Wenn ich eine Gruppe wäre, die fast exklusiv Mozartkugeln herstellt und deshalb die Keller voller Dollars und Mozartkugeln und eine Menge Maschinen zur Herstellung für Mozartkugeln hätte, die aber teilweise noch nicht abbezahlt sind und die Herstellungskosten von Mozartkugeln sich in ein paar Wochen aus bestimmten Gründen verdoppeln, würde ich auch daran arbeiten, den Preis für Mozartkugeln an den Marktplätzen für Mozartkugeln ganz langsam und sachte hochzubringen
So sehr ich die Metapher Mozartkugeln genieße, muss ich doch in der Sache darauf hinweisen, dass sie leider nicht ganz zutreffend ist.
Der Produzent von Mozartkugeln kann seine Produktion herunterfahren, und damit das Angebot auf dem Markt senken, was in der Folge zu einem steigenden Preis führt.
Der Produzent von Bit
kugelncoins aber kann das nicht. Er kann allenfalls seinen relativen Marktanteil reduzieren, davon hat er aber nichts, außer dass er weniger Geld verdient.
Will der Produzent von Bitcoins also dafür sorgen, dass der Preis des Bitcoin steigt, wird er das über andere Mechaniken bewerkstelligen müssen.
Der Miner kann mit z.B. mithilfe des Lagerbestands "den Markt manipulieren".
Verkauft er seine Lagerbestände, steigt das Angebot, erhöht er seine Lagerbestände, reduziert sich das Angebot.
In diesem Sinne kann der Miner also nur dadurch den Preis nach oben treiben, indem er seine Bitcoins weiter produziert, sie aber nicht mehr auf den Markt wirft.
Wären das Mozartkugeln, würden die im Laufe der Zeit allerdings schlecht. Glücklicherweise sind Bitcoins keine verderbliche Ware
Letztlich aber wird der Miner die Coins wieder auf den Markt werfen müssen/wollen, schließlich hat er Stromrechnungen zu bezahlen.
D.h., kurzfristig mag er den Preis damit nach oben treiben, dafür drückt er ihn dann später wieder.
In Summe hat er nichts gewonnen.
Natürlich kann der Miner auch aus seinen "normalen" Geldreserven Bitcoins vom Markt kaufen.
Das würde zunächst den Preis treiben, nur steht er letztlich wieder vor dem selben Problem, dass er die später wieder loswerden will, und damit den Preis drückt.
Auch damit ist nichts zu gewinnen.
In beiden Fällen trägt er allerdings die Kosten, im Zweifelsfall ein paar Gebühren, ohne davon zu profitieren.
Summa summarum bleibt die Erkenntnis, dass sich die ehernen Gesetze von Angebot und Nachfrage nicht überlisten lassen, ganz egal, ob man nun Mozartkugeln produziert oder Magic Internet Money.