Ganz ehrlich... wer wird denn bei der Entschädigung an den Sachschaden denken?
Nach meiner Erfahrung sind finanzielle Sorgen nach dem Tod eines Menschen sehr schnell sehr real.
Es geht also darum, den Hinterbliebenen nicht zusätzlich zum Trauerschmerz noch Existenzängste zu machen.
Wenn dein Mann gerade gestorben ist, willst du nicht, dass deine nächste Sorge ist, ob du das Einfamilienhaus halten kannst.
Wenn jemand 10€ stiehlt dann hat er 10€ danach. Wenn jemand einen Penner tötet für 10€ dann hat er 10€ danach. Wird er verurteilt dann... müsste er nach eurer Logik doch eigentlich noch eine Belohnung bekommen. Die Sozialkassen wurden entlastet. Dieses asoziale Subjekt hätte nie im Leben irgendjemanden Geld verdient. Keine Kinder, keine Frau und Verwandte... da wäre eh nichts.
Richtig, ein finanzieller Schaden, der entschädigt werden müsste, ist da nicht festzustellen. Weil eben auch kein Hinterbliebener einen finanziellen Schaden hat. Schmerzensgeld oder dergleichen dürfen die Leute ja trotzdem beanspruchen, wenn es ihnen zusteht.
Der Familienvater, der gerade so die Familie durchbringt, na der ist auch ein Schnäppchen. Kostet nur so 1100€ im Monat. Geht ja noch.
Oh, das läppert sich, sind dann mal eben ca. 400k EUR, wenn man von 30 Jahren Restlebenserwartung ausgeht.
Der Geschäftsmann mit 20T€ im Monat dagegen, da sollte man aufpassen. Der wird teuer wenn man ihn umbringen will.
Wenn den Hinterbliebenen des Geschäftsmanns aber nicht die 20k im Monat ersetzt werden, müssen die Kinder runter von der Privatschule, die Pudel ins Tierheim, die junge Frau muss aus dem Penthouse ausziehen und zum ersten Mal in ihrem Leben selber arbeiten und die Ex-Ehefrau darf zusehen, wie sie plötzlich als Putzfrau mit Kindergeld ihre bisher Prada-und-Gucci-verwöhnten Gören in einer Zwei-Zimmer-Wohnung großzieht.
Denkt ihr auch mal an die Gefühle der Hinterbliebenen? Hier wird eben doch eine Wertmarke auf ein Menschenleben geklebt. Und da kann man so intellektuell argumentieren dass der Tod des Menschen nicht betrachtet wird sondern nur der potentielle monetäre Schaden
Nicht nur, sondern
auch.
Es geht um die zusätzliche Entschädigung für Hinterbliebene.
Ganz unabhängig von jeder Bestrafung für den Täter, von Schmerzensgeld oder dergleichen.
Die Hinterbliebenen sollen nach einem Mord nicht schlechter gestellt sein als sie es vor einem Mord waren, ansonsten macht unser Rechtssystem sie zu zusätzlichen Opfern.
Und ganz praktisch gesehen, muss man natürlich realistisch sein. Kaum ein Mörder wird in der Lage sein, den finanziellen Schaden zu kompensieren. Dafür hatte das Opfer hoffentlich eine Lebensversicherung zugunsten der Hinterbliebenen. Aber die Versicherung kann dann wenigsten versuchen, sich so viel Geld wie möglich vom Täter zurückzuholen.