ok, aber das erklärt noch nicht, warum nicht jede Transaktion ein Block ist, dann wäre ja die zeitliche Abfolge auch gewahrt. Aber ich gehe mal davon aus, dass es mit mehreren Transaktionen einfach effizienter ist.
Es ist nicht nur effizienter, sondern es gibt auch noch eine technisch bedingte Untergrenze, weshalb das so ist.
Stelle dir vor, jede Transaktion wäre ein einzelner Block.
Damit weitere Transaktionen zuverlässig getätigt werden können, muss zunächst der einzelne Block bestätigt sein.
Um ihn zu bestätigen, müssen alle Teilnehmer am Spiel (oder zumindest eine ausreichend große Anzahl) in der Lage gewesen sein, diesen Block zu sehen.
In unserem Spiel ist der Block in der Tischmitte, somit haben alle Mitspieler den Block quasi sofort im Blick.
Im Bitcoin-Netzwerk gibt es aber keine Tischmitte, sondern eine Kopie des Blocks muss zunächst von Mitspieler zu Mitspieler weitergereicht werden, bis jeder die Möglichkeit hatte, diesen zu sehen (so ungefähr funktioniert ein Peer-To-Peer-Netzwerk im Spiel).
Dieses Weiterreichen dauert aber eine gewisse Zeit (im Bitcoin-Netzwerk derzeit in der Größenordnung von einigen Sekunden).
Wäre nun also in jedem Block nur eine Transaktion, könnte das Netzwerk nicht mehr als eine Transaktion alle paar Sekunden verarbeiten.
Da ist das Zusammenfassen in Blöcken schon besser.
Es gibt noch einen weiteren Grund.
Die Sicherheit von bestätigten Transaktionen hängt von der Wahrscheinlichkeit ab, dass diese noch einmal von einer längeren Kette "überschrieben" werden.
Diese Wahrscheinlichkeit sinkt mit der Dauer (nicht, wie teilweise irrtümlich angenommen, mit der Anzahl von Blöcken) zwischen der ersten Bestätigung und jetzt.
Man kann sagen, dass eine Transaktion (im Durchschnitt) so sicher ist, wie die Summe der Rechenleistung, die das gesamte Bitcoin-Netzwerk in der Zwischenzeit verbraucht hat.
Damit sollte klar sein, dass eine Transaktion nicht sicherer wird, wenn es viele kleine Blöcke in schneller Folge gibt (im Extremfall mit nur einer Transaktion).
Also worin sollte der Nutzen von kleinen Blöcken mit nur einer einzigen Transaktion liegen?
Hashfunktionen kann ich dir genauso einfach erklären wie Bitcoin, und ich würde das unter "erweiterte Spielregeln" auch tun, da das Verständnis davon grundlegend für bestimmte Eigenschaften von Bitcoin ist.
Das finde ich auch wunderbar. Ich freue mich schon jetzt auf die erweiterten Spielregeln, wenn ich die einfachste Form des Spieles verstanden habe.
Erweiterte Spielregeln, naja, ich weiß nicht.
Sagen wir's so, ich erkläre gerne eine Hashfunktion, aber im Spiel lässt sich das aus Zeitgründen sowieso nicht umsetzen.
ja, das meinte ich mit Entwicklung/Entfaltung des Spiels, nämlich dass die implizierten Regeln/Voraussetzungen langsam zum Vorschein kommen, wodur habech das Spiel sich eben entwickelt, weil mir dabei klarer wird, wie das Spiel gespielt wird. JETZT hast Du allenfalls das ganze Spiel schon im Kopf, aber ich erst ein paar Anfänge.
Die Spielregeln kannst du in anderer Form in Satoshis Whitepaper nachlesen. Und es gibt einen Punkt, an dem es auch nicht mehr sinnvoll ist, diese Regeln weiter zu vereinfachen. D.h., mein Spiel gibt dir vielleicht eine gewisse Vorstellung davon, was Bitcoin wie macht. Die kompletten Spielregeln aber sind in Satoshis Whitepaper zu finden, und je näher wir da rankommen, umso aufwändiger wird es werden, Metaphern für das zu finden, was da sowieso im Klartext drinsteht
Für mein Verstehen ist ein ganz wichtiger Punkt, dass ich die Aufhebung/Automatisierung von Entscheidungen erkennen kann.
Jeder darf für sich selbst entscheiden, welche Zettel er wie zusammenfasst und welche Blocks er für gültig hält. Letztlich entscheidet die Mehrheit darüber, welche Reihe von Blöcken "konsensfähig" ist. ...
... deine "Minderheiten-Reihe" hat keinen praktischen Nutzen mehr.
An dieser Stelle öffnen sich für mich wieder ganz viele Fragen, ich weiss kaum wo anfangen:
Gar nicht verstanden habe ich, was mit den Blocks passiert, die in einem Nebengleis stehen, weil die Blockchain einen anderen Weg genommen hat. Werden diese Transaktionen ungültig, oder sind diese Blocks quasi gleichberechtigt wie die Blocks der Haupt-chain?
Ja, der Punkt ist immer konterintuitiv.
Nehmen wir an, es entstehen in diesem Moment gleichzeitig zwei Blöcke, die beide von einem Teil der Spielrunde akzeptiert werden.
Das kann z.B. passieren, weil die Mitspieler weit voneinander entfernt sind und die Nachricht, dass ein neuer Block gefunden wurde, halt eine Weile braucht, bis sie am anderen Ende des Tischs ankommt.
Sagen wir, unsere Spielrunde besteht aus 10 Leuten und jeweils 5 akzeptieren zufällig den einen (Block A) bzw. den anderen (Block B).
Es gibt keine einfache Methode, die jeweils anderen 5 davon zu überzeugen, dass ihre Kette "falsch" ist.
Die beiden Blöcke könnten sogar inhaltsgleich sein und sich lediglich darin unterscheiden, dass die Belohnung an zwei unterschiedliche Mitspieler geht.
Warum also sollte überhaupt ein Block falsch sein, wenn objektiv beide richtig sind?
Also steht in den Spielregeln, dass jeder sich nach Belieben einen der beiden Blöcke aussuchen kann, um damit weiterzumachen.
Nun wird es also zwei getrennte Blockchains geben.
Aber durch reinen Zufall wird in einer dieser beiden Ketten der nächste Block schneller gefunden werden als in der anderen, und sei es nur ein paar Sekunden früher.
In diesem Moment git es einen neuen Block, der auf Block B aufbaut (Block B+1), aber noch keinen Block, der auf Block A aufbaut.
Sobald nun ein Mitspieler, der sich bisher für Block A entschieden hatte, Block B+1 sieht, weiß er sicher, dass Block B der richtige war.
Es bleibt dem Spieler weiterhin überlassen, trotzdem auf Block A weiterzuarbeiten, aber irgendwann wird er feststellen, dass er einfach in einer Sackgasse landet.
Somit hat der Mitspieler ein starkes Interesse daran, sich Block B+1 anzuschließen.
In diesem Spiel kann jeder jederzeit die Spielregeln nach eigenem Gutdünken verändern.
Das Problem ist nur, dass er mit den geänderten Spielregeln eine eigene Spielrunde eröffnet, weil die anderen Mitspieler möglicherweise nicht mehr mitmachen.
In Bitcoin nennen wir so etwas dann einen Fork Smiley
In diesem Spiel HIER "ändern" wir die Regeln damit sie adäquater werden, also besser zu Bitcoin passen. Aber gibt es oder gab es im Bitcoin auch Änderungen der Regeln? Ich hab im Kopf, dass der Ertrag beim Minen einmal verkleinert wurde, wäre das eine Regeländerung? Oder was sonst?
In "meinem" Spiel ändern wir die Regeln nicht, sondern wir übersetzen sie gerade aus Satoshi-Sprache
(wenn sich etwas ändert, dann deswegen, weil ich vielleicht Übersetzungsfehler habe)
In Bitcoin gibt es auch Regeländerungen. Sogar ziemlich häufig. Manche sind größer, andere sind kleiner.
Wenige sind wirklich dramatisch und führen zu langen Debatten, aber auch das gibt es
Die Änderung der Belohnung beim Mining war keine Regeländerung, weil die Halbierung dieser Belohnung nach einer gewissen Anzahl von Blöcken von Anfang an in den Regeln stand.
Eine echte Regeländerung ist z.B. die Anpassung der maximalen Größe von Blöcken.
Oder ein Minimalbetrag in einer Transaktion.
Hatten wir beides schon und war nie ein großes Problem.
Solange eine Regeländerung so wenig kontrovers ist, dass die überwältigende Mehrheit der Nutzer von Bitcoin sich die neue Software-Version runterlässt und installiert, kann man alles durchwinken. Schwierig wird es erst, wenn man Regeländerungen machen möchte, die einem Teil der User nicht gefallen, und die dagegen lautstark protestieren, sei es aus politischer Überzeugung oder wirtschaftlichen Interessen.
Aber der Würfelwurf dient nicht dazu, zu entscheiden, wer die Belohnung bekommt, sondern wessen Block nun der nächste gültige Block sein soll. Die Belohnung ist nur ein Sahnehäubchen obendrauf
Was habe ich denn jenseits einer Belohnung davon, dass MEIN Block in die Chain kommt? Zählen für mich als Mitspieler nicht nur die Transaktionen? (Sonst müsste es doch keinen Anreiz fürs Blockschreiben geben?)
Naja, man könnte sich auch einfach darauf verlassen, dass es viele Leute gibt, die aus ideellen Gründen das Netzwerk am Laufen halten, oder die eben ihre eigenen Transaktionen ins Netz bringen möchten und deswegen Blöcke schreiben. Aber weil Satoshi ein sicheres Netzwerk wollte, hat er einen starken Anreiz gesetzt, um mit möglichst viel Rechenleistung um die Belohnung wetteifern. Das war schon ganz geschickt.
Also ja, der einzige Grund, warum man Blöcke schreibt, ist die Belohnung
Ich habe immer noch nicht verstanden, woher die neuen Bitcoins (beim Mimen) eigentlich kommen und warum ihre Menge begrentzt ist.
Die neuen Bitcoins entstehen durch die Transaktion, die ich in meinen nächsten Block schreiben darf:
Belohnung + Gebühren -> Anne: 13 BTC (davon waren 3 x 1 BTC Gebühren)
Dass ich mir hier 10 BTC Belohnung aus dem "Nichts" gutschreiben darf, ist einfach nur eine Spielregel.
Und weil jeder im Netz diese Spielregel akzeptiert, akzeptiert auch jeder, dass mein "Kontostand" jetzt um 10 BTC höher ist, obwohl es diese 10 BTC vorher im Netzwerk überhaupt noch nicht gegeben hat.
Somit steigt also die Gesamtmenge der BTC im Netzwerk mit jedem Block um diesen Betrag (im echten Bitcoin-Netzwerk sind das im Moment 25 BTC).
Die Menge wiederum wird durch eine andere Regel begrenzt:
Alle x-tausend Blöcke wird die Belohnung halbiert. Anfangs gab es 50 BTC, jetzt sind es 25, bald sind es 12,5. Und so weiter. Das kann man sich dann durchrechnen, irgendwann im Jahr 2140 oder so gibt's dann so kleine Beträge, dass da nichts mehr nennenswertes dazukommt, und bis dahin wurden knapp 21. Mio. BTC erzeugt.
Soweit ich sehe, ist das aber irgendwie der zentrale Witz der Geschichte. Ist es eine Spielregel, dass mit jedem akzeptierten Block neue BTC geschaffen werden (und wie viel) und ist die Menge durch die möglichen Blockadressen wegen der Adresslänge begrentzt?
Und was wird passieren, wenn das je ausgeschöpft wird?
Siehe oben. Es ist einfach nur eine Spielregel, ein Limit wird da nicht ausgeschöpft.
Zum Thema Adresslängen verweise ich immer gerne auf: