Du liest eindeutig meine Texte nicht. Endlos widerhole ich, dass es sich bei Humanität nicht um Selbstlosigkeit handelt. Humanität sucht nach einem angemessenen Gleichgewicht. Selbstlosigkeit ist das nachhaltige Extrem (weil es funktioniert, wenn es alle Erdbewohner umsetzen würden), und wird von gierigen/egozentrischen Menschen ausgenutzt.
Ich möchte jetzt endgültig einen Schlusspunkt unter die Diskussion setzen. Du bist selbst ein Wissender, und ich will meine Dokumente aus den Internet-BLOGs hier nicht nochmal neu rezitieren, nur weil du zu faul bist, die nachzuvollziehen. Mach bitte deinen eigenen Thread auf.
Nö, ich hör ja schon auf. Wollte deinen Ideenfluß nicht stören!
Ich verstehe das Konzept der Humanität nicht, genausowenig wie
das Konzept der Selbstlosigkeit. Klar, ich weiß eigentlich schon, was du meinst, aber irgendwo macht das Ganze ja keinen Sinn. Evolution funktioniert weder human noch selbstlos. Evolution funktioniert nur mit Egoismus. Evolution ist die Grundlage des Lebens und jeden Daseins.
Humanität ist kein "Konzept der Selbstlosigkeit", sondern des Ausgleichs. Zum Beispiel für Arbeit einen angemessenen Lohn einfordern. Oder für den Verkauf von Bitcoins im Gegenzug Euros oder etwas anderes einfordern, alles ohne Zwang. Ich verschenke doch meine Bitcoins nicht, ich gebe sie doch ab, wenn alle sie haben wollen. Und ich nehme sie zurück, wenn alle sie loswerden wollen. Das bezeichne ich als materielle Liebe, und ist durchaus vergleichbar mit der immateriellen Liebe. Alles weitere erklären dir jetzt wirklich andere, ich kann nicht mehr.
An dieser Stelle eine Buchempfehlung zum Thema aus biologischer Sicht:
Das egoistische GenDawkins zufolge lässt sich auch eindeutig altruistisches (selbstloses) Verhalten von Individuen durch den Egoismus der Gene erklären (→ Verwandtenselektion). Hilfe unter Verwandten ist ein selbstloser Akt, denn das einzelne Individuum hat dadurch meist keinerlei Vorteile. Für das Gen, welches die Veranlagung zur Verwandtenhilfe festlegt, kann es jedoch unter bestimmten Bedingungen durchaus günstig sein, das andere Individuum zu retten.
Selbstlosigkeit macht biologisch durchaus Sinn bei Verwandten, da diese ja auch die eigenen Gene zum Teil in sich tragen. Bei Nichtverwandten macht Selbstlosigkeit weniger Sinn, außer es dient eigenen Zielen, womit es aber nur getarnter Egoismus wäre.
Normalerweise bildet eine Familie einen Mini-Staat (ich erinnere daran, alle Regeln der nachhaltigen Ökonomie sind beliebig skalierbar, sie gelten für Individuen wie für beliebige Organisationen, und auch den Staat). Der Vorteil einer Familie gegenüber dem Staat ist, dass man auf die bedingungslose Liebe (wahrhaftig, nicht strategisch) unter deren Mitgliedern vertrauen kann. Es kommt nicht von ungefähr, dass Familienmitglieder untereinander das machen können, was ich mit euch mache: Tacheles reden. Und das, ohne dabei zu zerfallen. Ich behaupte, dass die Kooperation von Familienmitgliedern nicht auf Selbstlosigkeit, sondern auf Ausgleich beruht. Wenn nicht, dann wird es irgendwann holperig.
Nun scheint es aber so zu sein, dass die (im Durchschnitt) verblödeten Eltern ihre Kinder immer egozentrischer/materialistischer erziehen, eine Folge der Eskalation der egozentrischen Ökonomie. Dadurch kommt es zum Zerfall dieses Mini-Staats. Ihr könnt den materialistischen Erfolg eurer Kindererziehung daran bemessen, ob ihr im Alter in ein Altersheim in Indien abgeschoben werdet (oder ein paar anderen Gehässigkeiten).
Wir benötigen materiellen Ausgleich, und wir benötigen immateriellen Ausgleich. Manchmal besteht der Ausgleich auch zwischen materiell und immateriell, z.B. wenn die Frau ihrem entmenschlichten Mann bedingungslose Liebe schenkt, um ihn im Zaum zu halten. Und der Mann im Gegenzug für den materiellen Ausgleich sorgt. Selbst die Prostitution ist ein solcher Ausgleich, auch wenn ich das nicht mehr als bedingungslos, sondern als strategisch bezeichnen würde. Da bleibt ein schlechtes Gefühl zurück. Ihr dürft Analogien mit anderen Tieren als dem Menschen zum Vergleich heran ziehen.
Ich halte nicht die Gene als maßgeblich für das gelingen einer Community, sondern das Verhalten der Individuen. Wenn die Menschen human sind, kann es auch außerhalb einer familiären Gemeinschaft wunderbar funktionieren. Der Homo Oeconomicus steht dem jedoch entgegen.
Das heißt nicht, dass du die Humanität hier nicht propagieren sollst, das waren lediglich Verständnisfragen, nicht die Frage, was du unter Humanität verstehst, sondern was es eigentlich bezwecken soll. Was für einen Sinn macht Humanität?
Ich habe festgestellt, dass es zwei Ökonomien gibt, deren Regeln sich in allem widersprechen. Ich habe festgestellt, dass wir in einem Kompromiss zwischen den beiden Ökonomien leben, die die extremen Pole darstellen. Wir sind auf einer 100%-Skala also z.B. 95% nachhaltig, 5% egozentrisch. Da die egozentrische Ökonomie eskalierend/selbstverstärkend ist, nimmt der Anteil der Egozentrik an unserem Verhalten zu. Nach 5% kommen also 6%, dann 7%, dann 8%, usw. Am Ende steht der Krieg, ein evolutionsbiologischer Prozess. Das wollte ich euch wissen lassen.