Du machst den gleichen Fehler wie viele "small blocker" bzw. Segwit-Befürworter: Du betrachtest nur die technische Seite, nicht die wirtschaftliche bzw. spieltheoretische. Ein Chain-Split ist kein Weltuntergang. Es wird langfristig nach einem Hardfork keine zwei verschiedenen Bitcoins geben, die nicht so ganz unterscheidbar sind und für Verwirrung sorgen könnten. Kurzfristig, ja. Aber langfristig gibt es nur zwei Möglichkeiten: Entweder eine der beiden Blockchains verliert ihren Wert in die Bedeutungslosigkeit, dann gibt es wieder nur noch einen Bitcoin. Oder beide Blockchains erfüllen unterschiedliche Anforderungen für unterschiedliche Use Cases. Damit gibt es nicht zwei verschiedene Bitcoins sondern einen "Settlement Coin" und einen "Payment Coin". Je nach Use Case verwende ich dann eine der beiden Chains. Ich gehe aber sehr stark davon aus, dass nur eine Chain überleben wird.
Im Endeffekt geht es darum, den Markt entscheiden zu lassen, welcher Ansatz der richtige ist. Und da bin ich ganz kapitalistisch eingestellt und behaupte, dass der Markt sicher eine bessere Entscheidung treffen wird als eine kleine Gruppe (z.b. ein durch Venture Capital finanzierter Crypto-Nerd-Verein ohne Bussinesplan...).
Der HF IST der Fix für die politische Situation.
Du machst es dir sehr einfach mir was pauschal vorzuwerfen, ohne darauf einzugehen, wo ich das nicht betrachtet habe, bzw. ohne mich zu fragen wie ich zu bestimmten Punkten stehe.
Bitte werde konkret.
Wenn du schon länger mitgelesen hast, weißt du, dass ich kein Small Blocker bin. Ich bin aber ziemlich angekotzt, wenn es Technologien, wie Extension Block (Bcoin) gibt, und das nicht genutzt wird. Segwit + 30 MB oder größere Extension Blocks + Rootstock sind meine präferierte Lösung. Emergent Consensus Blocksize und ähnliches halte ich für einen schleichenden Prozess in die Zentralisierung und sehe damit verbunden den Verlust der Eigenschaften die Bitcoin wertvoll machen, vor allem im Vergleich zu Gold, € und $.
Was ist die Spieltheorie eine Kryptowährung zu kaufen, wenn die zentralisiert wird und damit die Freiheit verliere, die ursprünglich für mich Grund war die Kryptowährung zu kaufen?
Ja - UAHF ist praktisch das beste Szenario für einen sauberen Split, da für mich da klar ist, dass Bitmain da das sagen hat.
Ich finde auch nicht, dass ein Chain-Split ein Weltuntergang ist - es ist eben die Frage unter welchen Voraussetzungen der stattfindet. Jeder kann jederzeit einen Minderheiten Fork aufmachen. Es geht darum, dass wenn man weiß, dass der Hard Fork kontrovers ist und man weiß, dass es technische Probleme gibt und man die Mittel hat diese technischen Probleme (v.a. Replay Protection) zu lösen, das dann aber bewusst nicht macht. Ich halte das für amateurhaft. Nach einem Jahr Streit haben viele zumindest erkannt, dass man doch eine Wipeout-Protection einbauen sollte.
Vor allem haben wir Technologien um große Blockgrößen ohne Hard Fork zu erreichen - es stellt sich also die Frage, warum dann manche trotzdem so die Hard Forks pushen. Jihan Wu sagt ja öffentlich, dass ihm der Einfluss der Core Entwickler gegen den Strich geht und er die loswerden will - das geht natürlich nur mit einem Chain Split.
Bitcoin ist übrigens immer Settlement Coin, egal, ob die Gebühren hoch oder niedrig sind - wozu braucht man sonst On-Chain, wenn nicht zum Settlement. Natürlich geht es indirekt durch die ökonomischen Effekte darum, ob wir stand heute 0,1 €, 1 €, 10 €, 100 € oder höhere Beträge als würdig für Settlement ansehen und die Konsequenzen in allen Richtungen akzeptieren (Zentralisierung, Kosten für Transaktionen, Kosten für Teilnahme am Netzwerk, Zensur Resistenz) Grundsätzlich gilt natürlich, wer die Gebühr bezahlt, dessen Transaktion wird in einen Block aufgenommen.
HF meinetwegen - Chain Split - wenn manche das unbedingt wollen - kann ich nicht verhindern.
Aber dann bitte so, dass die vorhandene Software auch feststellen kann, welches Bitcoin sie gerade benutzt.
Der "Faktor 2 alle 2 Jahre" stimmt überein mit einer anderen Beobachtung, wenn der Zusammenhang stimmt dürfte ein Rückgang des Transaktionsvolumens anstehen für einen geschätzten Zeitraum über ein paar Monate.
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Ja - hat aktuell mal wer die Entwicklung bei den anderen Cryptocurrencies angeschaut? Das On-Chain Transaktionsvolumen explodiert - Off-Chain sicher auch, ist aber nicht messbar.
In den letzten Jahren war ja durchaus die Frage, ob Cryptocurrencies nur eine vorübergehende Erscheinung sind.
Jetzt ist die Frage, welche Cryptocurrency bekommt wieviel vom Kuchen ab.
Und wir hatten immer eine bekannte Feste Obergrenze, die fällt ja bei EB / ABC praktisch weg.
Das heißt die Faktoren sind jetzt anders in einem HF Szenario.
Wenn du einem Entwickler entsprechende Ressourcen / Hardware / Bandbreite zur Verfügung stellst, dann wird er die auch nutzen, das heißt das Transaktionsvolumen kann durchaus explodieren, wenn es günstig genug ist.