Unreguliert und dezentral bedeutet natürlich Wilder Westen. Der stärkste setzt sich durch, alle Mittel sind erlaubt.
Es gibt ja keinen der verbieten könnte.
Beim ICO Boom und anschliessendem Totalverlust fast aller "Projekte" hat man es klar gesehen.
Es gab nur so viele Opfer, weil den meisten nicht klar war, daß nur man selber dafür verantwortlich ist, ob man die Lügen glaubt.
Aber was zentralisierte Infrastruktur angeht:
Gäbe es keine zentralen Exchanges, wäre BTC vermutlich noch immer in der Phase, in der die drei Anhänger jubeln, weil endlich zum ersten Mal jemand 10000 BTC als Zahlungsmittel für eine Pizza angenommen hat.
In so fern ist die zentrale Infrastruktur schon unabdingbar gewesen für den Erfolg von BTC.
Klar ist es gedacht als P2P Zahlungssystem.
In der realen Welt wird es aber immer Leute geben, die Dienstleistungen entwickeln, mit dem sich Geld verdienen lässt.
Eine "halbzentrale" Exchange ist da eine massive Verbesserung, was den Austausch zwischen verschiedenen Coins angeht.
Wobei zentral hier nur die Gateways sind, der Handel selbst ist auch trustless.
Das ist also ein Fortschritt! Ich verstehe nicht ganz wie man diesen Bereich(Bitshares, Waves) wegen Zentralität ablehnen kann.
Coin gegen Coin zu handeln ist keine Nullnummer. Nur so kann man den Wert der verschiedenen Coins finden.
Nicht jeder Coin der nicht Bitcoin heisst, ist deshalb schlecht. Und wie man sieht ist der Bedarf zu wechseln gigantisch.
Dezentrale Exchanges sind da ein riesengroßer Schritt in Richtung Dezentralität.
Natürlich wird auch mit denen Geld verdient.
Aber man muss der Exchange nicht mehr vertrauen, sondern nur der Blockchain.
Leider geht das ganz trustless nur innerhalb einer Blockchain, und zumindest derzeit nicht mit der BTCBlockchain.
Atomic Swaps, also ein trustless exchange P2P, ist ein Gegenmodell, wird aber glaube ich bisher nicht so richtig angenommen,
und nur wenige Blockchains können das, so weit ich weis.
P2P-Exchanges wie Localbitcoins sind teuer, und das Kernstück, der Escrow, ist zentral, inkl Schiedgericht(Support).
Sie haben heute eigentlich nur noch eine geringe Bedeutung und auch das nur noch bei eher exotischen Zahlungsmethoden und sind ein Tummelplatz für Betrüger.
Man muss es einfach realistisch sehen, was den zukünftigen Kursverlauf angeht.
Wenn man will, daß BTC steigt, muss man akzeptieren, daß es kein Darknet/Spezialisten/Anarchisten Ding bleibt.
Crypto muss und will ja den Bankensektor überflüssig machen.
Also muss und wird Crypto das Banking teilweise übernehmen.
Bitcoin kann aber bisher eigentlich nur der Ersatz für Bargeld und vielleicht noch ein Konto sein-das aber in der originalblockchain auch nur bei wenigen Usern.
Die wirklichen Geldsummen bewegen sich in der echten Banking Welt aber in Investmentprodukten, im Kreditmarkt.
Diesen gerade erst entstehenden Bereich wird aber BTC eher nicht abdecken.
Das merke ich auch als User. Wenn BTC fällt, kann ich ihn nicht echt dezentral shorten.
Es ist wie Gold. Man hats oder man hats nicht. Man kann aber an physischen Gold nichts verdienen, wenn der Kurs fällt.
ETH kann ich dezentral shorten. Kein Problem.
Das Mastercoin/OMNI durch USDT nicht im Wert stieg, liegt einzig und alleine daran, daß USDT nicht den Mastercoin/OMNI als Collateral für jeden existierenden USDT hält.
Gute Stablecoins tun aber ganau das. Die dezentralsten davon machen es offen und klar in der Blockchain.
Die weniger verlässlichen machen es halt indem sie ihre Wallets mit den jeweiligen Cryptowährungen zeigen oder auf ihre Regulierung deuten.
Die unsicheren machen es indem sie behaupten sie halten Fiat und dubiose Coins, verstecken es aber, so wie USDT.
Es braucht also auch in einer Welt mit "besseren" Stablecoins die volatilen Coins wie ETH und BTC als Collateral und als sichere Blockchain. Vor allem ETH.
Ich sehe einen riesigen Bedarf an Stablecoins.
Deshalb glaube ich daß ETH mittelfristig von der Kursentwicklung positiver verlaufen wird als BTC.
Gibt ja auch seit der letzten Blase und dem folgenden brutalen Kursrutsch von ETH zu BTC Nachholbedarf.
Lightning wird in diesem Jahr kein Gamebreaker. Es läuft einfach zu wenig Geld darüber.
Erst gestern stand auf Coinsdesk ein Artikel, daß man mit nur 0,5BTC ganz Lightning lähmen könnte.
https://www.coindesk.com/bitcoins-lightning-network-is-growing-increasingly-centralized-researchers-findThis hypothetical attack costs only about $4,000 at press time to significantly disrupt the network.