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Topic: Spiegel:Bundesjustizminister will zwingende lebenslange Haft für Mord abschaffen - page 2. (Read 2613 times)

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Einen Topmanager umbringen würde mehr kosten... da hätten wir schon wieder ein Paradox. Man könnte denken manche Leben wären mehr wert. Der Assi mit Sozialhilfe... kann man schon mal machen. Ist ein Schnäppchen für den Kick. Tut reichen Leuten nicht mal weh.

Du Argumentierst mit Rache, wenn Logik gefordert wäre. Denk nochmal über Entschädigung im Gegensatz zur Strafe nach!

Komischerweise ist das bei Vermögensdelikten (fast) jedem klar. Wer einen Wert von 100k raubt oder klaut muss 100k zurückzahlen (entschädigen!). Wer einen Wert von 100 EUR raubt/klaut, muss die 100 EUR entschädigen. Welche Logik steckt dahinter, dass man bei Mord auf einmal keine Entschädigung mehr leisten soll? Willst Du damit den Mörder besser stellen als den Räuber/Dieb?! Warum?
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Nur... wie viel muss er abgeben? So viel dass der Druck unerträglich wird? Mehr als Alg2 Niveau für ihn am Ende? Das würde sich wie permanente Unterdrückung anfühlen. Also was tun? Fußfesseln damit er nicht abhaut? Wer will ihn beschäftigen? Soweit ich weiß arbeiten die Leute im Knast eher auf dem Preisniveau von Behindertenwerkstätten. Also wenig Geld... sehr wenig.

Ich schätze einfach dass die Folgen einfach absolut unabsehbar sind. Der Vorstandschef bringt jemand um... kein Problem, in ein paar Jahren hat er seine paar 100T abgedrückt. Stört ihn nicht mal bei seinem Verdienst. Praktisch legalisierter Mord. Oder maximal ein paar Jahre?

Trenne Strafe von Entschädigung. Ich habe keine Geldzahlung als Strafe befürwortet, sondern als Entschädigung für die Nebenopfer. Es wäre für einen Mörder dann natürlich ungünstiger einen Topmanager mit grosser Familie umzulegen, als einen alleinstehenden Sozialhilfeempfänger. Auf der anderen Seite hat der Mörder die Tat vorsätzlich begangen und in der Folge den Schaden vorsätzlich verursacht, sonst würden wir hier statt über Mord über einem Unfall reden.

Davon unabhängig ist zu überlegen, was eine geeignete Strafe sein kann und nochmal unabhängig davon muss man sich Gedanken machen, ob die Gefahr besteht, dass der Mörder weitere Morde begeht.


Einen Topmanager umbringen würde mehr kosten... da hätten wir schon wieder ein Paradox. Man könnte denken manche Leben wären mehr wert. Der Assi mit Sozialhilfe... kann man schon mal machen. Ist ein Schnäppchen für den Kick. Tut reichen Leuten nicht mal weh.

Ne, das könnte so nie funktionieren sonst gäbe es, zu Recht, einen Aufstand. Die kleinen hängt man und die großen lässt man laufen... das würde einen ganz neuen Level von Bedeutung erhalten.

Ich weiß gar nicht ob Strafe überhaupt Sinn macht. Hat noch nie wirklich abgeschreckt. Am Ende sollte zählen ob dieser Mensch fähig ist in der normalen Gesellschaft zu leben. Vielleicht Therapie?

Aber ganz ehrlich... wenn ich lese dass es Pädophile gibt die noch nie einem Kind etwas getan haben, die allerdings wissen dass sie gefährlich sind und Angst haben etwas zu tun, dann aber keine Therapie erhalten... dann ist ziemlich klar dass Prävention noch nicht wirklich den richtigen Stellenwert bei uns hat.
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Nur... wie viel muss er abgeben? So viel dass der Druck unerträglich wird? Mehr als Alg2 Niveau für ihn am Ende? Das würde sich wie permanente Unterdrückung anfühlen. Also was tun? Fußfesseln damit er nicht abhaut? Wer will ihn beschäftigen? Soweit ich weiß arbeiten die Leute im Knast eher auf dem Preisniveau von Behindertenwerkstätten. Also wenig Geld... sehr wenig.

Ich schätze einfach dass die Folgen einfach absolut unabsehbar sind. Der Vorstandschef bringt jemand um... kein Problem, in ein paar Jahren hat er seine paar 100T abgedrückt. Stört ihn nicht mal bei seinem Verdienst. Praktisch legalisierter Mord. Oder maximal ein paar Jahre?

Trenne Strafe von Entschädigung. Ich habe keine Geldzahlung als Strafe befürwortet, sondern als Entschädigung für die Nebenopfer. Es wäre für einen Mörder dann natürlich ungünstiger einen Topmanager mit grosser Familie umzulegen, als einen alleinstehenden Sozialhilfeempfänger. Auf der anderen Seite hat der Mörder die Tat vorsätzlich begangen und in der Folge den Schaden vorsätzlich verursacht, sonst würden wir hier statt über Mord über einem Unfall reden.

Davon unabhängig ist zu überlegen, was eine geeignete Strafe sein kann und nochmal unabhängig davon muss man sich Gedanken machen, ob die Gefahr besteht, dass der Mörder weitere Morde begeht.
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Ich sehe schon dass es Sinn macht dass ein Mörder zahlt. Allerdings stellt man sich da vor dass es jemand ist der reumütig ist und dann auch 100k von seinem Lohn abdrücken will weil er sich schuldig fühlt. Sicher, bei manchen könnte man sich fragen ob das funktionieren würde.

Nur... wie viel muss er abgeben? So viel dass der Druck unerträglich wird? Mehr als Alg2 Niveau für ihn am Ende? Das würde sich wie permanente Unterdrückung anfühlen. Also was tun? Fußfesseln damit er nicht abhaut? Wer will ihn beschäftigen? Soweit ich weiß arbeiten die Leute im Knast eher auf dem Preisniveau von Behindertenwerkstätten. Also wenig Geld... sehr wenig.

Ich schätze einfach dass die Folgen einfach absolut unabsehbar sind. Der Vorstandschef bringt jemand um... kein Problem, in ein paar Jahren hat er seine paar 100T abgedrückt. Stört ihn nicht mal bei seinem Verdienst. Praktisch legalisierter Mord. Oder maximal ein paar Jahre?

Oh ich weiß nicht. Den Mordparagraphen sollte man sicher bearbeiten. Aber das Einsperren ist für mich weniger Strafe als Schutz der Gesellschaft und das sollte natürlich mit Beobachtung passieren. Ich vermute einfach mal dass die Wenigsten sich dafür interessieren würde sich quasi zum Profimörder im Knast weiterbilden zu lassen.
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Von Gerechtigkeit kann man bei diesem lächerlichen Strafmaß wohl nicht mehr sprechen. Ein Hohn für die Opfer.
Ist es nicht mehr Hohn für die Opfer, wenn unser Strafvollzug dafür sorgt, dass tagtäglich mehr Schwerkriminelle aus den Knästen auf die Gesellschaft losgelassen werden, als hineingehen? Nicht etwa, weil wir zu wenig einsperren, sondern weil wir so viele heran züchten?
Nun bin ich selbst noch nie Opfer eines Mordes geworden (wie man unschwer erkennen kann), insofern kann ich das schlecht beurteilen. Aber in allen Fällen, in denen ich Opfer von Kriminalität wurde, war mein größter Wunsch bisher, dass es in Zukunft weniger Täter gibt, keineswegs mehr.

Aber vermutlich habe ich einfach komische Ansichten, wenn ich mir eine bessere Gesellschaft mit weniger Kriminalität wünsche. Roll Eyes

Grundsätzlich eine gute Ansicht Einschätzung, aber die Umsetzung wird mehr als nur schwierig (weniger Täter gibt)...

Na bist du de... dir geht es aber auch nicht wirklich gut...  Kiss

Ach, da fühlst du dich angesprochen, das entspricht deiner Selbstidentifikation? Jaja, getroffener Hund jault.

Stimmt du hast recht Forum Trolls sollte man einfach ignorieren  Kiss
qwk
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Von Gerechtigkeit kann man bei diesem lächerlichen Strafmaß wohl nicht mehr sprechen. Ein Hohn für die Opfer.
Ist es nicht mehr Hohn für die Opfer, wenn unser Strafvollzug dafür sorgt, dass tagtäglich mehr Schwerkriminelle aus den Knästen auf die Gesellschaft losgelassen werden, als hineingehen? Nicht etwa, weil wir zu wenig einsperren, sondern weil wir so viele heran züchten?
Nun bin ich selbst noch nie Opfer eines Mordes geworden (wie man unschwer erkennen kann), insofern kann ich das schlecht beurteilen. Aber in allen Fällen, in denen ich Opfer von Kriminalität wurde, war mein größter Wunsch bisher, dass es in Zukunft weniger Täter gibt, keineswegs mehr.

Aber vermutlich habe ich einfach komische Ansichten, wenn ich mir eine bessere Gesellschaft mit weniger Kriminalität wünsche. Roll Eyes
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Wem nützt das denn?
[...]
Den Betreibern von Strafvollzugsanstalten?
Letzteres, den Betreibern von Strafvollzugsanstalten. In einigen Ländern ist das Vollzugswesen ein richtiger Wirtschaftsfaktor.
Na klar, stark regulierte Märkte mit hohen Zugangshürden sind immer sehr lukrativ Cool
Zu schade, dass unser heimischer Markt mit gerade mal geschätzt 3-4 Milliarden Umsatz einfach zu klein für die Profis aus Übersee ist, so ein McKnast-Franchise wäre schon eine Überlegung wert Wink
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Money often costs too much.
Wem ist damit geholfen, diese Menschen lebenslang hinter Gitter zu bringen?
Wem nützt das denn?
Den Opfern sicher nicht.
Der Wirtschaft?
Der Gesellschaft?
Den Betreibern von Strafvollzugsanstalten?
Letzteres, den Betreibern von Strafvollzugsanstalten. In einigen Ländern ist das Vollzugswesen ein richtiger Wirtschaftsfaktor.

Tjaaa sowas ist bei der Rechtsaussenfraktion sehr beliebt, "Richter Gnadenlos" Justiz. Stammtisch Populismus.
Dabei haben die dann meist selbst mehr Dreck am Stecken, Koks-Schill http://de.wikipedia.org/wiki/Ronald_Schill beispielsweise von der Partei Rechtsstaatlicher Offensive. Der ist dann nachher nach Südamerika geflüchtet.

Na bist du de... dir geht es aber auch nicht wirklich gut...  Kiss

Ach, da fühlst du dich angesprochen, das entspricht deiner Selbstidentifikation? Jaja, getroffener Hund jault.
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Dem (Mord)Opfer macht das Strafmass nichts mehr aus und nachdem das Opfer nicht mehr lebendig wird, kann es auch keine vollständige Gerechtigkeit geben. Das Mindeste was man tun könnte ist, dem Mörder die Verpflichtungen des Mordopfers aufzuerlegen. Ohne diese kleine Mindestmassnahme müssen wir über Gerechtigkeit nicht mal im Ansatz diskutieren. Das heutige System hilft weder dem Mordopfer, noch den Hinterbliebenen, noch der Gesellschaft.

Die einzige Massnahme, die der Gesellschaft teilweise helfen würde, wäre eine (korrekte) Sicherungsverwahrung im Falle einer (echten) Wiederholungsgefahr. Wobei wir über eine Hilfe für die Gesellschaft auch nicht reden müssen, solange diese Gesellschaft in weiten Teilen die Anstifter und Auftraggeber von Mördern/Totschlägern als ausgezeichnete Mitglieder ihrer Gesellschaft betrachtet und ihnen zum Dank auch noch besondere Rechte und besonderen Schutz zugesteht.
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Man muss in Zukunft sich nur ordentlich reizen lassen und schon ist der Mord nicht mehr ganz so schlimm?

Soweit ich das im Kopf habe war eine Affekthandlung bisher schon Totschlag und kein Mord. Ob die Änderung gut oder schlecht ist, hängt stark von der Ausgestaltung ab. Bei Wiederholungsgefahr gibt es allerdings noch die Sicherungsverwahrung. Wenn die Entschädigung an eventuelle Hinterbliebene (also Opfer der Tat) stärker in den Vordergrund rückt, wäre das ebenfalls nicht verkehrt.


Eben... Mord ist doch eigentlich immer mit Heimtücke verbunden oder? Wie kann man da auf die Idee kommen dass das irgendwie nur 5 Jahre Bedenkzeit bedeuten kann?

Und die Sicherheitsverwahrung... die ist ja auch keine so sichere Sache wenn sie der europäische Gerichtshof angreift.

Wie das mit der Entschädigung funktionieren soll weiß ich nicht. Wer soll bezahlen? Die wenigsten Mörder haben so viel Geld. Und wenn das ein Spiel um Reichtum der Hinterbliebenen werden sollte dann finde ich so einen Prozess unwert.

Nein. Heimtücke ist nur eins von mehreren Mordmerkmalen.

Von Gerechtigkeit kann man bei diesem lächerlichen Strafmaß wohl nicht mehr sprechen. Ein Hohn für die Opfer.
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Wie das mit der Entschädigung funktionieren soll weiß ich nicht. Wer soll bezahlen?
Der Mörder. Wenn er z.B. jemanden umbringen, der eine finanzielle Verantwortung gegenüber Dritten (Kinder, Familie, Gläubiger) hat, dann schuldet er meiner Meinung nach diesen Dritten fortan erstrangig seine gesammte Arbeitskraft im Rahmen der Verpflichtung, die das Opfer hatte.
Na ich weiß nicht ob das jetzt so ein Fortschritt ist. Sklavenarbeit? Na ich frage mich welcher Mörder sein Leben lang die Millionen abzahlt die das braucht. Wer mordet und sich erwischen lässt ist ganz sicher nicht dazu bereit und wird bei der nächsten Gelegenheit nach Bali umziehen.
Sieh's mal so: hierzulande wirst du dein Leben lang mit Sklavenarbeit bestraft, wenn du Leben in die Welt setzt (ein Kind machst). Wenn du aber Leben nimmst, kommst du mit einer kleinen Resozialisierungsrunde im Bau weg. Das ist jetzt arg überspitzt formuliert, aber für so manchen Alimente-Zahler sicher nicht so weit hergeholt Wink

Womit Mezzo sicherlich richtig liegt, ist die Vernachlässigung der Entschädigung für Opfer von Verbrechen. An der Front tut sich leider seit Jahrzehnten gar nichts, während die Law-And-Order-Fraktion immer wieder auf vermeintliche Abschreckung, mehr Kontrolle und "Strafe als Rache" setzt. Wohlwissend übrigens, dass das schon in anderen Teilen der Welt und anderen Zeiten der Historie nicht gefruchtet hat.


Um aber zur Ausgangsthematik zurückzukommen:
ein erheblicher Teil der Morde geschieht zumindest hier in Deutschland nicht in Form von von langer Hand geplanten Verbrechen oder im Rahmen von Bandenkriminalität oder was man sich sonst nach dem Konsum von CSI Miami oder dergleichen so vorstellt. Wie es ein Kriminalpolizist einmal ausgedrückt hat, "passieren" die Morde den Mördern in vielen Fällen eher. Da ist z.B. die betrogene Ehefrau / der betrogene Ehemann, der aus Rache tötet, oder ganz allgemein verzweifelte Menschen, die in einer vermeintlich ausweglosen Situation eine Lösung in der Beseitigung des Menschen sehen, der ursächlich für das Problem erscheint.

Wie sieht es mit dem Familienvater aus, dem die Schulden über den Kopf wachsen? Er verliert aus Krankheit den Job, die Raten für's neu gebaute Reihenhäuschen kann er sich nicht mehr leisten, die Zwangsversteigerung droht, die Scheidung steht im Raum. In seiner Verzweiflung kommt er auf die (zugegeben dämliche) Idee, eine Bank zu überfallen. Dabei erschießt er dann jemanden. Mord aus Habgier und/oder Vertuschung einer Straftat? Lebenslang?

Eine ganz andere Klasse von Mord ist der so "beliebte" Haustyrannenmord, wo die misshandelte Ehefrau ihr Problem in Form ihres Göttergatten im Schlaf beseitigt. Sicherlich nicht die eleganteste und sozialverträglichste Lösung, aber ist das wirklich ein guter Grund, die Frau jahrzehntelang einzusperren?

Somit sind viele Mörder eben ganz normale Menschen, deren Sozialprognose keineswegs schlecht ist, sondern bei denen man erwarten darf, dass sie nach dem Mord eigentlich wieder ihren angestammten Platz in der Gesellschaft einnehmen könnten. Sie könnten weiter zur Arbeit gehen, Steuern zahlen, ihre Kinder versorgen, bei der freiwilligen Feuerwehr Katzen aus Bäumen retten etc. Es ist keineswegs zu erwarten, dass sie mit höherer Wahrscheinlichkeit wieder einen Mord begehen werden als der Durchschnitt der Bevölkerung.
Insofern gibt es für einen erheblichen Anteil der Mörder in unseren Gefängnissen keinen guten Grund, sie lebenslang oder auch nur ein paar Jahrzehnte einzusperren. Im Gegenteil kostet das nur unnötig Geld in Form von direkten Aufwendungen für den Unterhalt und indirekt in Form von entgangenen Steuereinnahmen etc. Und der jahrelange Aufenthalt im Knast ist selten geeignet, Menschen "besser" zu machen, sondern begründet häufig erst echte "Knastkarrieren".

Wem ist damit geholfen, diese Menschen lebenslang hinter Gitter zu bringen?
Wem nützt das denn?
Den Opfern sicher nicht.
Der Wirtschaft?
Der Gesellschaft?
Den Betreibern von Strafvollzugsanstalten?

Man könnte also durchaus sogar so weit gehen, auch Mord mit einer reinen Bewährungsstrafe "davonkommen" zu lassen, wenn denn die Sozialprognose entsprechend gut ist. Ich muss zugeben, selbst mir wäre das ein bisschen zu wenig "Rache", aber wahrscheinlich bin ich da auch nur durch amerikanische Krimiserien konditioniert Roll Eyes


Und zu guter Letzt noch ein kleiner Hinweis: Mord ist ein aussterbendes Delikt. Wir haben heutzutage noch knapp 300 Fälle von vollendetem Mord pro Jahr in Deutschland bei weiterhin sinkender Tendenz. Es ist ohnehin fraglich, ob es hierfür einen eigenen (noch dazu völlig aus dem restlichen Recht herausfallenden) Strafrechtsparagraphen braucht, oder ob nicht Mord und Totschlag vereint gehören, um eine angemessenere Tatbewertung zu ermöglichen.
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das ganze ist sicher nur ein Sozialexperiment.

Wie zettel ich den größtmöglichen Shitstorm an etc...

Deswegen wird uns das hier ja auch von OP beigereicht.

Für "Killer", "dead" und "-88" (unsere Forennazis) sind das aber gute Nachrichten, insgesamt. Also ich bin beim Shitstorm mit dabei!

Na bist du de... dir geht es aber auch nicht wirklich gut...  Kiss
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Wenn da momentan wirklich nicht richtig entschädigt wird dann ist das natürlich richtig. Ich hab nicht angenommen dass da gar nichts passiert. Nur Mord als "Get Rich quick scheme" für Angehörige, wie das ja manchmal in den USA so zu sein scheint, fände ich echt eine traurige Errungenschaft.

Es wird da nichts entschädigt. Die Hinterbliebenen können maximal zivilrechtliche Ansprüche anmelden. Auch in den USA ist es mit einer Entschädigung nicht weit her. Abgesehen von ein paar gross aufgeputschten Fällen gibt es dort genausowenig eine Entschädigung für die Opfer. Ich denke die Angst, dass Angehörige das im grossen Stil ausnutzen könnten, ist unbegründet.

Dagegen gibt es viele Fälle, wo Kinder unter den Hinterbliebenen sind. Wenn man davon ausgeht, dass ein Kind 100-200k kostet bis es erwachsen ist und sich dann die tatsächlichen Fälle anschaut, dann kann man sagen, dass es praktisch keine Entschädigung gibt.

Egal, hauptsache die Anwälte gewinnen. Man muss Prioritäten setzen!
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Wenn da momentan wirklich nicht richtig entschädigt wird dann ist das natürlich richtig. Ich hab nicht angenommen dass da gar nichts passiert. Nur Mord als "Get Rich quick scheme" für Angehörige, wie das ja manchmal in den USA so zu sein scheint, fände ich echt eine traurige Errungenschaft.

Entschädigungen finde ich grundsätzlich richtig und zu geringe Entschädigungen sind sicher eine Beleidigung für den echten Schmerz von Angehörigen. Ich frage mich nur ob das nicht einfach nur ein zahnloser Tiger sein wird. In der Theorie kann man was bekommen, praktisch ist der Täter pleiter. Pech gehabt.
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Das sind alles keine Argumente, die gegen eine (teilweise) Entschädigung der Opfer sprechen. Wenn man das tatsächlich so stehen lassen will, dann sollte man gar kein Opfer mehr Entschädigen. Wer geschädigt wird hat halt Pech gehabt. Komischerweise sieht das "die Gesellschaft" bei Vermögensschäden oder gar virtuellen Schäden ganz anders.


Das ist die traurige Ironie. Auf illegalen Musikdownload sind die Strafen bald/schon jetzt  Roll Eyes höher angesetzt, als auf körperliche Gewalt.
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Das sind alles keine Argumente, die gegen eine (teilweise) Entschädigung der Opfer sprechen. Wenn man das tatsächlich so stehen lassen will, dann sollte man gar kein Opfer mehr Entschädigen. Wer geschädigt wird hat halt Pech gehabt. Komischerweise sieht das "die Gesellschaft" bei Vermögensschäden oder gar virtuellen Schäden ganz anders.
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Wie das mit der Entschädigung funktionieren soll weiß ich nicht. Wer soll bezahlen?

Der Mörder. Wenn er z.B. jemanden umbringen, der eine finanzielle Verantwortung gegenüber Dritten (Kinder, Familie, Gläubiger) hat, dann schuldet er meiner Meinung nach diesen Dritten fortan erstrangig seine gesammte Arbeitskraft im Rahmen der Verpflichtung, die das Opfer hatte.

Aber ich weiss schon, dass der Opferschutz bei der Bevölkerung wie auch bei der Staatsführung hier keine besondere Priorität hat. Letztendlich ist ein Menschenleben weltweit meist deutlich weniger wert als ein (Nutz)Tier oder eine Sache. Ich persönlich finde das arm.


Na ich weiß nicht ob das jetzt so ein Fortschritt ist. Sklavenarbeit? Na ich frage mich welcher Mörder sein Leben lang die Millionen abzahlt die das braucht. Wer mordet und sich erwischen lässt ist ganz sicher nicht dazu bereit und wird bei der nächsten Gelegenheit nach Bali umziehen.

Ansonsten... Opferentschädigung ist doch immer ein tolles Wort. Da kommt plötzlich die bucklige Verwandschaft die sich vorher nie gekümmert hat und beklagt dann seelische Schäden weil Reichtümer winken. Ganz im Sinne amerikanischer Verhältnisse. Das ist was ich unwert nenne.

Was hat man denn bei einem Mord? Leid. Dem Opfer selbst kann man nicht mehr helfen, der merkt nichts mehr. Bleibt der Täter und seelisches und materielles Leid der Opfer.

Wie mit dem Täter verfahren? Er muss behandelt werden wenn er krank ist oder Zeit zum nachdenken bekommen. Was üblicherweise hinter Gittern stattfindet. Ausschluss aus der normalen Gesellschaft.

Und seelisches Leid? Bezahlbar? Welche Ehefrau fühlt sich besser wenn sie ein paar hundertausend Euro bekommt? Eine Ehefrau deren seelisches Leid dadurch weniger wird oder verschwindet... na ich würd mich im Grab umdrehen wenn ich so eine geheiratet hätte.

Und materielles Leid, klar, da müsste was passieren. Nur wie? Du glaubst doch nicht dass ein Mörder sein Leben lang für andere arbeiten will oder? Versicherung? Na welche Versicherung würde Mord versichern? Bleibt also nur dass man Glück hat und der Täter ist reich. Dann sofort das Geld einziehen damit es für die nächsten Jahre(?) reicht. Sonst kann er abhauen. Und arme Täter... was gibt's da zu holen?

Na vielleicht muss man die Pläne nur genauer kennen um das besser einschätzen zu können.
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das ganze ist sicher nur ein Sozialexperiment.

Wie zettel ich den größtmöglichen Shitstorm an etc...

Deswegen wird uns das hier ja auch von OP beigereicht.

Für "Killer", "dead" und "-88" (unsere Forennazis) sind das aber gute Nachrichten, insgesamt. Also ich bin beim Shitstorm mit dabei!
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das ganze ist sicher nur ein Sozialexperiment.

Wie zettel ich den größtmöglichen Shitstorm an etc...
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Wie das mit der Entschädigung funktionieren soll weiß ich nicht. Wer soll bezahlen?

Der Mörder. Wenn er z.B. jemanden umbringen, der eine finanzielle Verantwortung gegenüber Dritten (Kinder, Familie, Gläubiger) hat, dann schuldet er meiner Meinung nach diesen Dritten fortan erstrangig seine gesammte Arbeitskraft im Rahmen der Verpflichtung, die das Opfer hatte.

Aber ich weiss schon, dass der Opferschutz bei der Bevölkerung wie auch bei der Staatsführung hier keine besondere Priorität hat. Letztendlich ist ein Menschenleben weltweit meist deutlich weniger wert als ein (Nutz)Tier oder eine Sache. Ich persönlich finde das arm.
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