natürlich ist die argumentation völlig daneben. aber es ist ein hinweis auf einen ziemlich eigenartigen zusammenhang. mainstream ökonomen sagen, dass es vor allem die inelastizität der vorhanden goldmenge war, der im 19.jhdt das wirtschaftswachstum behindert hatte. eine wirtschaft kann nicht schnell wachsen, wenn die geldmenge begrenzt ist. was für gold im 19.jhdt gilt, gilt für ein noch viel knapperes monetäres gut wie bitcoin natürlich noch viel mehr. das ist einer der gründe, weshalb mainstream ökonomen bitcoin für ein ungeeignetes monetäres gut halten. (und einer der gründe, weshalb bitcoin anhängern der österreichischen schule so gut gefällt)
der supply von fiat geld ist elastisch, wird mehr geld für ein wachstum der wirtschaft benötigt, kann das u.a. durch die ausweitung der geldmenge erreicht werden. das kann dann aber inflationär wirken und das kann sehr problematisch werden. bei zu grosser inflation schwindet das vertrauen in die währung und ohne vertrauen schwindet der wert noch schneller.
die elastizität der geldmenge ist durch die potentielle vergrösserung der geldmenge gegeben: die anzahl der monetären einheit wird vergrößert. so gesehen könnte man sich fragen, weshalb die elastizität einer goldwährung im 19.jhdt nicht einfach durch einen stetigen wertzuwachs von gold geregelt wurde. das problem ist hier, dass gold zwar leicht teilbar ist, aber es dennoch physikalische grenzen gibt. im 19.jhdt war es bei einheiten unter einem gramm gold schwierig die tatsächliche menge überhaupt exakt abzuwiegen (kontrollieren). gold konnte den weg die elastizität über teilung zu gewährleisten nicht gehen, weil spätestens wenn man bei goldstaub mengen anlangt, ein handling im realen wirtschaftlichen zusammenhang unmöglich gewesen wäre. elastizität durch teilung wurde also zurecht schon vor langer zeit als sackgasse erkannt.
bitcoin ist aber ein de-matrialisiertes monetäres gut. bitcoin ist software. bitcoin ist digital. hier existieren keine physikalischen begrenzungen. 1 bitcoin kann in 100mio sats geteilt werden. (und via lightning noch weiter und auch bitcoin selbst könnte statt in 100mio sats auch in micro, milli oder mini-sats weiter teilbar gemacht werden - es gibt keine begrenzung auf der rechten seite der kommastelle)
bitcoin kann also unendlich elastisch im supply sein, aber - und das ist der trick - die elastizität schlägt sich nicht auf die nominale menge der vorhanden coins nieder. bitcoin muss nur immer wertvoller werden und das können wir ja auch beobachten.
das bedeutet, dass keine inflationsgefahr besteht. das ewige spiel von gefahr durch zuviel inflation vs gefahr durch deflation ist plötzlich vorbei und keiner hat es gemerkt. ich vermute, dass das bisher kaum zu irgend einem mainstream ökonomen durchgedrungen ist. potentiell unbegrenzte geldmengen erweiterung ohne gefahr von inflation. sobald das mal die runde macht werden die ökonomen imho ihre liebe zu bitcoin entdecken.