Hallo,
ich bin in ähnlicher Situation wie der OP und möchte mich hier auch mal zu Wort melden. @OP, wir können auch gerne mal im Torchat oder so plaudern.
Ich habe nur so aus Spaß damit angefangen, trading-bots zu entwickeln. Mittlerweile hat sich dieses Hobby in einen >100k Betrag verwandelt und nun habe ich das gleiche Problem, soll ich nun was versteuern oder wie.
Ansich habe ich kein großes Problem damit, n bisl Geld abzugeben, ich kann je eh nicht wirklich was mit anfangen, aber: der immense Aufwand, der benötigt würde, um alles "steuerrechtlich" genau zu verzeichen wäre in keinem Verhältnis zu den Steuern, die gezahlt würden. Ich habe eben das Problem, dass meine bots X trades pro Stunde auf (und zwischen) etlichen verschiedenen Börsen umgesetzt haben. Manche dieser Börsen gibts gar nicht mehr, manche unterstützen keinen vollständigen Download der Tradinghistory, von daher, das ermitteln einer vollständigen Kostenbasis ist mittlerweile unmöglich. Wenn man dann noch Marginpositionen dazu nimmt, und unrealisierte Gewinne/Verluste, die u.U. über Monate offen bleiben, dann sieht man, wie schwierig ein vollständiger Audit wäre. Ich guck mir halt einfach den geschätzten Wert meines Portfolios an und vergleiche mit dem Vortag, problem solved. Aber das wird dem Finanzamt wohl verständlicherweise nicht reichen.
Sofern ich also nicht dazu aufgefordert werde, werde ich sicherlich erstmal nichts deklarieren/versteuern, da der Bürokratieaufwand in meinem Fall einfach viel zu hoch wäre. Aber ganz im Ernst, ich denke mal diese Beträge interessieren den Fiskus eh noch nicht, lohnend wird's für die erst bei mehreren Millionen.
Zudem habe ich sowieso schon ziemlich viel an die Börsen gezahlt, bei so viel Handelsvolumen kommt da schon einiges an Fees zusammen, und die werden ja sowieso schon von den Börsen versteuert. Gewissensmäßig denke ich nicht, dass ich irgendwem was schulde.
Soviel zu mir, nun zu deinen Fragen:
Was die Nachbarn, Finanzamt usw. angeht, würde ich dir empfehlen: leg dir nen 2., selbständigen Niedrigverdiener-"Beruf" zu den du, (tatsächlich oder angeblich) betreibst. Beispiele: sag einfach du hast nen YouTube channel, oder bist Freeware entwickler der von Spenden lebt, oder selbstständiger Grafikdesigner für Indie-spiele, usw. Das hat den Vorteil, dass du deine Tätigkeit als freiberuflich einstufen kannst und somit für deinen "Coverberuf":
1. keine Steuererklärung machen musst (sofern das Finanzamt nicht dazu auffordert), da Einkünfte < 8000€
2. kein Gewerbe anmelden musst (da freiberuflich).
Sprich, du musst gar nichts machen und hast eine plausible Ausrede für deinen Lebensunterhalt.
Bezgl. Versicherung hat man als "Selbstständiger" auch ganz gute Möglichkeiten. Die gesetzlichen Versicherungen bieten einen Tarif an wo du einfach den Maximalbetrag (um die 600-700€/Monat) bezahlst und dafür dann keine Einkommensunterlagen (Steuererklärung) vorlegen musst. Natürlich ist dann die Frage ob die Versicherung mit dem Finanzamt redet, und evtl. Leute die freiwillig den Maximalbetrag zahlen auf ne Liste setzt, das kann man natürlich nicht wissen.
Bezgl. Einkaufen empfehle ich, z.b. bei Peer-to-peer trading platformen Gutscheine zu erwerben (amazon, itunes, etc), normalerweise gibts da keine Kauflimits und du musst keine Informationen über dich angeben. So kannst du dir mehr oder weniger so viel kaufen, wie du willst, solange du die Sachen nicht anderen vor der Nase rumführst... teure Autos würde ich da nicht empfehlen. Wenn du extrem paranoid bist, schleuse die Coins erst durch Monero damit sie nicht mit deinem Poloniexaccount verbunden sind.
Bzgl. Miete, müsste sich doch jemand finden lassen, der einfach ne (z.b. jährliche) Vorauszahlung akzeptiert. Oder einfach über Airbnb von Wohnung zu Wohnung springen, hat auch was. Notfalls kannst ja (bei dem Einkommen) einfach in Hotels wohnen
Und mein geld nur in Bitcoins anzulegen ist halt auch nicht das wahre, vor allem auf laengere sicht wegen den kurschwankungen.
USD Tether auf Bitfinex. Gibt auch Zinsen dazu. Bitcoins sind aber eigentlich besser, da höhere Zinsen.
Das Problem hab ich selber nicht wirklich, da ich mit (fast allem) einfach weitertrade.
Findste das nich n bischen armselig, so 10.000€ im Monat zu machen und trotzdem nur ein asozialer Schmarotzer zu sein?
Schwachsinn. Wem schadet er denn bitte, wenn er nur zuhause vor seinem PC rumsitzt? Wenn er keine staatlichen/öffentlichen Dienste beansprucht, wieso soll er dann dafür bezahlen? Und wie gesagt, Gebühren zahlt er sowieso an die Börsen, die eben dort versteuert werden. Trading/Liquidität auf den Handelsplatformen kurbelt die Wirtschaft an, usw. Ist jetzt nicht meine Definition von "Schmarotzer"...
PS: Wenn Polex deine realen Daten hat, ist deine Frage zur Steuerhinterziehung bereits beantwortet.
Hast du dazu irgendwelche Nachweise? Poloniex ist nunmal in den USA und die haben sicherlich keine Zeit, sich mit 100en verschiedenen Finanzämtern in allen möglichen Ländern abzugeben. Für Steuerhinterzieungsmaßstäbe sind die paar Millionäre, die auf Poloniex entstanden sind, auch nicht
so interessant; die Steuerämter sind vermutlich eher Firmen hinterher die mehrere Millionen hinterziehen, als irgendwelchen Individuen. Außerdem ist für die Börse nichtmal unbedingt ersichtlich wer wie viel Gewinn gemacht hat, da sie keine Kostenbasis haben falls man oft Coins dort hinschickt oder abhebt.
Ich werde einen Teufel tun dich zu irgendwas aufzufordern, mach was Du für richtig hällst. Mir ist lediglich aufgefallen das es von diesem Post hier für den interesierten Staat ziemlich leicht sein dürfte dich zu finden
Deiner Meinung nach recherchiert also das Finanzamt in irgendwelchen
Online-Foren nach Leuten, die anonym
behaupten, sie würden viel Geld verdienen? Dir ist schon klar, wie absurd das klingt, oder?
Falls dem so sei: ich benutze Tor und ihr könnt gerne versuchen, mich zu finden. Viel Glück.