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"Irgendwann" ist ja spätestens seit 2021 schon "Vergangenheit"
Wenn den Ankündigungen Taten folgen
könnten ja bald auch Lokal- und Regionalregierungen dazukommen. Falls BTC seine relativ stabile Tendenz (im Vergleich zu den "scary" Turbulenzen bis 2020) seit den ATHs weiter verfestigen sollte, denke ich aber auch tatsächlich dass sich auch größere Staaten BTC "aneignen" werden.
Das kommt allerdings darauf an, in welcher Art und Weise sie dazukommen. Also ob sie einen BTC-Service anbieten oder ob sie selbst anlegen bzw. investieren.
Anlagen von Seiten lokaler oder kommunaler Akteure haben eigentlich weniger mit der Akzeptanz zu tun und hängen auch nicht daran, wie etabliert ein Finanzprodukt bzw. eine Anlageklasse ist. In der Regel gibt es in vielen ordentlich wirtschaftenden Bereichen dafür Regeln und Grundsätze. So gilt für viele kommunale Geldanlagen: Sicherheit und Ertrag, wobei Sicherheit vor dem Ertrag steht. Die Sicherheit oder die hinreichende Sicherheit wird meist dadurch definiert, daß am Ende der Anlagezeit mindestens der Substanzwert der Anlage vollständig zur Verfügung steht. Man redet auch von "mündelsicheren" Anlagen.
In einigen Verwaltungsvorschriften ist bsw. die Anlage in Fremdwährungen und/oder der Einsatz von Finanzderivaten ausdrücklich verboten.
Meiner Meinung nach wäre das für Bitcoin noch ein ziemlich steiniger Weg, der ja indirekt auch mit der Akzeptanz durch die Steuerzahler zusammenhängt.
Man stelle sich vor, eine Gemeinde investiert ihre 100 Millionen Euronen in BTC und der Kurs knickt danach um 40% ab und sucht für Monate oder 1-2 Jahre den Boden. Ich glaube nicht, daß das irgendeine Bezirksregierung überleben würde. Jedenfalls lassen die Eventualitäten des Kursverlaufes, die es ja gibt, derzeit dafür wenig bis keinen Spielraum. Kommunen sind eh immer klamm und im Dauerstreit mit den Bürgen, was die Finanzen betrifft. Bsw. mit Anrainern in Sachen Straßen(aus)bau oder bei der Abwassersanierung. Hier wird alles genau beäugt und selbst die Argumentation bzw. der Verweis auf den Kurs in der Gesamtheit - also es ging bisher stetig bergauf - dürfte hier nur schwer ziehen.
Auch in der Schweiz, die ja als kryptofreundlich gilt, ist man derzeit von Seiten der Nationalbank eher skeptisch und
noch nicht der Meinung, dass Bitcoin die Anforderungen einer Währungsreserve erfüllt.
Was ich mir bsw. vorstellen könnte, daß FA mal die Bitcoin Zahlung bei der Steuer anbieten. Auch wenn sie die BTC dann sicher in Echtzeit oder zeitnah in € umtauschen... aber dann wären Millionen Steuerzahler zumindest mal damit bekannt gemacht. Das braucht natürlich eine politisch günstige Windrichtung, die in unseren Breiten momentan nicht vorherrscht.
Oder beispielsweise die Initiative der
Volksbank Bayern-Mitte mit ihrem
Bitcoin Service. Vielleicht macht das ja die Runde innerhalb der Finanzexperten dieser Genossenschaftsbanken und innerhalb des Kundenkreises, vielleicht gehen andere Volksbanken/Raiffeisenbanken ja den gleichen oder einen ähnlichen Weg. Das wäre ja schonmal eine ordentliche Meile.
Und dann stellt sich insgesamt ja noch die Frage, ob die Menschen derzeit in der Mehrheit tatsächlich nach "neuen" und innovativen Bezahlmöglichkeiten suchen oder an einer Revolution des Finanz- und Geldsystems der jetzigen Form interessiert sind.
Momentan, mit der ganzen Entwicklung um Corona und Krieg, Weltwirtschaft, Inflation, Angst vor eine Rezession scheint mir der Blick eher in Richtung lohnende Anlage und Vermehrung, Wertspeicher, Vermögensbildung zu gehen. Hier könnte Bitcoin derzeit meiner Meinung nach deutlich mehr punkten.