Cryptowährungen (in der heutigen Form) sind tot - das sage ich in regelmäßigen Abständen hier immer wieder. Ich frage mich, ob jemand von euch auch nur ansatzweise in Betracht zieht, dass ich recht haben könnte?! Wie tief muss der Kurs fallen, damit auch nur ein einziger hier begreift, dass der Drops gelutscht, der Pferd geritten und der Zug abgefahren ist? Für mich klingt das hier schon schwer nach Fanatismus. Ihr glaubt, also muss es so sein. Irgendwann muss die Masse doch endlich erkennen wie toll Bitcoin ist und sich drauf stürzen. Aber wisst ihr was? Die Masse will den Bitcoin nicht. Und die, die den Kurs hochgetrieben haben, kommen nicht zurück. Die haben ihr Geld gemacht und suchen sich nun bessere Investments. Niemand interessiert sich mehr für Bitcoin & Co. Ich selbst werde mir in meinem Leben keinen Bitcoin mehr kaufen... und ich kenne viele, die genauso denken. Und warum? Ganz einfach weil der gesunde Menschenverstand sagt, dass es vorbei ist. Aber bei einigen stirbt die Hoffnung wohl nie...
Es gibt drei Dinge, die mich aus ganz rationale Gründen an Kryptowährungen im allgemeinen und an Bitcoin im Besonderen glauben lassen.
1. Es geht gar nicht um Kryptowährungen, sondern um freie und unabhängige Währungen. Die muss man nicht als Kryptowährung implementieren und sobald jemand eine bessere Idee hat, wäre ich sofort dabei, allein nur ich sehe diese Idee derzeit nicht.
2. Der großzügige Blockreward hat dazu geführt, dass der Bitcoin sehr ungleichmäßig verteilt ist (allerdings auch zu einem ersten Boom). Das muss sich irgendwie selbst reparieren, da wir es mit einer freien Währung zu tun haben, die von niemandem kontrolliert wird. Ich glaube nicht, dass eine totale Kapitulation automatisch zu einer besseren Verteilung führt, aber es könnte eine wichtige Komponente sein. Aktuell ist die Entwicklung festgefahrenen obwohl hunderte von Millionen investiert wurden. Zudem geht es oft in die falsche Richtung.
3. Und das ist jetzt vielleicht der wichtigste und umstrittenste Punkt. Bitcoin ist öffentlich verfolgbares Geld. Exakt das, was uns heute fehlt und was letztlich eine der Ursachen für all die Krisen ist. Bei Bitcoin sieht man ganz genau was passiert und was große Player treiben. So kann man aufziehende Problem frühzeitig erkennen und steht nicht von einem Tag auf dem anderen vor dem Kollaps. Wenn wir als Gesellschaft uns weiter entwickeln wollen, brauchen wir irgendwann solche Systeme. Systeme die gleichzeitig frei
sowie einsehbar sind. Bei unserem jetzigen Geldsystem ist es genau umgekehrt. Es ist undurchsichtig und unfrei. Zuvor muss sich Bitcoin natürlich deutlich besser verteilen. Siehe Punkt zwei.
Insgesamt halte ich das System für ziemlich genial. Ich würde nur gerade deswegen nicht zuviel darein investieren und extrem vorsichtig sein. Allerdings ist das auch eine relativ neue Erkenntnis. Vor nicht mal zwei Jahren habe ich das noch etwas anders gesehen. Ich denke, wir entwickeln uns durch Bitcoin alle weiter.