Bin in einer ähnlichen Situation wie Willi, aber mit einigen Hickups, die ich nach und nach bereinige.
Zunächst: Mit Bitcoin habe ich in Süditalien ein Haus gekauft mit ziemlich viel Umschwung. Und einem Gästehaus. Und Olivenhain. Und einem Weinberg. Wer jetzt meint, das sei unglaublich viel: Ja, ist es. Aber kostete mich weniger, als in der Schweiz eine popelige Zweizimmer-Wohnung mit Balkon.
Anyway. Insgesamt traf ich auf drei Stromkreise:
- Gästehaus
- Haupthaus
- Pool und Grundwasserpumpe
Lediglich der Pool war dreiphasig, war also für den Tesla ohne weitere baulichen Massnahmen geeignet. Das Problem: Die Stromkosten waren horrend. Und ich meine: HORREND. Es stellte sich heraus, dass die Wasserpumpe mit 90 kW/h ein Leck hatte. Sie pumpte also pausenlos, aber der grösste Teil des Wassers erreichte nie die Oberfläche. Zudem waren beim Pool die Wasserleitungen undicht.
Als erstes musste also die Wasserpumpe ersetzt werden, was ein ziemlicher Aufwand war. Den Pool liess ich vorläufig wie er war, das lässt sich mit mehr Putzaufwand beheben.
Danach setzte ich auf das Gästehaus eine Solaranlage mit 5 kW/peak. Nicht viel, aber es reicht, um heute die Pumpe zu betreiben und den Tesla aufzuladen (wobei ich den Tesla im September endlich los werde. Nie wieder! Aber das ist eine andere, lange Geschichte). Dazu laufen 24/7 einige kleine Gekko-Miner, die per GSM ans Netz angeschlossen sind. Und trotzdem habe ich noch genug Strom, um ein wenig ins Netz einzuspeisen. Das bringt nicht viel, Italien ist da ziemlich knausrig. Aber nachdem zahlreiche technische Hürden genommen werden mussten, läuft die Anlage stabil. Ein ROI für diese Anlage sollte in ca. vier Jahren erreicht sein, nachdem sie jetzt schon zwei Jahre läuft, wovon lediglich ein Jahr stabil.
Das nächste Projekt, welches im Moment läuft: Am Haupthaus angebaut ist eine Scheune. Die Vorbesitzer benutzten sie nicht, da die Ausnützungsziffer für das gesamte Gelände bereits erreicht worden war - meinten sie. Beim Kauf überprüfte ein Notar jedoch alle Akten, und es stellte sich heraus, dass der Weinberg auf Bauland angelegt ist. Ich darf also zusätzliche Wohnfläche schaffen.
Zunächst wird nun der Dachstock ausgebaut und ein alter Zugang zum Haupthaus wieder freigelegt. Danch folgt der Innenausbau.
Die gesamte Dachfläche sind rund 180 m2. Die Hälfte davon belege ich mit Solarziegeln. Damit komme ich auf eine magere Ausbeute: 1 kW pro 9 m2. Also auf insgesamt rund 10 (realistisch: 9) kW/peak.
Das Problem: Damit werde ich nach italienischem Recht ein Solar-Kleinbetrieb. Vor allem, weil ich plane, ein weiteres Dach mit nochmal 110 m2 mit Solarziegeln auszubauen.
Wofür so viel Strom gebraucht wird?
Nun, ich stelle den ganzen Landwirtschafts-Betrieb auf elektrisch um. Von der Kettensäge über den Traktor soll am Ende alles elektrisch laufen. Was einiges an Strom braucht.
Dazu kommt Wassermangel. Auch wenn die Pumpe läuft und aus 92 Metern Tiefe das Wasser hochholt: Es ist nicht klar, wie lange das noch gut geht.
Nun befindet sich unter meinem Haus ein Höhlensystem aus der Etrusker-Zeit. In dieser Höhle herrschen konstant 15° C und eine hohe Luftfeuchtigkeit. Ich experimentiere im Moment mit einigen kleineren Solar-Mining-Stationen: Sie minen, die Wärme wird über Ventilator in ein Rohr geblasen, welches durch die Röhre führt. Das Kondenswasser wird aufgefangen und mit solarbetriebenen Pumpen in ein System von Zisternen verteilt.
Im Moment kläre ich noch ab, wie ich zusätzlich eine Wärmepumpe installieren kann. Im "Winter" haben wir einige wenige Nächte nahe am Gefrierpunkt, sonst schwanken die Temperaturen so um die 14 bis 18 Grad. Also muss ich nur wenige Monate heizen. Dazu kommt eine Feuerstelle im Wohnraum, welche zusätzlich Warmwasser für das Heizsystem produziert. Der Rauch wird über eine Filteranlage geschleust und nur gereinigt abgelassen.
Im Sommer jedoch, wo wir - wie dieses Jahr schon während zwei Wochen - Temperaturen über 40° haben, muss gekühlt werden.
Das Hauptproblem ist jedoch, hier einen Anbieter zu finden, der einen nicht übers Ohr haut. Eine erste Offerte, die ich bisher bekam, belief sich auf 70k. Einfach unverschämt zu viel. Für das Geld könnte ich mir Material und Handwerker aus der Schweiz kommen lassen, die in Rom in einem Fünfsterne-Hotel einquartieren, jeden Morgen zu mir fahren lassen - und es käme mich immer noch günstiger zu stehen.
Am Ende des Tages, jedenfalls, will ist geplant, sämtlichen überschüssigen Strom in Mining-Wasserproduktion zu stecken.
ROI für den zweiten Teil der Anlage: Ich rechne mal mit 150'000 Jahren - jedenfalls eine Zeitspanne, die ich kaum mehr erleben werde, auch wenn der Staat mir bis zu 90k Umbaukosten rückerstatten wird.
Also: Wenn mal jemand Lust auf Süden hat: Herzlich willkommen