld! Das Buchgeld ist kein gesetzliches Zahlungsmittel. Buchgeld wird von unserem verehrten Letztendscheidungsfinder und Gewaltmonopolisten (a.k.a. Staat) als Kredit vom Einzahler an seine Bank gesehen. Die Auszahlung liegt also im Ermessen der Bank, und kann verweigert werden. Im Moment mag das nicht besonders relevant sein. Wenn jedoch zu viele Leute den Umtausch von Buch- in Papiergeld, also die Auszahlung, verlangen, wird dies sehr relevant.
Es gibt nämlich nur einen kleinen Bruchteil der Gesamtgeldmenge als Papiergeld - mit gutem Grund, denn Papiergeld ist bei uns mächtiges Zentralbankgeld, welches die Geschäftsbanken bei den Zentralbanken hinterlegen können, um dann die hundertfache (!) Menge Buchgeld daraus zu schöpfen. Darum werden die Banken bei einer Vertrauenskrise in die Banken, bei einem Bankrun sagen "sorry, wir können dir deinen Kredit momentan nicht zurückzahlen - wie, sie wussten nicht, daß ihr Geld auf dem Girokonto nur ein Kredit an uns ist?" Dann werden die Leute feststellen, daß niemand Überweisungen als Zahlung akzeptieren muss (der Annahmezwang gilt nur für Papiergeld!). Bargeld ist rar in der Krise, das mussten die Leute in Zypern, in Argentinien und in unzähligen anderen Ländern auf die harte Tour lernen. Und Buchgeld ist NICHT gleich Papiergeld. Wenn die Zentralbanken einfach alles Geld drucken würden, welches die Leute bei einem Bankrun abheben möchten (also alles Buch- in Papiergeld verwandeln würden), wäre dies eine gigantische Inflationierung, die praktisch das Ende der jeweiligen Währung bedeuten würde.
Bei unserem Teilreservesystem sind alle Banken permanent bankrott, ein Bankrun deckt lediglich diese Tatsache auf - noch eine wichtige Wahrheit, die die Leute neben der Tatsache, daß Geld eine Ware ist, lernen müssen! Darum empfehle ich, Papiergeld in gewisser Menge zuhause vorrätig zu halten, wie man sie vielleicht für 1 - 3 Monate braucht. Und größere Mengen, Ersparnisse, in Bitcoins, Gold etc. anzulegen, und die Banken
nur als Abwickler von Zahlungen zu benutzen,
nicht jedoch als Kreditnehmer (Geld auf Girokono=Kredit an Bank)! Weil sie als Kreditnehmer historisch gesehen erwiesenermaßen unzuverlässig sind.
Im Frühmittelalter, gab es doch sehr viele Währungen, jeder Kleinkönig hatte sein eigenes Geld, und das wurde doch auch "von oben nach unten" eingführt, die Merowinger haben auch ihr eigenes Geld gehabt. Ich kann deine Sichtweise nur sehr schwer einnehmen, sorry.
Dir entgeht der entscheidende Unterschied zwischen Marktgeld und Zwangsgeld. Ohne gesetzlichen Annahmezwang und Ausgabeverbot von alternativem Geld stehen die verschiedenen Gelder im freien Wettbewerb. Wenn König X wertloses Papier herausgibt, ohne diese Zwänge, wird niemand sein Papier annehmen, wenn er auch Metall fordern kann. Im freien Wettbewerb verdrängt gutes das schlechte Geld aus dem Umlauf. Es ist also wurscht, ob ein König X oder Bürger Y Münzen prägt oder Papier druckt - entscheidend ist die An- oder Abwesenheit von Zwang. Und dieser Zwang wurde erst später flächendeckend eingeführt - daher mein Argument, daß es im Frühmittelalter Marktgeld gab. Und in diesem Wettbewerb des Marktes hat sich die beste Geldware durchgesetzt - Gold für große Käufe, Silber oder Kupfer für kleine. Bestehen hingegen diese Zwänge, verdrängt das schlecht, durch Zwang im Umlauf gehaltene Geld das gute aus dem Umlauf, welches gehortet wird - Gresham`s law.
Vor dir liegt ein 100er. Woher hast du den? Sagen wir mal du hast den von deinem Chef für den du 8std. gearbeitet hast als Bezahlung bekommen. So, du hast jetzt 8std. hart gearbeitet, und hast im Gegenzug dafür? Nichts! Nur das Versprechen gedruckt auf Baumwolle (anonymer Schuldschein, unterschrieben von EZB) das du für deine 8std. Arbeit etwas bekommst was diesem Wert entspricht. Aber solange du diesen Gegenwert für deine Arbeit noch nicht hast, bleibt dir nur das Versprechen in deiner Geldbörse. Das funktioniert auch problemlos ohne diesen materiellen Baumwolllappen, einfach nur mit Bits&Bytes...
Und wieder begehst du einen kleinen, aber folgenschweren Irrtum. Du verwechselst ein leeres Versprechen, beruhend auf nichts als Glauben und Hoffen, mit einer vertraglichen, einklagbaren Zusage. Bei echtem Schuldgeld steht hinter jeder Geldeinheit eine ganz konkrete Warenforderung an eine ganz konkrete Person oder Organisation - Schuldgeld ist ein Vertrag. 100 € bei der EZB vorlegen, 5 Gramm Gold von der EZB bekommen, garantiert - das wäre Schuldgeld. Gibt der Schuldgeldemittent mehr Geld heraus, als er Waren besitzt, begeht er das Verbrechen des Betruges, so wie z.B. alle Teilreservebanken es während des Goldstandards taten.
Ersetzt man die konkrete vertragliche Zusage auf Herausgabe einer bestimmten Ware gegen Einreichen der Geldeinheit durch ein Versprechen auf Herausgabe von genau garnichts durch den Emittenten, bei gleichzeitiger Entfachung von Hoffnung, daß irgendwie trotzdem schon jeder das Zeug annehmen wird, so begibt man sich aus dem Reich des Schuldgeldes in das Reich des FIATGeldes. Der Euro ist FIATGeld (FIAT = "es werde", Hokuspokus!),
kein Schuldgeld! Die EZB verspricht in deinem Beispiel genau garnichts, außer der Hoffnung, daß ich als Besitzer des 100 € Scheines einen weiteren Deppen finde, der genau so dumm ist wie ich, und mir wertvolle Waren gegen wertloses Papier gibt. Merke, die EZB garantiert mir
keine Einlösung des Scheines gegen
irgendetwas! Und daß Dritte mir etwas für den Schein geben, kann sie nicht garantieren, da dies ein Vertrag zu lasten Dritter wäre, wie er sebst in unserem Land, in dem Naturrecht fast vollständig durch willkürliche, positivistische Gesetzgebung ersetzt ist, noch als unmoralisch und illegitim gelten würde. Was bleibt, ist die pure Hoffnung, gedeckt durch nichts als die Erfahrung, das seit ein paar Jahrzehnten nichts mehr schief gegangen ist... bei uns zumindest, die Leute in Simbabwe oder Argentinien können das leider nicht behaupten..
Das einzige, was es wirklich gibt, ist der Annahmezwang für die Papierlappen (nicht jedoch für Bits & Bytes, s.o.). Dieser Zwang ist aber etwas anderes als ein Vertrag, da du nur gezwungen bist, die Tilgung von Schulden in Euro zu akzeptieren, nicht jedoch die Tilgung von x Schulden durch y Euro! Bei Hyperinflation musst du zwar meine Euro annehmen, aber du kannst einen ganzen Lastwagen voll fordern - dann kann ich zusehen, wie weit ich mit meinen 100 € komme.