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Topic: Welche Wärmepumpe ist die richtige – Erfahrungen? - page 2. (Read 824 times)

hero member
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Weil ich heute drüber gestolpert bin: wie werden eigentlich KWK - Blockheizkraftwerke im neuen Heizungsgesetz behandelt?

Da die ja meist wärmegeführt sind, wäre das ja auf dem ersten Blick eine gute Möglichkeit sich komplementär zu Wärmepumpen aufzustellen... Wenn im besonders kalten Winter der Heiz- und damit Strombedarf für alle Wärmepumpenbesitzer steigt, steigt beim Blockheizkraftwerk die Stromerzeugung und ggf. der Überschuss.

Andererseits dürften die wohl alle mit Gas laufen und dürften daher die 65% wohl nicht erfüllen. Wobei man ja streng genommen eigentlich gar keine Heizung hat, sondern einen Generator deren Abwärme man nutzt. Und Notstromaggregate mit Diesel sind ja auch nicht verboten?!

Kennt sich da zufällig wer mit den Regularien aus?
jr. member
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Also so negativ sehe ich jetzt den Fernwärmeanschluss nicht. Ja, man ist dann halt auf den Anbieter angewiesen aber auch der wird etwas unternehmen müssen um nicht vom Gas abhängig zu sein. Dazu dann noch die gesetzlichen Vorschriften (die sicher noch kommen werden), also muss auch der in den nächsten Jahren umrüsten.
Mit der Wärmepumpe und einer eigenen Stromversorgung ist man autarker. Im Winter wird man aber dennoch zuschießen müssen, alleine schafft man es also nicht.
Auch mit einer Wärmepumpe wirst du die Preissteigerungen spüren. Wie gegast, im Winter wirst du nicht 100% deines Stromes erzeugen können.
Ist ja super wenn er sich dafür entscheidet, er muss aber auch schauen ob es machbar ist:) Nicht in jeder Gegend geht das (Steinschicht, durch die der Bohrer nicht durchkommt,...) oder gewisse Gemeinden lassen es auch nicht unbedingt zu.
Ich sag es mal so, es ist die Entscheidung, bei der man dann am unabhängigsten ist. Was dann im Umkehrschluss aber auch bedeutet, man ist oft auf sich gestellt. aber ich sehe hier zumindest keine großen gefahren auf einen zukommen - anders als wenn ich eine Ölheizung oder Gasheizung hätte.
newbie
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In der Gegend, wo mein Bruder baut, ist leider nur ein Fernwärmeanschluss möglich, der über die Müllverbrennungsanlage läuft und wo noch Gas dazu gefeuert wird… Das möchte er erstens nicht unterstützen und zweitens sind da die Preise so explodiert… 100% Preissteigerung, hat uns unser Cousin er neulich erzählt, hatten sie letzten Herbst und eine Monsternachzahlung… Also das ist leider keine Option. Solar und PV sind auf alle Fälle Themen, mit denen er sich gerade beschäftigt – da kennt er sich schon wesentlich besser aus als ich und auch was die ganzen Förderungen betrifft. Ganz fix ist es noch nicht, aber so wie er voriges Mal gesprochen hat, denke ich, dass er sich für die Erdsonde entscheiden wird. Ich denke auch, dass das für die Zukunft wahrscheinlich die beste Entscheidung ist.
jr. member
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Also für Neubauten würdet ihr alle zur Wärmepumpe raten?

Schließe mich da Turbartuluk an. Wenn möglich und finanziell machbar, würde ich auch zur Erdbohrung tendieren. Man hat zwar höhere Anschaffungskosten, dafür dann aber einen noch geringeren Strombedarf. Glaube auch die Erdwärmepumpen sind nicht so wartungsintensiv wie beispielsweise Luft-Wasser Wärmepumpen (wobei auch die geringen Wartungsaufwand haben).
Wichtig ist, dass alles stimmig ist und zusammenpasst. Also das Haus muss dann nicht nur für sich stimmig sein, es muss dann auch zu den Gewohnheiten/Alltag/Leben der Personen passen, die darin leben.
Und nicht auf die Zukunft vergessen. Will man mehrere Kinder, E-Autos haben, baut man eventuell noch einen Pool,... Auf solche Sachen lieber jetzt gleich vorbereiten und dementsprechend planen.
jr. member
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Beim Neubau ist ne Wärmepumpe sicherlich ne gute Entscheidung, da sind wir uns vermutlich alle einig. Trotzdem lohnt auch hier der Blick WAS für eine Wärmepumpe es denn werden soll.
Und noch eine Bemerkung vorab, ich bin absolut Pro Energie-/Wärmewende, aber ich bin auch dafür, dass die begrenzten Ressourcen sinnvoll eingesetzt werden, was für mich bedeutet, dass man eine gewisse Reihenfolge einhalten sollte.

Nur leider geraten da viele in Panik und das wird auch noch von der Politik befeuert. Ich will gar nicht wissen, wie viele jetzt eine Wärmepumpe einbauen haben lassen, für die es wenig bis gar keinen Sinn macht - sogar kontraproduktiv ist. Da werden dann sicherlich einige im nächsten Winter jammern und die Wärmpumpe verteufeln. Die kann aber nichts dafür weil man davor eben nicht genug bedacht hat, welchen Wärmepumpetyp man nimmt und ob die Dimensionierung auch wirklich passt bzw. geeignet ist um meine 300kwH/m²/Jahr abzudecken.
Die Reihenfolge ist sehr wichtig. Zuerst muss ich mir meinen Verbrauch ansehen. Ist der zu hoch, muss ich ihn erstmal runterbekommen. Eventuell schaffe ich es auch mit meinem Haus aus den 1960er Jahren gar nicht, in einen Bereich zu kommen, wo eine Wärmepumpe Sinn macht. Leider sehe ich hier die Gefahr, dass es trotzdem viele machen, einfach aus Panik.


jr. member
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Genau... und wenn man die Physik außer Acht lässt wird man vermutlich am Ende auch nicht zufrieden sein.
Wenn man Wärmepumpe ohne Fußbodenheißung nur mit Heizkörpern betreibt, braucht man hohe Vorlauftemperaturen und der COP bricht dramatisch ein. "Super funktionieren" ist also sehr relativ.

Deshalb ist ja auch eine Beratung im Vorfeld so wichtig. Nicht einfach hergehen und sagen ich bau mir jetzt eine Wärmepumpe ein und alles andere interessiert mich nicht. Da sollte man dann schon den Rat der Experten befolgen. Bringt nichts wenn mein Haus 300KwH/m²/Jahr verbraucht und ich dann eine Wärmepumpe einbaue. Da brauche ich schon ein sehr großes Dach, damit ich das dann mit meiner PV Anlage betreiben kann - sonst wird es nämlich teurer als wenn ich es mit Gas oder Strom betreibe.
Naja aber anscheinend bekommen es ja schon einige Wärmepumpen hin. Was also ganz falsch ist, eine Wärmepumpe zu haben, die keine hohen Vorlauftemperaturen zusammenbekommt und dann die "alten" Heizkörper drinnen zu lassen. Das funktioniert nicht. Also entweder man nimmt sich dann die Wärmepumpen, die eine höhere Vorlauftemperatur schaffen oder man nimmt sich Heizkörper, die mit geringerer VLT auskommen.

Rechnet sich vielleicht sogar, wenn man die Wärmepumpe nicht jetzt im boom kauft, sondern in 5 Jahren wenn die Überkapazitäten bei den Handwerkern brach liegen....   Undecided

Glaubst du wirklich in 5 Jahren hat sich das schon wieder beruhigt?
Davon gehe ich eher nicht aus. Auch in 5 Jahren wird es nach Wartelisten für Wärmepumpen/Handwerker geben. Man ist ja selbst jetzt noch hinter den Zielen um dann 2030 alles umgerüstet zu haben. Also das wird bei unserem Tempo sicherlich bis 2040 dauern:)
hero member
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Also für Neubauten würdet ihr alle zur Wärmepumpe raten? Habe ich das richtig herausgelesen? Mein Bruder hatte letzten Freitag den Beratungstermin bei Vaillant und muss sich jetzt entscheiden, ob er eine Wasser-Luft-Wärmepumpe nehmen soll oder etwas mehr investiert und gleich eine Erdbohrung macht, das wäre bei ihm auch möglich. Ich denke ja, dass es langfristig besser wäre, jetzt ein bisschen mehr Geld in die Hand zu nehmen. Später, wenn das Haus erst mal steht, stelle ich mir vor, ist eine nachträgliche Erdbohrung wahrscheinlich wesentlich schwieriger, wenn er dann die Heizung mal sanieren muss und dann doch umschwenkt… Er lässt sich jetzt mal alles durch den Kopf gehen und rechnet es finanziell neu durch. Aber grundsätzlich hat er von der Beratung sehr positiv gesprochen und ist jetzt auch für die verschiedenen Varianten offen ;-)

Die einzig sinnvolle Alternative zur Wärmepumpe im Neubau wäre a.h.S. ein Anschluss an ein Wärmenetz, wo dann mittels Erneuerbarer Energien (Geothermie, Biomasse) eigentlich Strom produziert und die Abwärme als Nebenprodukt bereitgestellt wird. Das kann sich aufgrund der Größeneffekte dann evtl. noch rechnen und ökologisch sinnvoll sein.
Wenn kein Anschluss an ein Wärmenetz möglich ist, dann bleibt beim Neubau eigentlich nur die Frage welche Wärmepumpe es werden soll. Persönlich würde ich da auch zur Tiefenbohrung tendieren, wenn das Geld da ist. Bitte aber für den Sommerbedarf (vor Allem Warmwasser) Solar- bzw. Hybridkollektoren nicht gänzlich ignorieren und zumindest mal prüfen.
newbie
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Also für Neubauten würdet ihr alle zur Wärmepumpe raten? Habe ich das richtig herausgelesen? Mein Bruder hatte letzten Freitag den Beratungstermin bei Vaillant und muss sich jetzt entscheiden, ob er eine Wasser-Luft-Wärmepumpe nehmen soll oder etwas mehr investiert und gleich eine Erdbohrung macht, das wäre bei ihm auch möglich. Ich denke ja, dass es langfristig besser wäre, jetzt ein bisschen mehr Geld in die Hand zu nehmen. Später, wenn das Haus erst mal steht, stelle ich mir vor, ist eine nachträgliche Erdbohrung wahrscheinlich wesentlich schwieriger, wenn er dann die Heizung mal sanieren muss und dann doch umschwenkt… Er lässt sich jetzt mal alles durch den Kopf gehen und rechnet es finanziell neu durch. Aber grundsätzlich hat er von der Beratung sehr positiv gesprochen und ist jetzt auch für die verschiedenen Varianten offen ;-)
hero member
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Beim Neubau ist ne Wärmepumpe sicherlich ne gute Entscheidung, da sind wir uns vermutlich alle einig. Trotzdem lohnt auch hier der Blick WAS für eine Wärmepumpe es denn werden soll.
Und noch eine Bemerkung vorab, ich bin absolut Pro Energie-/Wärmewende, aber ich bin auch dafür, dass die begrenzten Ressourcen sinnvoll eingesetzt werden, was für mich bedeutet, dass man eine gewisse Reihenfolge einhalten sollte.

Was ist für dich eine hohe VL und was ein dramatischer COP-Einbruch?
Unabhängig davon ist deine Aussage zu pauschal. Die VL ist ja nicht ausschließlich abhängig vom genutzten Heizkörper, sondern primär abhängig vom Energie/Wärmebedarf des Hauses sowie weiteren Parametern wie z.B. Dämmung der Heizungsrohre im nicht beheizten Keller.

Zu deiner Frage: thermodynamisch betrachtet ist Elektrizität die höchste Energieform, weil Sie in jede andere Energieform gewandelt werden kann. Wärme dagegen ist eher das "Abfallprodukt" unter den Energieformen, das sollte man immer im Hinterkopf behalten.
Um einen sinnvollen COP abschätzen zu können, kann man sich umgekehrt einfach anschauen wie hoch der Wirkungsgrad von Wärmekraftwerken ist. Laut https://de.wikipedia.org/wiki/W%C3%A4rmekraftwerk#Wirkungsgrad liegen die Wirkungsgrade bei 30-45%, d.h. um 1kWh Strom zu erzeugen benötigt man 2,22-3,33 kWh Wärme. Man kann den Gesamtwirkungsgrad zwar noch durch Kraft-Wärme-Kopplung erheblich steigern, aber dann sind wir schon bei Wärmenetzen und nicht mehr bei Stromerzeugung, deshalb bleibe ich mal bei 30-45%. Eine Wärmepumpe mit COP < 2,22-3,33 zu betreiben wäre in meinen Augen daher physikalisch schwachsinnig.  
Will man sich anschauen ab wann es ökonomisch sinnvoll wird, kann man sich ja mal die Marktpreise für Strom und Wärme anschauen: Strompreis ist aktuell bei 40cent/kWh gedeckelt, Gas bei 12 cent und Fernwärme bei 9,5 cent, d.h. da ist grob nen Faktor 4 dazwischen.
Wenn ich nicht zu 100% mindestens auf COP>3 komme würde ich die Finger von einer Wärmepumpe lassen, wirklich sinnvoll wird es ab COP>4, das ist meine Meinung.  
Das bedeutet umgerechnet, dass die Temperaturdifferenz zwischen Wärmequelle und Vorlauftemperatur maximal ΔT=60°C betragen dürfte, wirklich effizient würde es bei ΔT<40°C werden. Ich glaube langsam ist erkennbar wo die Reise hingeht.

Ich übersetze das mal: komme ich gerade so auf ΔT=60°C, dann habe ich im laufenden Betrieb noch nix gespart. Ich wette vielmehr, dass zukünftig die Wärmepreise stärker steigen als die Stromkosten und sich darüber die getätigte Mehrinvestition rechnet.

Um hier mal pauschal zu bleiben:
- bei Altbauten mit hohen Vorlauftemperaturen >70°C dürften Wärmepumpen grundsätzlich unwirtschaftlich sein.
- bei durchschnittlichen Bestandsbauten mit Konvektoren und Vorlauftemperaturen von 55-70°C dürften zumindest Luft-Wasser-Wärmepumpen unwirtschaftlich sein
- bei Neubauten mit Fußbodenheizung und Vorlauftemperaturen ~40-45°C siehts für alle Typen gut aus

Bei dieser Betrachtung sind allerdings Opportunitätskosten noch nicht mit eingerechnet. Die Zusatzkosten die ich für die Wärmepumpe (z.B. im Vergleich zur Gasheizung) ausgebe kann ich nicht in andere Maßnahmen investieren, die mehr bringen würden.
Klassiker ist Solarthermie, kostet fast nix und deckt den "einfachen" Bedarf im Sommer ab, nach dem Pareto-Prinzip sollte man das also vorher machen. Genau das gleiche bei energetischer Sanierung, wenn Nebenkosten gar nicht entstehen ist das allemal besser als nur zu hoffen, dass sie weniger stark steigen. Kellerdeckendämmung ist da auch so ein Klassiker der viel bringt und wenig kostet.

Ja, man kann auch energetisch schnlechtere Bestandsbauten ohne Fußbodenheizung mit Wärmepumpe heizen. Und ja wenn die Heizung kaputt ist, das Gebäude aber noch nicht energetisch saniert wurde kann ich auch trotzdem schon eine Wärmepumpe einbauen. Nur sollte das der Ausnahmefall sein, denn wenn die Investition in die Wärmepumpe dazu führt, dass man sich Investitionen in energetische Sanierung nicht mehr leisten kann, dann kann das auch schnell zur Schuldenfalle werden.  

Und weil das alles im wesentlichen auf Wirtschaftlichkeit abzielt und Klimaschutzaspekte außen vor bleiben noch ein Kommentar dazu: bei einem gesellschaftlichen Problem dieser Größenordnung MUSS die Politik die Rahmenbedingungen so verändern, dass sich sozialverträgliches Verhalten lohnt und man nicht drauf zahlt, anders wir das nix und schon gar nicht in der Zeit die uns bis zu den Kipppunkten noch bleibt.

Edit: hier noch ein passender link zum Thema Vorlauftemperaturen: https://www.vaillant.de/heizung/heizung-verstehen/tipps-rund-um-ihre-heizung/vorlauf-rucklauftemperatur/
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Wenn man Wärmepumpe ohne Fußbodenheißung nur mit Heizkörpern betreibt, braucht man hohe Vorlauftemperaturen und der COP bricht dramatisch ein. "Super funktionieren" ist also sehr relativ.

Was ist für dich eine hohe VL und was ein dramatischer COP-Einbruch?
Unabhängig davon ist deine Aussage zu pauschal. Die VL ist ja nicht ausschließlich abhängig vom genutzten Heizkörper, sondern primär abhängig vom Energie/Wärmebedarf des Hauses sowie weiteren Parametern wie z.B. Dämmung der Heizungsrohre im nicht beheizten Keller.

Da kann man dann auch gleich elektrische Fußbodenheizung und Durchlauferhitzer einbauen, ist ja dann auch CO2-neutral wenn man Ökostrom kauft...   Roll Eyes

Eine dezentrale Warmwasseraufbereitung kann schon sinnvoll sein. Aber auch hier gilt wieder, dass es abhängig von mehreren Parametern ist. Und ob sich eine elektrische Fußbodenheizung rechnet, muss auch individuell ermittelt werden. In kleinen Räumen kann sie durchaus sinnvoll sein. Aber eine Wärmepumpe macht aus einer Kilowattstunde Strom mehrere Kilowattstunden Heizwärme.

Rechnet sich vielleicht sogar, wenn man die Wärmepumpe nicht jetzt im boom kauft, sondern in 5 Jahren wenn die Überkapazitäten bei den Handwerkern brach liegen....   Undecided

Bei einem Neubau wäre es sicherlich nicht sinnvoll, eine Brennwerttherme einzubauen. Beim Bestandsgebäude kann man noch warten, wenn man möchte.
Die vollen Auftragsbüchern bei vielen Handwerksbetrieben wird es schon in einem halben Jahr nicht mehr geben. Der Neubauboom ist erstmal für lange Zeit vorbei.

Aber kannst es ja gerne mal konkret machen und zeigen unter welchen Bedingungen solche super Wärmepumpen nen COP>4 erreichen.

Je nach Temperatur der Wärmequelle ist das auch mit Flächenheizkörpern machbar. Aber auch hier gilt: Es ist abhängig vom Energie/Wärmebedarf des Hauses.
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-> morgen, ist heute, schon gestern <-
Weil es hier auch Reinpaßt:
https://www.youtube.com/watch?v=pDl9mE73fb0&pp=ygURbGVzY2ggd8Okcm1lcHVtcGU%3D
Harald Lesch zum Thema.
Quelle: Youtube
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Man kann heutzutage auch schon Wärmepumpen ohne Fußbodenheizung betreiben. Gibt auch schon Wärmepumpen, die mit Heizkörpern super funktionieren. Ich sollte nur keiner Wärmepumpe nachlaufen weil ich es aus ideologischen Gründen so super halte, dabei aber vollkommen die Gegebenheiten meines Hauses außer Acht lasse. Damit wird man dann nämlich nicht zufrieden sein und Einsparung wird es dann auch nicht viel geben.

Genau... und wenn man die Physik außer Acht lässt wird man vermutlich am Ende auch nicht zufrieden sein.
Wenn man Wärmepumpe ohne Fußbodenheißung nur mit Heizkörpern betreibt, braucht man hohe Vorlauftemperaturen und der COP bricht dramatisch ein. "Super funktionieren" ist also sehr relativ.

Da kann man dann auch gleich elektrische Fußbodenheizung und Durchlauferhitzer einbauen, ist ja dann auch CO2-neutral wenn man Ökostrom kauft...   Roll Eyes
Rechnet sich vielleicht sogar, wenn man die Wärmepumpe nicht jetzt im boom kauft, sondern in 5 Jahren wenn die Überkapazitäten bei den Handwerkern brach liegen....   Undecided

Aber kannst es ja gerne mal konkret machen und zeigen unter welchen Bedingungen solche super Wärmepumpen nen COP>4 erreichen.
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Oh, wow, das ist hier eine mega spannende Diskussion geworden. Da merke ich, dass ich ein absoluter Laie bin, auch wenn ich versucht habe mich ins Thema einzulesen, aber über manche Möglichkeiten habe ich noch nichts oder kaum etwas gehört^^ Aber es lässt mich für die Zukunft hoffen, dass da noch viele gute Möglichkeiten auf uns zukommen, auch wenn es für die Privathaushalte noch etwas dauern wird… Dass eine Wärmepumpe nicht überall Sinn macht, ist mir klar, vor allem bei älteren Immobilien, die keine Fußbodenheizung o.ä. haben, ist der Aufwand des Umrüstens viel größer – oder auch gar nicht sinnvoll. Aber für ein neues Haus, das man auf das Heizen mit einer Wärmepumpe ausrichten kann, denke ich, ist es derzeit für Privathaushalte dennoch die beste Lösung… vielleicht schaut das in 5 Jahren schon wieder anders aus… Die Frage wäre eher welche Art der Wärmepumpe zum Standort passt. Da konnte ich meinen Bruder zum Glück jetzt überreden, dass er zur Fachberatung geht und sich mal konkret informiert, ob eine PV Anlage bei ihm Sinn machen würde und welche Art der Wärmepumpe bei ihm besten wäre. Ich bin schon sehr gespannt was dabei herauskommt.

Es wird immer neue Technologien geben und die alten werden auch stetig verbessert - aber warten und nichts tun ist meiner Meinung nach auch nicht richtig. Es scheint oft so zu sein, dass man auf die ideale Lösung wartet, die alle Probleme löst. Das wird aber nicht kommen, da kann man noch so lange warten.
Man muss sich halt auch mal entscheiden und eine Lösung für sich finden.
Man kann heutzutage auch schon Wärmepumpen ohne Fußbodenheizung betreiben. Gibt auch schon Wärmepumpen, die mit Heizkörpern super funktionieren. Ich sollte nur keiner Wärmepumpe nachlaufen weil ich es aus ideologischen Gründen so super halte, dabei aber vollkommen die Gegebenheiten meines Hauses außer Acht lasse. Damit wird man dann nämlich nicht zufrieden sein und Einsparung wird es dann auch nicht viel geben.
Bei einem Neubau ist es einfach da alles aufeinander abzustimmen, bei einer Renovierung muss man sich ansehen was Sinn macht. Da kann man dann nicht einfach mal so eine Wärmepumpe einbauen und gut ists. Da muss man eventuell vorher das Dach austauschen, die Dämmung verstärken, neue Fenster einbauen,... Da muss man in erster Linie mal schauen den Energieverbrauch hinunterzubekommen.
Infos vorher einholen ist unverzichtbar - aber Experte muss man dann nicht selbst werden. Wenn ich weiß welche Variante für mich in Frage kommt, dann suche ich mir dementsprechend einige Anbieter raus und vergleich die dann.
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Primär meine ich damit Gebäude ohne flächenheizkörper und mit daraus resultierend hohen vorlauftemperaturen der Heizungsanlage.

Bei Gebäuden ohne Flächenheizkörper mussten auch "früher" optimalerweise die Heizkörper gegen Flachheizkörper ausgetauscht werden, wenn eine Brennwerttherme eingebaut wurde. Das Problem war aber, dass die meisten Sanitärfachbetriebe lieber die VL-Temperatur hochgedreht habe, als den Kunden von der Sinnhaftigkeit eines Flachheizkörpers zu überzeugen.
Der Kunde hat dann nur die hohen Tauschkosten gesehen, aber nicht die langfristigen Verbrauchskosten.

Also wie du schon geschrieben hast. Es ist vieles möglich bei der Realisierung, es gehört dazu nur die richtigen Fachleute und Eigeninitiative.
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Oh, wow, das ist hier eine mega spannende Diskussion geworden. Da merke ich, dass ich ein absoluter Laie bin, auch wenn ich versucht habe mich ins Thema einzulesen, aber über manche Möglichkeiten habe ich noch nichts oder kaum etwas gehört^^ Aber es lässt mich für die Zukunft hoffen, dass da noch viele gute Möglichkeiten auf uns zukommen, auch wenn es für die Privathaushalte noch etwas dauern wird… Dass eine Wärmepumpe nicht überall Sinn macht, ist mir klar, vor allem bei älteren Immobilien, die keine Fußbodenheizung o.ä. haben, ist der Aufwand des Umrüstens viel größer – oder auch gar nicht sinnvoll. Aber für ein neues Haus, das man auf das Heizen mit einer Wärmepumpe ausrichten kann, denke ich, ist es derzeit für Privathaushalte dennoch die beste Lösung… vielleicht schaut das in 5 Jahren schon wieder anders aus… Die Frage wäre eher welche Art der Wärmepumpe zum Standort passt. Da konnte ich meinen Bruder zum Glück jetzt überreden, dass er zur Fachberatung geht und sich mal konkret informiert, ob eine PV Anlage bei ihm Sinn machen würde und welche Art der Wärmepumpe bei ihm besten wäre. Ich bin schon sehr gespannt was dabei herauskommt.
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Das stimmt. Es wird aber auch nur von bestimmten Medien so dargestellt, dass die Wärmepumpe für alle die Lösung ist.

Ich habe hier eher den Eindruck, dass die Union und alles rechts davon das so darstellen um die Position dann den grünen unterzujubeln und zu sagen was das für ein Schwachsinn ist...  ernsthaft vertreten tut diese Position auch auf Grund des Energiemixes derzeit glaube keine Partei.

Das wir von den fossilen weg müssen ist klar, aber um hier aufzuholen was in den letzten Jahren verschlafen wurde braucht es pragmatische Pareto Ansätze... und gerade in Berliner altbauvierteln sehe ich quartiersansätze mit fernwärme beibhoher vorlauftemperatur als sinnvoller an als jeden Altbau einzeln auf flächenheizung und wärmepumpe umzurüsten.

Unabhängig von den technischen Optionen ist aus meiner sicht die Bürokratie ein genauso großes Problem... Wenn der private Vermieter solar aufs Dach setzt senkt das zwar die (umlagefähigen nebenkosten) erhöht aber nicht direkt die Kaltmiete. Noch schlimmer bei PV, PV war lange gewerblich was dazu geführt hat das eine PV Anlage auf dem Mietshaus alle Mieteinnahmen "infiziert" hat die dann auch unter die Gewerbesteuer gefallen wären.... die entbürokratisierungsschritte der grünen diesbezüglich (Einstufung als "liebhaberei", damit steuerfreiheit) finde ich da mindestens genauso wichtig und längst überfällig um voran zu kommen.

Altbau habe ich in der Tat unpräzise verwendet. Primär meine ich damit Gebäude ohne flächenheizkörper und mit daraus resultierend hohen vorlauftemperaturen der Heizungsanlage. Sekundär kommt ggf. noch schlechte Dämmung dazu (was alleine für sich genommen ja noch kein kill Kriterium für wärmepumpen ist)
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genauso falsch wäre auch die Behauptung dass wärmepumpen für jeden die Lösung wäre.
Es gibt anwendungsfälle da macht es Sinn und bei anderen macht es keinen Sinn....

Das stimmt. Es wird aber auch nur von bestimmten Medien so dargestellt, dass die Wärmepumpe für alle die Lösung ist. Sozusagen eine Volkswärmepumpe. Man sollte die für einen geeignete Energieerzeugungstechnik nutzen. Dere Hauptpunkt ist aber nun mal, dass wir von  Gas wegkommen müssen. Nicht nur wegen dem Angriffskrieg von Putin, sondern weil Gasnutzung in Brennwertheizungen eine CO2-Schleuder ist. DIe Wärmepumpe gibt es seit mehreren Jahren und zur Zeit gibt es halt noch nichts optimaleres, für den Massenmarkt. In 5 Jahren gibt es bestimmt neue Techniken. Und in 10 Jahren auch. Aber so lange können wir nicht mehr warten.

Ökologisch betrachtet sind erdsonden immer besser als luft-wasser Wärmepumpen, weil der heizbedarf hauptsächlich im winter entsteht. Das gilt umso mehr, wenn man das noch mit solar koppel und damit den kompletten Bedarf Frühjahr bis Herbst abdeckt. Oder wenn man einen Standort mit kalten Temperaturen hat (das schattige alpendorf).

Klar. Dafür hat das Alpendorf viel Schatten. Ob das so toll ist?  Wink

Wenn man dann mit Luft-Wärmepumpe einen Altbau mit 65°C vorlauftemperatur heizt, dann geht der die Leistungszahl derart in den Keller dass man auch fast schon mit widerstandsheizung elektrisch heizen kann.

Ich habe Schwierigkeiten mit dem Wort "Altbau". Das ist nach der Definition im Berliner Mietspiegel alles vor 1949. Aber einige meinen damit auch den Bau von 1975, während der andere 1995 meint. Das ist mir zu pauschal und erzeugt viel Unsicherheit. Viele denken daher, dass ihr Haus sowieso nicht Wärmepumpengeeignet ist. Aber das kann meistens erst ein Fachmann bewerten.
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die ökologische Nachhaltigkeit stelle ich da aber mal in Frage

Und warum?

Ich bin weit weg davon zu behaupten, dass Wärmepumpen nicht sinnvoll oder gar grüner Schwachsinn sind. Aber genauso wie "grüner fake" falsch ist, genauso falsch wäre auch die Behauptung dass wärmepumpen für jeden die Lösung wäre.
Es gibt anwendungsfälle da macht es Sinn und bei anderen macht es keinen Sinn....

Ökologisch betrachtet sind erdsonden immer besser als luft-wasser Wärmepumpen, weil der heizbedarf hauptsächlich im winter entsteht. Das gilt umso mehr, wenn man das noch mit solar koppel und damit den kompletten Bedarf Frühjahr bis Herbst abdeckt. Oder wenn man einen Standort mit kalten Temperaturen hat (das schattige alpendorf).

Wenn man dann mit Luft-Wärmepumpe einen Altbau mit 65°C vorlauftemperatur heizt, dann geht der die Leistungszahl derart in den Keller dass man auch fast schon mit widerstandsheizung elektrisch heizen kann.
Man muss halt bedenken, dass Strom eine viel höherwertige energieform ist als Wärme. Selbst moderne Gaskraftwerke erreichen aufgrund der Thermodynamischen Gesetze einen maximalen Wirkungsgrad von 40%, d.h. aus 2,5 kWh Wärme machen Sie 1 kWh Strom. Diese dann mittels schlecht ausgelegter wärmepumpe wieder in 1,5kWh Wärme zurück zu wandeln ist sinnfrei, da kann man auch gleich das Gas zum heizen nutzen. Oder bei ganzen altbauvierteln einen quartiersansatz mit nachhaltiger fernwärmeerzeugung wählen...

Die Grenzen der ökologischen Sinnhaftigkeit liegt also einerseits in der zu überbrückenden temperaturdifferenz (und der daraus resultierenden leistungszahl) und andererseits dem Anteil fossiler Energien am aktuellen Strommix...
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Was für´s rumpoltern ?

Wenn jemand schreibt (oder sagt): "Vergiss es, das wird nix….. Grüner Fake…Schwachsinn", dann ist es für mich rumpoltern. Dann ist meine Erfahrung, dass eine respektvolle Diskussion selten möglich ist.

eine Wärmepumpe eine Tolle Angelegenheit aber keinesweg´s ökologisch und nachhaltig !

Gründe dafür?

Zum Thema Wasserstoff , es gibt inzwischen einige Projekte in zusammenarbeit mit Wind- Solar-parkbetreibern die Elektrolyse und Speicheranlagen betreiben und somit bei drohender Drosselung oder gar Abschaltung diesen erzeugen. 

Da mixt du jetzt aber etwas durcheinander. In diesem Thread geht es um Wärmeerzeugung.

Die andere Geschichte das H2 nicht in hohen Konzentrationen dem Gasnetz hinzugesetzt werden kann ist auch mehrfach wiederlegt worden ...

Dann erklär mir doch mal bitte, wie aktuell und in den nächsten 5-10 Jahren sich Gas und Wasserstoff eine Leitung teilen sollen? In Neubaugebieten ist das eventuell möglich, wenn ALLE Verbraucher auf Wasserstoff setzen.
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